Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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1Justin schrieb:
Nachfolgendes Zitat wird das linksgrüne Narrativ gar nicht gefallen
Dann ist es ja gut das die regenerative Energie die mit Abstand günstigste Form der Energiegewinnung darstellt und durch die Verbundnetze die bereits bestehen und weiter ausgebaut werden rund um die Uhr zur Verfügung steht...

Der Strompreis für die Industrie ist in Europa allgemein sehr hoch, da ist Deutschland ist jetzt keine Ausnahme. Aber mir wird nicht klar was Herr Chu da speziell an den Grünen kritisiert. Wie wir ja wissen ist Atomkraft alles andere als günstig und rund um die Uhr verfügbar (siehe Frankreich).
Zahlen im europäischen Vergleich
"Insgesamt zahlen privilegierte Großkonzerne europaweit etwa gleichhohe Umlagen und Stromsteuern. Im weltweiten Vergleich sind die europäischen Industriestrompreise allerdings verhältnismäßig hoch und liegen weit über den Preisen in Nordamerika und Fernost. Der deutsche Brutto-Industriestrompreis lag mit rund 26 Cent/kWh Ende 2022 im europäischen Mittelfeld."
 
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Ich weiß auch nicht, was ich von so einer Aussage eines Einzelnen ohne Faktengrundlage halten soll. Wissenschaftliche Studien zum Thema kommen jedenfalls zu einem anderen Schluss. Also ist das auch nur eine Meinung, die aufgrund nicht umfänglichen Wissens bezweifelt werden darf.
 
Buttkiss schrieb:
Aber mir wird nicht klar was Herr Chu da speziell an den Grünen kritisiert.

Hat er auch nicht.

Davon abgesehen, dass der werte Herr Chu kein Fachspezialist für Energieerzeugung ist sondern vor allem in hoch spezialisierten Bereichen rund um die Quantenphysik geforscht hatte. (Er erhielt den Nobelpreis für das Einfangen einzelner Atome durch Kühlung auf nahezu 0K mittels Laser)

Er ist im Übrigen FÜR erneuerbare Energieträger, sieht AKW und Kernenergie jedoch als notwendiges Übel, da das Hauptziel das Abschaffen fossiler Energieträger sein müsse.

Wie kam es also zu solch einem Zitat?

Das wurde doch wohl nicht etwa völlig aus dem Kontext gerissen?

Da hat doch die WELT nicht etwa (mal wieder) völligen Quark produziert um Schlagzeilen zu erhalten?

Nein, das kann nicht sein ... Der wird doch nie im Leben mit einer Frage die ausschließlich die Wahl zwischen zwei Extremen lässt konfrontiert worden sein um dann die weniger schlechte Antwort zu liefern, ohne die genauen Hintergründe für die Frage oder ausreichend Informationen für eine sinnvolle Antwort zu besitzen.

Richtig?

Oh, warte ... doch ... doch das wurde er ... Genau deswegen hat man diese Schlagzeile auch erst mit einem ehemaligen Energieminister der USA von vor über 10 Jahren produzieren können, weil er die erste Person mit ausreichend groß klingendem Titel ist, die "lose übersetzt" das gesagt hat, was WELT und Co. schreiben wollen.

Ist jetzt auch nicht so als hätte es in der Vergangenheit schon eine Vielzahl an Aussagen gegeben in denen er immer und immer wieder betont, dass die Entwicklung gehen sollte Nuklear + Regenerativ um Fossil zu ersetzen (Bis Speicherlösungen für Regenerativ existieren)

https://www.theguardian.com/business/2014/nov/16/steven-cru-warns-uk-nuclear-plans

Chu, who was in Britain giving this year’s Romanes Lecture at Oxford University, believes a key role for nuclear power will be to provide support for other low-carbon, but intermittent, power technologies such as wind and solar, of which he is a supporter.

“In the US, within a decade, onshore wind without subsidy is going to be less expensive than natural gas – even with natural gas staying at its current price which is two-and-a-half times less expensive than natural gas in the UK.

Es geht dabei auch immer nur um "eine weitere Generation an AKW", bis sie eben auch durch regenerative Energieträger ersetzt werden:
“I think England may be a different story in the sense that you have a lot of good wind resources but it’s a small country, and I know England is looking at another generation of nuclear reactors which I am in favour of: perhaps what we need is one more generation of nuclear reactors.”

