Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

@knoxxi In deinem Link wird aber von 2035 gesprochen, mit 2045 wären ja scheinbar viele zufrieden gewesen. Jetzt überlegen wir alleine mal was eine Vorplanung und Baugenehmigungen an Zeit fressen, da werden sich einige noch wundern.
 
Die Frage ist wer sich in Zukunft noch seinen alten Gasanschluss leisten können wird. Je mehr Gaskunden aussteigen desto teurer wird es für die, die noch bleiben.
 
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Buttkiss schrieb:
Die Frage ist wer sich in Zukunft noch seinen alten Gasanschluss leisten können wird.
Die Frage wird eher sein, welche Alternativen gibt es und wie schnell sie überhaupt umgesetzt werden könnten. Das uns die Geschichte noch viel Geld kosten wird, dürfte jedem klar sein.
 
Den Versorgern ist ganz klar, was mit dem Gaspreis und der Anschlußmiete passieren wird, sobald Biogas in größeren Mengen beigemischt werden muss. Dann laufen die Kunden weg und immer mehr Leitungskolimoter müssen von immer weniger Kunden getragen werden.
ThomasK_7 schrieb:
Das nenn ich mal ein sehr sportliches Ziel!
Das muss man sich nur mal kurz ausrechnen, entspricht etwa 6000 neuen Heizungen/Jahr. Klingt doch gar nicht mehr soviel. Und von diesen 6000 werden bestimmt noch einige auf Fernwärme umsteigen, dort ist der Installationaufwand deutlich geringer als zu jeder anderen Heizungsart im Keller.

Und ich als Hauseigetnümer würde mich nicht in die Fernwärmeabhängigskeitsfalle begeben, auch wenn eine WP in der Anschaffung und Installation deutlich teuer kommen mag. Wobei das mit Förderung von deutlich auf einfach teuerer gestuft wird.
 
Das uns das Pferd fossile Energieträger viel Geld kosten wird? ...Du machst Dir keine Vorstellung.
 
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knoxxi schrieb:
Das GeG schreibt 2045 vor.
Das Gesetz schreibt vor, ab 2045 darf nur noch Biogas in die Leitungen eingespeist werden, nicht eine vollständige Stilllegung der Gasinfrastruktur. Anders ausgedrückt, fossile Brennstoffe sollen ab da verboten sein und nicht Gas an sich.
 
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Es ging natürlich nur um rein Fossile Energieträger.
 
xexex schrieb:
Das Gesetz schreibt vor, ab 2045 darf nur noch Biogas in die Leitungen eingespeist werden
Ja, das ist korrekt. Aktuell liegt der Preis dabei so zwischen 14 und 17 Cent. kann also nur noch mit WP bei einer JAZ unter 2 mit dem Gaspreis mithalten. Wenn dann noch alle Gasheizungsbetreiber umrüsten müssen, wird das auch nicht günstiger. Ganz im Gegenteil, bei den winzigen Mengen, die wir aktuell prodúzieren, wird der Preis explodieren.
xexex schrieb:
nicht eine vollständige Stilllegung der Gasinfrastruktur
Was aber darauf hinausläuft, wenn die Privatkunden alle auf Alternativen umrüsten und die Kunden im Gasnetz abspringen. Auf kurz oder lang werden alle Kosten auf immer weniger Haushalte verteilt werden müssen, was es dann am Ende für jeden Einzelnen, der noch mit Gas heizt, teuerer machen wird. Über den Gaspreis ansich und die Infrastrukturabgabe.
 
knoxxi schrieb:
Es ging natürlich nur um rein Fossile Energieträger.
In Mannheim soll aber bis 2035 die Gasversorgung komplett eingestellt werden, das wird vom Gesetzgeber so nicht gefordert und stellt die Einwohner dort verständlicherweise vor ein Problem.

Samurai76 schrieb:
Was aber darauf hinausläuft, wenn die Privatkunden alle auf Alternativen umrüsten und die Kunden im Gasnetz abspringen.
Nenne mir eine "Alternative" für ein klassisches Haus in der Stadt mit 4-8 Parteien und Gasetagenheizung. Bitte nicht schon wieder mit Einfamilienhäusern anfangen, die sind in Städten eher rar gesät. Egal wie du es ansetzt, es wird viel Geld kosten und diese Kosten auf die Mieter umgelegt werden.
 
