JMP $FCE2 schrieb:
Die braucht man auch bei fest verbauten Akkus, um erneuerbare Energien über den Tag zu speichern für die Spitzenlasten zur Rush Hour, wenn viele Pendler gleichzeitig "tanken".
Beim Laden hat sich das mit dem gleichzeitig "Tanken" schnell wieder - eher lädt man ja über Nacht / am Tag beim Arbeitgeber mit wenig Leistung, statt in wenigen Minuten komplett aufzufüllen.
Dazu setzt die Idee voraus, dass die Akkus im Lager i.A. angeschlossen sind und dann bei überschüssiger Energie ein bisschen nach dem anderen geladen werden - ich glaube nicht dran, dass jemand die Infrastruktur aufbaut, um da Akkus über längere Zeiten angeschlossen zu haben. Eher wird der Akku wenn er ankommt an einen Ladeplatz gepackt und mit viel Leistung geladen, um dann ins Lager (ohne Stromanschlüsse) zu kommen.
JMP $FCE2 schrieb:
Überhaupt hat der Ladesäulenunfug eine Menge Nachteile:
- mehr Verluste, weil die Solar-/Windenergie durch zwei Akkus geschleust werden muss.
Wird, wie oben geschrieben, bei Wechselstationen ähnlich sein. Es wird geladen, wenn der Akku ankommt, und dann auch zügig. Schließlich soll der ja auch fix wieder voll sein und zum nächsten Kunden gehen, die Wechselstation will ja auch den Bestand an Akkus niedrig halten - Lagerraum kostet nur Geld, und wenn Akkus länger "brach" liegen (in der Ladestation sind) erhöht sich auch die Gesamtmenge an Akkus, die man im Kreislauf braucht - was die Kosten weiter nach oben treibt.
JMP $FCE2 schrieb:
- zusätzliche Verluste und höherer Akkuverschleiß durch Schnelladung.
Wie oben geschrieben, der Alltag beim E-Auto wird eher dahin laufen, dass man während man irgendwo eh parkt langsam lädt. Dagegen würde ich stark davon ausgehen, dass Akku-Wechselstationen die Akkus mit Vollgas laden und dann schnell an den nächsten Kunden ausgeben / an einen günstigeren Lagerplatz ohne Lademöglichkeit packen.
JMP $FCE2 schrieb:
- massiver Ausbau der Netzkapazitäten nötig, Wechselakkutankstellen dagegen könnte man direkt mit Solardächern ausstatten.
Das bisschen Solar, was man da aufs Dach bekommt reicht nie im Leben, um eventuell dutzende bis hunderte fast leere Akkus am Tag zu laden. Sagen wir mal 20 Akkus, jeweils müssen 50kWh rein - da braucht man am Tag schon eine MWh. Damit das auch im Winter bei Dachsoalr rummkommt, müsste das eine riesiger Halle sein. Die Wechseltankstelle wird eher die Anschlussstärke von einigen Schnellladern brauchen.
Dazu habe ich mal vor einiger Zeit die Zahlen angeschaut gehabt, wie viel Strom die Elektrifizierung des Autoverkehrs brauchen würde - das waren so knapp 30% mehr als der aktuelle Gesamtstromverbrauch. 2007 war der Stromverbrauch in Deutschland 15% höher als 2023. Das wäre kein so massiver Ausbau, für 15% mehr Stromverbrauch.
Viel heftiger wird da die Umstellung unserer Heiztechnologien. Der Wärmeenergieverbrauch in Deutschland ist so ca. 1000TwH pro Jahr und damit grob das doppelte des Stromverbrauchs, und auch noch sehr saisonal.
Fahrstrom ist da wirklich das kleinere Problem.
Und auch heute schon ein großes Problem für die Netze: Wechsel der Erzeugungsart. In Wohngebieten mit vielen Solaranlagen haben Verteilnetzbetreiber heute schon Probleme, wenn die Sonne knallt, weil das Netz durch die Einspeisung überlastet. Beim Verbrauch ist's bisher nicht so kritisch.
JMP $FCE2 schrieb:
- alte Autos werden bei Akkudefekt eher verschrottet, weil sich ein teurer Ersatzakku nur noch mit großem Verlust verkaufen lässt, sobald das Auto ganz hinüber ist.
Bei dem was man bisher so an Daten hat scheint es eher so, als würde der Akku häufig länger halten als der Rest vom Auto.
JMP $FCE2 schrieb:
- kein Hersteller wird freiwillig neuere Akkutechnik in Altwagen einbauen, bei Wechselakkus passiert das ganz automatisch.
Da müsste man dann auch die Ladeelektronik noch mit im Akku verbauen und tauschen (yay, noch mehr Sachen die es doppelt geben muss). Ansonsten kannst du nicht einfach neue Akkutechnik in ein Auto kloppen, da wird der Akku am Ende falsch geladen.