Er redet das im Übrigen seit gut 20 Jahren von, dass neue, moderne, AKW notwendig sind um den Klimawandel aufzuhalten und das Forschung zu AKW notwendig ist. Er spricht nie davon alte AKW am Leben zu halten.
 
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Buttkiss schrieb:
Dann ist es ja gut das die regenerative Energie die mit Abstand günstigste Form der Energiegewinnung darstellt und durch die Verbundnetze die bereits bestehen und weiter ausgebaut werden rund um die Uhr zur Verfügung steht...
Woher kommt denn Nachts um 3 die Energie des Verbundnetzes, wenn bei uns kein Wind weht? Möglicherweise aus AKWs in Frankreich, oder Kohlekraftwerken in Polen? Das muss man dann bitte auch mit einbeziehen.
Das mag nicht immer der Fall sein, aber spielt für die Industrie eben eine Rolle. Wenn Nachts der Wind nicht weht, und wir dann zu wenig Strom haben für die Industrie, haben wir ein Problem. Und wenn wir Gas etc. beispielsweise für Gießereien & Co. durch Strom ersetzen wollen, klappt das nicht.
Wobei wir da ja immerhin jetzt mehr zu Wasserstoff neigen, was ich in exakt diesem Kontext auch mal für Sinnvoll erachte, verglichen mit der absurden Idee, jede Gasheizung in DE in Zukunft mit Wasserstoff zu betreiben o.ä.


Buttkiss schrieb:
Wie wir ja wissen ist Atomkraft alles andere als günstig und rund um die Uhr verfügbar (siehe Frankreich).
Das liegt aber nicht an den AKWs, sondern an der schlechten Planung. Wie viel Wasser in einem Fluss im Hochsommer fließt, und ob dann noch genug Kapazität für die Kühltürme eines AKWs sind, kann man ähnlich gut planen, wie die Wartungszyklen eines AKW. Wenn man aber nicht vernünftig plant, und nicht an die Zukunft denkt, was z.B. die Flüsse angeht, dann passiert das, was den Franzosen passiert.
Gegenbeispiel: Finnland hat das Problem nicht. Wäre es denkbar, dass die einfach besser geplant haben?

Ich wäre hoch begeistert, wenn wir mehr Geld für Projekte wie den ITER ausgeben würden, und parallel dazu schauen, dass wir die bestehenden AKWs weiter betrieben, und die Erneuerbaren ausbauen. Fusionskraftwerke etc. sind tolle Sachen, wenn sie irgendwann da sind, aber davon sind wir weit entfernt, und diese Lücke bis dahin muss man Füllen. Und dafür haben wir nicht genug erneuerbare, und werden sie auch in absehbarer Zeit nicht immer haben. Aktuell füllen wir das halt mit Kohle auf, oder kaufen im Winter Atomstrom von den Franzosen, wenn hier Flaute ist.
 
Snowi schrieb:
Woher kommt denn Nachts um 3 die Energie des Verbundnetzes, wenn bei uns kein Wind weht? Möglicherweise aus AKWs in Frankreich, oder Kohlekraftwerken in Polen?
Durch die Verbundnetze exportieren und importieren wir ständig Strom mit unseren Nachbarländern. Mit Polen allerdings findet kaum Stromhandel statt und wie exportieren weiterhin mehr Strom nach Frankreich als umgekehrt. Unsere Hauptstromlieferanten sind hauptsächlich die skandinavischen Ländern, vor allem Dänemark. Hier sind Wasserkraft und Windenergie vorherrschend.
Mir ist nicht bekannt das wir über zu wenig Strom für die Industrie verfügen.
Snowi schrieb:
Das liegt aber nicht an den AKWs, sondern an der schlechten Planung. ....Gegenbeispiel: Finnland hat das Problem nicht. Wäre es denkbar, dass die einfach besser geplant haben?
Die AKW in Frankreich sind hauptsächlich in den 80ern bis 90ern gebaut worden. Ich denke mal da kam noch niemand auf die Idee das sich der Klimawandel einmal derart auf die Flußpegel auswirken könnte. Genau das kann auch in 30 Jahren mit AKW die du heute baust passieren.
Die AKW in Finnland stehen soweit ich weiss alle an der Küste, dort kann das Problem nicht auftreten.

Wir sind nicht auf den Atomstrom aus Frankreich angewiesen, er wird nur saisonal imortiert weil er dann schlichtweg am günstigsten ist.
 
