Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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A415 schrieb:
Man hätte mal an die großen Klimasünder wie China, Indien oder die USA herantreten müssen. Allein China wird in den nächsten Jahren mehr Schadstoffe imitieren als Deutschland insgesamt imitieren kann.

Das könnte unter anderem daran liegen, dass China siebzehn mal so viele Einwohner hat. 1,4 Mrd. Einwohner, die alles daran setzten werden unseren Lebensstandard zu erreichen.

Was Deutschland imitieren kann und bereits imitiert hat, sind zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe. Deutschland hat bis Dato 40% so viel CO2 ausgestoßen wie China in seiner gesamten Historie. Ein China mit anfänglich (1960) zehn bis (heute) siebzehn mal so vielen Einwohnern wie in Deutschland.

Der Westen hatte über 200 Jahre lang Zeit, den uns bekannten Wohlstand, auf dem Rücken billiger fossiler Energieträger aufzubauen - ohne jegliche Rücksicht auf Verluste.

Chinas Aufschwung begann 1960. Deutschlands um 1800.

Europa und die USA haben - mit einem Anteil von über 60% der jemals und weltweit ausgestoßenen CO2 Emissionen - entscheidend zu der aktuellen Klimakrise beigetragen. Und nun sind "wir" es (<1,5 Mrd Menschen), die den Finger über alle anderen (6 Mrd. Menschen) heben? Hochmut pur.

Cumulative-CO2-treemap.png

1659650319462.png

https://ourworldindata.org/co2-emissions
https://ourworldindata.org/grapher/cumulative-co2-emissions-region

Chinas CO2 Emissionen pro Kopf liegen - trotz des (für heutige Verhältnisse) hohen Kohlestromanteils - noch immer unter denen von Deutschland. Indien liegt bei einem Viertel.

In Relation zu unserem aktuellen Lebensstandard, ist uns China energiepolitisch um Meilen voraus.

Das in Deutschland inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei 46.000$. Das von China bei 13.000$. Die Chinesen haben somit einen vergleichsweisen Lebensstandard wie Deutsche aus den 60er Jahren - beziehen aber bereits 30% der elektrischen Energie aus Erneuerbaren. Indien liegt bei einem GDP per capita von 7.000$. Das wäre Deutschland in den 30ern bzw. in den 50er Jahren...

Einfach mal um aufzeigen, von welch hohen Ross wir hier urteilen. Niemand hat das Recht den Menschen dort den Aufschwung zu verweigern. Die Länder werden sich schon noch umstellen, nur eben etwas später. Unsere Verantwortung und Aufgabe wird es sein, dies zu kompensieren.
 
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BridaX schrieb:
Chinas CO2 Emissionen pro Kopf liegen - trotz des (für heutige Verhältnisse) hohen Kohlestromanteils - noch immer unter denen von Deutschland.

Die Emissionen pro Kopf liegen faktisch gleich auf. 7,69 vs. 7,41 Tonnen. Die Werte liegen innerhalb von 5% Toleranz beieinander.
Ergänzung ()

BridaX schrieb:
Die Länder werden sich schon noch umstellen, nur eben etwas später. Unsere Verantwortung und Aufgabe wird es sein, dies zu kompensieren.

Dazu müssten wir negative Emissionen leisten und CO2 aus der Luft extrahieren. Das zeigt, wie unsinnig diese Forderung ist.
 
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BridaX schrieb:
(...)Was Deutschland imitieren kann und bereits imitiert hat, sind zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe. Deutschland hat bis Dato 40% so viel CO2 ausgestoßen wie China in seiner gesamten Historie. Ein China mit anfänglich (1960) zehn bis (heute) siebzehn mal so vielen Einwohnern wie in Deutschland.(...)
Diesen "Vorsprung" wird China in wenigen Jahren überkompensiert haben. Zudem halte ich es für fraglich, einer Diktatur, die Menschenrechte und Umweltschutz mit den Füßen tritt, seit Jahrzehnten über Raumfahrttechnik und Atomwaffen verfügt und sich am liebsten heute noch Taiwan einverleiben würde, irgendetwas zuzugestehen.

