Rockcrusher schrieb:
Wenn die AF Feld Wahl mit dem Auge wirklich Funktioniert dann wird das etwas revolutionäres.
Das kommt wirklich darauf an, wie das umgesetzt wird. Die alte Implementierung war (auch zu der Zeit) Kacke und total irtitierend.
Aktuell funktioniert das ja so, dass du den Auslöser halb durchdrückst (oder separaten AF-Button benutzt) und dem Objekt lose folgst. Dank Tracking hängt der AF am Objekt. Das klappt. Für EyeAF brauchst du sowas ja gar nicht, weil der Gesucht und Auge bereits auch so erkennt.
Ich bin skeptisch, dass kleinste Augenbewegungen auf so kleinem Raum so exakt umgesetzt werden können, wie ich das will.
Rockcrusher schrieb:
Das sich Canon erstmal auf den Profi Markt stürzt ist auch normal. Da der Kameramarkt in den letzten Jahren extrem eingebrochen ist. Vor allem Kameras in der 200-800€ klasse bekommt man Quasi nicht mehr unter den Mann. Der High End Markt wird hingegen nie wegsterben egal wie gut Smartphones werden und was die alles Simulieren können.
Die alte A6000 ist seit Jahren auf Platz 1 bei Amazon, weltweit. Und Canon hat nicht umsonst seine M-Serie noch nicht begraben. Und wenn du dir die Verkaufscharts bei Objektiven anschaust, dann domieren dort die preiswerten Objektive von Tamron und Sigma oder die Einsteiger-Linsen von Sony, die teilweise wirklich grenzwertig sind.
Und von wegen "Profi-Markt": Der ist doch seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Print geht immer schlechter. Online macht kein Geld. Die Redaktionen werden zusammengestrichen und kopieren sich nur gegenseitig. Bei Fotos reichen auch unscharfe Handy-Fotos aus den sozialen Medien. Wer schickt denn noch eigene Fotografen vor Ort? Das ist alles out-gesourct, Freelancer, Bilder-Broker, Mikropayment, Stock Bilder … Selbst Hochzeitsfotografen haben es schwer, weil heutzutage ja jeder ein Handy hat. Wozu ein paar Tausend Euro für einen Profi zahlen, wenn Onkel Herbert das machen kann?
Ich kenne ein paar Profis. Der eine mietet eh nur für die Aufträge und setzt das alles gleich ab. Dem ist das egal. Der nimmt auch eine Leica SL, wenn der Tagessatz hoch genug ist. Der andere zahlt immer noch seine 5D mit 4 L-Linsen ab. Viele haben nebenbei noch einen "echten" Job, der das Geld reinbringt. Selbst bei Werbung geht's mittlerweile nur darum, schnell irgendwelche Sachen für deren Social Media-Kanäle zu haben. Je authetischer, desto besser (= Handy ist OK).
Der Markt an Kunden sinkt, die Anzahl der Fotografen wächst (mache ich mich mal mit meinem Hobby selbständig, ich krieg ja auch ganz viele Likes) und die Tagessätze sind im Sturzflug – für die meisten. Wie immer gibt's ein paar Überflieger. Aber die gibt's in jeder Branche, auch im Bergbau.
Die Wahrheit ist, dass bspw. Zeiss und Leica ihr Geld mit Amateuren macht. Canon, Nikon, Sony … auch. Das ist wie beim Sport: Amateure sind besser ausgestattet als Profis. Ohne 300 € Laufschuhe, atmungsaktive Klamotten aus der Weltraumforschung für 200 € und natürlich diversen Tracking-Apps mit Statistik läuft doch heute keiner mehr zum Bäcker. Dass Reuters jetzt seine Fotografen mit Sony-Kameras los schickt ist ein Marketing-Geschenk. 200 Sets sind nichts im Vergleich zu den Millionen von Amateuren weltweit, die jetzt denken "Wenn Reuters das macht, ist das gerade gut genug für mich".
JackA schrieb:
Habe das mit der AI Hochrechnung erst kürzlich versucht und funktioniert bereits gut. Wenn da die Entwicklung weiter voranschreitet, macht man nur noch 12MP Bilder, sagt der Software, wie groß man es letztenlich haben will und hat es ohne große Qualitätsverluste dann in 100MP.
Mal ein Beispiel:
Original 1200x1200
4x AI Vergrößert 4800x4800
Naja, aber diese AI-Skalierung sieht immer wie gemalt aus. Das ist doch total kacke. Ich hab auch gesehen, dass dort Details reingerechnet werden, wo was erkannt wird. Das führt dann dazu, dass auf der linken Seite was scharfes ist, auf der rechten Seite nicht, weil dort ein Stein und da ein Baum war. Das sieht unrealistisch aus!
Interessanterweise habe ich erst 3 Abzüge von Whitewall zurück bekommen. 60x40 cm von meiner alten 6-MP-Kamera. Das sieht nicht schlecht aus. Im Vergleich zu den 75x50 Abzügen meiner 24-MP-Kamera etwas unscharf, aber nicht störend. Wie Film. Und nur im direkten Vergleich deutlich merkbar. Hänge ich halt nicht nebeneinander.
Der Punkt ist: Du brauchst gar nicht so riesige Auflösungen. Und beim Abziehen (und für nichts anderes braucht man das) hast du noch mal was ganz anderes: Du siehst keine Pixel. Das ist nicht der Monitor. Das Bild wird auf Fotopapier belichtet. Kein Druck.
Ich denke, bis 100x75 reichen 24 MP aus. Darüber dürfen es gerne 42-50 MP sein. Das ist schon extrem groß. Ich weiß nicht, ob (AI) Scaling mir da helfen würde. Mehr natives MP oder Panorama, ja.
Thorque schrieb:
der Vorteil bei vielen MP out of the cam ist vor allem die Möglichkeit hinterher noch gut croppen zu können für einen Bildausschnitt. zb wenn man querformat fotografiert und dann hinterher doch das Bild als Hochformat in guter Auflösung benötigt zb für Werbung, Medien, usw...
Du würdest doch aber eine ganz andere Komposition machen, wenn du von Hochformat in Querformat wechselst, oder?
Btw: Oldschool Profis machen immer Hoch- und Querformat vor Ort, weil sie nicht wissen, wie die Layouter das später nutzen wollen.
Rockcrusher schrieb:
Durch Zufall hab ich beim Ausmisten das alte Bild wiedergefunden. Die Bilder sind ähnlich, die Bedingungen ähnlich und die Lichtverhältnisse ähnlich. Leider nicht das selbe Objektiv. Hab Beide Bilder mit Capture One exakt gleich bearbeitet und da sieht man plötzlich gigantische!!! Qualitätsunterschiede.
Absolut. Da ist schon eine Menge passiert in den letzten Jahren, die sich durch die reinen Specs nicht vermuten lässt. Meine alte DSLR hatte auch 24 MP, wie meine neu(ere) MILC. Die Fotos sind Generationen auseinander was Schärfe, Dynamik, Farben, Rauschen und Plastizität angeht.
Das merkt man aber erst, wenn man's macht. Viele sagen ja "Ich bleib bei meiner 5D, die alten Objektive sind gut" … Jein. Da geht noch einiges und für nicht mal viel Geld.