Buttkiss schrieb:
und wie exportieren weiterhin mehr Strom nach Frankreich als umgekehrt.
Die Gesamtbilanz spielt keine Rolle. Es könnte durchaus sein, dass wir Frankreich am Ende mehr Strom liefern, z.B. im Sommer, aber im Winter Strom von dort beziehen, weil unsere Kraftwerke nicht ausreichen. Das ist dann zwar der Vorteil des Verbundnetzes, letztlich beziehen wir dann trotzdem Atomstrom.
Da hier aber bisher niemand mit Quellen gearbeitet hat (Incl. mir natürlich), habe ich gerade mal welche rausgesucht, und es scheint von den Jahreszeiten eher Gegenteilig zu sein: Gerade im Sommer 2023 haben wir sehr viel Energie importiert, und im Winter sehr viel Exportiert.

Wo ich spontan nichts finde, ist der typische Tag/Nacht-Verlauf. Denn das ist letztlich das Problem, das ich ja meine: Es bringt uns nichts, wenn wir 16h am Tag mit Erneuerbaren abdecken können, uns aber die restlichen 8h fehlen. Wenn wir die dann aus Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerken aus den Nachbarländern beziehen, belügen wir uns selbst. Wenn alle den gleichen Weg gehen, wie Deutschland es vormacht, und was wir ja politisch auch wollen, dann würde das nicht mehr funktionieren. Unser Weg würde dann also nur funktionieren, wenn die anderen uns nicht folgen, und uns diesen Weg damit erst erlauben.
Kann man so machen, aber dann sollten wir aufhören den anderen Ländern irgendwas vorzuwerfen bzgl. Energieerzeugung.

Da es mich aber auch interessiert, werde ich mir das die Tage mal raus suchen, ich weiß dass es irgendwo Tagesstatistiken gibt. Muss nur mal gucken, ob es die auch auf Stundenbasis o.ä. gibt.

Buttkiss schrieb:
Die AKW in Frankreich sind hauptsächlich in den 80ern bis 90ern gebaut worden. Ich denke mal da kam noch niemand auf die Idee das sich der Klimawandel einmal derart auf die Flußpegel auswirken könnte. Genau das kann auch in 30 Jahren mit AKW die du heute baust passieren.
Nur dass wir es heute besser wissen bzgl. Klima und entsprechend besser planen können, als es damals getan wurde.


Buttkiss schrieb:
Die AKW in Finnland stehen soweit ich weiss alle an der Küste, dort kann das Problem nicht auftreten.
Stehen sie, sind "nur" 2 Stück. Ein Problem dürfte da sein, dass man das Wasser vorher entsalzen muss, aber das wird dann wohl der Fall sein.
Ein anderes Problem dürfte es sein, wenn der Meeresspiegel steigt, denn die AKWs stehen tatsächlich sehr nah am Wasser. Tsunamigefahr o.ä. sehe ich da nicht, weil im Inneren und nicht zum offenen Meer heraus, aber der Pegel steigt natürlich trotzdem mit dem des Meeres zusammen an.

Buttkiss schrieb:
Wir sind nicht auf den Atomstrom aus Frankreich angewiesen, er wird nur saisonal imortiert weil er dann schlichtweg am günstigsten ist.
Ist es wirklich nur wegen dem Preis? Wie oben beschrieben, ich werde mal die Tage schauen, ob ich dazu etwas finde, denn da habe ich aktuell Zweifel.

Ich vermute aber, dass wir schon noch eigenständig unser Netz versorgen können, auch wenn die Erneuerbaren aufhören, aber zu welchem Preis mit den Kohlekraftwerken... Ob man da am Ende wirklich was gewonnen hat?
[IMG]https://www.tichyseinblick.de/wp-content/uploads/2024/01/2024-01-11-Strommix.jpg[/IMG]
 
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Buttkiss schrieb:
Wie wir ja wissen ist Atomkraft alles andere als günstig und rund um die Uhr verfügbar (siehe Frankreich).
https://www.cicero.de/wirtschaft/kl...obert-habeck-atomkraft-wirtschaftsministerium

Die Aussage sehen einige Experten innerhalb des Ministeriums durchaus anders, kostentechnisch als auch von dem entscheidenden Beitrag zu einer klimaneutralen Industrie. Klingt als würden die Fakten eher von den Ministern als von den Experten in dem Ministerium bestimmt werden. (Ist aber nur ne Vermutung :D )



