Bohnenhans schrieb:
Gut zwanzig Tage im Jahr seien es mittlerweile, in denen Strom aus Windkraft wegen Minuspreisen keinen Wert habe. Dann müssen die Stromerzeuger draufzahlen, wenn sie ihren Strom verkaufen. Weil Unternehmer Lackmann das nicht will, schaltet er seine Windräder lieber ab. Seine Prognose: Bis 2026 könnte es sogar dreimal so viele Tage werden, das wären ganze zwei Monate.
Dies stimmt so nicht:
-> Windkrafträder werden vom Netz genommen bei "Überlast" des Netz und bekommen dennoch eine Vergütung
-> die negativen Strompreise wirken sich nicht auf den Stromerzeuger aus, die EEG Umlage wird hierfür genutzt
=> wir verkaufen somit staatlich gefördert Strom ins Ausland, dann wann die EE Strom Erzeugung grad hoch ist
Es fehlen entsprechend:
1) die Stromtrassen, die den EE Strom wirklich gut in Deutschland verteilen
2) Variationen an Speichermöglichkeiten für Überschussstrom, damit wir grad nicht Strom/Energie ins Ausland verkaufen, sondern in Deutschland weiterhin nutzen können, dann wann die EE grad mal kein Strom/Energie erzeugen
Bohnenhans schrieb:
Deutschlands EE Ausbau und Energiewende wurde für ein Industrieland geplant (also rund um planbare hohe Grundlast) nur das ist D halt zunehmend nicht mehr. Energiemarkt ist ein langsamer Dampfer, da sind 30 oder 50 Jahre "nichts" - für den Energiemarkt ist D eigentlich schon eher Dienstleistungs- oder wenn das nicht funktioniert Schwellenland.
Wir haben weiterhin eine hohe Grundlast - grad in Mittel- und Süddeutschland. Der Großteil des EE Stroms wird aber in Norddeutschland produziert. Ohne Stromtrassen und Speichertechnologien können wir Erzeugung und Verbrauch halt nicht zusammenführen.
Bisher haben wir Kraftwerke direkt in der Nähe zu den Verbrauchern gebaut. Dies passte immer ganz gut - und Stromtrassen brauchte man dann nur noch für die letzte Meile.
Große PV Parks und Windräder, werden aber sehr selten zu entsprechenden Großstädten/Städten gebaut, sondern eher in Wälder, Ackerflächen, irgendwo im Nirgendwo. Hier fehlt einfach das Netz, diesen Strom dann auch gut zu verteilen und zum Verbraucher zu bringen.