Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Es gibt einfach keine grossen Unterschiede in der Qualität der Module. Bei den Wechselrichtern, Steuermodulen oder Speichern sieht das dagegen schon anders aus.
Die Module von Meyer Burger gehören zu den Besten, aber Trina Solar ist nicht weit dahinter und dafür ist Meyer Burger einfach zu teuer. Made in Germany bietet hier zu wenig Vorteile. Mir persönlich ist es auch eher egal wo die Dinger herkommen, hauptsache sie werden in Massen aufgestellt.
 
Buttkiss schrieb:
Es gibt einfach keine grossen Unterschiede in der Qualität der Module
Hab leider gelesen, dass das auf die Effizienz nicht zutreffen soll
Z.b. https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...ustrie-a-1b704e2a-dfcb-4aac-b0ca-262b8f07c186

Buttkiss schrieb:
Mir persönlich ist es auch eher egal wo die Dinger herkommen, hauptsache sie werden in Massen aufgestellt.
Was, wenn uns bei PV das selbe Schicksaal erleidet wie beim Gas aus Russland?
 
KitKat::new() schrieb:
wenn uns bei PV das selbe Schicksaal erleidet wie beim Gas aus Russland?
Wandel durch Handel war doch ein absolutes Erfolgsmodell, wie uns die jüngere Geschichte gelehrt hat.
 
KitKat::new() schrieb:
das selbe Schicksaal erleidet wie beim Gas aus Russland?
Soweit mir bekannt, kann China glücklicherweise die gelieferten Module nicht deaktivieren oder nach Hause reisen lassen. Kann man also nicht gleichsetzen. Und zukünftig können wir dann die Module in den USA kaufen, dort wird ja gerade die Produktion mit massiven Subventionen angelockt.

Für die deutsche Solarindustrie sehe ich nur eine Möglichkeit, Module entwickeln, die mit 30+% herkommen und nur auf neuen Fertigungsstrassen produziert werden können. Wir können dann neu aufbauen, alle anderen müssen teuerer umrüsten. Falls überhaupt umgerüstet wird, denn die 'alten' Module liefern ja noch Gewinn für die Firmen. Damit könnte Deutschland oder auch Europa punkten.
 
Die Module kommen nur hauptsächlich aus China weil es billiger ist als sie selbst herzustellen. wir sind aber bei keinem der Rohstoffe wirklich abhängig von Ländern wie China oder Russland. Jedes Land könnte Module herstellen.
 
Schwarz-Gelb hat damals nach 2011 die Solarindustrie über die Klippe springen lassen, weil man keine Schutzzölle von China auf Autoexporte riskieren wollte. Nun exportiert man aber kaum noch Autos nach China, weil die selbst produzieren bzw. die europäischen Hersteller da auch Werke haben (die aber auch nicht so perfekt ausgelastet sind).

Dummerweiße ist man nun am Punkt, das China die Marktführerschaft beim Thema Solarmodule (auch dank staatlicher Unterstützung) übernommen hat. Da kann man hier einfach beim Preiskampf nicht mehr mithalten. In den USA ist das Verhaltnis dank massiver Förderung (wie gesichert ist die nach den nächsten Wahl dort?) zurzeit noch anders.
 
Zu den hohen Strompreisen hier ein sehr schöner Artikel. Fazit: Haupttreiber sind Steuern und Abgaben und insbesondere die Netzentgelte. Diese werden wohl die nächsten Jahre bis 2028 weiter steigen. Dann gehen geplant Südlink und Südostlink in Betrieb. Damit werden Re-Dispatch Maßnahmen kostengünstiger, weil im Norden weniger abgeregelt und entschädigt werden muss. Noch besser wäre es, wenn im Süden das Tempo des Windausbaus endlich mal angezogen würde.
 
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Ich bin persönlich ja noch immer für Preiszonen… Dort wo wenig EE-Anlagen stehen sind ganz einfach höhere Netzentgelte zu entrichtet als eben in Regionen an denen der Strom produziert wird.