Klar sind Atomkraftwerke in absoluten Zahlen unfassbar teuer aber nach deren Abschreibung können diese sehr preiswert sein.
Bspw. Hinkley Point C Baukosten 30mrd€ (2x1750MW) die Anlage ist ausgelegt 60 Jahre. Das ergibt somit 1,7-1,9 bio kwh (1750MW*8400h pro Jahr *60 Jahre). Die Baukosten betragen somit etwa 3 1,5 Cent pro kwh ( 53,82 30mrd€/1,8bio kwh) und das bei einer katastrophalen Projektplanung.
Bei einer gescheiten spart man dabei mindestens 50% der Kosten ein.
Rückbau plus Endlagerungen liegen dabei nochmal bei ca einem Cent.

Da die Anlagen in De den vollständigen Betrieb mit 4ct pro kwh finanzierend konnten sind die hohen Kosten für mich schwer nachvollziehbar. („Gesellschaftliche Kosten“ wie auch immer die bemessen werden mal ausgenommen)

Will man die Anlage nun in 20Jahren abschreiben sind die Kosten deutlich höher, auch würde ich als Unternehmen nie in eine Technologie investieren die sich erst nach Jahrzehnten amortisiert.
Für den Staat als Betreiber kann die Technologie aber durchaus reizvoll sein u.a. da damit umgehend Kohle eingespart werden kann.
 
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HtOW schrieb:
Klar sind Atomkraftwerke in absoluten Zahlen unfassbar teuer aber nach deren Abschreibung können diese sehr preiswert sein.
Solange der Atommüll nicht innerhalb von 1 bis 2 Generationen auf den Status "ungefährlich" gebracht werden kann, ist Atomenergie genauso Mist wie Kohle, Olz oder Gas zu verbrennen.

Und so eine Einlagerung ist, wenn sie richtig laufen soll, auch nicht billig. Wenn das dann nicht auf den Strompreis direkt umgelegt wird, zahlt es dir Gesellschaft eben über Steuern. Linke Tasche/Rechte Tasche - egal, bezahlt werden muss es trotzdem.

Hinzu kommt, dass wir hier in Deutschland bei dem benötigten Energieträger wieder abhängig wären.

Damit kann das - Stand heute - keine sinnvolle Alternative sein.

Wenn die Forschung das Problem mit dem radioaktiven Müll gut gelöst bekommt, kann man noch einmal drüber nachdenken.

Im übrigen hilft es heute sowieso nicht, weil in Europa so ein AKW-Bau gern Mal 20+ Jahre braucht. Käme als nationaler / DE-eigener Puffer also eh zu spät.
 
chaopanda schrieb:
Solange der Atommüll nicht innerhalb von 1 bis 2 Generationen auf den Status "ungefährlich" gebracht werden kann, ist Atomenergie genauso Mist wie Kohle, Olz oder Gas zu verbrennen.

Ist sie das? Fällt dir nicht auf, dass bei den anderen Methoden fossile Energie verbrannt und ins Klima gepumpt wird? :(
Es ist weiterhin seltsam, dass in D - wo eigentlich sonst? - lieber Kohle weiterlaufen gelassen wird als bereits vorhandene Atomenergie. Beim Abbau von Kohle wird übrigens Strahlung frei gesetzt, es hat erhebliche Schäden (u.a. auch Staub) auf Massen an Leute die es abbauen und was aus den Schornsteinen kommt ist Gift für Natur, Menschen und das Klima sowieso.
Strom aus Kohle erzeugt deutlich mehr CO2 als Strom aus Gas und extrem viel mehr CO2 als Atomkraft. Insgesamt sind bei der Stomerzeugung durch Kohle wohl mehr Menschen umgekommen als Stromerzeugung durch Atomkraft, auch in Relation mit Zeit. Links dazu wurden bestimmt schon dazu gepostet.

Ich kann dennoch nachvollziehen, dass man aus einer Art politischen Agenda die Atomkraftwerke abgeschaltet btw entgültig abgeschaltet hat. Wenn man sich allerdings die Situation ansieht, dass an deutschen Grenzen dann eben Atomkraftwerke von anderen Ländern betrieben werden, wir deren Strom benutzen, dann war das Abschalten hinsichtlich des Klimas keine besonders durchdachte Entscheidung. Daher wundert mich da das Kostenargument. Das ist auch deswegen sehr fraglich, weil wir im Moment Gaskraftwerke mit Subventionen bauen lassen. Warum Subventionen? Weil diese nur Lücken bei Wind und Sonne ausgleichen sollen und weil sich das für die Betreiber nicht lohnt, muss man das staatlich subventionieren. Diese Kosten muss man bei Wind und Sonne leider mit einrechnen. Dass der Umstieg auf Solarenergie, leider teils auf Moore usw gebaut, mit extreme Abhängkeit Richtung China erfolgt, macht die Sache auch nicht gerade überzeugender.

