News Enzyklopädie: Den gedruckten Brockhaus gibt es nicht mehr

Es geht hierbei nicht darum ob es war ist, sondern das die Information nicht manipulierbar ist und man die Quelle fix benennen kann. Bei Wikipedia kann morgen unter denselben Artikel etwas komplett anderes stehen.
Was ist eigentlich aus ncarta geworden oder wie hieß das?
 
alex_k schrieb:
Schade, aber es ist einfach so, dass heute Infos schneller über das Internet kommen, und aktueller sind, als ein Brockhaus....

Warum ist es schade, Informationen schneller und aktueller zu bekommen??? Was ist daran schlecht?
 
Als Schreiberling sind mir Bücher selbstverständlich heilig, meine ganze Wohnung steht auch damit voll. :D Meine 19. Auflage verschaffte mir umfassendes Wissen in Jugendjahren, als es noch kein Internet in der heutigen Form gab. Der Brockhaus sieht nicht nur gut aus, auch die Artikel sind definitiv von hoher Qualität. Nur ist eine solche Enzyklopädie in gedruckter Form den heutigen Möglichkeiten nicht mehr gewachsen. Wenn das Nachschlagen nur einen Mausklick und das Ergebnis quasi in Millisekunden verfügbar ist, geht man nicht mehr zum Bücherschrank. Ich bekenne mich selbst für schuldig, muss aber zugeben, dass dadurch Charme verlorengegangen ist. Eine Kombination aus Buch und e-Book plus Onlinebereich wäre gut.

Mir tut es jedenfalls in der Seele weh, denn aus meiner Sicht geht damit ein Stück Kultur verloren. Und das ist der Brockhaus mit Sicherheit.

PS: Isser nicht schön? :freaky:

Brockhaus_30_Bande.jpg
 
@Sunnyboy: Da sind wir uns einig. Es ist grundsätzlich toll, dass mehr Menschen besser an aktuellere Informationen kommen können, aber auch ich finde es schade, dass man gar nicht mehr die Möglichkeit hat, sich eine Sammlung zu besorgen. Bin auch damit aufgewachsen.
 
TungstenCarbide schrieb:
aber auch ich finde es schade, dass man gar nicht mehr die Möglichkeit hat, sich eine Sammlung zu besorgen. Bin auch damit aufgewachsen.

Aber das will eben doch kaum noch jemand! Sollte sich das ändern, kann man sofort nen neuen Brockhaus machen!
 
Ranopama schrieb:
Echt schlimm wie viele hier das Internetzeitalter predigen. Da merkt man schnell wie dumm die meisten sind gerade wegen ihres Smarthphones und Co. Papierverschwendung? Hat es bisher geschadet? Du bist ein echter Trottel :evillol: Bücher sind Kultur und mit ihnen begann die Verbreitung von Wissen in geschriebener Form. Aber wer das erste gedruckte Buch herausgab müsst ihr Deppen ja noch googeln :evillol:

Verwechseln hier nicht einige Dummheit mit Unwissenheit, bzw. Intelligenz mit Weißheit?

So ziemlich das erste, was mir bei Studium gesagt wurde war: "Du musst nicht alles wissen, sondern nur wo du es nachlesen kannst." Was ja wohl auch der Existenzgrund solcher Nachschlagewerke wie dem Brockhaus aber eben auch von Wikipedia und Co. ist.

Man wird nicht automatisch intelligenter, wenn man sich das Gehirn mit möglichst viel Wissen vollstopft. Man ist auch nicht automatisch dumm, nur weil man wenig weiß. (Es gibt verdammt clevere Leute, die niemals ein Buch gelesen haben.)

Sogar Einstein sagte, dass Phantasie wichtiger ist als Wissen.

Allerdings braucht man in der Regel durchaus Wissen, um seine Intelligenz voll nutzen zu können. Es ist praktisch der Treibstoff für den Motor Intelligenz. Aber auch bei dem Vergleich passt es ja, dass man nicht immer einen möglichst gigantischen Tank mit sich rum schleppt. Das macht einen nur langsam und träge.

