Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Buttkiss schrieb:
Im Falle der Atomkraftbefürworter gebe ich Dir da absolut Recht.

Schon wieder albern? :) Aber da klingt wieder "der Deutsche weiß es besser als die Nachbarländer" durch.

Buttkiss schrieb:
Der Rest ist aus einer soziologischen Betrachtungsweise ganz interessant das der verständnisvolle Lehrmeister jede logische Entscheidung als Idealismus abtut und anderen Meinungen gleich mal "Wagenburgmentalität" und "Elfenbeinturm" überbügelt.
"sorry to say that" - aber so wird eine konstruktive Diskussion ziemlich unwahrscheinlich, falls Du daran überhaupt interessiert sein solltest.

Das ist jetzt leider schon dieser unsachliche komisch kommen anderen Leuten gegenüber und unterstreicht nur dein ideologische Motivation. MIt Nachäffen beeindruckst du micht auch nicht. Was du hier betreibst, sorry to say that, spielt Klimaleugnern und rechten Kräften in die Hände.

Buttkiss schrieb:
Die Agrarkombi mit den Seitenwänden halte ich ebenfalls für schwierig in der Praxis umsetzbar, da wird es zu vielen Beschädigungen kommen. Die Überdachung mit Solar halte ich aber in vielen Bereiche für absolut sinnvoll und für den Bauern ein schöner Nebenerwerb.

In "vielen" Bereichen wird es dafür nicht die Gegebenheiten und den Willen der Investoren geben und mit sehr großen Landmaschinen kannst du dann auch in "vielen" Fällen nicht arbeiten, weil das Dach nicht sooo hoch ist bzw es bei so einer Höhe an der Stützung eng wird. Das Moorproblem wird man damit auch nicht zwingend lösen. Das Problem daran ist einfach der Umstand, dass es in vielen Fällen sehr durchdachte Lösungen bräuchte, aber man das aus in der Praxis aus Geldgier nicht tut, sondern die Minimallösung wählt. Es geht hier oft - nicht immer - um Investoren, die Fördergelder aus dem Bund abgreifen wollen.
Wie in dem Beitrag übrigens zu sehen war, kann dem noch durch starkes ehrenamtliches Engagement vor Ort, z.B. mit Auflagen, in manchen Fällen entgegengearbeitet werden. Das ist allerdings nicht überall vorhanden. bzw. die Widerstände gegen solches Engagement ist groß. Auch hier muss ich leider wieder sagen, dass die hier im Thread von einigen Usern gezeigte rechte arrogante Haltung im RL nur die Leuten verprellen würde und dann wird gar nichts getan und der Investor ballert einfach die Billiglösung in den Boden. :(
 
Knergy schrieb:
Wenn wäre eher die großflächige Ausnutzung vorhandener Dächer und Wände anzuraten. Da ist dann auch die Einspeisung ins Netz leichter möglich und der Materialeinsatz für die Befestigung nicht so groß. Denn das Stahlgestell will erstmal stabil in die Landschaft gestellt sein. Aber zumindest die meisten Außenwände sind tragfähig genug für ein paar Solarmodule (beim Dach beim Altbau ist das unterschiedlich).
Das wäre sicher eine Lösung, denn gerade in Großstädten sind die Dach- und Wandflächen ohnehin reichlich vorhanden. Hier in Berlin kommt einem dann allerdings der Denkmalschutz in die Quere. Die scheinen sich nicht recht bewegen zu wollen, obwohl die Nutzung von Dächern eher als unproblematisch anzusehen ist. Bei Fassaden ist es freilich anders.
Aber das ist eben das grundlegende Problem in Deutschland, denn wer das eine möchte, muss das andere zulassen und sich kompromissbereit zeigen. Das funktioniert schon im Wohnungsbau nicht. Der Mangel ist groß, die Kosten hoch, aber anstatt auf das letzte Bisschen Dämmung zu verzichten und dadurch die Kosten einzudämmen, wird auf Vorschriften rumgeritten, mit der Konsequenz, dass es inzwischen fast unmöglich ist bezahlbnaren Wohnraum zu schaffen. Und ja, auch hier spielen natürlich auch andere Faktoren (z.B. gestiegene Grundstücks- & Baustoffpreise) eine Rolle, aber irgendwo sollte man mal anfangen.
 