Zumal es der Atmosphäre völlig egal ist woher die CO2-Moleküle kommen...
1659700166791.png

link
BridaX schrieb:
Der Westen hatte über 200 Jahre lang Zeit, den uns bekannten Wohlstand, auf dem Rücken billiger fossiler Energieträger aufzubauen - ohne jegliche Rücksicht auf Verluste.(...)
Dieser Wohlstand hat in vielen Bereichen (Technik, Medizin, Ernährung,...) Entwicklungen in Gang gesetzt, die überall in der Welt auch ihre vorteilhaften Spuren hinterlassen haben.
BridaX schrieb:
Chinas Aufschwung begann 1960. Deutschlands um 1800.

Europa und die USA haben - mit einem Anteil von über 60% der jemals und weltweit ausgestoßenen CO2 Emissionen - entscheidend zu der aktuellen Klimakrise beigetragen. Und nun sind "wir" es (<1,5 Mrd Menschen), die den Finger über alle anderen (6 Mrd. Menschen) heben? Hochmut pur.


Chinas CO2 Emissionen pro Kopf liegen - trotz des (für heutige Verhältnisse) hohen Kohlestromanteils - noch immer unter denen von Deutschland. Indien liegt bei einem Viertel.(...)
Wurde bereits geschrieben, beide liegen gleich auf.
BridaX schrieb:
In Relation zu unserem aktuellen Lebensstandard, ist uns China energiepolitisch um Meilen voraus.

Das in Deutschland inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei 46.000$. Das von China bei 13.000$. Die Chinesen haben somit einen vergleichsweisen Lebensstandard wie Deutsche aus den 60er Jahren - beziehen aber bereits 30% der elektrischen Energie aus Erneuerbaren. (...)
Was nützen die 30 %, wenn pro Kopf ca. 7,4t CO2 jährlich ausgestoßen werden?
BridaX schrieb:
(...)Einfach mal um aufzeigen, von welch hohen Ross wir hier urteilen.(...)
Ich urteile gar nicht, ich stelle nur fest, dass der CO2-Wert in der Atmosphäre einfach weitersteigen wird, auch wenn "wir" alle hierzulande ab sofort die Luft anhalten würden.

BridaX schrieb:
Niemand hat das Recht den Menschen dort den Aufschwung zu verweigern. (...)
Und wer hat das Recht mir meinen Wohlstand zu verweigern oder mir gar aufzuzwingen zu verzichten, damit eine Diktatur weiterhin die Sau rauslassen kann?
BridaX schrieb:
Die Länder werden sich schon noch umstellen, nur eben etwas später.(...)
Jedem ist es überlassen zu glauben und zu hoffen was er will. Aber das ist keine solide Basis für eine Planung oder gar Strategie.
BridaX schrieb:
Unsere Verantwortung und Aufgabe wird es sein, dies zu kompensieren.
Wer ist "unsere"? Die Verantwortung unserer Entscheidungsträger ist es den Menschen hierzulande eine funktionierende Wirtschaft und einen Schutz vor den sehr wahrscheinlich unvermeidlichen Folgen des menschgemachten Klimawandels zu bieten.
 
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Binalog schrieb:
Wurde bereits geschrieben, beide liegen gleich auf.

Du und @cool and silent vergleicht ein Schwellendland mit einer reichen Industrienation wie Deutschland. Das ist ein Vergleich mit Äpfeln und Rosinen...

Wenn du Deutschland mit China vergleichen möchtest, dann bitte auf einem ähnlichen Entwicklungsstand. 1965 hatte Deutschland ein ähnliches Wohlstandsniveau (GDP per capita) wie das heutige China. Der CO2 Ausstoß pro Kopf lag damals bei 12,5. Chinas liegt heute bei 7,5.

Binalog schrieb:
Was nützen die 30 %, wenn pro Kopf ca. 7,4t CO2 jährlich ausgestoßen werden?

Das zeigt, dass China eben nicht an die Werte von Deutschland heranreichen wird. Die Skaleneffekte greifen bereits jetzt, trotz des vergleichsweisen niedrigen Wohlstands. Einen CO2 Ausstoß pro Kopf von >10 wird es dort nicht geben.

In der Vergangenheit war Chinas Bevölkerungswachstum der größte Treiber der absoluten CO2 Emissionen. Mit steigendem Wohlstand stagniert bzw. sinkt bewiesenermaßen das Bevölkerungswachstum. Wohlstand ist ein entscheidender Schlüssel für eine nachhaltige Welt ohne grenzenloses Bevölkerungswachstum und Leid.

