Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Hallo

@cool and silent

Du bescheibst gerade wunderbar wieso ich autonome Autos kritisch betrachte, es passiert ein Unfall und keiner ist wirklich schuld und niemand wird zur Verantwortung gezogen.
Das sich wegen autonomen Autos die Energie Bilanz ändern wird glaube ich nicht, autonome Autos werden die Menschen weder in den ÖPNV rein noch aus dem ÖPNV raus locken.
Bei E-Fahrrädern und E-Rollern hieß es auch das weniger Menschen Auto fahren werden, von wegen, die sind mit dem E-Roller die letzten Meter zwischen Auto und Arbeit/Zuhause gefahren.
Es wurde durch E-Fahrräder und E-Roller kein einziges Auto ersetzt, die E-Fahrräder und E-Roller sind zusätzlich zu den Autos dazu gekommen, autonome Autos werden genau so wenig verändern.

Grüße Tomi
 
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cool and silent schrieb:
Das kann nicht passieren, weil das Auto immer unschuldig ist. Schuldig können nur einzelne Mitarbeiter von Herstellern und Zulassungsbehörden sein.(...)
So hatte ich es auch geschrieben auf Tomis "wer bezahlt?"

Wenn es hierzulande einen Verkehrstoten gibt, dann kommt der Staatsanwalt.

Das ICE-Unglück von Eschede halte ich nicht für ein geeignetes Beispiel, da die Kette menschliches Versagen bis zum tödlichen Unglück etwas länger und diffuser ist als eine fehlerhafte Software die Leute tot fährt. Der menschliche Fahrer/Assistent in einem teilautonomen Fahrzeug muss immer damit rechnen, dass er eventuell doch zur Rechenschaft gezogen wird. Zumindest solange die Teile ein Lenkrad haben, also bis Level 4 meine ich.

Aber wie Du selber sagst, anderes Thema, deshalb liegst Du damit...
cool and silent schrieb:
Thema Energiewende - Autonome Autos sind auch nur gewöhnliche E-Autos im Sinne der Energiewende. Bilanz wird daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit negativ sein, aufgrund der Verschiebungen von Passagieren von ÖPNV auf (autonomen) Individualverkehr.
m. E. vollkommen richtig.
 
Tomislav2007 schrieb:
Das sich wegen autonomen Autos die Energie Bilanz ändern wird glaube ich nicht, autonome Autos werden die Menschen weder in den ÖPNV rein noch aus dem ÖPNV raus locken.

Kommt auf den Preis und auf den Kontext an. Für die gelegentliche Einzelfahrt könnte ich mir vorstellen, irgendwann so ein Auto anzufordern, statt den ÖPNV zu nutzen z.B. die Fahrt an einem regnerischen Herbsttag ins Stadtzentrum oder zum Flughafen. Wenn das autonome Taxi dort nur das doppelte des Einzeltickets kostet, wäre mir es das schon wert. Tägliches pendeln ist eine andere sache, da sehe ich die Robotaxen eher nicht.


Tomislav2007 schrieb:
Es wurde durch E-Fahrräder und E-Roller kein einziges Auto ersetzt, die E-Fahrräder und E-Roller sind zusätzlich zu den Autos dazu gekommen, autonome Autos werden genau so wenig verändern.

Aus meiner persönlichen Sicht: Das E-Bike ersetzt nicht mein Auto aber die eine oder andere Fahrt hat es schon ersetzt.

Binalog schrieb:
Das ICE-Unglück von Eschede halte ich nicht für ein geeignetes Beispiel, da die Kette menschliches Versagen bis zum tödlichen Unglück etwas länger und diffuser ist als eine fehlerhafte Software die Leute tot fährt. Der menschliche Fahrer/Assistent in einem teilautonomen Fahrzeug muss immer damit rechnen, dass er eventuell doch zur Rechenschaft gezogen wird.

