*michi* schrieb:
Schon wieder ein Grund mir keinen neuen PC zu kaufen.
[...]
Sehe ich
ganz anders. Das was wir erlebt haben war ein Konsolenboom, ein Hype, der aber wieder zuende gehen wird, weil das Grundproblem nicht behoben wird: Der Spielemarkt als solches ist gesättigt. Der Spieler hat einfach nicht mehr Zeit und Geld zur Verfügung, also kann die Industrie auch nicht mehr wachsen. Das hat eigentlich garnichts mit dem PC zu tun, sondern ist eine Entwicklung, die den gesamten Videospielemarkt betrifft. Die wii war so erfolgreich, weil sie den letzten verbliebenen Markt der manchmal-Spieler erschlossen hat, alle anderen Märkte sind abgedeckt. Andersherum geben die Hersteller aber immer mehr Geld aus, um den schon vorhandenen Spieler zufriedenzustellen. Das wird aber auf der Konsole immer schwieriger und ist mit immer mehr Aufwand verbunden, weil sich die Hardware ja nicht ändert. Will heißen, Konzepte, die zuviel Speicher verbrauchen landen in der Schublade. Bisher waren die Konsolen in der Lage relativ mitzuhalten, was die Spielequalität angeht, aber das wird sich ändern. Mit DX11, OpenCL und x64 bekommen die Spielehersteller mit weniger Kosten eine ganz neue Qualität hin, die bisher nicht denkbar war. All diese Sachen sprengen aber die Ressourcen der Konsolen beachtlich. Es braucht nur ein Spielehersteller den Mut zu besitzen und anfangen ein DX10+ und x64-only-Spiel zu bringen, dann fallen alle anderen Hersteller um und die Verhältnisse verändern sich wieder in Richtung der PS1 und PS2-Zeiten.
Hinzu kommt, dass die nächste Konsolengeneration offenbar 1.) erst in 2013 zu erwarten ist, sprich, neue Hardware erst sehr spät kommt und 2.) dazu noch im Verhältnis wesentlich billiger ausfallen soll, sprich, die Dinger stellen im Verhältnis zum PC erheblich weniger Ressourcen zur Verfügung als das heute der Fall ist.
Das heutige Phänomen kommt nur aus einer Kombination aus Gründen zustande:
1.) die 32-Bit-Grenze des PC, die heute noch Spiele auf maximal 1,5GB RAM-Verbrauch festnagelt - mehr RAM
darf ein Spiel nicht verbrauchen, wenn es auf Vista32 und XP lauffähig sein soll. Das macht den PC selbst zu so einer Art Konsole.
2.) aufkommende neue Konkurrenz dank Microsoft, die den Markt mit erheblichen finanziellen Mitteln etablieren wollte und damit mit guter Hardware dank Subventionen den Spielemarkt künstlich aufblähte (ich nenns mal "Spieleblase")
3.) WoW, welches in Kombination mit den o.g. Gründen dem Spiele-Wachstum im PC-Markt ein jähes Ende setzte, da es millionen Spielern die Zeit raubte, sich mit anderen Spielen zu beschäftigen
zu 1.) wird geknackt mit der Zeit, da ja heute nurnoch PC mit Win7 x64 ausgeleifert werden und WinXP langsam wirklich zum alten Eisen gehört
zu 2.) M$ wird sich wieder umorientieren in Richtung PC, weil das Experiment Konsolenmarkt für M$ im Grunde schiefgelaufen ist. Die haben sich die Übernahme des Marktes versprochen - hat vor allem dank Nintendo nicht geklappt und man musste einsehen, dass man die Spieler falsch eingeschätzt hatte und Nintendo aber auch Sony unterschätzt hat. Wenn man alles zusammennimmt (also auch die XBox1), dürfte M$ mit dem Konsolenexperiment noch nicht einen einzigen Dollar verdient haben.
zu 3.) WoW bindet eigentlich nurnoch die Stammspielerschaft, die aber vor allem nicht mit nurnoch bei WoW ist. Viele haben zwar einen aktiven Account, verbringen aber nicht mehr ihre gesamte Zeit in WoW.
Das PC-Spiel kommt wieder.
P.S.: die Raubkopiererdiskussion wird nie enden, solange sich damit Schlagzeilen machen lässt. Das Problem gibt es nicht erst seit gestern und das wirds auch noch länger geben. Das hat wenig mit dem PC zu tun, sondern ist ein Phänomen des gesamten Medienmarktes.