Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Revan1710 schrieb:
Eine Lösung dafür ist die riesige Masse an fahrenden Speichern, die stetig größer wird. Mit smarten Wallboxen und Stromtarifen kann man tagsüber billig sein Fahrzeug laden, die Überschüsse so auffangen und nachts wieder z.T. abgeben.
Die Idee ist nicht neu, nur die Umsetzung alles andere als einfach. Erstens müssten die Autos praktisch ständig angeschlossen sein, was bei dem aktuellen Ladekonzept schlichtweg nicht funktioniert, denn dafür müsste jeder Parkplatz elektrifiziert sein. Zweitens willst du nicht ein Auto kaufen und dann ist nach wenigen Jahren dein Akku platt, weil du es als Energiespeicher verwendest.

Wenn wir irgendwann mit dem Induktionsladen soweit sind und mit Wechselakkus für Autos, ist es sicherlich eine nette Idee, wobei dann können wir gleich die Wechselakkustation als Energiespeicher nutzen. Mit dem aktuellen System ist es bestenfalls was für Eigenheimbesitzer mit einer PV auf dem Dach, aber kaum im großen Stil nutzbar.
 
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xexex schrieb:
Wenn wir irgendwann mit dem Induktionsladen soweit sind und mit Wechselakkus für Autos
Das wird nicht passieren, weil ineffizient und unpraktisch. Warum akzeptierst Du die Argumente nicht einfach mal?
 
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ThomasK_7 schrieb:
Wie sieht es denn konkret bei Dir im Versorgungsgebiet aus?
Modul 3 muss erst ab dem 1.4.25 angeboten werden und bei den Versorgern hier in der Nähe sind dazu leider weder Preisinformationen noch Zeitpläne veröffentlicht. Alles zeitnah zum 1.4. verfügbar, blos keine Planungssicherheit schaffen.
 
Incanus schrieb:
Das wird nicht passieren, weil ineffizient und unpraktisch.
Dann wird auch kein V2G funktionieren, denn Akkus haben nun mal nur eine beschränkte Zyklenanzahl und niemand der klar bei Sinnen ist, wird seinen Fahrzeugakku dadurch ruinieren wollen.
 
Buttkiss schrieb:
Das nennt sich europäisches Verbundsystem ist genauso geplant.

Nein ist es nicht!

Der Sinn des Verbundnetzes war nie und zu keinem Zeitpunkt, eine hochriskante Energiepolitik eines Mitglieds als Gesamtsystem auszugleichen und in ihren Auswirkungen abzufedern.

Sinn des Verbundnetzes war/ist es, die technische Redundanz und Regelbarkeit zu erhöhen und nicht utopisch hohe, aber notwendige Reserven bereitzustellen.
Ersteres verringert die Unterschiede im Strommarkt und stärkt die Industrie in hohem Maße.

Die Unterschiede sind elementar und dürfen nicht verwechselt werden.
Samurai76 schrieb:
Nein, Öl~, Kohle und Atomstrom lässt sich genauso wenig speichern wie EE.
Kernkraftwerke können 3 Jahre ohne neue Brennstäbe Energie liefern, Kohlekraftwerke haben in Deutschland auch ohne Exporte genug Kohle. Öl benötigen nur noch Privatleute und die Mobilität.

EE sind eben nicht speicherbar, man kann die Leistung nutzen, aber keine Energie darüber hinaus (Leistung mal Zeit).

EE schaffen auch keine Unabhängigkeit, sondern verschieben diese. EE ermöglichen eine autarke Versorgung, aber nie eine wirklich unabhängige.

Hätten wir z.B. vorgestern keine Importe aus Frankreich gehabt, wäre es in Süddeutschland zu massiven Abschaltungen gekommen, ich hätte keine Unabhängigkeit gehabt.
 