Nachdem inzwischen in Teilen der Presse und Teilen der Politik eine Sehnsucht nach eigenen Atombomben auftaucht, muss man sich schon fragen was das Abschalten von Atomkraft überhaupt bewirken sollte. Manche Leute in Deutschland mochten aus der positiven Nutzung der Kernspaltung aussteigen, aber für die tödlichste Nutzung soll man es einsetzen? Sorry, aber das macht für mich keinen Sinn. Aber wir werden sehen, ob das überhaupt kommen wird.

Ach ja, das mit dem Müll: wir brauchen sowieso ein vernünftiges Endlager für den vorhandenen Atom-Müll und haben uns dem Problem verweigert. Ob da noch ein bisschen Müll aus später abgeschalteten (also seit 10 Jahren, nicht die wenigen am Schluss) in den nächsten Jahren im gleichen Endlager wirklich noch einen großen Unterschied gemacht hätte ... naja ... bin ich mir nicht so sicher. Aber das Problem Endlager war leider auch viel zu politisiert. Genauso wie jedes Windrad heute übrigens politisiert wird.

Also zusammenfassend möchte ich nur sagen, dass man beim Ausstieg aus Atom - in Deutschland wohlgemerkt - besser nicht so überzeugt sein sollte, in den letzten Jahren vollkommen richtig gehandelt zu haben. Es wäre IMHO vernünftiger gewesen erst die Kohle runterzufahren und dann erst die Atomkraft. Im Grunde genommen ist das aber auch nur vergossene Milch. Ich bin deswegen allerdings eher skeptisch, dass die jetzigen Diskussionen und Maßnahmen in Deutschland mit objektiver Bewertung der Sachlage und objektiver Abwägung geschehen.​
 
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Da fällt mir gerade so ein spontaner Artikel ein:

Vor Gericht wird klar, wie Robert Habeck die Zukunft der deutschen Wirtschaft verzockt hat

Habeck vs. Cicero: Kein Wort der internen Beratungen darf nach außen dringen

Es sei nicht auszuschließen, dass Deutschland wieder in eine Energiekrise schlittere, da ja die Kernkraftwerke nicht mehr am Netz seien, trugen die Beamten vor. Deshalb dürfe kein Wort der internen Beratungen nach außen dringen, um bei einer erneuten Notlage das Vertrauen der anderen europäischen Staaten nicht zu schwächen. Da musste sogar der Richter lachen.
 
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Ziemlich reißerisch. Aber ist halt der Focus.

"Erneute Notlage"? Aufgrund von KKW-Abschaltung? Ich meine mich zu erinnern, dass die Aufrufe zum Stromsparen eher ein Aufruf zum Gassparen waren. Und das war noch deutlich vor der Abschaltung der letzten KKW.

Evtl. habe ich hier auch was falsch verstanden, aber es wirkt wieder etwas nach Dramatisierung und Skandalisierung und hat was von Nebelkerze.

Schade, dass der Thread weiterhin fast ausschließlich um die AKW-Frage kreist, obwohl das für DE nun wirklich keine Rolle (mehr) für die Energiewende bis 2050 spielt.

Und eine gewisse Ironie ist es halt auch, dass der Kohlestrom (zurecht) so exzessiv verteufelt, auf der anderen Seite der menschengemachte Klimawandel jedoch immer und immer wieder heruntergespielt wird. "Ideologie", "dreckige E-Autos", "Wir sind doch eh nur für 2% CO2..." und so weiter und so fort.

Ich sehe da eigentlich nur eines: Against the current thing.
 
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Es ist Jan Fleischhauer, das und nichts anderes ist von ihm zu erwarten. Der gute Herr "Nazis rein".
 