Und was Wikipedia im Vergleich mit Brockhaus oder anderen, redaktionell bearbeitetet Papier-Nachschlagewerken angeht:
Natürlich ist es kein vollständiger Ersatz. Das kann es vom Konzept her gar nicht sein, weil es etwas anderes ist, mit eigenen Vor- und Nachteilen. Wie schon geschrieben wurde, wird Wikipedia niemals eine 100% akkurate Wissenssammlung sein. Dadurch wird es aber nicht unbrauchbar. Es ist zumindest ein sehr guter Einstiegspunkt, wenn man sich mit einem Thema beschäftigen will. Und in vielen Fällen kommt man auch mit dem Wikipediaartikel allein zu einem befriedigenden Ergebnis.

Z.B. als Ingenieur ist einem ja eh bewusst, dass nichts 100% stimmt/passt. Jedes Maß hat eine Toleranzabweichung und z.B. die als Beispiel für ewig gültiges Wissen genannten Newtonschen Gesetze haben sich längst als falsch oder zumindest sehr unvollständig herausgestellt. (Sie versagen z.B. zunehmend bei sehr großen Geschwindigkeiten und Massen oder auch in sehr kleinen Dimensionen.) Aber trotzdem kann man in vielen Fällen noch damit arbeiten.

Wissen muss nicht 100%ig akkurat sein (was es wie gesagt auch niemals sein wird), es muss nur zu einem brauchbaren Ergebnis führen.
 
Der Brockhaus ist natürlich etwas Exklusives und damit teuer. Das kann oder will sich nicht jeder leisten. Für den kleineren Geldbeutel gab es jedoch auch andere Editionen. Nur fehlte einfach die Einbindung von modernen Elementen, auch wenn es einen Onlinezugang in der 21. Auflage gegeben hat. Wer sich für das Buch entscheidet, entscheidet sich für Kultur, die er genießend erfahren möchte. Zum schnellen Nachschlagen eignet sich das Internet sehr gut. Allerdings gibt es hier ein großes Problem: Alles ist ungefiltert. Ich muss selbst entscheiden, welcher Information ich traue und welcher nicht. Beim Brockhaus gibt es eine redaktionelle Garantie. Und wer hier meint, die Leute verstünden nichts von ihrer Arbeit, lügt einfach. Dass Fehler dennoch nicht auszuschließen sind, versteht sich von selbst.

Die Forschung sucht bereits seit vielen Jahren nach einer Möglichkeit, Wissen dauerhaft zu konservieren. Bisher gibt es kein endgültiges, brauchbares Konzept. Man denke an die berühmte Bibliothek von Alexandria zurück. Ihre Auslöschung hat die Menschheit um Jahrhunderte zurückgeworfen. Niemand weiß, wie viel Wissen damals verlorengegangen ist. Auch das Internet ist nicht vor einem Totalausfall abgesichert, auch wenn ich die Wahrscheinlichkeit als gering betrachte. Trotz allem benötigen wir ein Konzept zum Sichern von Wissen.
 
Kausalat schrieb:
@ Ranopama

Einerseits Papier als Werkstoff hochzuloben und sich als Allwissend darzustellen und andererseits fremde Menschen als Trottel zu bezeichnen, lässt vermuten, dass das schlauste Papier, mit dem du in Berührung gekommen bist, das in deinem Badezimmer war ... :rolleyes:
Danke für deine Worte, sonst hätte ich jetzt etwas in der gleichen Art geschrieben.

@Ranopama
Ist doch ein Unding, Leute hier als Trottel und Deppen zu bezeichnen!
Wo bitteschön bist du zu Hause?
Oder mal wieder zu tief in's Glas geschaut? :kotz:
 
Zu teuer.

Ein Freund hat sich mal nen Brockhaus gekauft in 24 Bänden glaube ich... da ist man knapp 3000€ los... Bis man das abgezahlt hat ist der schon wieder veraltet...

Also wenn die nichts machen in Sachen Innovation und Co... dann werden die eingehen, ganz klar.
 