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Leeway schrieb:
Was ich besonders traurig finde. Wenn man oben auf dem Reichstagsgebäude ist, sieht man viele schöne Dachflächen von Regierungsgebäuden. PV-Quote 0%.

Meiner Meinung nach eine vertane Chance um mit gutem Beispiel voran zu gehen.
 
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@knoxxi
Definitiv! Auch auf den meisten Altbaudächern wäre es möglich, ohne die historische Anmutung zu versauen. Man muss es halt wollen.
 
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Leeway schrieb:
Hier in Berlin kommt einem dann allerdings der Denkmalschutz in die Quere.
Auch Berlin hat unfassbar viele Dächer ohne PV-Anlage darauf, bei denen der Denkmalschutz einen nur verdutzt anschaut, wenn man ihn fragt ob er da ein Problem hat.

Ist ja nicht so als müsse man 100% aller Dächer belegen, 50% wären auch schonmal eine Menge an Energie.
 
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Dabei hat man ja oft die Möglichkeit die Module auch auf Nebengebäuden zu plazieren und muss nicht zwangsläufig das Hauptgebäude belegen. Bei uns liegen die Module bspw. alle auf der Scheune. Außerdem sehen die Module heute nicht mehr so häßlichb aus wie vor 20 jahren.

@Treiber
Ich kann zumindest behaupten das ich es versucht habe, aber ich breche unsere Taubenschachrunde hier ab.
 
Leeway schrieb:
Das wäre sicher eine Lösung, denn gerade in Großstädten sind die Dach- und Wandflächen ohnehin reichlich vorhanden. Hier in Berlin kommt einem dann allerdings der Denkmalschutz in die Quere. Die scheinen sich nicht recht bewegen zu wollen, obwohl die Nutzung von Dächern eher als unproblematisch anzusehen ist. Bei Fassaden ist es freilich anders.
Da bin ich zwar auch ein Freund von. Allerdings gibt es da auch steuerlich hier und da Themen, die berücksichtigt werden müssen. Vor allem auch bei der Vermietung an Behörden
 
Buttkiss schrieb:
....

@Treiber
Ich kann zumindest behaupten das ich es versucht habe, aber ich breche unsere Taubenschachrunde hier ab.

Ich nehme deine Beleidigung zur Kenntnis und das wird selbstverständlich Auswirkungen haben. Werbung für deine "Standpunkte" hast du hier aber sicherlich nicht gemacht, weder auf mich, noch auf objektive Mitleser. Von daher ist es schon sehr fraglich, ob es das wert war. Ich habe allerdings zu deinem Verhalten in der Praxis bereits etwas gesagt. Das macht jede Kompromissfindung bei Entscheidungen vor Ort kaputt und fördert im Zweifelsfall rechte Kräfte, die wirklich gegen jeden Umbau in der Energiewende sind. :(
 
Damien White schrieb:
Generell sollten wir auch daran arbeiten Ackerbau mit Monokulturen auf riesigen Flächen abzuschaffen. Diese riesigen Felder sind praktisch totes Areal für die Natur.
Das gab es leider nach dem Krieg nicht mehr so richtig. Die frühere Landwirtschaft hat auch Fleisch aus der Natur geliefert die es heute nicht mehr tut. Als Beispiel wären da Feldhasen oder Rebhühner zu nennen.
 
Damien White schrieb:
Und dafür dann auch mal wieder ganze Landstriche (gezielt) verwildern lassen.
Keine Sorge das kommt mit dem Klimawandel von ganz alleine .
Da wo jetzt schon das Grundwasser durch Übernutzung absinkt ,
trocknen im Sommer die Wiesen und Felder dermasen aus ,
das nur noch Unkräuter wie Hirtentäschel oder Schafgarbe wachsen und sonst nix mehr.
Von Wo du dann aber das Wasser für deine Hydrokulturen nehmen willst ist mir nicht ganz klar .....
Bei meiner Wasserversorgung sind die Brunnen rund 140 m Tief und jetzt schon knapp !
 