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chaopanda schrieb:
Hinzu kommt, dass wir hier in Deutschland bei dem benötigten Energieträger wieder abhängig wären.
Müsste man aber nicht.
Wir hatten in DE mal Uranminen, die man auch wieder in Betrieb nehmen könnte.
Die Firmen, die Brennstäbe herstellen, haben wir noch immer. Für den Eigenbedarf würde ich schon sagen, dass wir genug hätten.
Was die Sicherheit angeht: Es gilt natürlich die Messlatte hoch anzusetzen, aber das ist seit jeher bei uns so gewesen.
Und zuletzt die Lagerung: Ja, das ist ein Problem, und kein Kleines. Aber eins, das wir sowieso haben. Da würde ich also auch sagen, dass wir hier eine Lösung finden sollten, und dann im Idealfall natürlich groß genug, noch Luft zu haben.

Aber ich denke der Zug ist abgefahren. Die AKWs die kürzlich abgeschaltet wurden, werden nicht mehr zeitnah reaktiviert werden können, dafür sind die Abbauarbeiten schon zu weit fortgeschritten. Und neue brauchen zu lange, als dass sie uns nennenswert helfen in den kommenden 20 Jahren.
 
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Snowi schrieb:
Wenn wir die dann aus Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerken aus den Nachbarländern beziehen, belügen wir uns selbst.
Wir importieren wie gesagt hauptsächlich grünen Strom aus den nordischen Ländern und exportieren hauptsächlich grünen Strom in die südlichen und östlichen Länder. Die witterungs- und tagezeitlich unabhängige Biomasse ist hier auch weiterhin der Hauptlieferant von reg. Energie. Klar, es ist noch nicht perfekt, dafür wurde der Startschuss für die Energiewende viel zu spät gegeben, danke CDU nochmal.
Snowi schrieb:
Nur dass wir es heute besser wissen bzgl. Klima und entsprechend besser planen können, als es damals getan wurde.
Ich wette das dachten die Leute damals auch und da wir aktuell wirklich keine Ahnung haben wie sich der Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten auswirken wird wenn bestimmte Kippunkte erreicht werden hält sich unsere Planungsfähigkeit eher in Grenzen.
Snowi schrieb:
Ist es wirklich nur wegen dem Preis?
Zumindest sagt das die Bundesnetzagentur. Klingt aber auch in meinen Ohren logisch da der Atomstrom in Frankreich durch die staatlichen Subventionen einfach extrem billig ist. Der Süden Deutschlands hat im Gegensatz zum Norden ein erhebliches Stromdefizit und es ist vermutlich effizienter den Strom aus dem Ausland dazu zu kaufen als ihn vom Norden in den Süden zu transpportieren.

Ich finde aber auch das wir die Diskussion über AKW in D jetzt auch einfach mal sein lassen können. Das Thema bietet aktuell nur noch Futter für die Populisten und bringt uns nicht weiter.
 
Snowi schrieb:
Wo ich spontan nichts finde, ist der typische Tag/Nacht-Verlauf. Denn das ist letztlich das Problem, das ich ja meine: Es bringt uns nichts, wenn wir 16h am Tag mit Erneuerbaren abdecken können, uns aber die restlichen 8h fehlen. Wenn wir die dann aus Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerken aus den Nachbarländern beziehen, belügen wir uns selbst.
Was immer ich auch sonst von der deutschen Energiepolitik halten mag: dieser Argumentation kann ich absolut nicht zustimmen.

Wenn 16h/d mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden können und 8h/d mit konventioneller (Kernkraft, Kohle, Erdgas) Energieerzeugung, egal ob in Deutschland erzeugt oder importiert, dann bringen uns die 16h/d selbstverständlich etwas:

16h/d musste keine konventionelle Energieerzeugung eingesetzt werden, egal ob in Deutschland oder in den Ländern, aus denen wir Strom importieren.

Ja, es sind keine 24h/d, aber zu behaupten, es wäre irrelevant oder würde uns nichts bringen, ist aus meiner Sicht schlicht falsch oder Irreführung.
 
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Buttkiss schrieb:
es ist vermutlich effizienter den Strom aus dem Ausland dazu zu kaufen als ihn vom Norden in den Süden zu transpportieren.
Nein, ist es nicht. Denn dann würden im Norden keine Ausfallzahlungen geleistet werden, die inzwischen einen Löwenanteil an den Netzentgelten hat. Zum Transport fehlen ur die entsprechend dicken Leitungen in den Süden.
 