Binalog schrieb:
Und wer hat das Recht mir meinen Wohlstand zu verweigern oder mir gar aufzuzwingen zu verzichten, damit eine Diktatur weiterhin die Sau rauslassen kann?

Ich sehe keine Gefährdung unseres Wohlstands oder die Notwendigkeit auf Verzicht. Ganz im Gegenteil. Ich sehe das grenzenlose Potential und die Wachstumsaussichten.

Vor allem sehe ich kommende Veränderungen und Menschen, denen das Angst macht. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier...

Binalog schrieb:
Jedem ist es überlassen zu glauben und zu hoffen was er will. Aber das ist keine solide Basis für eine Planung oder gar Strategie.

Du behauptest von dir ein Realist zu sein, und das Selbe behaupte ich von mir. Du nennst mich einen Phantast, ich dich einen Defätist. Ansichten können so verschieden sein.

Binalog schrieb:
Wer ist "unsere"?

Die 1,5 Milliarden Menschen, die für 60% der Emissionen verantwortlich sind und bereits den notwendigen Wohlstand genießen um überkompensierende Maßnahmen einzuleiten bis alle andere Nationen nachgezogen sind.

Binalog schrieb:
Die Verantwortung unserer Entscheidungsträger ist es den Menschen hierzulande eine funktionierende Wirtschaft und einen Schutz vor den sehr wahrscheinlich unvermeidlichen Folgen des menschgemachten Klimawandels zu bieten.

Da sind wir uns einig. Nur teilen wir andere Lösungsansätze und Ansichten.
 
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BridaX schrieb:
Unsere Verantwortung und Aufgabe wird es sein, dies zu kompensieren.
wie kommst Du bitte darauf?
alleine in diesem Land gibt es Menschen: die und Ihre Vor- und Nachfahren haben wie die "Maden im Speck" gelebt, mit 20 Jahren haben manche die Welt bereist oder in USA das Schuljahr verbracht, die Eltern oder Grosseltern wohnen in Stadtvillen, 3x Urlaub im Jahr: Standard, die E-Klasse bzw. der fette SUV dank eines Jobs bei einem Grossunternehmen und damit verbundene Herstellung von "Klimakillern": Standard, die Markenkleidung made in Vitenam: Standard, das teure iPhone: Standard usw.

dann gibt es in diesem Land Leute, die nichts von all dem da oben beschriebenen gemacht haben, wieso sollen sie jetzt, und das gleiche gilt für den aufstrebenden Chinesen, alles so machen damit die Oberschicht und deren Kindeskinder voller Panik eine schöne und angenehme Zukunft haben?
 
BridaX schrieb:
(...)Wenn du Deutschland mit China vergleichen möchtest, dann bitte auf einem ähnlichen Entwicklungsstand. 1965 hatte Deutschland ein ähnliches Wohlstandsniveau (GDP per capita) wie das heutige China. Der CO2 Ausstoß pro Kopf lag damals bei 12,5. Chinas liegt heute bei 7,5.(...)
Ich persönlich halte einen BIP pro Kopf Vergleich über einen Zeitraum von 57 Jahren für sehr fragwürdig. Auch wenn Du bei Deinem Vergleich wohl die Inflationsrate berücksichtigt hast, fehlt m. E. der Produktivitätszuwachs.

Wie viele Stunden musste ein Durchschnittsverdiener 1965 für einen TV arbeiten und wie viele heute?

Sämtliche Herstellungsprozesse haben seit 1965 enorme Effizienzsgewinne zu verzeichnen. Wenn Du sagst, dass China heute auf einem ähnlichen Wohlstandsniveau wie Deutschland im Jahr 1965 ist, dann sind sie hinsichtlich des CO2-Außstoßes ziemlich schlecht.
 
@whtjimbo

Ich verstehe deine Ausführungen leider nicht ganz.

Ich spreche von den führenden Industrienationen die, begründet auf deren Historie und aktuellen Wohlstand, in Sachen EE voranschreiten müssen - mit anschließenden Dekarbonisierungsmaßnahmen*

Natürlich werden diese Nationen auch durch Steuergelder finanziert. Ich sehe in der Hinsicht aber keine kritische Mehrbelastung für die Bevölkerung. Wirtschaftlich sehe ich in den Erneuerbaren mehr Chancen als Risiken.