Ich denke Du unterschätzt die Komplexität dieser KI Systeme gewaltig. Bei Eschede ging es um einfache Materialkunde, seit Jahrzehnten bekanntes Handwerk. Bei der KI zum autonomen Fahren bewegen wir uns an der Vorderfront der technischen Entwicklung. Wie schwer das ist sehen wir bei Tesla, deren Fahrzeuge immer wieder mal in stehende Hindernisse crashen. Was mich ein wenig stört ist die Erwartung, im Falle eines tödlichen Unfalls müsse quasi zwingend jemand in's Gefängnis. Das ist zum einen nichtmal bei menschlichen Fahrern der Fall und zum anderen muss persönliches Verschulden nachgewiesen werden. Dieses liegt beim menschlichen Fahrer erstmal nahe, je nach Unfallhergang. Im Falle des "KI Software Autopiloten" muss es nicht zwingend der Fall sein, d.h. das System kann durchaus Fehler enthalten, die zu einem Unfall führen, ohne dass auch nur einer der Entwickler sich fahrlässig verhalten hat.
 
Tomislav2007 schrieb:
Hallo

@cool and silent

Bei E-Fahrrädern und E-Rollern hieß es auch das weniger Menschen Auto fahren werden, von wegen, die sind mit dem E-Roller die letzten Meter zwischen Auto und Arbeit/Zuhause gefahren.
Es wurde durch E-Fahrräder und E-Roller kein einziges Auto ersetzt, die E-Fahrräder und E-Roller sind zusätzlich zu den Autos dazu gekommen, autonome Autos werden genau so wenig verändern.

Grüße Tomi
Ich weigere mich bis heute, auf ein E-Bike umzusteigen. Ich gehe zwar schon auf die 50 zu bin aber noch so fit, dass ich alle Strecken mit einem normalen Fahrrad zurück legen kann. Die meisten E-Bike Fahrer sind einfach nur zu bequem. Und das sehe ich auch, Energie wird dadurch nicht unbedingt gespart.
Und mit meiner jährlichen Fahrleistung von ca 7000 km mit dem Auto und das auf dem Land, bewege ich mich wahrscheinlich auch im unteren Bereich.
Für längere Strecken ab 100 km nutze ich aber schon seit Jahren die Bahn. Alles unter 10km erledige ich in jedem Fall mit dem Fahrrad.
 
Hallo

Jelais schrieb:
Ich weigere mich bis heute, auf ein E-Bike umzusteigen. Ich gehe zwar schon auf die 50 zu bin aber noch so fit, dass ich alle Strecken mit einem normalen Fahrrad zurück legen kann.
Ich sehe das mit 53 Jahren genau so, ich fahre im Sommer aber auch nur zum Rhein/Freibad/Biergarten, alles unter 5km und plattes Land.

Jelais schrieb:
Die meisten E-Bike Fahrer sind einfach nur zu bequem.
Die meisten glaube ich nicht, die meisten fahren mit dem E-Fahrrad deutlich mehr/weiter als vorher mit dem "normalen" Fahrrad.
Es ist auch eine feine Sache wenn man in einer bergigen/hügeligen Gegend wohnt und nicht wie mit einem "normalen" Fahrrad komplett verschwitzt auf der Arbeit ankommt.
Es gibt aber auch faule, ich sehe bei uns auf der Arbeit (es hat nicht jeder einen Firmenparkplatz) einige die mit dem Klapp E-Roller vom Auto zur Arbeit und umgekehrt fahren, vorher sind die gelaufen.

Grüße Tomi
 
cool and silent schrieb:
(...)Was mich ein wenig stört ist die Erwartung, im Falle eines tödlichen Unfalls müsse quasi zwingend jemand in's Gefängnis. Das ist zum einen nichtmal bei menschlichen Fahrern der Fall und zum anderen muss persönliches Verschulden nachgewiesen werden. Dieses liegt beim menschlichen Fahrer erstmal nahe, je nach Unfallhergang. Im Falle des "KI Software Autopiloten" muss es nicht zwingend der Fall sein, d.h. das System kann durchaus Fehler enthalten, die zu einem Unfall führen, ohne dass auch nur einer der Entwickler sich fahrlässig verhalten hat.
Darauf wollte ich auch nicht hinaus, ich wollte mit meinem Beitrag nur darauf hinweisen, dass es neben den zivilrechtlichen Problemstellungen eben auch noch den strafrechtlichen Aspekt gibt. Wie sich das genau weiterentwickelt, ist m. E. schwer vorhersehbar. Es wird darauf ankommen, inwieweit es gesellschaftlich akzeptiert wird, wenn etwas passiert (z. B. totes Kind) und niemand zur Rechenschaft gezogen bzw. nicht mal ermittelt wird.

