RYZ3N schrieb:
Zudem wurde ja mehrfach angedeutet dass man sich mit dem 7-nm-Fertigungsprozess auch in Richtung 5GHz bewegen will.
Man hätte auch sagen können, man will sich Richtung 10GHz bewegen, dies würde genauso wenig darüber aussagen wie hoch man bei den Takten dann tatsächlich kommt. 5 Ghz oder auch nur 4,8 GHz wären extrem viel für die ersten 7nm Consumer CPUs von AMD, egal ob TSMC oder GF diese fertigt, für die letzte Generation bevor dann die nächste Fertigung kommt, könnte ich mir dies eher vorstellen, aber für Zen2 halt ich dies für sehr optimistisch. Wer sich dazu zu sehr drauf versteift, dürfte am Ende wohl enttäuscht werden. Bei der Singlethreadperformance dürfte Zen2 nahe an den 9900K kommen, wenn dann noch der Preis nicht zu weit über dem der Vorgänger ausfällt, bei den TR2 hat man ja schon einiges aufgeschlagen, wird dies Intel aber schon ganz schön unter Druck setzen.
RYZ3N schrieb:
Dennoch glaube ich nicht dass AMD mit Zen2/Ryzen 3000 nur 10-15% Gesamtleistung draufpacken kann. Das haben sie ja bereits mit einem Refresh (Ryzen 2000) hinbekommen.
Wo? Die Latenzen wurden etwas gesenkt, vor allem die der Caches und man kann das RAM noch etwas höher takten, was die Latenz der IF nochmal senkt, dazu hat man nochmal ein wenig mehr Takt, aber 15% sehe ich nicht. Außerdem wäre die Frage was AMD denn noch für die nächste Generation übrig hätte, wenn man nun schon gleich noch über 15% drauflegt, sofern dies überhaupt möglich ist?
Bei Takt und IPC gilt immer noch: Je höher das Niveau schon ist, umso schwerer wird es dies noch zu steigern und gerade beim Takt ist es schwer mit einem ganz neuen Fertigungsprozess die Taktraten der sehr ausgereiften, vorherigen Fertigung zu erzielen. Da es immer schwerer wird einen komplett neue Fertigungsprozess einzuführen, Intel erlebt ja gerade bei den 10nm was GF und TSMC haben es bei ihren 20nm Prozessen (die letztlich komplett übersprungen wurden) erlebt haben, werden bestehende Prozesse viel länger und damit stärker optimiert als früher, schau Dir an was Intel bei Coffee Lake im Vergleich zu Broadwell da rausholt und was AMD und NVidia über die Zeit aus den 28nm Prozessen noch alles rausgeholt haben.
Es wird dann ähnlich wie Intels Tick-Tock Strategie sein, allerdings mit der entscheidenden Abwandlung das man nun nicht mehr einmal die Architektur und einmal die Fertigung optimieren wird, sondern die Architekturoptimierungen einsetzen wird um die Nachteile bzgl. des Taktes beim Wechsel des Fertigungsprozesses zu kompensieren und dann bei der nächsten Generation auf dem optimierten Fertigungsprozess die Leistung vor allem bis ausschließlich über die Taktsteigerung zu erhöhen.
Dies sieht man doch auch schon, Intel hat seit Skylake die Kerne nicht angefasst, während man früher sogar beim Wechsel der Fertigung leichte Optimierung realisiert hat. Jetzt kommt mit Coffee Lake Refresh schon die 3. Generation mit identischen Kernen aber wohl erneut optimierter 14nm Fertigung auf den Markt. Aber bei AMD hat Zen+ vor allem durch die höheren Takt Dank der 12nm Fertigung an Leistuing gewonnen, die aber eigentlich ein optimierter 14nm Prozess ist. Beide Hersteller bringen dann größere Architekturänderungen zusammen mit der nächsten wirklich neuen Fertigung, Ice Lake soll zumindest andere Cachegrößen bekommen und auch bei Zen2 dürfte sich in der Architektur mehr ändern als bei Zen+.
Der Vorteil bei Tick-Tock war, dass man nicht gleichzeitig das Risiko einer neuen Architektur und auch das einer neuen Fertigung eingehen musste. Die Prozesse wurden damals aber auch häufiger gewechselt, also nicht so weit optimiert und ausgereizt (man schau sie das OC Potential von SB an) und zusammen mit kleinen Optimierungen der Architektur war gleich die ersten Generation des neuen Prozesses schneller als ihr Vorgänger. Kleine Optimierungen werden immer schwerer je ausgereifter die Architektur ist und bis man bei der neuen Fertigungen die Taktraten eines mehrfache optimierten Prozesses erreicht, dauert es auch länger, aber man kann keinen Nachfolger verkaufen der einen Rückschritt bei der Performance gegenüber dem Vorgänger bedeutet.
Dies sieht man aktuell bei Cannonlake und es war schon bei Broadwell zu sehen, die im Desktop die Haswell Refresh nie wirklich ersetzt haben, die beiden Modelle waren eher Feigenblätter und musste mit dem teuren eDRAM, welches auch als L4 Cache der CPU funktioniert, so gepusht werden das sie wenigstens bei einige Anwendungen / Benchmarks vor ihren Vorgängern gelandet sind. Die erreichbaren Taktraten waren obendrein so grottig, dass Intel ihnen trotz des freien Multis nur das bisher einmalige Kürzel C statt K spendiert hat.
Im Desktopbereich muss man die Performanc eben über IPC und Takt holen, in Grenzen auch durch mehr Kerne, wobei noch mehr Kerne dann bei vielen Anwendungen auch nichts mehr bringen und z.B. die Anforderungen an den RAM Durchsatz nur noch steigern. Notebookbereich kann man immerhin noch die bei den neuen Prozessen von Anfang an bessere Effizienz nutzen um bei gleicher Leistungsaufnahme, die ist dort ja der limitierende Faktor (zumindest der Langzeitperformance, Turbotakte meist nur kurz gehalten werden), um die Leistung zu erhöhen, die maximale Taktraten spielen hier also umso weniger eine Rolle je geringer die TDP Klasse ist, deshalb mit Boardwell und nun (der einen) Cannonlake eben auch die ersten CPU aus den neuen Prozessen mit geringen TDPs erscheinen. Bei Servern gilt dies im Prinzip ebenso, zumindest bei denen mir sehr vielen Kernen und AMD wird die erste 7nm CPU als EPYC mit bringen und genau des spricht eben nicht dafür gleich von Anfang an sehr hohe Taktraten zu erwarten. Vielleicht kommen die Zen2 für den Desktop dann aber schon auf der ersten Optimierung bzgl. dürften die Dies für EPYC von TSMC sein und die für RYZEN von GF, die bei ihrem 7nm Prozess vielleicht von Anfang an mehr Takt schaffen.
Zotac2012 schrieb:
Streifzug durch den Saturn machte, weil ich in der Stadt war und schauen wollte, was da so neues angeboten wird im PC Bereich.
Dann schau lieber hier um Forum nach, denn dafür zu MM oder Saturn zu gehen ist als wolle man sich statt auf der Grünen Woche im Aldi oder Lidl über die neusten Trends der Nahrungsmittelindustrie informieren.