Falls das aber eine Anspielung auf die aktuelle Situation in Deutschland sein soll. Die Situation besteht, weil wir eben NICHT genug in Sachen unabhängiger Energieversorgung getan haben.

*Kohlenstoff wird immer ein notwendiger Rohstoff in der Industrie sein, der durch diese Prozesse gebunden und überall Verwendung finden kann. Am Ende bietet jedes Problem auch neue (wirtschaftliche) Chancen. Wobei der wirtschaftliche Gedanke natürlich im Hintergrund steht. Es ist einfach notwendig. In Deutschland laufen wegen des massiven Kohleabbaus auch überall hunderte Wasserpumpen die verhindern, dass ganze Dörfer absaufen. Absaufen tun dafür Milliarden an Steuergelder.

@Binalog

Das Thema wird allgemein unter Economic Growth behandelt. Das "Inflation adjusted GDP per capita" ist nun mal das gängige Instrument, um (rückblickend) Wohlstand zu messen. Das habe ich mir nicht ausgedacht.

Umso höher das GDP, desto mehr bleibt den Menschen abseits des Existenzminimums.

Binalog schrieb:
Wenn Du sagst, dass China heute auf einem ähnlichen Wohlstandsniveau wie Deutschland im Jahr 1965 ist, dann sind sie hinsichtlich des CO2-Außstoßes ziemlich schlecht.

Immerhin noch 40% niedriger als Deutschland im Jahre 1965. Das kann jeder Werten wie er möchte. Ich wollte nur eines verdeutlichen: Die "Klimasau China" ist ein schlechtes Vorurteil, mehr aber auch nicht. Ob sie heute ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit sind? Darüber lässt sich streiten. Ich setze die Dinge einfach gerne in Relation.
 
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BridaX schrieb:
Falls das aber eine Anspielung auf die aktuelle Situation in Deutschland sein soll. Die Situation besteht, weil wir eben NICHT genug in Sachen unabhängiger Energieversorgung getan haben.
nein, die derzeitige Situation liegt wie Du schon schreibts an Fehlern in der Vergangenheit
mir gehts darum: im unserem Wohlstandsland, Wohlstand meine ich ernst, gibt es viele Menschen, die nicht das verbraucht haben und das kaputtgemacht haben, aber diese Menschen werden dann in die Masse der Verantwortlichen geschmissen und aufgefordert sich zu ändern oder mitzumachen
 
BridaX schrieb:
(...)Die "Klimasau China" ist ein schlechtes Vorurteil, mehr aber auch nicht. (...)
Es ist kein Vorurteil, es ist eine Feststellung anhand aktueller Daten und Fakten.

Die Vorstellung man könnte durch eigenes vorbildliches Pfadfinderverhalten alle Menschen/Länder dieser Welt zu einem "Besseren" führen halte ich für realitätsfremd. Ansonsten würde man längst in so einer "besseren" Welt leben, denn Vorbilder gab es wohl über die letzten Jahrhunderte gesehen schon genug.
 
BridaX schrieb:
In Relation zu unserem aktuellen Lebensstandard, ist uns China energiepolitisch um Meilen voraus.
Hier ein kurzer Artikel zum Thema. China plant 200 neue Kohlekraftwerke. Ja, energiepolitisch ist man uns wirklich meilenweit voraus. Nur etwas anders als Du es interpretierst.

BridaX schrieb:
Die Länder werden sich schon noch umstellen, nur eben etwas später. Unsere Verantwortung und Aufgabe wird es sein, dies zu kompensieren.
Das halte ich persönlich für reines Wunschdenken. Die Länder beobachten durchaus genau was hierzulande geschieht bzw. in nächster Zeit geschehen wird. Ja wenn man billigst an Technologien dran kommt welche einem auch handfeste wirtschaftliche Vorteile bringen wird man das auch großflächig in China umsetzen.