Man kann davon ausgehen, dass durch die Fahrassistenten das Fahren zunächst sicherer wird und man die Technik ganz rational befürworten müsste. Wenn aber auch nur ein geringer Zweifel bleibt, dass es sein kann, dass der Fahrer zu Unrecht belangt wird obwohl die Maschine "schuld" war, dann wird es sehr schnell emotional. Ich denke dabei an die Coronaimpfung, hier hat bei vielen die Sorge überwogen durch die Impfung Schaden zu nehmen, obwohl der Nutzen nachweislich um ein Vielfaches höher war.

"Gehackte/Manipulierte KI-Autos fahren unsere Kinder tot!", ich kann mir die Plakate schon ausmalen.

Zudem kann der Ausgang eines Strafprozesses auch Wirkung auf das Zivilrecht entfalten. Wenn dem Fahrer als Insassen doch die Schuld zugewiesen würde, dann wäre dies natürlich für die Versicherung interessant, um ihn in Regress nehmen zu können. Wird der Autohersteller kooperieren und alle Daten zur Verfügung stellen oder wird es eine Art "Abgassoftware" geben, die im Falle eines Falles...?

Ich befürchte da stehen noch viele Diskussionen an. Zum Thema autonomes Fahren mache ich hier jetzt Schluss, da es nichts mit dem thread zu tun hat.
 
Jelais schrieb:
Die meisten E-Bike Fahrer sind einfach nur zu bequem. Und das sehe ich auch, Energie wird dadurch nicht unbedingt gespart.

Die Energiemenge pro 100km beim E-Bike ist um zwei Größenordnungen niedriger als beim Auto. D.h. wenn nur wenige E-Bike Fahrten die Nutzung des Autos ersetzen entsteht schon ein positiver Effekt


Tomislav2007 schrieb:
Es ist auch eine feine Sache wenn man in einer bergigen/hügeligen Gegend wohnt und nicht wie mit einem "normalen" Fahrrad komplett verschwitzt auf der Arbeit ankommt.
Es gibt aber auch faule, ich sehe bei uns auf der Arbeit (es hat nicht jeder einen Firmenparkplatz) einige die mit dem Klapp E-Roller vom Auto zur Arbeit und umgekehrt fahren, vorher sind die gelaufen.

Der Energiebedarf des E-Roller ist im Vergleich zur Autofahrt zuvor komplett zu vernachlässigen, falls es sich um einen privaten E-Roller handelt, der nicht über ein Netzwerk von sog "Juicern" geladen wird, die öffentliche E-Roller (oder deren Akkus) nachts mit Dieselsprinter zum Aufladen besuchen.

Binalog schrieb:
Es wird darauf ankommen, inwieweit es gesellschaftlich akzeptiert wird, wenn etwas passiert (z. B. totes Kind) und niemand zur Rechenschaft gezogen bzw. nicht mal ermittelt wird.

Ermittelt werden wird auf jedem Fall bei Personenschäden und wenn es nur der Betriebsmodus des Autos zum Unfallzeitpunkt ist.

Binalog schrieb:
Wenn aber auch nur ein geringer Zweifel bleibt, dass es sein kann, dass der Fahrer zu Unrecht belangt wird obwohl die Maschine "schuld" war, dann wird es sehr schnell emotional. Ich denke dabei an die Coronaimpfung, hier hat bei vielen die Sorge überwogen durch die Impfung Schaden zu nehmen, obwohl der Nutzen nachweislich um ein Vielfaches höher war.

Die beiden Sachverhalte unterscheiden sich sehr stark. Der Entwicklungs-, Zulassungs- und Markteinführungsprozess beim autonomen Fahrzeug zieht sich über Jahrzehnte hin, die Technologie wird mit einem sehr hohen Reifegrad im Markt ankommen, zumindest in Deutschland. Bei der Coronaimpfung ist die Wirkung (Selbstschutz) innerhalb von gut einem Jahr von 95% (Zulassung) auf 50% gesunken (aktuelle Studien). Die Sorgen der Kritiker waren berechtigt. Derartige Überraschungen sind beim Autopiloten nicht zu erwarten.

Binalog schrieb:
Wenn dem Fahrer als Insassen doch die Schuld zugewiesen würde, dann wäre dies natürlich für die Versicherung interessant, um ihn in Regress nehmen zu können.