Hm :( RIP Brockhaus

Ich bin ansich schon eher ein "digitaler Mensch", schnell mal Wikipedia um was in Erfahrung zu bringen liegt mir viel eher als zum Bücherregal zu gehen und den Brockhaus rauszunehmen. Wenn ich dann noch an die Vergleichsstudie von vor ein paar Jahren denke (als er das erste mal eingestellt werden sollte), worin bewiesen wurde, dass Wikipedia mehr Inhalte und weniger Fehler hat als der Brockhaus ... muss ich sagen, dass es leider der richtige Schritt ist. Leider sage ich deswegen, weil es Situationen gibt, wo ein Buch unschlagbare Vorteile hat. Ich selbst war das eine oder andere mal beruflich in Situationen, wo es kein Internet gab und meine Frau ist dies regelmäßig - hier ist das bedruckte Papier heilig :heilig:
Auch bei wissenschaftlichen Arrtikeln wird man weniger die Quelle "Wikipedia" finden, jedoch ist die Schwarmintelligenz bei weitem gut genug für den alltäglichen Gebrauch. Fundierte Theorien usw. müssen jedoch anders abgedeckt werden.

Brockhaus hätte seinen Onlinebereich einfach besser ausbauen sollen und dazu eine gekürzte Druckversion behalten. Meiner Ansicht nach wurde hier von der Geschäftsleitung geschlafen. Digitale Medien und Druckversionen müssen sich entsprechend ergänzen, denn beides hat seine Vor- und Nachteile.
 
Eine regelmäßige Papierausgabe ist doch ein schönes Backup, falls mal alle digitalen Daten zerstört werden ^^

Aber ich hoffe mal schwer, dass das Wissen der Menschheit auch so irgendwo gesichert ist. Im Alltag sind Bücher/Printmedien bei der Recherche etc. leider Konkurrenzlos. Es geht kaum etwas über [Strg]+[F], wenn ich eine kurze Info aus einem großen Text suche.
 
In Zeiten des Internets, dass es als "WWW" so wie wir es kennen immerhin schon seit 21 Jahren gibt, ist jede Information zehn Mal schneller gefunden, als in irgendwelchen schweren unhandlichen Büchern.

Das stimmt zwar so: im Internet findest du alles, aber nur wenn du die Suchbegriffe kennst ... siehste ja hier im Forum ein Großteil der User ist ja noch nichtmal in der Lage Google richtig zu nutzen! Die finden also nix ... In nem Lexikon / Katalog usw. kann man schmöckern und findet dann doch noch was, das geht im Netz nicht! Ohne korrekte Suchbegriffe Null Ergebnisse!

Die Keilschrift besteht noch heute ... Programme aus der Anfangszeit der Heimcomputerära kann man heute schon nicht mehr lesen/öffnen! Und sei es nur mangels Lesegeräte!
 
Zuletzt bearbeitet:
Luxuspur schrieb:
siehste ja hier im Forum ein Großteil der User ist ja noch nichtmal in der Lage Google richtig zu nutzen!

Die würden auch nicht in den Brockhaus gucken, sodnern solange irgendwen fragen, bis es klappt...
 
DecentMan schrieb:
Danke für deine Worte, sonst hätte ich jetzt etwas in der gleichen Art geschrieben.

@Ranopama
Ist doch ein Unding, Leute hier als Trottel und Deppen zu bezeichnen!
Wo bitteschön bist du zu Hause?
Oder mal wieder zu tief in's Glas geschaut? :kotz:

Ohne Menschen wie DecentMan und Kausalat hätte ich schon lange den Glauben an die Menschheit verloren.
 
wer benutzt denn heutzutage noch son Staubfänger im Regal...

:lol:

Rechner oder Smartphone angeschaltet..und der gesuchte Artikel ist in 3 Sekunden gefunden...

bevor ich 200000 Seiten in sonen dicken Wälzer durchsuchen tue..mach ich lieber den Rechner an...

ausserdem spart man ne Menge Kohle..der Brockhaus war ja net gerade billig

in diesen Sinne..wech damit... :D
 
Euch ist aber schon klar, dass es einfach Orte/Zeiten gibt wo es weder Handyempfang noch PC gibt?
 