Ich glaube da hat jemand Hydroponik nicht verstanden oder was gezielt verwildern lassen bedeutet und stattdessen wollte einfach nur einer was (relativ sinnfreies) in den Äther rufen ...
 
Damien White schrieb:
Langfristig dann Ackerbau komplett abschaffen und mittels Hydroponik auf weniger Raum signifikant mehr produzieren.

Funktioniert das bei Getreide überhaupt?

Klar wachsen die Pflanzen deutlich schneller und qualitativ auch bestimmt besser aber die Mengen dir davon benötigt werden sind astronomisch.

Konnte dazu online nichts finden aber das Volumen, welchen ein Mähdrescher mal eben so aberntet dürfte nur sehr schwer zu substituieren sein.

Bei größeren Pflanzen wie Mais oder Rüben kann ich mir das gut vorstellen aber bei Halmen?
 
Der Unterschied zwischen einem Mähdrescher und einem Nasenhaartrimer ist nur die Skalierung. ;)

Ich wage spontan zu behaupten, dass wir ohne Probleme dieses Problem in einer Art und Weise lösen, die nicht nur jede vorherige Lösung absurd wirken lässt sondern wir uns aktiv fragen, wieso wir das nicht gleich so gemacht haben.

Weizen geht auch industriell anzubauen.

Halt noch mit Forschung im Detail verbunden, aber die Chemie und Physik dahinter ist bekannt.

EDIT: Mähdrescher ist auch nicht gleich Mähdrescher:

1708611764346.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich könnte mir vorstellen das hier Nutzpflanzen erst einmal gentechnisch angepasst werden würden (reduzierte Wuchshöhe, optimiertes Wachstum unter künstlichen Bedingungen) oder aber alte Sorten erleben eine Renaissance (kleiner, Schädlingsressistenz nicht mehr notwendig).
Wenn sowas mal profitabel wird haben wir das Problem Welthunger eigentlich gelöst und die frei werdenden Flächen wären zu begrüßen.
 
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Damien White schrieb:
Ich glaube da hat jemand Hydroponik nicht verstanden oder was gezielt verwildern lassen bedeutet
Ein interessanter Ansatz. Ich kenne das aus der Forschung für zukünftige Mond oder Marsbasen, wo es keine Möglichkeit gibt die Böden fruchtbar zu machen sondern in abgeschlossenen Räumen im Stile von Hängegärten Pflanzen gezüchtet werden.

Mit verwildern dürfte wohl Renaturieren gemeint sein. Also die Acker und Weideflächen in einen möglichst naturnahen Ausgangszustand zu versetzen.
Ergänzung ()

Buttkiss schrieb:
Ich könnte mir vorstellen das hier Nutzpflanzen erst einmal gentechnisch angepasst werden würden (reduzierte Wuchshöhe, optimiertes Wachstum unter künstlichen Bedingungen) oder aber alte Sorten erleben eine Renaissance (kleiner, Schädlingsressistenz nicht mehr notwendig).
Mit einer angepassten Gesetzeslage könnte man das heute schon.

Aber solange wir noch Lebensmittel wegschmeissen anstatt günstig oder gratis abzugeben.... wirds schwierig mit dem Welthunger.
 
Der Bundesrechnungshof veröffentlichte gestern einen Sonderbericht zur Umsetzung der Energiewende im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit.

In diesem Sonderbericht stellen die Rechnungsprüfer der Deutschen Energiewendepolitik faktenreich und in aller Deutlichkeit ein geradezu vernichtendes Zeugnis aus.
Während sich der Bericht über die Medien wie ein Lauffeuer im ganzen Land verbreitete, bleibt es hier im Forum auffällig still. Warum eigentlich? ;-)

Nun, die Prüfer kamen zum Ergebnis, dass

  • Die Windenergie am Land nicht in dem gesetzlich vorgesehenen Umfang ausgebaut wird
  • Das Bundeswirtschaftsministerium seinen Zeitplan für die gesicherte, steuerbare Backup-Kapazität voraussichtlich nicht einhalten kann
  • Der Netzausbau erheblich der Planung zurückliege (von 7 Jahren und 6000km ist die Rede)
Auf der Webseite des Bundesministers heißt es, dass die Energiewende „sicher, sauber und bezahlbar“ sei. Nach dem Urteil des Bundesrechnungshofs ist aber das genaue Gegenteil der Fall!