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xexex schrieb:
die Einwohner dort verständlicherweise vor ein Problem.
Welches Problem, dass Mannheimer nur Gasheizungen kennen? Nun, dann muss ihn der Rest der Welt wohl schnell beibringen, welche Alterbativen es dafür so gibt...Und in ~10 Jahren wird man es wohl schaffen, seine Heizung umzurüsten.
 
Samurai76 schrieb:
dann muss ihn der Rest der Welt wohl schnell beibringen, welche Alterbativen es dafür so gibt.
Strom, wie in Frankreich und vielen anderen Ländern? Ach da war doch was, der horrende Strompreis! Hatten wir übrigens in Deutschland über Jahrzehnte, also back to the roots?
Bis Ende der 1980er Jahre wurden in Deutschland Nachtspeicherheizungen mit einer elektrischen Anschlussleistung von ca. 40.000 MW installiert.
Die Einführung der Stromsteuer am 1. April 1999 erhöhte die Kosten dieser Heizmethode. Bis Ende 2006 war der Steuersatz für Strom im Niedertarif, mit dem die Speicherheizungen im Allgemeinen betrieben werden, gegenüber dem Regelsteuersatz reduziert; seit 2007 ist der Stromsteuersatz für Hoch- und Niedertarif (Tag- bzw. Nachtstrom) gleich. Auch die Liberalisierung des Strommarktes mit der Aufteilung der vormals integrierten Unternehmen entzieht der Nachtspeicherheizung ihre Existenzgrundlage.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtspeicherheizung
Nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Freund der Wärmepumpe, aber man sollte realistisch bleiben. Das ist derzeit keine Lösung, die sich für ein Mehrfamilienhaus in der Stadt einfach mal so nachträglich umsetzen lässt. Wie bereits gesagt, das wird ein teurer Spaß, erst recht wenn man dort so kurzfristig agieren will.
 
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xexex schrieb:
Ach da war doch was, der horrende Strompreis!
WP JAZ 3.0 macht aus 30Cent Strom 10 Cent Wärme. Ist Preisgleich.
xexex schrieb:
Das ist derzeit keine Lösung, die sich für ein Mehrfamilienhaus in der Stadt einfach mal so nachträglich umsetzen lässt
Einfach nur behaupten, warum soll das nicht funktionieren? Welche technischen Gründe sprechen dagegen? Ich sehe da keine, außer dass man in Ermangelung einer großen WP mehrere Kleinere nehmen muss.
 
Samurai76 schrieb:
Ich sehe da keine, außer dass man in Ermangelung einer großen WP mehrere Kleinere nehmen muss.
Bei MFH mit Gas-Etagenheizungen wird's aber tatsächlich Stand heute schwierig (unmöglich?). Ich habe da zwar auch schon gelesen, dass dafür geforscht wird, aber da dürfte noch nichts marktreif sein.
 
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Je nach Dämmung des Hauses kann man da mit einer WP (oder besser: Klima mit Heizfunktion) pro Therme und eventuell resistiv zuheizen an kalten Tagen was machen.

Ist zwar nicht unbedingt sexy, an der Außenwand für jede Etage das Außengerät zu haben, aber nix, was gerade in Südeuropa nicht auch üblich wäre, weil da längst viele alte Häuser / Wohnungen auch eine Klimaanlage haben.

Je nachdem wie kalt es im Winter wird, wird's nicht überall reichen. Unmöglich sollte es aber nicht sein.

Auch möglich ist halt ein Umbau des Hauses auf Zentralheizung. Wenn der Kamin nicht mehr gebraucht wird, kann man häufig da sonst Heizungsrohre verlegen. Vielleicht ist die bisherige Gasleitung auch in einem Versorgungsschacht und könnte rausgenommen werden.

Die ganz brutale Lösung ist sonst halt Heizungsrohr (gut isoliert) an der Außenwand entlang legen. Da macht man aus Etagenthermen auch eine Zentralheizung.

Es gibt schon Möglichkeiten, aber ja, bei der Gebäudeart ist die Umrüstung wahrscheinlich eher was teurer, weil kein einfacher Austausch der Wärmequelle möglich ist.
 
