Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

Buttkiss schrieb:
Gib den Akkus mal ein paar Jahre, dann sind die nur noch Handkoffergross bei ausreichender Reichweite.

Neulich wieder gelesen (sinngemäß): "Styropor ist der billigste Dämmstoff, bessere Dämmstoffe sind teurer".

Sprich: die Forschung tritt seit 20 Jahren auf der Stelle. Wo bleibt der Wunderdämmstoff, der bei gleicher Leistung signifikant billiger ist ?

Was die Politik freilich nicht daran gehindert hat, alle paar Jahre die Anforderungen hochzuschrauben, und dann mit dem Heizungsgesetz den Wohnungsbau komplett abzuwürgen.

Kein Wunder, dass niemand mehr leere Versprechungen über Wunderakkus glaubt.
 
JMP $FCE2 schrieb:
dann mit dem Heizungsgesetz den Wohnungsbau komplett abzuwürgen
Bitte den Ball mal flach halten, die Anforderungen an das Dämmen bei Neubauten hat das von dir bezeichnete Heizungsgesetz nicht geändert und die Wärmepumpe war auch schon davor im Neubau gut vertreten. Die Wohnungsbaukrise hat andere Ursachen, u.a. die Zinsen, die Grundstückspreise (weil zu wenig neu ausgeschrieben wurde) und Bürokratie. Wenn, dann noch maximal das i-Tüpfelchen und mit Sicherheit auch nicht der letzte Tropfen, die Baukrise war schon vor dem Gesetz anwesend.
 
Das um den Heizungspassus erweiterte Gesetz hat unter dem Namen "EnEV" schon 20 Jahre lang sein Zerstörungswerk verrichtet.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Kein Wunder, dass niemand mehr leere Versprechungen über Wunderakkus glaubt.
Keine Ahnung was Styropor mit den Akkus zu tun hat aber die Wissenschaft und die Wirtschaft gehen von geradezu unglaublichen Fortschritten in der Akkutechnologie in den nächsten Jahren aus. Warum? Weil die Entwicklung der letzten Jahre bereits unglaublich war und weil dort wahnsinnig viel Geld drin steckt was alle haben wollen.
Akkus werden wohl nie übers Wasser laufen können aber über die aktuellen "Nachteile" wird in einigen Jahren keiner mehr reden.
 
Die Dämmstofflobby hat genau so wie die Brandschutzmafia die letzten Jahrzehnte in Deutschland die Gesetze schreiben lassen. Ein ganz düsteres Kapital in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Dazu wird es irgendwann einmal hoffentlich Untersuchungsausschüsse geben.
Ich sehe bislang auch keine der angekündigten Bauerleichterungen durch das aktuelle Bauministerium.
 
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Autokiller677 schrieb:
Ich hab das Gefühl, du willst vor allem dagegen sein, egal was gesagt wird.
Ich würde gerne den Planeten retten. Oder zumindest die Lebewesen die darauf rumlaufen rumschwimmen rumfliegen. ^^

Ihr solltet euch viel mehr damit beschäftigen. Gerissene Arterie wird mit nem Pflaster behandelt, das brennende Hochhaus wird versucht auszupinkeln...

Aber hey, man tut doch was!

Der Witz an der Sache ist, das es mir eigentlich völlig egal sein könnte.
 
Kurzum, du hast keine Argumente wie man wirklich was ändern könnte und versuchst dich mit hochtrabenden Phrasen moralisch höher zu stellen.
Kann man schon so machen, trägt aber zur Problemlösung genau 0 bei wenn man sich der Realität und wie man Änderungen erwirken kann verweigert.

Anderes Thema:
Da Atomkraft ja vor ein paar Seiten mal wieder aufgekommen war - läuft im Moment nicht so in Flamanville:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2024...nville-frankreich-atomkraft-energieversorgung
Und das "Schöne": Wir baden es mit aus, einerseits, weil es die Preise hochtreibt wenn Frankreich mal wieder viel Strom von anderswo zukaufen muss weil das AKW halt immer noch nicht läuft, und andererseits wenn das AKW zu hohen Preisen seinen Strom im europäischen Markt verkauft (wenn es denn mal läuft).
Tolle Sache, diese AKW.
 
