7hyrael schrieb:
Also ich kann von mir behaupten dass ich mich in der Schule aufs lernen konzentriert habe, bin heute Ingenieur und finde das gut, denn das sinnvollste was ich in der Schule gelernt habe, war wie man lernt und nicht der Stoff den man in den Jahren reingedrückt bekam. Den sinnvollen Anteil davon könntest du in 2 Jahre komprimieren. 80% sind völlige Zeitverschwendung, von den restlichen 20% braucht man im restlichen Leben auch nur Recht individuell nochmal etwas.
Hier liegst du extrem falsch und richtig ohne es zu wissen. Es geht, vor allem in den weiterführenden Schulen ,prinzipiell auch nicht mehr nur um den Stoff an sich.
Den grundlegenden Wissensstock fürs Leben eignest du dir bis zum Hauptschulabschluss an (ca. 9 Klasse je nach Bundesland). Die Weiterführenden Schulen geben dir ein viel spezielleres Wissen bei, welches je nachdem was du dann später machst, zur Anwendung kommt oder eben nicht. Viel wichtiger, und das hast du schon selbst erkannt, ist das Lehren von Methodik, Struktur, Organisatorischen Fähigkeiten und Kreativität.
Ab einem gewissen Punkt geht es in Deutsch z.B. nicht mehr darum, dir Lesen und Schreiben beizubringen, sondern analytisches Denken zu schärfen. Was werden Abiturienten mit Goethe, Schiller und Co. gequält nur um denen beizubringen auch auf Details zu achten und diese in einem Kontext zu werten.
Stundenlang in Musik und Kunst irgendwas zeichnen, spielen, formen, entwerfen. Nicht um jeden zum Künstler zu erziehen sondern die Kreativität zu fördern und über den Tellerrand schauen zu können.
Mathematik, das wohl umstrittenste und unbeliebteste Fach, indem Schüler die Grundlagen bekommen für den Fall, dass Sie einen Studiengang belegen, der dies benötigt. Rückblickend war meine Matheausbildung im Abitur nicht mal ausreichend für mein Informatikstudiengang während andere in BWL ihr wissen schlicht nicht brauchen. Wichtig aber für jeden das logische denken.
Fächer wie Geschichte, Religion, Ethik, Philosophie alle nicht wichtig wenn man nicht Theologe oder derlei werden will, aber hier geht es im Kern darum, den Schülern moralische Werte, eine offene Weltanschauung und eine demokratische Ethik nahezubringen.
Wenn man wie von dir vorgeschlagen nur versucht:
- Teamwork
- führen und folgen und das in einer stetig wechselnden Konstellation
- Kommunikation
- Wertschätzung der anderen
- Kritikfähigkeit!!!! Gebend und Annehmend
- Bewusstsein der eigenen Stärken und Schwächen
Und dann das Fachwissen beibringen, dass benötigt wird (deiner Meinung nach), haben wir in 20 Jahren Fachidioten die nur machen was man Ihnen vorgibt. Gleichzeitig übersiehst du das Grundlegende Problem, dass nicht jeder weiß was er machen möchte oder kann. Selbst wenn man jemand nur das beibringt was er benötigt um z.B. Manager einer Bank zu werden heißt das nicht, dass er Manager wird oder es den Beruf als Bankmanager irgendwann nicht mehr gibt (worauf es aktuell hinausläuft).
Und glaub mir, du wärst kein Ingenieur ohne die entsprechende Ausbildung, die Softskills lernst du auch in der Schule und diese Spiegeln sich in den Verhaltens und Mitarbeitsnoten wieder (sofern es diese dort gibt). Allerdings werden die wesentlichen Bestandteile der von dir genannten Punkte bereits vor der Schule zum größten Teil ausgeprägt (bis zum 5. Lebensjahr).