Diese Angst vor Regress verstehe ich überhaupt nicht, die Situation unterscheidet sich nicht vom normalen Auto und dort sind Regressforderungen nicht an der Tagesordnung, jedenfalls nicht im risikobehafteten Haftpflichtbereich. Kasko ist eine andere Geschichte aber da ist der Schaden ja beim eigenen Fahrzeugwert gedeckelt :-)
 
Hallo

cool and silent schrieb:
Was mich ein wenig stört ist die Erwartung, im Falle eines tödlichen Unfalls müsse quasi zwingend jemand in's Gefängnis. Das ist zum einen nichtmal bei menschlichen Fahrern der Fall und zum anderen muss persönliches Verschulden nachgewiesen werden. Dieses liegt beim menschlichen Fahrer erstmal nahe, je nach Unfallhergang. Im Falle des "KI Software Autopiloten" muss es nicht zwingend der Fall sein, d.h. das System kann durchaus Fehler enthalten, die zu einem Unfall führen, ohne dass auch nur einer der Entwickler sich fahrlässig verhalten hat.
Niemand hat geschrieben das jemand ins Gefängnis muss, es geht darum das jemand eindeutig schuld ist und zur Rechenschaft gezogen wird und wenn es nur um finanzielle Gutmachung geht.
Wenn ein autonomes Auto einen Unfall verschuldet ist was schief gelaufen, ob das ein Fehler in der Software oder der Elektronik ist oder ob Behörden fehlerhafte Software/Elektronik zugelassen haben.
Wenn ein Fahrer einen Fehler macht ist es eindeutig, bei einem autonomen Auto wird das schon schwieriger, war es der Autohersteller oder externe Programmierer oder einer der Elektroniklieferanten oder die Behörden die das Auto zugelassen haben ? Deine Begeisterung für autonomes Fahren in allen Ehren, es wird uns aber noch vor Probleme stellen über die wir hoffentlich vorher nachdenken.

cool and silent schrieb:
Diese Angst vor Regress verstehe ich überhaupt nicht, die Situation unterscheidet sich nicht vom normalen Auto und dort sind Regressforderungen nicht an der Tagesordnung, jedenfalls nicht im risikobehafteten Haftpflichtbereich.
Die Situation unterscheidet sich gewaltig, du glaubst immer noch das die KFZ Haftpflicht die Autos versichert, Nein, Fehler von menschlichen Fahrern werden versichert.
Wenn Versicherungen die Autos und nicht Fehler von menschlichen Fahrern versichern würden dann müßte es möglich sein Autos ohne Angabe eines Fahrers zu versichern.
Mercedes übernimmt die Haftung bei seinen autonomen Autos bestimmt nicht aus Nächstenliebe oder weil sie Geld zu verschenken haben, du darfst das natürlich glauben.
Ich bin auf die ersten Gerichtsverfahren zu diesem Thema gespannt und vor allem wie es weiter geht wenn sich die ersten Versicherungen erfolgreich aus dem Schadenersatz raus geklagt haben.
Du hast selber die Produkthaftung erwähnt, da haben die Versicherungen ein Schlupfloch sich aus der Schadensregulierung raus zu winden, das ist/wird vor Gericht das Argument der Versicherungen.
Wir sind gerade erst bei Level 3 angekommen, wo der Fahrer noch mit im "Haftungsboot" sitzt, schauen wir mal wie das bei Level 5 aussieht wo theoretisch niemand mehr einen Führerschein benötigt.

cool and silent schrieb:
Das war's von mir zum Thema, es driftet ins OT ab.
Hat nicht lange gehalten.

cool and silent schrieb:
Der Energiebedarf des E-Roller ist im Vergleich zur Autofahrt zuvor komplett zu vernachlässigen,
Niemand hat das Gegenteil behauptet, wir bauen mittlerweile aber überall Akkus ein und diese oft unnötige Energiemenge kommt zusätzlich dazu.
Wir wollen Energie sparen aber betreiben mittlerweile jeden Mist mit Strom und fahren Strecken mit E-Rollern die wir vor kurzem einfach gelaufen sind.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Die Situation unterscheidet sich gewaltig, du glaubst immer noch das die KFZ Haftpflicht ein Autos versichert, Nein, Fehler von menschlichen Fahrern werden versichert.