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Autokiller677 schrieb:
Tolle Sache, diese AKW.
Auch wenn ich von Kernreaktoren zur Stromerzeugung ebenfalls wenig halte, haben die Probleme mit den solche Projekte zu kämpfen haben, wenig mit der Atomenergie zu tun. Dein Bericht steckt leider hinter einer Paywall, aber wenn ich mir das so durchlese.....
AREVA lieferte mit technischen Mängeln behaftete Bauteile, darunter vor allem den zentralen, bereits eingebauten Reaktordruckbehälter mit fehlerhaften Schweissnähten, der in der AREVA-Tochterfirma Forge Creusot hergestellt worden war. Die französische Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) stellte fest, dass der Kohlenstoffgehalt in der Stahldecke zu hoch ist.
Probleme in der Projektplanung, Pfusch beim Bau, fehlerhafte Bauteile, in der Zwischenzeit veränderte Bauvorschriften usw. Kennen wir das nicht irgendwoher? Man sollte sich glaube ich grundsätzlich langsam mal die Frage stellen, ob die öffentliche Hand überhaupt noch bauen sollte, denn leider sind Projekte die mit öffentlichen Geldern bezahlt werden, fast immer ein Geld- und Zeitgrab.
 
Autokiller677 schrieb:
Kurzum, du hast keine Argumente wie man wirklich was ändern könnte und versuchst dich mit hochtrabenden Phrasen moralisch höher zu stellen.
Ich hab gesagt wie es laufen muss. Und ich tu auch was dafür.
Autokiller677 schrieb:
Kann man schon so machen, trägt aber zur Problemlösung genau 0 bei wenn man sich der Realität und wie man Änderungen erwirken kann verweigert.
Du legst dich halt in deine Hängematte und denkst "die Politik macht das schon, ich kann da eh nix machen". Na dann viel Spaß... ich zumindest hab schon vorgesorgt für das kommende Chaos.
 
xexex schrieb:
Man sollte sich glaube ich grundsätzlich langsam mal die Frage stellen, ob die öffentliche Hand überhaupt noch bauen sollte, denn leider sind Projekte die mit öffentlichen Geldern bezahlt werden, fast immer ein Geld- und Zeitgrab.
Oder man setzt in den Verträgen, die die öffentliche Hand macht, endlich mal wieder (hohe) Konventonalstrafen fest.
Dadurch gehts zwar nicht schneller, oder wird billiger, aber die Firmen, die regelmäßig nicht vertragsgerecht abliefern, gehen auf Dauer Pleite.

Als In den 1960ern unsere Universität hochgezogen wurde, hat das 3 von 5 Baufirmen in den Konkurs getrieben ... nur aufgrund saftiger Konventionalstrafen.

Wahrscheinlich würde es schon helfen, wenn man die EU-Richtlinie, nach der der billigste Jakob den Zuschlag bekommen MUSS, einfach ignoriert. Die Strafzahlungen für nicht umgesetze EU-Richtlinien fallen wahrscheinlich niedriger aus, als die tatsächlichen Gesamtkosten bei unrealistisch niedrigen Kostenvoranschlägen, schlampiger Planung und extrem klagefreudigen Rechtsabteilungen, die sich die Schuld jahrelang gegenseitig in die Tasche mogeln).
 
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DerOlf schrieb:
Wahrscheinlich würde es schon helfen, wenn man die EU-Richtlinie, nach der der billigste Jakob den Zuschlag bekommen MUSS, einfach ignoriert.
Es würde schon helfen wenn man von dem Verhalten abrückt jede Baustelle in kleinsten Stücken auszuschreiben. Heute wird selbst bei einer Kreuzung oft jeder Arbeitsschnitt einzeln ausgeschrieben, wodurch man sich scheinbar eine Kostensenkung verspricht und eine höhere Beteiligung kleinerer Unternehmen. Dann bauen eine Kreuzung fünf Unternehmen, die eine fräst den Asphalt, die andere legt den, die dritte macht der Bürgersteig, eine andere die Beleuchtung und zum Schluss stellt man fest, die haben sich nur gegenseitig behindert.