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HtOW schrieb:
EE sind eben nicht speicherbar, man kann die Leistung nutzen, aber keine Energie darüber hinaus (Leistung mal Zeit).
es gibt miterweile stationäre akku systeme die mit preisen von erdgas anlagen zur regelung mithalten könnnen.
ganz so schwarz sehe ich das nicht, es muss eben nur (noch) gebaut werden.
https://www.heise.de/hintergrund/Regelenergie-Batterien-verdraengen-Gaskraftwerke-9543998.html

mit den neuen akku generationen, die angekündigt sind, dürfte sich das verhältnis nochmals verbessern, vor allem weil die neuen akkus laut ankündigung ja auch zyklen fester sein sollen.
 
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xexex schrieb:
wird seinen Fahrzeugakku dadurch ruinieren wollen.
Mal angenommen, für tägliche Batterienutzung durch das Netz gebe ich 10% (gegen eine Entschädigung oder Rabatt auf Strom) meiner Batterie frei (60kWh, wären also 6kWh oder vielleicht 50km), die mir dann nicht mehr zur Verfügung stehen, macht das in 10 Jahren auch nur 365 Ladezyklen. Das fällt bei 6000 oder mehr Zyklen den Kohl wirklich nicht fett. Es sei denn, du glaubst das einfach, was so als Fake News bei Bild rumgeistert und deine Batterie durch das Netz kaputt genutzt wird.
HtOW schrieb:
EE sind eben nicht speicherbar
Soweit mir als gelernter Elektroniker bekannt ist, gib es nur eine Stromsorte. EE-Strom lässt sich also genauso gut oder schlecht speichern, wie Kohle oder anderer Strom. Nur weil du ein Kohlekraftwerk ausschaltest, ist das noch lange kein Stromspeichern und das Lagern von Brennstoffen ist auch keine Stromspeicherung. Nur mal so am Rande die Physikalischen Prinzipien dahinter.
HtOW schrieb:
Hätten wir z.B. vorgestern keine Importe aus Frankreich gehabt, wäre es in Süddeutschland zu massiven Abschaltungen gekommen, ich hätte keine Unabhängigkeit gehabt.
Hätte hätte Fahrradkette, hat Bayern evtl im Winter ein Stromproblem, da nur PV und quasi kein Wind? Ich bin auch weiterhin dafür, dass Deutschland als schnelle Maßnahme den Strommarkt teilt, in 2 oder sogar drei Gebiete, wo dann eigene Stromtarife gelten mit eigenen Strombörsen und Marktpreisbildung.
HtOW schrieb:
EE schaffen auch keine Unabhängigkeit
Natürlich schaffen sie Unabhängigkeit. Vom Ausland, von Rohstoffen etc. Ja, EE ist abhängig vom Wetter (dass sich glücklicherweise sehr zuverlässig für die nächsten Tage im voraus planen lässt), aber die Sonne hat sich morgens bislang noch nicht gedacht, ach, heute mal nicht. Ein Putin hat das sehr wohl und auch Frachter können mal sehr unvorbereitet hängen bleiben.
Und PV und Speicher können dich auch heute schon zum Selbstversorger rund ums Jahr machen. Man muss nur WOLLEN. Wie hieß es früher in meiner Jugend so schön oft? Kann nicht heißt will nicht.
 
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HtOW schrieb:
Der Sinn des Verbundnetzes war nie und zu keinem Zeitpunkt, eine hochriskante Energiepolitik eines Mitglieds als Gesamtsystem auszugleichen und in ihren Auswirkungen abzufedern.

Ist doch überhaupt nicht der Fall.
Da braucht man sich doch nur die deutschen Stromimporte und -Exporte anschauen.

Und wenn du dir einzelne Ereignisse raussucht, bei denen Deutschland ohne Strom aus dem Ausland nicht klargekommen wäre, dann schau dir mal an, was im Sommer 2022 in Frankreich losgewesen wäre, wenn die keinen Strom aus Deutschland bekommen hätten. Zur Erinnerung, ein Haufen Kernkraftwerke wurde wegen geplanter Wartungsarbeiten heruntergefahren und aufgrund extremer Trockenheit mussten "ungeplant" weitere Kernkraftwerke gedrosselt werden, wodurch Stromimporte notwendig wurden.