Seufz. Einfach mal "Betriebsgefahr KFZ" googeln. Beides ist versichert, Auto und Fahrer. Der Fahrer haftet mit, aber nur dann, wenn er einen Unfall verschuldet. Da die Versicherung in der Regel leistungsfähig ist, ist die gemeinschaftliche Haftung von Fahrer und Versicherung aber eher rechtstheoretischer Natur.



Tomislav2007 schrieb:
Niemand hat das Gegenteil behauptet, wir bauen mittlerweile aber überall Akkus ein und diese oft unnötige Energiemenge kommt zusätzlich dazu.
Wir wollen Energie sparen aber betreiben mittlerweile jeden Mist mit Strom und fahren Strecken mit E-Rollern die wir vor kurzem einfach gelaufen sind.

Diese Elektro-Kleinstfahrzeuge wie E-Scooter, E-Bikes, illegale E-Skateboards etc... spielen dabei wirklich überhaupt keine Rolle, da minimale Energiemengen benötigt werden, insbesondere bei E-Bikes (Pedelecs). Sie ersetzen teilweise auch Wege, die zuvor mit dem Auto gefahren worden sind und darin liegt ihr Nutzen. Ich will hier keine Autos verteufeln, nutze selbst Auto, E-Bike und normales Fahrrad aber neben der CO2 und Resourcengeschichte gibt es noch ein lokales, lebenspraktisch sehr reales Alltagsproblem: Städte sind total überlastet vom Autoverkehr und auch dort helfen die genannten Elektro-Kleinstfahrzeuge dabei, die Verkehrswege zu entlasten. E-Autos hingegen bringen an dieser Stelle nichts.
 
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Hallo

cool and silent schrieb:
Seufz. Einfach mal "Betriebsgefahr KFZ" googeln.
Doppelseufz, habe ich: https://www.etl-rechtsanwaelte.de/stichworte/verkehrsrecht/betriebsgefahr#:~:text=Die Betriebsgefahr umschreibt die sogenannte,erlaubterweise eine Gefahrenquelle eröffnet wird.
Zitat:
"Die Betriebsgefahr umschreibt die sogenannte Gefährdungshaftung. Diese besteht verschuldensunabhängig für die Gefahren, die beim Betrieb von einem Kraftfahrzeug ausgehen. Sie ist der Preis dafür, dass durch die Verwendung eines Kraftfahrzeugs erlaubterweise eine Gefahrenquelle eröffnet wird."

Wer betreibt und verwendet ein Fahrzeug, das Fahrzeug selber oder doch eher ein menschlicher Fahrer ?

cool and silent schrieb:
Diese Elektro-Kleinstfahrzeuge wie E-Scooter, E-Bikes, illegale E-Skateboards etc... spielen dabei wirklich überhaupt keine Rolle, da minimale Energiemengen benötigt werden, insbesondere bei E-Bikes (Pedelecs).
Bei einem einzelnen Elektro Kleinstfahrzeug gebe ich dir Recht, in Summe aller nicht mehr, vor allem nicht wenn die Dinger zusätzlich dazu kommen und keine/kaum Autos ersetzen.

cool and silent schrieb:
Sie ersetzen teilweise auch Wege, die zuvor mit dem Auto gefahren worden sind und darin liegt ihr Nutzen.
Aber nicht in dem erhofften Maß, oft werden Wege gefahren die vorher zu Fuß gelaufen oder mit dem Fahrrad (ohne E) gefahren wurden.

https://www.umweltbundesamt.de/them...-mobilitaet/e-scooter#aktuelles-fazit-des-uba
Zitat:
"Elektrische Tretroller, wie sie aktuell in Innenstädten zum Verleih angeboten werden, sind zurzeit kein Gewinn für die Umwelt: Erste Zahlen zeigen, dass sie oft den umweltfreundlicheren Fuß- und Radverkehr ersetzen."

cool and silent schrieb:
Städte sind total überlastet vom Autoverkehr und auch dort helfen die genannten Elektro-Kleinstfahrzeuge dabei, die Verkehrswege zu entlasten.
Wenn ich sehe wie schnell die sich zwischen den Autos durch quetschen empfinde ich die eher als zusätzliche Gefahr, eine Entlastung sehe ich nicht, weil keine/kaum Autos ersetzt wurden/werden.