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Samurai76 schrieb:
Einfach nur behaupten, warum soll das nicht funktionieren? Welche technischen Gründe sprechen dagegen? Ich sehe da keine, außer dass man in Ermangelung einer großen WP mehrere Kleinere nehmen muss.
Man kann nicht "mehrere kleinere" Wärmepumpen nehmen, so sollen die Wärmetauscher hin? Machen wir es hierzulande so wie in Belgrad? Dort ist es übrigens seit kurzem verboten, genauso wie in Kroatien.
1732532739492.png


Heizungskeller? Gibt es nicht! Grundstück? Hört vor dem Gebäudeeingang auf. Also bestenfalls irgendwas zentrales auf dem Dach und die komplette Heizung im Haus neu machen. Wenn dabei "nur" eine Mieterhöhung von 100€ im Monat rumkommt, dürfte man sich wohl schon zu den "glücklichen" zählen.

Es hat einen Grund gehabt wieso man bei dem Heizungsgesetz schnell zurückgerudert ist, nachdem man auf den Boden der Tatsachen ankam, ganz abgesehen davon, dass man auch das Stromnetz dafür erst einmal braucht, die Ladesäulen wollen ja auch noch ans Netz.

Wie schon gesagt, kann man machen, andere Länder heizen seit eh und je mit Strom. Wie das in Frankreich so aussieht ist leider auch bekannt.
Die Kälte herrscht zwar auch anderswo in Europa. Aber in Frankreich hat sie stärkere Auswirkungen auf den Stromverbrauch: 39 Prozent der Wohnungen und Häuser heizen elektrisch. Das ist eine Folge der französischen Energiepolitik, die seit den Siebzigerjahren zu grossen Teilen auf dem nationalen AKW-Park beruht. In Frankreich herrschte bisher der Glauben vor, dass der Strom aus der Steckdose sozusagen unerschöpflich, auf jeden Fall spottbillig sei. Deshalb richteten viele Hausbesitzer keine richtige Zentralheizung ein, sondern begnügten sich mit Elektroradiatoren. Und die verschlingen im Winter gewaltige Mengen an Strom. Ein zusätzliches Kältegrad entspricht der Leistung von zwei Atomreaktoren.
 
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xexex schrieb:
so sollen die Wärmetauscher hin
Ja, wenn es nicht anders geht, dann wohl so wie auf deinem Bild an die Fassade. Alternativ kann das Gebäude natürlich auch kernsaniert und der Grundgriss umgebaut werden. Wenn auch das nicht gewünscht ist, tja, dann antweder ganz Neu oder ganz Kalt. Das tolle daran ist ja, der Ersterbauer hat sich damit sehr viel Geld beim Bau gespart und hat damit aktuell keine Probleme. So wie die Jahre davor auch, es ist ja nicht sein Geld, mit dessen Hilfe die Wohnungen warm bleiben und dem Eigentümer kann es ja herzlich egal sein, wie teuer das wird. Und jetzt kommt von Dir, man kann doch nicht alles abreissen und es fehlen eh schon Wohnungen und die steigenden Mieten....ja, und? Das Gezetere hat welchen Einfluss auf die Probleme? Oder soll deiner Meinung nach einfach alles weiterlaufen bis was anderes entwickelt wurde? Nein, die Zeit haben wir immer noch nicht.

Und für genau solche Grenzfälle gibt es Ausnahmen im Gesetz.
 
Samurai76 schrieb:
Das tolle daran ist ja, der Ersterbauer hat sich damit sehr viel Geld beim Bau gespart und hat damit aktuell keine Probleme.
Dir ist schon klar, die meisten Gebäude wurden lange vor einer Zeit gebaut, wo man sich darüber überhaupt Gedanken gemacht hat.
1732534933145.png

https://www.stadt-koeln.de/mediaass...hrbuch/jahrbuchkapitel_3_bauen_und_wohnen.pdf

Deine "Lösungen" hören sich ja alle wunderbar an, wir verbauen einfach 300.000 Klimaanlagen in Köln und lassen die Außengeräte aus dem Fenster hängen oder reißen die Gebäude gleich nieder und bauen alles neu. Du zahlst? Dann gerne!

Nicht falsch verstehen, eine Klimaanlage würde ich in meiner Dachgeschosswohnung mit Kusshand nehmen, aber noch gibt es ein absolutes Verbot solcher festinstallierten Geräte, mit sichtbar an der Fassade angebrachten Wärmetauscher.
 
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Lass doch mal endlich Deine Schwarzmalerei anhand von einem Extrembeispiel sein. Von Deinen gut 144.000 Gebäuden in Köln passen doch die wenigsten zu Deinem Szenario.
Und warst Du nicht auch derjenige, der alle aus den potentiellen Überflutungsbereichen vertreiben und deren Eigentum dem Erdboden gleichmachen wollte?
 
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