Da nützen dir auch Konventionalstrafen nichts, weil dann jede Firma die Schuld von sich weist und du erst einmal eine Gutachten brauchst, um die Missstände aufzuklären. Schönes Beispiel war ja der BER, aber leider kein Einzelfall, sondern fast schon Standard.
 
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xexex schrieb:
...Dann bauen eine Kreuzung fünf Unternehmen, die eine fräst den Asphalt, die andere legt den, die dritte macht der Bürgersteig, eine andere die Beleuchtung und zum Schluss stellt man fest, die haben sich nur gegenseitig behindert.
...
So ist es aber auch im privaten Bau, bei Unternehmen oder am eigenen Haus. Wichtig ist es, einen Generalunternehmer zu haben, der die volle Verantwortung trägt und den man greifen kann, dann können auch Subunternehmen antreten. Und leider müssen es auch spezialisierte Unternehmen sein, denn Beleuchtung wird nicht durch den Straßenbauer gemacht und Abwasser nicht den Elektrofritzen usw. Aber die müssen alle einem einzigen "Herren" berichten, dann klappt das (meist).
 
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Fu Manchu schrieb:
Wichtig ist es, einen Generalunternehmer zu haben, der die volle Verantwortung trägt und den man greifen kann
Dann ist das "Haus" aber nicht in Stücken ausgeschrieben worden.
 
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Fu Manchu schrieb:
Klingt dann nach Staatsauftrag.
So ist es dann letztlich beim BER geschehen und wie gut das geklappt hat wissen wird....
Anstelle des zunächst favorisierten Generalunternehmer-Konzepts wurde am 9. Oktober 2007 der Bau des Hauptterminals neu ausgeschrieben und auf sieben Baulose aufgeteilt, weil die Angebote der vier Bieter – darunter erneut Hochtief – weit über den kalkulierten Kosten von 630 Millionen Euro lagen und Preisabsprachen zwischen den bietenden Konsortien vermutet wurden. Die einzelnen Gewerke sollten dann von der Flughafengesellschaft koordiniert werden und wurden 2008 und 2009 vergeben.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Kein Wunder, dass niemand mehr leere Versprechungen über Wunderakkus glaubt.

Dabei sind die Trends recht eindeutig - ich würde zumindest nicht dagegen wetten:

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https://rmi.org/the-rise-of-batteries-in-six-charts-and-not-too-many-numbers

Das sind Hochrechnungen aus dem Jahr 2018/2021. Selbst wenn der Ausblick zu ambitioniert war/ist, so ist der Trend nach wie vor ungebrochen.

Zumal sich mehr und mehr abzeichnet, dass Natrium-Ionen-Akkumulatoren eine wichtige Rolle in der Zukunft- und besonders für den Massenmarkt spielen werden. Billiger, sicherer, klimafreundlicher, enorme Ladegeschwindigkeit - nur eben noch keine so hohe Energiedichte wie Lithium-Ionen-Akkumulatoren.

Lithium-Ionen: 200-300 Wh/kg (Massenmarkt)
Natrium-Ionen: 160Wh/kg (CATL-Serienproduktion, 200Wh/kg sind bereits für die nächste Generation angekündigt)

In Lithium-Ionen stecken Jahrzehnte an Forschungsarbeit, in Natrium-Ionen wenige Jahre.
 
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BridaX schrieb:
Dabei sind die Trends recht eindeutig
Schaut man sich Fantasievorstellungen von Lobbyunternehmen an, dann vielleicht. Die Realität sieht doch etwas anders aus.

