Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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gymfan schrieb:
Das ist halt meine Auffassung für geschätzt 80-90% der Leute, die mittlerweile dort leben, obwohl sie weder dort einen Arbetisplatz haben (ja, auch sowas gibt es) noch das Haus geerbt haben oder seit Jahrzehnten schon dort leben.

Meine subjektive Wahrnehmung ist eine andere. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. 90% meiner Bekannten und Freunde sind auf dem Dorf geblieben. Der Hauptgrund ist immer: Weil sie bei Familie und Freunden bleiben wollen und aus dem Grund auch dort gebaut bzw. eine Immobilie bezogen haben.

Und warum Menschen hauptsächlich aus der Stadt auf's Land ziehen, wissen wir beide.

gymfan schrieb:
Wenn man schon unbedingt fördern will, dann wenigstens, wie gerade geschehen, alle und nicht nur die Leute, die einer abhängigen Beschäftigung nachgehen.

Und ich denke das ist das Missverständnis. Man möchte entlasten, nicht fördern. Menschen die keine Last tragen, müssen auch nicht entlastet werden. Der Rentner, der sich 10 Kilometer Spritgeld im Monat für den Arztbesuch nicht leisten kann, hat ganz andere Probleme...

Mein Einfall bezog sich aber auch nicht nur auf Berufspendler. War nur ein Beispiel. Generell Werbungskosten, außerordentliche Belastungen (Arztbesuche)... solange man einen triftigen Grund hat und direkt vom Ölpreisschock betroffen ist - why not.

Fördern kann man wiederum mit Klimadividende oder anderen Förderprogrammen. Das hat aber in erster Linie nichts mit den (temporär) gestiegenen und aus der Krise geborenen Spritpreisen zu tun.
 
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gymfan schrieb:
Oder beschwerst Du Dich auch bei Deinem Arbeitgeber, falls der seinen MA kostenlos Strom fürs eAuto zur Verfügung stellt und Du das nicht nutzen kannst, weil Du kein passendes Auto hast?
Frag mich in ein paar Wochen/Monate nochmal. Es gibt ein paar Gerüchte, dass mein Arbeitgeber jeden einen Günstigen Zugang zu einem eAuto bieten will. Aber offiziell ist das noch nicht. Die Ladesäulen stehen aber schon mal.

Nur habe ich jetzt nicht ganz den Zusammenhang zwischen meinem Arbeitgeber und dem Staat verstanden.
 
cool and silent schrieb:
sie erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ernsthaft aktiv werden wollen
Dann müssen wir zeigen, dass bei genügend regenerativem Strom Dieser in Wasserstoff gewandelt wird und exportiert, weil man selbst soviel nicht braucht. Und das halt früher, dann wollen Sie auch früher umsteigen. Weil mehr Wohlstand als mit Kohle/Öl und ohne Langzeitprobleme, die man ignorieren muss, weil man noch keine Ahnung, wie man das lösen könnte.
 
Samurai76 schrieb:
Dann müssen wir zeigen, dass bei genügend regenerativem Strom Dieser in Wasserstoff gewandelt wird und exportiert, weil man selbst soviel nicht braucht. Und das halt früher, dann wollen Sie auch früher umsteigen. Weil mehr Wohlstand als mit Kohle/Öl und ohne Langzeitprobleme, die man ignorieren muss, weil man noch keine Ahnung, wie man das lösen könnte.

Gibt es dafür schon einen Proof-of-Concept? Nein. Das ist derzeit einfach mal Wunschdenken. Nicht mehr und nicht weniger.
 
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cool and silent schrieb:
Gibt es dafür schon einen Proof-of-Concept?
Das gibt es für die Endlagerung von stark radioaktiven Abfällen ebenfalls nicht.
Einfach weil kein glaubhafter Geologe die Zeiträume überblicken kann, um die es da geht.

Interessiert das bei der Frage, ob man zu AKWs zurück soll? Nein.
 
Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Im einen Fall (Power2gas) steht technische / wirtschaftliche Machbarkeit in Frage. Im anderen Fall (Endlager) dreht es sich um eine politische Bewertung der Möglichkeiten und Anforderungen.
 