So sei z.B. die preisgünstige Versorgung nicht gesichert, was erhebliche Risiken für den Wirtschaftsstandort Deutschland in sich birgt.

Die Arbeit der Bundesnetzagentur wird auch angezweifelt, nach der die Stromversorgung von 2025 bis 2031 jederzeit gedeckt sei. Das Ergebnis der Bundesnetzagentur beruhe aber auf einen „Best-Case“-Szenario, was lt. Bundesrechnungshof völlig wirklichkeitsfremd sei!

Was sagen die grünen Ideologen zu diesem harten Urteil?
 
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1Justin schrieb:
die Medien wie ein Lauffeuer
Da in dem Bericht ja nichts neues, nur altbekanntes steht, wird der Bericht eben nicht in den Medien hoch und runter berichtet. Evtl. in der Bild, aber auf N-TV wurde darüber bislang nicht berichtet.
1Justin schrieb:
grünen Ideologen
Das, was schon die ganze Zeit Vorgepredigt wird. Es ist zu langsam und dadurch wird es teuer. Ich muss zugeben, ich habe nicht den ganzen Bericht gelesen, steht da noch irgend etwas neues drin, was die Allgemeinheit nicht schon weiß?
 
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1Justin schrieb:
Was sagen die grünen Ideologen zu diesem harten Urteil?
Ich verstehe die Intension deines Beitrages und dieser Frage nicht. Wirkt auf mich etwas sarkastisch, kann mich aber auch täuschen.

Die Probleme bei der Energiewende sind schon lang bekannt und werden von entsprechender Seite doch immer wieder angemahnt. Auch ganz ohne Ideologie.

Was genau ist jetzt dein Punkt, den du machen willst?
 
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1Justin schrieb:
Was sagen die grünen Ideologen zu diesem harten Urteil?
Die grünen Ideologen sagen dir, dass all diese Probleme vor Jahren ihren Ursprung haben/hatten und weder allein bei den Grünen zu finden sind noch bei der aktuellen Regierung noch das die Energiewende das Problem ist? Was sagt der Populist wie du dazu?

Die "grünen Ideologen" prangern schon seit Jahren an, dass zu langsam zu wenig getan wird.

Ganz ehrlich, so extrem, wie du den Bericht um- und fehlinterprätierst, heißt der einzige Ideologe, den ich hier sehe, 1Justin...

So ein paar Zitate aus dem Bericht:
"Was ist zu tun?
Die Bundesregierung muss umgehend reagieren. Sie muss wirksam private Investitionen in erneuerbare Energien, Kraftwerksleistung zu deren Absicherung sowie die Stromnetze sicherstellen. Die Kosten der Energiewende muss sie klar benennen. Zudem muss die Bundesregierung endlich ein Ziel- und Monitoringsystem einführen, um die Umweltwirkungen der Energiewende systematisch zu bewerten"

"Was ist das Ziel?
Die Empfehlungen zielen auf eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung und den Erfolg der Energiewende. Dieser ist zentral für den Wirtschaftsstandort Deutschland, die gesellschaftliche Akzeptanz der Transformation sowie das Erreichen der Klimaschutzziele. "

Die Energiewende wird durch den Bundesrechnungshof in keiner Weise in Frage gestellt! Er fordert nur eine geregelte und vor allem zügigere Umsetzung.

Dazu auch der abschließende Satz im Bericht: "
Denn das Gelingen der Energiewende ist von zentraler Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland, die gesellschaftliche Akzeptanz der Transformation sowie das Erreichen der Klimaschutzziele. "
 
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