Also suchst Du eher etwas zum vloggen, als nur eine gute Kamera, mit der Du nur sehr gelegentlich auch mal ein Video drehen kannst?
Dann ist die 5DII auch nichts für den Einstieg und die Objektive auch die falschen.
Aber Vorsicht: Objektive für's Filmen haben etwas andere Anforderungen, als reine Fotoobjektive. Klar kann man auch mal ein Video mit einem reinen Bildobjektiv drehen, und für einen Einsteiger geht das natürlich sowieso.
Allerdings ist's dann doch schon nervig, wenn man die Motoren hört beim refokussieren oder den Blendenring einrasten... Noch dazu hat ein f2.8-Objektiv nicht die gleiche Lichstärke wie ein anderes f2.8-Objektiv mit gleicher Brennweite, aber z.B. mehr Linsengruppen. Bei Videoobjektiven wird eben nicht nur der f.stop angegeben, sondern eben die Lichtdurchlässigkeit, der t.stop. Ein t4-Objektiv kann durchaus auch lichtstärker sein als ein f2.8. Für die Fotografie ist das nur mäßig interessant, beim Filmen jedoch entscheidend über Erfolg oder reroll.
Beim Filmen bin ich allerdings raus. Hatte mir mal vor Unzeiten einen der ersten FullHD-Camcorder mit Festplatte gekauft, aber nie so richtig die Begeisterung dafür entwickelt, letztlich habe ich damit dann doch mehr Bilder gemacht und das Ding zu Gunsten meiner (damaligen) DSLRs wieder im Schrank verschlossen. Bin dann doch lieber Knipser als Filmer.
fairhext schrieb:
So 5k aufwärts für den Anfang zu investieren sehe ich auch als für mich sehr unsinnig an. So eine Investition würde ich NIEMALS eingehen, wenn ich nicht sicher wäre, damit Geld verdienen zu können.
Da liegt das Problem. Als ich mit Knipserei anfing, waren Handykameras noch nicht wirklich ein Ding. Die erste Handykamera, die ich hatte, hatte eine Auflösung von 640x480 und eine wirklich grottige Bildqualität und Farbuntreue. Nichts im Vergleich zu der Ixus5, die ich zu der Zeit als Doku-Knipse nutzte und für gelegentliche Street-Fotografie. Am heimischen Monitor war die Ixus gut, taugte auch für's Fotoalbum noch. Kostete auch noch unter GBP200, war also sehr erschwinglich und hatte keine Konkurrenz durch andere Alltagsgegenstände. Heutzutage ist (fast?) jedes Smartphone besser. Tatsächlich habe ich in jüngerer Vergangenheit auch wieder recht viel mit Smartphone geknipst, die Dinger
sind gut. Kein Vergleich zu meinen KBs, aber natürlich auch in einer ganz anderen Preisregion.
Warum schreibe ich das? Früher war der Einstieg in die Knipserei günstiger, Kameras verbreiteter und Smartphones (oder Kamera-phones) noch nicht das Ding. Eine billige Kamera heute ist Geldverschwendung, wenn man schon ein Smartphone hat, und sicherlich frustrierender, da man mit dem Smartphone deutlich schneller und einfacher technisch gute (und bessere) Bilder schießen kann. Diese Alternative gab's früher nicht. Dafür gab's den Einstieg in die Fotografie für'n Appel und 'n Ei, nicht wie heute für'n Arm und 'n Bein. Die Latte ist mit Smartphones schon sehr hoch gesteckt, bis sich das extra Gepäck wirklich auch rechtfertigt, der Kamera-Markt ist mittlerweile ein Nischengeschäft.
Gleichzeitig sind aber auch (dank der Smartphones) die Ansprüche und Erwartungen an eine Kamera deutlich gestiegen, denn sonst könnte man ja auch gleich beim Smartphone bleiben. Man muß heute schon wirklich tiefer in die Tasche greifen, um wirklich von der Investition überzeugt zu werden. Auch als "Einsteiger".
Der clevere Einsteiger macht besser erst einmal die ersten Gehversuche mit einem guten Smartphone (und "simuliert" eine "echte" Kamera), und entscheidet dann, daß man das Thema vertiefen kann. Oder auch nicht. Dann leiht man sich bei einem Bekannten/Verwandten eine gute Kamera mit Objektiven für zwei Wochen Urlaub oder mehrere Ausflüge, und schaut, ob man sich damit auch wirklich langfristig anfreunden kann.
Ob's mit dem Filmen auch so geht, keine Ahnung. Nicht meine Welt, zu neumodisch.
Zur Höhe der Investitionen: Es ist ein Hobby. Es muß nicht zwangsläufig wirtschaftlich sein. Ich habe in meine Ausrüstung mittlerweile einiges an Geld gesteckt, und dennoch sehen nur sehr, sehr wenige Leute (ein paar verbliebene Verwandte) die Bilder. Mir ist der Spaß an der ganzen Sache wichtiger, und wenn ich auch mal das ein oder andere Bild gut finde, dann hat sich's schon (in meinen Augen) gelohnt. Meine Kameras und ich hatten über die Jahre schon sehr viel Spaß miteinander. Sie haben mir kein Geld eingebracht, dafür aber sehr viele Bilder, sehr viel Freude und jede Menge kleiner Entdeckungen und toller Momente, die ohne Kamera so verloren gewesen wären im Alltag, Bild zur Erinnerung oder nicht.
Mit einer Kamera ist man wieder wie ein kleines Kind: Man kann wieder die Welt neu entdecken, tausend kleine Dinge, die man vielleicht vorher gesehen hat, aber eben nicht "
gesehen" hat.. Für mich mehr wert, als das Geld, was es gekostet hat.
Stormfirebird schrieb:
Eine 4000D oder ähnliches würde ich jetzt auch niemandem so ans Herz legen, aber für mittlere bis hohe dreistellige Beträge bekommt man bei APS-C halt schon sehr vernünftige Geräte.
Wie schon gesagt, Preise waren für Kleinbild, APS-C und µFT sind teils deutlich günstiger. Für mich selbst bin ich von analog über die ersten, nicht-normierten digitalen, hin zu APS-C und Mittelformat dann wieder zurück auf Kleinbild und dort geblieben, da es (in meinen Augen) einen alltäglich brauchbaren Kompromis aus Mittelformat und APS-C darstellt und ich nicht ein dutzend Kameras mit dazugehörigen dutzenden Objektiven für die unterschiedlichen Sensorformate haben will, da ich ja wirklich Querbeet fotografiere. Kleinbild ist halt das richtige
für mich, das darf jeder für sich selber herausfinden. Was soll ich über etwas reden, mit dem ich mich nicht (mehr) beschäftige.