Ich bleibe bei meiner Kernaussage und formuliere sie mal extra drastisch: Wir in Deutschland könnten noch heute alle kollektiven Suizid begehen. Das würden andere dann kurzfristig in der Statistik des Co2 Ausstoßes bemerken, mittelfristig haben diesen Effekt andere Länder wieder wett gemacht. Der Atmosphäre dieses Planeten ist es schlichtweg egal an welchem Ort jetzt Co2 freigesetzt wird. Da kann dieses kleine Land in Mitteleuropa machen was es will. Nur gemeinsam ließe sich auf diesem Planeten etwas ändern. Also wäre es Aufgabe unsere Regierung hierfür im Ausland Verbündete zu finden und ein tragfähiges Konzept auszuarbeiten, welches nicht "mit dem Kopf durch die Wand" wie bei uns umgesetzt wird.

Die Probleme mit der Umsetzung fangen aber schon hierzulande an. Es werden meist wohlmeinende Appelle und Reden vorgetragen, aber wenn es dann mal wirklich ganz konkret auf Verzicht gehen würde haben die Redner meist selbst zig Ausreden parat, warum jetzt sie gerade ganz persönlich keine Zeit für Verzicht haben. Wohnen dann meist in EFH und fahren irgendwelche großen schweren Karren, mehrtmals im Jahr an die entlegensten Orte Urlaub machen und die Kinder zur Schule kutschieren, weil warum auch immer Busfahren unerträglich ist. Von der Sorte meinten dann schon einige an mich Appelle und Aufforderung richten zu können.

Beschreibe dann meist immer kurz meine Lebenssituation: Wohne auf 48 m2 in einem Wohnblock zur Miete, verbrauche soviel Gas wie jemand mit doppelt halb so großer Wohnung, fahre mit dem Bus zur Arbeit und verbinde das Ganze mit den täglichem Einkauf. Mein letzter Urlaub ist drei Jahre her und da ging es nur rüber nach Tirol. Mein kleiner Seat Ibiza steht die meiste Zeit in der Garage. Ich tanke nur ca. vier bis fünfmal im Jahr und hatte neulich einen klassischen Standplatten... edit: Habe letztes Jahr 1400 kWh Strom verbraucht. Liege damit lt. Beiblatt des Stromanbieters über 500 kWh unter dem Durchshnittsverbrauch eines 1 Personen Haushalts. Was soll ich nun noch alles kompensieren?

Daher bitte nicht immer von "unserer Verantwortung" oder "wir" schreiben. Meine Aufgaben möchte ich mir dann auch gerne selber einteilen. Solche wohlmeinenden Appelle kann ich mittlerweile leider beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen, egal wer sie ausspricht.
 
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Naja es gäbe ja genug "Grüne" Energie aber da sind die Linken sich selbst im weg,
Wasserkraft aber gegen jedes Kack Pumpspeicherkraftwerk und Fließwasserkraftwerk wird wegen nem Wurm ein Theater von den Linken bzw. nahe stehende Organisationen gemacht.


Aber auch wenn in Deutschland der Hut brennt mit Kohle :freaky: so ist es mir eingeltich egal ich zahle noch immer nur "23,8 cent" pro kWh zu vorher 21,8 cent.

Des einen sein Mercedes ist mir mein Strom :daumen:
 
whtjimbo schrieb:
(...)gibt es viele Menschen, die nicht das verbraucht haben und das kaputtgemacht haben, aber diese Menschen werden dann in die Masse der Verantwortlichen geschmissen und aufgefordert sich zu ändern oder mitzumachen
Oma Ließchen mit kleiner Rente, welche in einem Mehrfamilienhaus wohnt, kein Auto fährt, keine Flug- oder Schiffsreisen unternimmt liegt mit ihrem "CO2 pro Kopf"-Wert wo? Trotzdem hat sie über 20 Jahre EEG-Umlage gezahlt und soll jetzt bei den Energiepreisen voll bluten.

Mal sehen was passiert, wenn viele Menschen in Energiehunger und -schulden geraten.

Ich meine dieser potenzielle Zorn wird derzeit noch unterschätzt.
 
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A415 schrieb:
Beschreibe dann meist immer kurz meine Lebenssituation: Wohne auf 48 m2 in einem Wohnblock zur Miete, verbrauche soviel Gas wie jemand mit doppelt so großer Wohnung, fahre mit dem Bus zur Arbeit und verbinde das Ganze mit den täglichem Einkauf. Mein letzter Urlaub ist drei Jahre her und da ging es nur rüber nach Tirol. Mein kleiner Seat Ibiza steht die meiste Zeit in der Garage. Ich tanke nur ca. vier bis fünfmal im Jahr und hatte neulich einen klassischen Standplatten...

