xexex schrieb:
Ich behaupte nicht schlecht zu verdienen, aber bevor ich 1500€ für 50qm für eine Wohnung in der Kölner Südstadt bezahle, müsste ich schon einen riesigen Eimer Lack saufen. Wir reden hier nicht von München und auch nicht von "premium" Stadtlage direkt am Rhein, hier liegt der Mietpreisspiegel noch immer bei knapp 14€/qm.
Es war nicht auf dich persönlich gemünzt und sollte auch nicht so rüberkommen, sorry.
1500€/50m² ist ein frech hoher Preis. Da bin ich bei dir.
Ich habe da naiv eher an 800€ zu 1000€ gedacht, die sich ja durch niedrigere Heizkosten zumindest ein Stück weit ausgleichen.
Einfach mehr verdienen:
Das bezog sich vielmehr auf Leute, die leider nicht in Gewerkschaften sind, die nicht regelmäßig in Gehaltsverhandlungen gehen, die sich nicht selbstständig weiterbilden, etc.
Es gibt auch Branchen, wo man nicht einfach mal in den Streik gehen kann. Dann würden im wahrsten Sinne Menschen wegsterben - Pflegebranche zum Beispiel. Diese armen Schweine sind echt gekniffen. Ich denke wir sollten so langsam nochmal für sie
klatschen.
xexex schrieb:
Welchen Anreiz sollte ich also haben, in eine vermeintlich umweltbewusstere Wohnung zu ziehen?
Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Da nehme ich mich selbst auch gar nicht aus. So ticken wir Menschen ein gutes Stück weit - vielleicht auch evolutionär begründet.
Anreiz: Du könntest für
dich erstmal festlegen, was dir ein "grüner" Anteil wert wäre und was du dir "grün" leisten kannst/möchtest: +100€? +200€?
Mir hilft solch eine Zahl tatsächlich. Damit kann ich monatlich kalkulieren. Ich habe da mehrere solcher Zahlen: für Spenden (Mensch/Tier), "grüne" Anschaffungen und eben weiterer Kram. Bevor ich an die Spenden gehe, würde lieber Amazon Prime gekündigt.
Man muss leider aber sagen, dass meine Spenden gesamt noch immer ziemlich mickrig sind - weniger als das, was ich Monat verrauche. Was soll ich sagen? Bin halt 'ne Pfeife.
Wenn ich mich so umsehe, stelle ich allerdings fest, dass
imho zu wenig gespendet wird. Die oberen 70% der Haushalte könnten sich
deutlich mehr als Spenden leisten.
Die finanziellen Hürden beim Wohnungswechsel müssen gesenkt oder kompensiert werden - gerade für einkommensschwächere Haushalte. Da sind wir uns hier wohl alle einig.
Wie das
genau von statten gehen soll? Keine Ahnung! Daher wähle ich Parteien, die das für mich erledigen.
Ich wähle die Grünen nicht, damit die mich
pampern. Sondern damit die meinen bequemen Hintern zum Handeln zwingen!
Wer würde für einen
personal Trainer bezahlen, der sich zu einem auf die Couch setzt und in die Chips-Tüte langt?
xexex schrieb:
Ich kenne natürlich die Kosten die aufgewendet werden mussten nicht, aber oft macht einem alleine schon die Ersatzteilversorgung einen Schluss durch die Rechnung. Für manche Vermieter war die Sache relativ klar, lieber jetzt 5000-10000€ in die Hand nehmen und für die nächsten 20 Jahre Ruhe haben, statt in irgendeine "Verbotsfalle" zu tappen und in ein paar Jahren das gesamte Heizsystem umstellen zu müssen.
Diese "Verbotsfallen" sind leider
notwendig. Bock hat da keiner drauf: die Vermieter nicht, die Mieter nicht, ja nicht einmal die Grünen.
Wir können uns die nächsten 20 Jahre eben
keine Ruhe mehr gönnen.
Den Zug haben wir abfahren lassen als wir uns noch über Tierwohl und Jutebeutel gestritten haben.