Die Bayern wollen keine WKA oder riesige PV Anlagen? Wenn das ihr Wille ist, dann müssen die aber auch ihren Beitrag leisten - keine Anlagen vor der Haustür und dennoch den selben, oder sogar günstigeren Strom, zu haben ist schließlich ungerecht und schreit förmlich nach Rosinenpickerei!
 
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DrPinguin schrieb:
Ich bin persönlich ja noch immer für Preiszonen… Dort wo wenig EE-Anlagen stehen sind ganz einfach höhere Netzentgelte zu entrichtet als eben in Regionen an denen der Strom produziert wird.
Da bist du nicht allein. In dem Zusammenhang ein spannender Beitrag von Dr. Christoph Maurer.
Zusammenfassung

Nach vielen Jahren hat Deutschland in 2023 erstmals wieder mehr Strom importiert als exportiert. Anders als vielfach diskutiert, ist das kein Hinweis auf das Scheitern der Energiewende. Der europäische Strommarkt ist so organisiert, dass jeweils die kostengünstigsten verfügbaren Ressourcen genutzt werden. Vom Stromhandel profitieren alle EU-Mitgliedsstaaten, egal ob sie Strom importieren oder exportieren. Um Standortnachteile für die deutsche Industrie zu vermeiden, ist es jedoch langfristig wichtig, das Angebot an verfügbaren günstigen Stromerzeugungstechnologien auszuweiten und auf die zunehmend teurere Kohleverstromung verzichten zu können. Neben einem Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland kann dazu auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei EE- und Infrastrukturausbau sowie bei der Gewährleistung von Versorgungssicherheit beitragen. Die vollumfängliche Erschließung der Potenziale des Stromhandels erfordert allerdings eine Vertiefung des Binnenmarktes und damit möglicherweise die Aufgabe nationaler Kompetenzen sowie ein Überdenken der politischen Haltung zur einheitlichen deutschen Gebotszone.
https://www.blog-bpoe.com/2024/01/18/strombinnenmarkt-und-energiewende/
 
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Thane schrieb:
Muss man eigentlich ein E-Auto irgendwie gesondert angeben oder reicht es, einfach den Abschlag entsprechend zu setzen?
Wie lädst du denn dein E-Auto? Vollelektisch oder Hybrid? Am besten nämlich nicht über den Haushaltsstrom mit 2,3KW laden. Die Leitungen sind in der Regel für eine Dauerbelastung von mehreren Stunden nicht ausgelegt. Du wirst bei so langsamen laden viel Wärmeverluste haben und dementsprechend viele kWh verschwenden. Besser wäre eine Wallbox mit 11KW. Die musst du aber anmelden und auch einen separaten Zähler installieren lassen, da es sich um eine steuerbare Einheit handeln muss.

Wenn du aber keinen BEV hast, sondern nur einen Hybrid, dann wird der Stromverbrauch nicht so hoch sein.
Es gibt dann bei den Versorgern auch meist eigene Tarife für das Laden des Autos. Musst du dich mal schlau machen.
 
knoxxi schrieb:
Nein, muss man nicht.
grundsätzlich bestimmt das der Netzbetreiber. Eine Ladeeinrichtung muss in der Regel beim Netzbetreiber angemeldet werden. Es muss ja auch geprüft werden, ob die Netzsituation eine oder mehrere Ladeeinrichtungen zulässt.
knoxxi schrieb:
Was in der Regel der Elektriker macht und nicht man selbst.
das sollte klar sein, aber anstoßen muss man es nun mal selbst. Da kommt ja keiner automatisch zu dir ;)
 