Daher bitte nicht immer von "unserer Verantwortung" oder "wir" schreiben.
Genau das ist die Wirklichkeit vieler in unserem Land, diese Menschen sind weit weg davon so zu leben, dass man ihnen sagt, sie wären für die Situation verantwortlich und müssen das mitmachen.
Es fehlt auch von ganz oben: die echte "Mitmach"-Gesellschaft und sie fängt schon bei Kleinigkeiten wie:
als Volksvertreter fährt man möglichst kein Auto, am besten gar nicht, man fliegt nicht, man erhöht sich niemals die Diäten sondern >drittelt< sie, damit die einfachen Menschen hier merken: da macht die Polit-Elite mit.
Und eine Bitte an die Polit-Elite: man veräppelt die Leute nicht und hält sie nicht für naiv, irgendwelche Sprüche mit "Kugel Eis" kann man sich sparen, tacheless wie bspw. Habeck gefällt mir viel besser, auch wenn ich kein Freund der Grünen bin.

Nachtrag:
und insb. muss endlich die Politik die Ungerechtigkeit anpassen: auch die Kapital-Elite/Beamten/Freiberufler/Selbständige... sollen vernünftig unser System mittragen: neben der Abgeltungssteuer+Soli auch insb. die Krankenkassenbeiträge >ohne< Beitragsbemessunggrenze zahlen (natürlich haben sie dann Anspruch auf die Leistung), wie jeder Arbeitnehmer auch, natürlich muss es gelten für alle deutschen Staatsbürger >weltweit< und für alle in Deutschland lebenden, damit das System gerechter wird
 
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A415 schrieb:
Also wäre es Aufgabe unsere Regierung hierfür im Ausland Verbündete zu finden und ein tragfähiges Konzept auszuarbeiten, welches nicht "mit dem Kopf durch die Wand" wie bei uns umgesetzt wird.

Leben wir auf zwei verschiedenen Planeten? Wo geht Deutschland denn bitte mit dem Kopf durch die Wand?

Den Kopf haben wir uns abgerissen als wir uns auf Kohle und Gas versteift haben- und diese Milliardengräber massiv weiter subventioniert haben.

Von persönlichen Verzicht halte ich nichts. Das ganze muss durch umfangreiche Regularien passieren. Die Ursache muss beim Schopfe gepackt werden: Fossile Energieträger. Darüber wurde auch schon lange und breit diskutiert.

Zusammenfassung: Ist die Energie sauber, ist das Produkt sauber. Alle schädlichen Emissionen können mit Energieaufwand kompensiert werden. In dem Szenario kann von mir aus jeder SUV fahren...

A415 schrieb:
Daher bitte nicht immer von "unserer Verantwortung" oder "wir" schreiben. Meine Aufgaben möchte ich mir dann auch gerne selber einteilen.

Mit "unserer" oder "wir" spreche ich, wie in meinem Eingangspost klar herauszulesen ist, von den CO2 Profiteuren, den heutigen Industrienationen. Damit meine ich nicht, DU musst verzichten - sondern "WIR" als westliche Welt müssen unser Energiesystem umstellen. Andere werden folgen, weil alles andere langfristig (wirtschaftlicher) Selbstmord wäre.

Ich habe mit keiner Silbe erwähnt, dass wir unseren Wohlstand verlieren noch habe ich sonstige Ängste bestätigt.

Wer nagt denn wegen der mickrigen EEG Umlage am Hungertuch? Diese Überdramatisierung...

Oma Ließchen könnte mal versuchen Ihren Lebensstandard in einem Schwellenland aufrecht zu halten - und dann noch mal behaupten, nicht vom deutschen Wohlstand zu profitieren.

Ich sehe in der Klimakrise den Aufbruch in eine neue Ära. Wirtschaftswachstum ohne Umweltverpestung und eine Energieversorgung abgekoppelt von endlichen Ressourcen. Es gilt so früh wie möglich durch EE zu profitieren.