@Luxuspur: Wie sucht man denn in einem Lexikon & Co., wenn man keinen richtigen Suchbegriff hat? :D
Also ich glaube dafür ist google dann doch besser. Irgendwas irgendwie reinschreiben und mit bisschen suchen findet man das Richtige. Und das eher als mit nem Brockhaus ;)
 
danny38448 schrieb:
wer benutzt denn heutzutage noch son Staubfänger im Regal...

:lol:

Rechner oder Smartphone angeschaltet..und der gesuchte Artikel ist in 3 Sekunden gefunden...

bevor ich 200000 Seiten in sonen dicken Wälzer durchsuchen tue..mach ich lieber den Rechner an...

ausserdem spart man ne Menge Kohle..der Brockhaus war ja net gerade billig

in diesen Sinne..wech damit... :D

Deine Audrucksweise spiegelt das Niveau deines Posts wider, nicht schlecht. Dir würde das Lesen eines Buches nicht schaden. "wech damit"... 200 Jahre Geschichte, "wech damit".

Es wäre ja möglich, und wahrscheinlich lehne ich mich mit dieser These ganz weit aus dem Fenster, dass es auch heute in diesem hochtechnologiesiertem Zeitalter immer noch Menschen gibt, die Haptik und Verlässlichkeit über Schnelligkeit stellen. Gewagte These, ich weiß. Vielleicht gibt es sogar Leute, deren Lebensmittelpunkt nicht viereckige Flimmerkisten darstellen und die sich ihr Wissen lieber in Ruhe und konzentriert aneignen anstatt zwischen Whatsapp und BigBrother nach dem Auslöser des 1. Weltkrieges zu googeln und sich nach zwei Minuten Oberflächengekratze bei Wer wird Millionär anmelden.

Wie gesagt, nur vielleicht...

Viel Spaß noch bei den 3 Sekunden googeln für 3 Stunden wissen.
 
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Wer noch die komplette Ausgabe hat, sollte sie schön pflegen... wird mal ein Sammlerstück.
Kann dich beruhigen. Zumindest der materielle Wert eines Brockhaus wird vermutlich nie (wieder) steigen.
Ich habe noch einen kompletten Brockhaus von ~1875 (ca. 20 Bänder) zu Hause rumstehen - der ist trotz des guten Zustandes quasi unverkäuflich. Vor ein paar Jahren bemühte ich mich den zu verkaufen - keine Chance.
 
SoilentGruen schrieb:
Zu teuer. Ein Freund hat sich mal nen Brockhaus gekauft in 24 Bänden glaube ich... da ist man knapp 3000€ los... Bis man das abgezahlt hat ist der schon wieder veraltet...

Was ändert sich den schon wirklich großartig? Selbst den Komplettband von 1875 von Sherman123 könnte man heute noch bedenkenlos verwenden... die in 139 Jahre an hinzugekommenen fehlendem Wissen wiegen jedenfalls nicht das Wissen von mehreren tausend Jahren auf.

confuso schrieb:
Naja, von der Qualität her wird das schon ein Unterschied sein. Zwar hat Wikipedia in den letzten Jahren sehr viel an Qualität gewonnen, aber blind vertrauen* wie einem Brockhaus kann man dem trotzdem nicht.

Gut erkannt. Wenn ich an manche Wikipedia-Artikel denke, bekomme ich Tobsuchtsanfälle. ;) Legendär ist ja z.B. diese dämliche Diskussion gewesen, welche Nationalität W.A. Mozart hatte... mit dem Ergebnis, das die Nationalität in allen verschiedensprachigen Wiki-Artikeln weggelassen wurde, damit man ja niemanden auf die Füße tritt. Natürlich sind seit dem alle Diskussionen diesbezüglich verboten. Christoph Waltz's Artikel machte nach seinem Durchbruch das gleiche durch. ^^
 
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