Um den Bogen zur Energiewende zu spannen:
Wir elektrisieren unser Leben immer mehr weil wir immer fauler werden, das was wir vorher gelaufen oder mit dem Fahrrad (ohne E) gefahren sind legen wir jetzt oft elektrisch zurück.
Ich bin gespannt wann der erste E-Bürostuhl kommt damit wir auf der Arbeit nicht mehr zu Fuß zur Kaffeemaschine, in eine andere Abteilung oder in die Raucherecke gehen müssen.
Wir brauchen immer mehr Strom und nicht weniger, ab 2035 kommen die Zwangs E-Autos, ich bin gespannt wie das gelöst wird wenn wir nicht weiter fossile Energie nutzen wollen.
Ich glaube nicht daran das wir das nur mit Solar- und Windenergie hinbekommen werden, das halte ich für eine illusorische Wunschvorstellung, es muss noch eine andere Quelle her.

Ausbau der Windkraft stockt: https://www.tagesschau.de/inland/windkraft-deutschland-habeck-klima-oekostrom-101.html
Zitat:
"Beim Ausbau der Windkraft hängt die große Mehrheit der Bundesländer laut einer Umfrage weit hinter den Zielen der Regierung hinterher. Einzig Schleswig-Holstein liegt im Soll. Das Problem: zu wenig Flächen, zu viel Bürokratie."

Die Chinesen machen (im Gegensatz zu uns) Nägel mit Köpfen:
https://efahrer.chip.de/news/solar-...ganze-gebirgszuege-mit-photovoltaik-zu_107410
oder

Grüße Tomi
 
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cool and silent schrieb:
Die Energiemenge pro 100km beim E-Bike ist um zwei Größenordnungen niedriger als beim Auto. D.h. wenn nur wenige E-Bike Fahrten die Nutzung des Autos ersetzen entsteht schon ein positiver Effekt




Der Energiebedarf des E-Roller ist im Vergleich zur Autofahrt zuvor komplett zu vernachlässigen, falls es sich um einen privaten E-Roller handelt, der nicht über ein Netzwerk von sog "Juicern" geladen wird, die öffentliche E-Roller (oder deren Akkus) nachts mit Dieselsprinter zum Aufladen besuchen.
Das ist eben der Punkt. Es wird eben nicht als Ersatz verwendet, sondern zusätzlich. Die Menschen werden einfach zu bequem und faul. Die Energiewende wird nicht zu schaffen sein, wenn man den Energieverbrauch nicht drastisch reduziert. Und dazu gehört eben auch, dass diejenigen die es können, auch mal wieder den eigenen Körper beanspruchen.
 
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Stimmt!

Hierzulande beträgt der durchschnittliche Primärenergieverbrauuh pro Kopf ca. 42.000 kWh, dass sind ca. 5 kW Dauerlast über 8760h im Jahr.

Jan Ulrich schaffte auf einer Tour de France Etappe ca. 500 W (mit Vitaminspritzen)!

Unsere körperliche Leistungsfähigkeit als Quelle zu sehen ist unrealistisch, das wäre Dschungelcamp. Es geht nur um den Verzicht. Alles was über Dschungelcamp-Niveau hinausgeht muss irgendwo anders herkommen, aber sicher nicht aus unseren Beinen.
 
Binalog schrieb:
Stimmt!

Hierzulande beträgt der durchschnittliche Primärenergieverbrauuh pro Kopf ca. 42.000 kWh, dass sind ca. 5 kW Dauerlast über 8760h im Jahr.

Jan Ulrich schaffte auf einer Tour de France Etappe ca. 500 W (mit Vitaminspritzen)!

Unsere körperliche Leistungsfähigkeit als Quelle zu sehen ist unrealistisch, das wäre Dschungelcamp. Es geht nur um den Verzicht. Alles was über Dschungelcamp-Niveau hinausgeht muss irgendwo anders herkommen, aber sicher nicht aus unseren Beinen.
Es geht nicht um ausschließlich. Aber nicht jeden Meter motorisiert und dazu zähle ich E-Bikes in gewissen Maße auch, zurückzulegen, könnte einiges an Emissionen einsparen. Wenn ich sehe, dass Kinder schon mit E-Bikes rumfahren, frage ich mich, ob das wirklich Not tut. Ich bin als Kind und Jugendlicher 14 km zur Schule und die gleiche Strecke wieder zurück gefahren.
Ich bin da vielleicht als Marathonläufer auch recht extrem eingestellt, aber durch einen bewussteren und nicht bis aufs letze an Bequemlichkeit ausgelegten Lebensstil könnte man schon einiges an CO2 einsparen und dadurch noch wesentlich gesünder leben. Das ist sicher nichts für jeden, aber ich dusche seit fast 30 Jahren nur noch kalt und bin was Infekte angeht ziemlich abgehärtet. Warmes Wasser brauche ich daher kaum.
 