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https://www.goldmansachs.com/insights/articles/electric-vehicle-battery-prices-falling

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https://about.bnef.com/blog/lithium-ion-battery-pack-prices-hit-record-low-of-139-kwh/

Der springende Punkt dürfte sein, die jetzige Technologie dürfte praktisch ausentwickelt sein, jetzt stellt sich die Frage ob es tatsächlich brauchbare Alternativen und Fortschritte geben wird. Nicht nur auf dem Papier, sondern auch tatsächlich in der Praxis.
 
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xexex schrieb:
jetzt stellt sich die Frage ob es tatsächlich brauchbare Alternativen und Fortschritte geben wird.
ich frag mich was dir und anderen nun noch fehlt? Also Entwicklungen gehen immer weiter. Da kann man hier und da immer noch ein paar % rausholen. Sei es in der Kapazität oder sonst was.

Heute gibt es genügend E-Fahrzeuge, die an Reichweite jedes Bedürfnis erfüllen sollten.
Aber man dreht sich hier immer wieder im Kreis.

Es wird engstirnig weiter Unsinn behauptet und teils gelogen. Hier melden sich ja anscheinend im Forum, die ausschließlich Diesel fahren und 5l auf der Autobahn verbrauchen und ständig 1000km am Stück abreißen. Das ich nicht lache.

Dabei hat der Diesel nur 25% Marktanteil. Hier sind 75% IT'ler am Start. Die sitzen anscheinend aber alle in ihren Dieselkarren. Wers glaubt wird seelig.

Der Großteil fährt mit nem Benziner rum.

"Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch von Personenkraftwagen bleibt relativ konstant – Pkw mit Ottomotor verbrauchten im Jahr 2022 rund 7,7 Liter Benzin pro 100 Kilometer."

Das entspricht grad aktuell kosten auf 100km mit einem Preis von 1,65 für E5 Benzin: 12,70€

Wie groß ist denn ein Durchschnittstank? im Schnitt gehe ich von 50 Litern aus. Dann kommt man im Schnitt also 650km weit.

Und nun möchte man mir erzählen, dass E-Autos mit 400-600km Reichweite keine Lösung darstellen sollen?
 
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xexex schrieb:
Schaut man sich Fantasievorstellungen von Lobbyunternehmen an, dann vielleicht. Die Realität sieht doch etwas anders aus.

Man wird sehen. In der Vergangenheit war man jedenfalls viel zu konservativ, was die Schätzungen betrifft.

Kaum jemand hätte ahnen könne, dass Batteriespeicher in den letzten 30 Jahren um 98% im Preis (cells per kWh) fallen - auf ein Fünfzigstel (Inflationsbereinigt).

"Der erste kommerziell erhältliche Lithium-Ionen-Akku war damit der Lithium-Cobaltdioxid-Akkumulator, auch LiCoO2-Akku, der von Sony im Jahr 1991 auf den Markt gebracht und in der Hi8-Videokamera CCD TR 1 eingesetzt wurde."

xexex schrieb:
jetzt stellt sich die Frage ob es tatsächlich brauchbare Alternativen und Fortschritte geben wird. Nicht nur auf dem Papier, sondern auch tatsächlich in der Praxis.

Ich weiß nicht, was ich sonst noch schreiben soll, außer dass sich der Weltmarkführer bereits seit 2023 in der Serienproduktion befindet- und schon die ersten Autos auf Basis von Na-Ionen produziert werden. Vermutlich wird es Deutschland erst wieder verstehen, wenn man in wenigen Jahren über neue Einfuhrzölle debattiert und sich über chinesische Subventionen beschwert.
 
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getexact schrieb:
ich frag mich was dir und anderen nun noch fehlt?
Mir "fehlt", dass ein Akku keine 3000€ sondern 30000€ kosten soll und seine Herstellung keine 100-150kg CO2 pro kWh mehr kostet. Mir fehlt außerdem eine geschlossene Recyclingkette für abgenutzte Akkus, denn die steckt erst recht aktuell noch in den Kinderschuhen.
 
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