Buttkiss schrieb:
Der Klimawandel hat prinzipiell keine Eigendynamik
Noch nicht.
Genau das ist das Problem aktuell. Noch können wir umkehren. Wenn wir heute, theoretisch, alle Emissionen abschalten dann könnten wir im Laufe der Zeit durch Aufforstung, CO2 - Capture etc. den Klimawandel rückgängig machen.
Aktuell ist der Klimawandel noch vom Menschen beeinflusst.
Das Problem ist, dass es einen Punkt gibt, ab dem das Klima von alleine kippen wird. Ein solcher Punkt könnte beispielsweise ein Entgasen der Ozeane erreichen, wodurch sich die Menge an CO2 erhöht, wodurch sich die Temperatur erhöht, wodurch sich noch mehr CO2 aus den Ozeanen löst, wodurch die Temperatur weiter steigt und immer so weiter. Dann kommt noch Methan hinzu und der Effekt wird noch stärker.
Ab diesem Zeitpunkt besitzt das System eine Eigendynamik welche unabhängig vom Menschen ist. Selbst wenn wir alle Emissionen abschalten würden, das System würde sich selbst weiter aufschaukeln.
Die Frage ist, was sind diese Punkte, was sind theoretische Auslöser und Mechanismen. CO2 in Ozeanen ist einer, Methan in Permafrostböden ein Anderer und das Zusammenbrechen des Golfstromes durch Süßwasser ein Dritter. Wir wissen nicht, was der kritische Vorgang ist oder welche Grenzwerte notwendig sind. Aktuell wird viel simuliert, manchmal sind wir schon über den Punkt hinaus, manchmal haben wir noch ein paar Grad, aber das dieser Punkt irgendwann erreicht wird, wenn wir mit den Emissionen nicht aufhören, das ist unumstritten.
Deswegen wissen wir auch nicht, ob wir überhaupt bis 2050 Zeit haben, oder wie viele Grad uns noch zur Verfügung stehen. Wir haben Schätzungen und Simulationen, ja, sogar recht genaue, denken wir ... Aber will man wirklich alles bis aufs letzte Kelvin ausreizen, wenn es hierbei überspitzt um die Zerstörung der Welt, wie wir sie kennen, geht?
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KitKat::new() schrieb:
Du hast noch geschrieben, dass CO2 neutrale Energie nicht schnell genug errichtet werden könne. Und schreibst dann, dass man besser erstmal noch auf atomare Energie zurückgreifen solll.
Das schneidet sich insofern, dass (1) atomare Energie ebenfalls (quasi) CO2 neutral ist,
Korrekt, wobei hier die Begrifflichkeiten halt verwaschen sind. Atomstrom ist CO2 neutral, aber wird trotzdem gesondert betrachtet, da "sauber" etwas grundsätzlich Anderes ist.
Du weist, wie ich es gemeint habe...
KitKat::new() schrieb:
(2) AKWs dann erst Recht nicht schnell genug errichtet werden können
Aber existierende modernisiert und betrieben. Es gibt nicht die eine absolute Lösung, der Mix machts.
KitKat::new() schrieb:
Jetzt versuchst du argumentativ wieder Atomstrom als die alleinige Lösung zu betrachten ... Was halt auch nicht geht. Es gibt keine alleinige Lösung, so funktioniert das nicht und wird es auch nie.
KitKat::new() schrieb:
PS: Wenn Zwangsenteignungen nötig sind (wie sie ja eh schon heute für z.B. Kohle stattfinden) um es möglich zu machen, ist es auch möglich.
Sicher, aber es ist ein Problem, welches gerne unterschlagen wird und in diesen übertrieben positiven Artikeln nicht vor kommt. Mir ging es nur darum zu zeigen, dass der Artikel vieles ist, vollumfänglich und gut recherchiert fallen jedoch nicht darunter.