Jelais schrieb:
Die Energiewende wird nicht zu schaffen sein, wenn man den Energieverbrauch nicht drastisch reduziert.
Das ist völliger Unsinn da man über Algenfarm die mit CO2 aus Industrieanlagen gefüttert werden mehr Energie erzeugen kann als wir verbrauchen können.
 
Soweit ich weiß, kann auf diesem Weg lediglich Methan als Energieträger erzeugt werden. Und in großem Stil ist dies zurzeit wohl kaum möglich. Ich möchte nicht wissen, welche Flächen man dafür benötigt.
Letztendlich bleibe ich dabei, dass man den Energieverbrauch jedes einzelnen ( damit meine ich auch den Verbrauch durch Konsum) reduzieren müssen.
Das heißt z.B.
  • weniger Individualverkehr
  • weniger Güterverkehr ( z.B. mehr Regionalität und Saisonalität bei der Lebensmittelversorgung)
  • geringerer Verbrauch beim Heizen
  • Senkung des Stromverbrauchs

Ich wüsste nicht, wie es sonst gehen sollte ohne dass wir unseren Lebensstil und Konsumverhalten verändern.
 
Auf Verzicht können wir nicht setzen. Dafür holt der Rest der Welt erstmal auf. Die einzige Chance ist es Energie Formen zu nutzen, die möglichst wenig umweltschädlich sind. Umweltfreundlich wird keine sein
 
Setzen können wir nicht darauf, aber notwendig wird es schon. Und einiges ist wirklich Wahnsinn. Ich wohne mittlerweile im Norden. Ich kaufe hier im Fischgeschäft hin und wieder Krabben. Dort gibt es zwei Sorten. Einmal hier vor Ort gepulte Krabben, die anderen wurden nach Marokko verschifft, dort gepult und wieder nach Deutschland verschifft. Erstere sind fast doppelt so teuer. Wenn man die CO2 Emissionen endlich mal mit einpreisen würde, könnte vielleicht ein Umdenken statt finden können.
 
Hallo

Jelais schrieb:
Wenn man die CO2 Emissionen endlich mal mit einpreisen würde, könnte vielleicht ein Umdenken statt finden können.
Geringverdiener pfeifen seit den letzten Preiserhöhungen schon aus dem letzten Loch, wie soll das werden wenn noch die CO2 Emissionen eingepreist werden ?
Vor allem würde es sehr viele alltägliche Produkte betreffen, es kommt nicht so viel aus Deutschland, wir sind sehr abhängig von Importen.
Was mir erst seit dem Ukraine Krieg bewußt wurde ist wie abhängig wir vom Ausland alleine schon bei Weizen und Sonnenblumenöl sind.
Wenn wir auf Regionalität und Saisonalität setzen bleibt nicht mehr viel über und die Regale in den Supermärkten werden sehr leer werden.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Geringverdiener pfeifen seit den letzten Preiserhöhungen schon aus dem letzten Loch, wie soll das werden wenn noch die CO2 Emissionen eingepreist werden ?
Mit oder ohne Energiegeld?
 
Ich würde im Gegenzug regionale Produkte billiger machen. Je weiter ein Produkt transportiert wird, desto mehr Steuern fallen darauf an. Das würde vielleicht noch einmal Anreize schaffen. Aber du musst doch zugeben, dass es bei vielen Lebensmitteln unnötig und irrsinnig ist, sie durch die halbe Welt zu transportieren. Und sie sind dann noch immer billiger. Dadurch haben wir uns aber auch fast gab Afrika abhängig gemacht.

was schlägst Du denn vor? Ein bisschen Windenergie ein wenig auf Fleisch verzichten und hoffen, dass alles gut wird? Das wird bei weitem nicht reichen.
 
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