Samurai76 schrieb:
Zu den hohen Strompreisen hier ein sehr schöner Artikel. Fazit: Haupttreiber sind Steuern und Abgaben und insbesondere die Netzentgelte.
Insgesamt sollte man bei den Netzentgelden auch im Kopf haben, das wir in Deutschland ein ziemlich geil zuverlässiges Stromnetz haben, und das im letzten Jahrzehnt sogar nochmal besser geworden ist.
https://de.statista.com/statistik/d...romversorgungsunterbrechungen-in-deutschland/

In anderen Ländern (die manchmal für deren tolle günstige Strompreise herangezogen werden) sieht das anders aus: https://www.bmwk-energiewende.de/EW...017/01/Meldung/direkt-erfasst_infografik.html (leider von 2017, ich hab letztens auch ein ähnliches Bild für 22 oder 23 gesehen, finde es aber leider gerade nicht mehr).

Und hohe Netzqualität kostet halt auch.

Das ist sicher nicht der einzige Grund für unsere Strompreise, das will ich gar nicht sagen. Aber die Netzentgelde machen 25% des Preises aus, das könnte einiges weniger sein, wenn man am Netz sparen will. Aber dann hat man auch mehr Ausfälle.
 
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@getexact
Ich habe eine Wallbox installiert und die braucht auch keinen eigenen Zähler als Vorgabe. Die Wallbox hat allerdings vom Werk aus einen Zähler integriert, der auch genutzt wird, um mal die Kosten im Blick zu haben und den realen Verbrauch einschätzen zu können.

Über den Querschnitt der Leitungen mach dir mal keine Sorgen, das ist alles ausreichend dimensioniert.

Aktuell gehen 11 kW, ich kann die Wallbox aber auch mit 22 kW laufen lassen.

Tarife für Elektroautos scheint es tatsächlich zu geben, aber das sind auch nicht so wahnsinnig viele. Ich habe mir das mal angesehen. Leider sind die meistens auch nicht wirklich günstiger als mein aktueller Tarif. Etwas günstiger wird es, wenn man getrennte Zähler für Wallbox und das Haus hat. Aber dann hat man wieder die Installationskosten für den Zähler.

@Samurai76
Dem Verbraucher ist am Ende aber relativ egal, wieso der Strom in Deutschland so teuer ist. Den interessiert, was der Versorger in Rechnung stellt. Und hier gäbe es auch Wege, die Belastung zu senken. Senkung der Stromsteuer für alle auf das EU-Mindestmaß oder Senkung der Mehrwertsteuer.

Die Idee mit den Strompreiszonen, um die Netzentgelte gerechter zu verteilen, gibt es auch schon länger. Ich wäre auch dafür. Die südlichen Bundesländer dürften sich auch mal an den Kosten beteiligen.
 
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Thane schrieb:
Die südlichen Bundesländer dürften sich auch mal an den Kosten beteiligen.
Genau das ist doch auch der Grund, warum im Norden die Netzentgelte schon höher sind als im Süden, denn die Ausfallzahlungen werden regional verteilt, nicht nach dem Verursacher Prinzip. Der Süden hat die beiden dicken Leitungen Jahrelang blockiert und verlangsamt, deswegen muss im Norden häufig abgeregelt werden und die Re-Dispatch Maßnahmen werden teuer, weil man es über die Europäische Strombörse regeln muss und nicht lokal in Deutschland die Leistung in den Süden bekommt.
Thane schrieb:
Tarife für Elektroautos
Dabei muss man aber auch berücksichtigen, dass der Zähler dann wieder eine eigene Gebühr/Jahr verursacht. Wenn man über den Strom im Auto dann nur 100€ spart aber der Zähler 150 im Jahr kostet..deswegen wahrscheinlich viele Wallboxen ohne extra Tarif.
 
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Ich habe einen kleinen Stromzähler vor die Wallbox geklemmt, damit ich weiß was da verbraten wird. Vorgeschrieben war da aber nichts.
Die Anmeldung muss hier jedoch von einem Elektriker erfolgen.
 