Bei der Endlagerung von Atommüll geht es um mehr als nur um politische Möglichkeiten. Streng genommen, gab es dafür bereits ein Proof-on-Concept.

Gorleben ist seit 2021 tot, weil ein nicht intaktes Deckgebirge und die Gewässerchemie dagegen sprachen. Dabei wusste man seit 44 Jahren, dass der Standort nicht ideal war.

Asse ist eine seit 1965 bis heute andauernde Katastrophe mit Sickerwasser und wird 2033 oder 2036 die Premiere für die weltweit erste Atommüllager-Räumung.

Konrad steht für den nächsten Versuch vom Einlagern von Atommüll ab 2027, obwohl es dort ebenfalls eindringendes Wasser gegeben hatte.

Läuft nur nicht ganz so wie geplant und ist auch nicht günstig.
 
Bei P2G gibt es funktionierende Technik. Nur leider bislang im Laborumfang und nicht sehr effizient. Deswegen ist das auch nicht für alle und jeden die Lösung, z.B. Flugzeuge, Schwerlasttransporte, Schiffe etc. Privat würde ich mir z.B. gern eine Wasserstoff Heizung (bzw. Elektriseur und Brennstoffzelle) zulegen. Aber derzeit kann man Diese Möglichkeit nicht als Normalverdiener bezahlen. Mit Photovoltaik auf dem Dach (derzeit nicht lieferbar bzw ohne Kostenzusage) und ich würde als Stromkunde der Konzerne wegfallen. Unabhängig vom Strompreis, ganzjährig.
 
„Versteift“… blubber nicht wieder so ein stammtisch daher. Schnelle Brüter sind auch in DE weder unbekannt noch sonstwas. Nur gibt es verdammt gute gründe, dieses konzept nicht zu nutzen. 1. ist es nicht so, dass danach kein radioaktiver müll übrig bleibt. 2. muss man dazu erstmal das 238 uranium in plutonium hochbrüten. Plutonium ist hochgradig strahlend, mehr als der müll, aus dem es erbrüter wird und zudem hochgiftig. Geht dabei was schief, hat man nicht nur ein strahlungsproblem sondern auch ein problem mit gift.

Zu dem risiko kommt, dass es teuer ist, teurer als bisherige kernenergie, die bereits teuerer ist, wenn man die tatsächlichen rückbau und entsorgungskosten kalkulieren würde.

Sowas würde sich nur lohnen, um den bereits ohnehin vorhandenen müll zu recyclen. Dafür lohnt aber wiederum weder das risiko noch die kosten dabei, da die einzelnen länder zu wenig müll für sich haben. Und welche risiken herrschen wenn man hochgradig strahlenden müll über tausende kilometer tranportiert aus diversen ländern damit es sich lohnt, darüber müssen wir nicht direkt reden oder?
 
Der entscheidende Punkt ist - in den USA findet ein öffentlicher Diskurs statt (siehe Artikel), in D gäbe es einen Shitstorm und der Autor würde gecancelt. Die grüne Energiewende ist praktisch gescheitert, wir haben den teuersten Strom der Welt bei deulich mehr CO2 im Strommix als Frankreich. Tendenz: steigend, sowohl beim CO2 als auch beim Preis.
 
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In den usa wird auch nicht darüber diskutiert? Die eigene quelle nicht gelesen? Deine quelle ist ein artikel, der mehr ider weniger darlegt, dass das eine alte thematik ist und warum sie nie umgesetzt wurde außerhalb russlands. Aber alle atommächte kennen diese technik. Denn im grunde ist das die selbe technik, mit der plutonium für militärische zwecke erbrütet wird.
 
cool and silent schrieb:
wir haben den teuersten Strom der Welt
Für den Endkunden...

"Zum Vergleich: In Deutschland kostete Strom im gleichen Zeitraum 101,16 Euro/MWh. Das ist dreißig Mal günstiger. Auch im Tagesdurchschnitt kam Deutschland sehr viel günstiger weg: Dem französischen Baseload-Preis von 551 Euro/MWh stand der deutsche Durchschnittspreis von 75 Euro/MWh gegenüber."