Also ziemlich smart, dass wir in Europa ein derartiges Verbundnetz haben...
 
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Incanus schrieb:
Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun.
Natürlich hat es das! Solange die Akkus mit dem Auto fest verbunden bleiben und nicht einfach gewechselt werden können ist deren Zwecksentfremdung praktisch ausgeschlossen, außer du glaubst wieder an den "Wunderakku" der beliebig viele Ladezyklen aushält.
 
HtOW schrieb:
Hätten wir z.B. vorgestern keine Importe aus Frankreich gehabt, wäre es in Süddeutschland zu massiven Abschaltungen gekommen, ich hätte keine Unabhängigkeit gehabt.
Nein, man hätte den Strom einfach teurer vor Ort produziert. Macht aber wirtschaftlich keinen Sinn.
 
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xexex schrieb:
Akkus mit dem Auto fest verbunden bleiben und nicht einfach gewechselt werden können
Dann für dich nochmal die gute Nachricht, man kann tatsächlich BEVs mit Wechselbatterie kaufen! Ja, ernsthaft, wirklich! Es gibt sogar Wechselstationen in Deutschland dafür, dein nächstes Auto wartet dort auf dich.
krong schrieb:
uns die Schweizer etwas voraus.
Nice, immerhin gibt es hier (Deutschland) schon den ersten Feldversuch mit einem Autohersteller und einem Infrastrukturanbieter bei ausgewählten Elektrikern, wo man sich für das Projekt bewerben darf.

Nochmal kurz darüber nachgedacht, ja, das muss natürlich erst mal getestet werden, immerhin eine ganz neue Technik (Elektrizität >200 Jahre, Motor und Batterie seit >100 Jahren), da muss man erstmal schauen, ob man die Energierichtung einfach drehen kann oder dann die Leitungen platzen.
 
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xexex schrieb:
Natürlich hat es das!
Nein, hat es nicht auch wechselbare Akkus haben begrenzte Ladezyklen und induktives Laden verschwendet einfach viel zu viel Energie und ist unpraktikabel.
Wo siehst Du also einen Zusammenhang zu V2G?
 
Samurai76 schrieb:
Dann für dich nochmal die gute Nachricht, man kann tatsächlich BEVs mit Wechselbatterie kaufen! Ja, ernsthaft, wirklich! Es gibt sogar Wechselstationen in Deutschland dafür, dein nächstes Auto wartet dort auf dich.
Richtig und die Wechselstationen können sogar genau für diesen Zweck verwendet werden, blöd nur wenn diese Technik hierzulande weder politisch gefördert wird, noch bei hiesigen Fahrzeugherstellern zum Einsatz kommt. Nio hat in China ebenfalls V2G Ladestationen im Aufbau, aber jedwede Technik bringt wenig, wenn es keine breite Verwendung findet.
1731069219574.png

https://cnevpost.com/2024/01/09/nio-puts-10-v2g-charging-stations-into-operation-shanghai/

Wie schon gesagt, die Idee ist nicht neu, damit sie aber praktikabel genutzt werden kann müssen zuerst ganz andere Voraussetzungen erfüllt werden. Vielleicht fahren in 20 Jahren die meisten Neufahrzeuge autonom, und können sich Abends einfach selbst an den nächsten Ladepunkt anschließen. Vielleicht wird es dafür sogar in 30 Jahren ganze Park/Ladehäuser geben, die dann als Pufferspeicher dienen. Vielleicht laden wir unsere Autos in der Zukunft einfach während der Fahrt, wenn der Strom gerade günstig ist. Vielleicht....