Ich teile eure Ängste und Sorgen nicht. Ich freue mich auf die Zukunft!
 
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BridaX schrieb:
Wo geht Deutschland denn bitte mit dem Kopf durch die Wand?
Bei der Energiewende? Man sollte halt zuerst alternative Systeme aufbauen bevor man die bestehenden Grundlastkraftwerke verteufelt und hektisch abschaltet.
BridaX schrieb:
Oma Ließchen könnte mal versuchen Ihren Lebensstandard in einem Schwellenland aufrecht zu halten und behaupten nicht vom deutschen Wohlstand zu profitieren.
Das ist mit Verlaub polemisch.

BridaX schrieb:
Ich teile eure Ängste und Sorgen nicht. Ich freue mich auf die Zukunft.
Gut für Dich. Meine Freude über die Zukunft hält sich halt bei aktueller Energiepolitik sehr in Grenzen.
 
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whtjimbo schrieb:
aber diese Menschen werden dann in die Masse der Verantwortlichen geschmissen und aufgefordert sich zu ändern oder mitzumachen

Ich verstehe diesen Standpunkt und in einer echten, tatsächlich gerechten Welt könnte das (nachweislich dokumentiert) auch berücksichtigt werden. In so einer Welt leben wir aber nicht. Die Welt ist nicht gerecht und fair, Ressourcen sind nicht gleichmäßig verteilt, die wirtschaftlichen Interessen des einen entsprechen nicht den des anderen usw.
Unter diesem Aspekt führt dann kein Weg dran vorbei, dass ein Land und dessen Bevölkerung, was sich als eine Einheit betrachtet, auch nur in gemeinsamem Agieren voranschreiten kann.

Da die Welt bzw. im allgemeinen das Wirtschaftssystem nicht auf Fairness beruht, sondern auf Kapitalismus, gibt es bei jedem Weg oder bei jedem verfolgten Ziel sowohl Verlierer als auch Gewinner. Zu letzteren zählen i.d.R. eher die Global Player und jene in der Lobby mitziehenden, während der durchschnittliche Staatsbürger im finanziellen Sinne eher zu ersterem gehört.

Natürlich kann man das auch aus der Perspektive betrachten, dass man selbst als Verlierer ja für die Nachgenerationen was gutes getan hat, sodass man in diesem Aspekt auch einen Gewinn hat. Allerdings hat der parallel dazu auch finanzielle Sieger somit einen doppelten Sieg. Man kann es drehen und wenden wie man will, doch diese Umstände wird man nicht los.

Fakt ist jedoch, dass definitiv was getan werden muss und je konstruktiver, schlauer und konsequenter wir handeln, umso geringer und kürzer können wir die Schadensphase halten bzw. umso besser die Zukunft gestalten. Mit wir meine ich dann tatsächlich auch alle.
 
BridaX schrieb:
Oma Ließchen könnte mal versuchen Ihren Lebensstandard in einem Schwellenland aufrecht zu halten - und dann noch mal behaupten, nicht vom deutschen Wohlstand zu profitieren.
bitte denke daran, dass nicht jeder das Glück hat im Wohlstand >hier< zu leben, viele mussten für den Wohlstand >anderer< in unserem Land arbeiten, selber haben sie davon nur in der Bild gelesen
ich kannte viele Menschen, die sich hier und auch woanders in Europa den "A*sch" aufgerissen haben, meist weil sie es mussten und nicht mehr da sind, sie haben null vom Wohlstand gesehen, Kreuzfahrten oder das Fliegen im Fernsehen gesehen, einen SUV nie angefasst, so einfach ist das nicht
 
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Funktionierende Kraftwerke in einer Energiemangelsituation abschalten und Eidechsenumsiedlung für 5.000 € pro Stück, ein System gerät an seine Grenzen. Und das ist m. E. überfällig.
 
Binalog schrieb:
und Eidechsenumsiedlung für 5.000 € pro Stück, ein System gerät an seine Grenze
gut das ist etwas polemisch, aber im Grunde hast Du recht, "wir" können uns viel leisten, aber auch hier bei "uns" hat irgendwann alles seine Grenze erreicht
wir können und ich finde auch sollen uns eine Diskussion erlauben, und wir können manches mehr als andere, aber wir können und sollen nicht die Welt verändern wollen
 
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