Buttkiss schrieb:
Die AKW in Finnland stehen soweit ich weiss alle an der Küste, dort kann das Problem nicht auftreten.
Naja ob die einen Tsunami wie in Japan standhalten würde ist nicht garantiert.
Snowi schrieb:
Ein Problem dürfte da sein, dass man das Wasser vorher entsalzen muss, aber das wird dann wohl der Fall sein.
Das Entsalzen ist ein Stromhungriges Unterfangen und senkt die Effizienz des Kraftwerks was nicht gut ist.
chaopanda schrieb:
Hinzu kommt, dass wir hier in Deutschland bei dem benötigten Energieträger wieder abhängig wären.
Wenn man bei uns allre Hebel in Bewegung setzt gibt es bei uns eine Energieversorgung die regenerativ ist und ohne Importe auskommt.

Deutschland sollte nur Strom aus Gas beziehen und alle Resourcen nutzen das Gas aus Biologischen Stoffen zu gewinnen. Hierzu zählen die Abgase der Kraftwerke und Kläranlagen bzw. Abfälle aus der landwirtschaftliche Tierhaltung. Damit braucht man weder Wind noch Solar und ist unabhängig von Rohstoffimporten.
 
Reglohln schrieb:
"Erneute Notlage"? Aufgrund von KKW-Abschaltung?
Das halte ich auch für Unfug - die Kraftwerke haben zwar ihren Anteil ausgemacht, aber nut wenige Prozentpunkte. Das sollte durchaus abfangbar sein.

Capet schrieb:
Ja, es sind keine 24h/d, aber zu behaupten, es wäre irrelevant oder würde uns nichts bringen, ist aus meiner Sicht schlicht falsch oder Irreführung.
Das wollte ich auch nicht damit sagen - falls das so rüber gekommen ist, hab ich mich ungünstig ausgedrückt.
Jedes Prozent der EE sind wichtig und gut - mir ging es dabei ausschließlich um den Aspekt der Versorgungssicherheit der Industrie.
In diesem Aspekt, und nur diesem, bringt es mir nichts, wenn ich zu Zeitpunkt X vielleicht 300% meines Verbrauchs mit EE erzeugen kann, aber zu 8h am Tag Strom aus Konventionellen Strom/Gas/KKW zukaufen muss, denn das sollte oberste Priorität sein. Versorgungssicherheit muss geben sein.


ModellbahnerTT schrieb:
Deutschland sollte nur Strom aus Gas beziehen und alle Resourcen nutzen das Gas aus Biologischen Stoffen zu gewinnen.
Da spielt die Politik leider auch rein. Habe mal mehrere Berichte gelesen in denen Landwirte mit Biogasanlagen sich beschwert haben, weil sie ihre bestehenden Anlagen aus rein theoretischen Gesetzesgründen nicht erweitern dürfen, obwohl das für sie technisch machbar wäre. So müssen sie jetzt oft viel Gas abfackeln, statt es in der Biogasanlage zu verwerten.
Da müsste man auch mal ansetzen, aber da gibt es bisher keine politischen Bestrebungen, was sehr schade ist. Denn Biogas ist ne super Sache.
 
Buttkiss schrieb:
Wir importieren wie gesagt hauptsächlich grünen Strom aus den nordischen Ländern und exportieren hauptsächlich grünen Strom in die südlichen und östlichen Länder. Die witterungs- und tagezeitlich unabhängige Biomasse ist hier auch weiterhin der Hauptlieferant von reg. Energie. Klar, es ist noch nicht perfekt, dafür wurde der Startschuss für die Energiewende viel zu spät gegeben, danke CDU nochmal.

Die Argumentation ergibt aber hinsichtlich des Klimawandels nur bedingt Sinn, denn das ist ein geografischer Zufall und keine "deutsche Leistung". Was verstehst du denn unter hauptsächlich? Die erneuerbaren in D sind derzeit trotzdem nur 53% und die subventionierten Gaskraftwerke bauen wir derzeit trotzdem, während wir Kohle verfeuern. Das Problem bei der Diskussion ist übrigens sowieso die Hardcoreauslegung von "erneuerbar" als 100% ok, denn eigentlich das ein Euphemismus, sowohl was die Herstellung als auch genutzte Flächen (in der Praxis wird eben Ackerland und Moore zugebaut*) als auch Entsorgung angeht. Da kann man zwar von einer Amortisierung mit der Zeit ausgehen, aber dann hätte man das Argument z.B: auch bei Atomkraft zulassen müssen.

*siehe z.B. hier
https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/quer/230928-quer-photovoltaik-100.html
 
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