Nur hier und jetzt, mit der kabelgebundenen Ladeinfrastruktur und solange eine Ladesäule für 100+ Elektroautos herhalten muss, ist das Konzept eine schöne Zukunftsmusik, nur nichts was uns jetzt irgendwie helfen kann. Und vielleicht sind wir in 50 Jahren mit der Kernfusion soweit, dass der ganze Schmu gar nicht mehr benötigt wird oder schlichtweg nie im breiten Feld zum Einsatz kommt.

Es soll ja nicht bedeuten, man könnte es im kleinen Rahmen nicht trotzdem nutzen. Wer ein Haus mit PV hat und womöglich gar mehrere Autos in der Garage stehen hat, für den ist es sicherlich eine interessante Geschichte. Es ist halt nur nicht "die" Lösung für unser aktuelles Problem, sondern kann bestenfalls einen kleinen Beitrag dazu leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich hilft das, wenn ein Teil der Eigenheimbesitzer ihre Elektroautos Abends ans Netz anschließt.

Von der oben genannten Seite:
Durch gebündeltes Laden und Entladen von Fahrzeugen können Überlastungen des Netzes z.B. durch unregelmässig einspeisende Solarstrom- oder Windkraftanlagen abgebaut werden. 100'000 ans Netz angeschlossen Elektrofahrzeuge mit je ±10 kW stellen z.B. eine dezentrale Regelleistung von ±1 GW dar. Dies entspricht der Leistung des grössten Schweizer Pumpspeicherwerks Limmern.

Bei dir gibts gefühlt nur schwarz und weiß und nix dazwischen...
 
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xexex schrieb:
Und vielleicht sind wir in 50 Jahren mit der Kernfusion soweit, dass der ganze Schmu gar nicht mehr benötigt wird oder schlichtweg nie im breiten Feld zum Einsatz kommt.
Also am Besten warten wir einfach mal ab, vielleicht regelt sich das mit dem Klimawandel von ganz allein in ca. 50 oder 100 Jahren und wir machen uns jetzt einfach zu viel Sorgen.
Ich glaube ich bestelle mir jetzt erst mal einen V8-Boliden, wird schon gehen.
 
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Incanus schrieb:
Also am Besten warten wir einfach mal ab, vielleicht regelt sich das mit dem Klimawandel von ganz allein in ca. 50 oder 100 Jahren und wir machen uns jetzt einfach zu viel Sorgen.
Im Grunde genommen ist deine Aussage richtig, es schadet trotzdem nicht in alle Richtungen zu forschen und zu entwickeln. Schaue mal 100 Jahre zurück und welche Mittel uns da zur Verfügung standen und denke mal 100 Jahre in die Zukunft, was wir da womöglich alles machen können.

Incanus schrieb:
Ich glaube ich bestelle mir jetzt erst mal einen V8-Boliden, wird schon gehen.
Kannst du machen! Während du nämlich die Arschbacken zusammenkneifst und hoffst mit deinem Elektroauto was gutes für die Umwelt zu tun, sind trotzdem aktuell noch knapp 1,2 Milliarden Verbrennerfahrzeuge im Einsatz. Sicherlich es werden irgendwann weniger werden, bis es allerdings soweit ist, wird dein V8 vermutlich längst in der Schrottpresse landen.
https://www.welt.de/motor/news/article247583826/Weltweite-Schrumpfkur-ab-2025-Verbrenner-Flotte.html
 
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Incanus schrieb:
Wenn wir so weiter machen wie bisher wird es diese Zukunft so nicht mehr geben.
Es wird eine Zukunft geben und ein paar Elektrofahrzeuge in Deutschland werden daran wenig ändern. Unser vordringlichstes Ziel sollte sein, auf die Auswirkungen des Klimawandels möglichst gut vorbereitet zu sein. Den Klimawandel zu verlangsamen oder gar rückgängig zu machen, werden wir sicherlich nicht mit ein paar Elektroautos hierzulande.
 
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