Samurai76 schrieb:
Wenn man über den Strom im Auto dann nur 100€ spart aber der Zähler 150 im Jahr kostet..deswegen wahrscheinlich viele Wallboxen ohne extra Tarif.

So sieht es aus, viele Zähler kostet zwischen 8 und 15€ mtl., was ich so bisher gesehen habe ist, dass Strom für das Auto so ca 6c weniger kostet als der Haushaltsstrom, bei zwischen 96-180€ Miete, wir gehen mal von den genannten 150€ im Jahr aus, müsste man 2.500kwh verfahren bevor sich das rechnet.
Der ADAC hat einen schönen Beitrag, wenn man von 18kwh/100km ausgeht entspricht das einer Fahrleistung von rund 14.000km und Jahr.

Also genau ausrechnen bevor man das macht, es gibt natürlich gravierende Differenzen, ist die Ersparnis beispielsweise 8c pro kWh, oder ist die Miete geringer, rechnet sich das natürlich viel schneller!
 
DrPinguin schrieb:
oder ist die Miete geringer
Da habe ich grade eine sehr interessante Information von meinem Netzbetreiber erhalten. Es scheint so, dass jeder 2.Vertreiber (also die Stromresller ohne eigenes Netz) selber entscheiden dürfen, ob sie die Messstation selbst eintreiben wollen oder das dem Netzbetreiber überlassen. Mein Versorger hat entschieden, die Miete dafür nicht selbst einzuziehen und überlässt das der EWE (mein Vor-Ort Netzbetreiber). Von Diesem habe ich nun die Rechnung für den Zähler erhlaten. Ganze krasse 20€/Jahr. Ich habs direkt dreimal lesen müssen, ob das nicht irgendwie auf den Monat gilt, aber nein, Jahresbeitrag. Für meinen Zähler von der EWE berechnet Diese übrigens die üblichen 200€/Jahr. WTF?
 
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Bei 20€ pro Jahr wäre ich ja geneigt, einen Zähler vor die Wallbox zu setzen :D
Ansonsten ist es bei mir genau so, dass sich das nach bisherigen Erkenntnissen nicht wirklich lohnt. Im besten Fall hätte ich +/-0 gehabt, dafür aber den zusätzlichen Aufwand.
Heute habe ich beim Preisvergleich noch einen Tarif von Volkswagen Strom entdeckt mit 23,38 Cent Arbeitspreis und ~17€ monatlicher Gebühr. Das ist jetzt auch fast so günstig wie der bei mir verfügbare günstigste E-Auto Tarif mit zwei Zählern.
Damit hat sich das erstmal auch erledigt.
 
Autokiller677 schrieb:
Insgesamt sollte man bei den Netzentgelden auch im Kopf haben, das wir in Deutschland ein ziemlich geil zuverlässiges Stromnetz haben, und das im letzten Jahrzehnt sogar nochmal besser geworden ist.
https://de.statista.com/statistik/d...romversorgungsunterbrechungen-in-deutschland/
Ja klar, der Endverbraucher bezahlt das Spitzennetz ja immer noch ab.
Und das seit 30 ... 40 Jahren.

Der Netzbetreiber und der Stromerzeuger reiben sich die Hände.
Besser hätte es nicht laufen können.

Autokiller677 schrieb:
Und hohe Netzqualität kostet halt auch.
Ja, das sieht man am Spitzenpreis:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/13020/umfrage/strompreise-in-ausgewaehlten-laendern/


Autokiller677 schrieb:
Aber die Netzentgelde machen 25% des Preises aus,
Der kleine Endkunde zahlt ja auch noch mehr:

Strompreisbestandteile 2023.jpg

https://strom-report.com/strompreise/strompreis-zusammensetzung/

Und wieder fällt die Mehrfachbesteuerung auf.
Ein Schelm ... .


Der Industriekunde (Aluminiumhütten, Chemie, ...) hat immer so bei 4 ... 6 Pfennig / Cent je kWh gelegen.
 
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