In Deutschland haben die Energie Konzerne Narrenfreiheit. Daraus abzuleiten, dass die Energiewende gescheitert ist, ist offensichtlich der absolute Fehlschluss
 
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Also, wir kommen derzeit beim Ausbau der Regenerativen nicht schnell genug voran, um den Preisanstieg bei Öl, Gas, Kohle und Atom zu kompensieren und das aktuelle Strompreismodell für den Endverbraucher gibt ein Über oder Unterangebot preislich nicht weiter (um die Leute am Preis zu erziehen, wann am besten Energie verschwendet werden kann). Deswegen ist der Weg nicht gut, verstehe.

cool and silent schrieb:
Tendenz: steigend, sowohl beim CO2 als auch beim Preis.
Mindestens einmal falsch, die letzten 20 Jahre hat Deutschland Co2 brav reduziert (siehe hier). Und der Preis? Schneller Ausbauen, unbedingt auch beim Speicher, dann sinkt der Preis auch wieder. Warum ist der Strom sonst an der Börse Zeitweise für knapp über Null zu haben, wenn nicht sogar Negativ möglich.
 
Dass Deustchland mal ab und an günstiger ist als Frankreich -bringt aber nix wnn es die restliche und entscheidende Zeit teuerer ist.

Der dt Striom ist vor allem dann billig wenn den niemand wirklich braucht. Denn Deutschlands EE Strom ist nunmal die allerunterste denkbare Stromqualität. Es bringt das allerwichtigste nicht mit - zum Zeitpunkt x die Stommenge y zu garantieren - man kann nur sagen ja wenn der Wind:in weht und die Sonne:in scheint dann können wir liefern zu dem Zeitpunkt und wenn nicht brauchen wir ganz dringend selber Strom.

Das ist nunmal Strom der Qualitätssstufe super schlecht - wenn es den umsonst gibt nimmt man den mit aber extra bestellen bringt ja nichts, weil man sich nicht drauf verlassen kann.
 
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fishraven schrieb:
Für den Endkunden...

"Zum Vergleich: In Deutschland kostete Strom im gleichen Zeitraum 101,16 Euro/MWh. Das ist dreißig Mal günstiger. Auch im Tagesdurchschnitt kam Deutschland sehr viel günstiger weg: Dem französischen Baseload-Preis von 551 Euro/MWh stand der deutsche Durchschnittspreis von 75 Euro/MWh gegenüber."

Massgeblich sind jedoch die Preise, die von Endverbrauchern, Gewerbetreibenden und Industrie tatsächlich bezahlt werden.

Und wenn die MWh 100 Euro kostet, sind das 10 Cent pro KWh. Wo Du nun Faktor 30 bis zum typischen Verbraucherpreis findest, erschließt sich mir nicht.
 
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cool and silent schrieb:
Massgeblich sind jedoch die Preise, die von Endverbrauchern, Gewerbetreibenden und Industrie tatsächlich bezahlt werden.
Völlig korrekt. Die Energie Wende ist weiterhin nicht schuld an den hohen Endpreisen.

fgordon schrieb:
Das ist nunmal Strom der Qualitätssstufe super schlecht

Ist dir dein getrolle nicht irgendwie peinlich?
 
fishraven schrieb:
Die Energie Wende ist weiterhin nicht schuld an den hohen Endpreisen.

Wenn mir Leute, die sich bei den Strompreisen unbemerkt um Faktor 10 verrechnen, anschließend die Entstehung der Strompreise erklären wollen, finde ich das einfach nur unfreiwillig komisch.
 
cool and silent schrieb:
Wenn mir Leute, die sich bei den Strompreisen unbemerkt um Faktor 10 verrechnen
Das war ein Zitat über Börsenpreise. Der Preis in Frankreich kam davor, mea culpa

Nochmal deutlich, ich rede vom BÖRSEN Preis für Strom, nicht vom Preis des Verbrauchers.
 
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