News EU Chips Act: EU-Parlament genehmigt Halbleiterpakt mit großer Mehrheit

[Volker]

Nach der vorläufigen Einigung Mitte April folgte heute die eigentlich reine Formsache des finalen Beschlusses des EU Chips Act, die diesen jedoch rechtssicher macht. Mit 587 Ja- gegen 10 Nein-Stimmen bei 38 Enthaltungen wurde eindeutig abgestimmt. Die Initiative muss nun vom Ministerrat gebilligt werden, um in Kraft zu treten.

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[crogge]

Finde ich gut, es wird Zeit das wir aufholen, um unsere Abhängigkeit von China/Taiwan zu verringern.

 

[u-blog]

Mehr Unabhängigkeit ist immer gut, wird Zeit dass wir selbst mal ein paar Früchte von unserer Grundlagenforschung tragen.

 

[Farcrei]

Bin mal gespannt, was dann letztendlich dabei heraus kommen wird und vor allem, wie lange das Ganze dauern wird.
Im großen und ganzen sehe ich das Ganze für Europa als Bereicherung an.

 

[Atnam]

Kann man irgendwo einsehen wer dagegen gestimmt hat?

 

[leipziger1979]

Ein "EU Chips Act" bei dem im Grunde nichts eigenes hergestellt wird.
Geht doch nur darum Subventionen für US oder asiatische Unternehmen zu verteilen weil man sämtliche eigene Industrie nach China vertrieben hat.

 

[Atnam]

@leipziger1979
Wann hatten wir denn das letzte mal ein Halbleiterprodukt wie z.B. einen CPU Hersteller aus Europa?

 

[DieRenteEnte]

... um unsere Abhängigkeit von China zu verringern.

Wo kommen denn die Rohstoffe für diese Werke her?

"Wir" würden zwar ein kleines Stück weniger abhängig werden, allerdings zu einem höheren Preis.
Das Personal ist teurer, der Betrieb ist teurer, die Maschinen kosten mehr, der Import der Rohstoffe wird teurer, usw.

Unterm Strich werden nicht "wir" unabhängiger, sondern ein paar wenige Eliten bzw. Unternehmen, welche wir mit höheren Preisen bezahlen.
Das alles wird nur gemacht, weil man sich dadurch viele Milliarden verspricht, welche wir aufbringen.

Natürlich klingt es "solidarisch", wenn man davon spricht, dass "wir" unabhängiger werden.

 

[supertramp]

Finde ich gut, es wird Zeit das wir aufholen, um unsere Abhängigkeit von China zu verringern.

Na da bin ich aber mal gespannt wie unsere EU Bürokratie das schaffen will. Man hat uns doch von beiden Seiten überholt. Der Zug ist doch längst abgefahren, mehr als diese Firmen mit Milliarden zu ködern bzw. unterstützen wird eh nicht passieren. Die Konzerne und Aktionäre freut es

 

[engineer123]

Ein "EU Chips Act" bei dem im Grunde nichts eigenes hergestellt wird.
Geht doch nur darum Subventionen für US oder asiatische Unternehmen zu verteilen weil man sämtliche eigene Industrie nach China vertrieben hat.

@leipziger1979
Wann hatten wir denn das letzte mal ein Halbleiterprodukt wie z.B. einen CPU Hersteller aus Europa?

^^Nun, da liegt @Atnam ziemlich richtig, eigene CPU oder GPU Hersteller gibts nicht in Europa, schon lange nicht mehr. Da fällt mir nur Schneider Computer, glaub ich, in den 80ern ein, die hatten wohl ne CPU aus UK verbaut.

Von daher, es gab gar keinen Chip Hersteller aus der EU zu vertreiben.

 

[aid0nex]

Kann man irgendwo einsehen wer dagegen gestimmt hat?

Ja, sollte hier veröffentlicht werden: https://www.europarl.europa.eu/plenary/en/votes.html

 

[Trelor]

Ein "EU Chips Act" bei dem im Grunde nichts eigenes hergestellt wird.
Geht doch nur darum Subventionen für US oder asiatische Unternehmen zu verteilen weil man sämtliche eigene Industrie nach China vertrieben hat.

Naja, da hängen auch sehr viele Europäische Hersteller (STM, NXP, Infineon, Nordic, Bosh, Aixtron ...) mit drin.

Wenn sich Intel hier ansiedelt kommt damit auch eine Menge know how ins Land. Man darf nicht vergessen, dass die Fertigung bei den neueren Fabs vollautomatisch ist. Da ist der eigentliche Reinraum auch nur noch ein Schlauch voll mit Maschinen und einem Grobvakum und sonst rennt da im Grauraum hauptsächlich R&D Personal rum, welches den Prozess justiert und an Verbesserungen forscht.

@DieRenteEnte
"Wo kommen denn die Rohstoffe für diese Werke her?"
Kommt auf den genauen Prozess an. Für die meisten Rohstoffe gibt es weltweit Anbieter.
Bei den seltenen Erden könnte die EU eine eigene Förderung in Südamerika und Afrika aufziehen um die Quellen zu diversivizieren (so wie es die USA tun). Bisher hatte die Chinesische Regierung Konkurrenten auf dem Rohstoffmarkt einfach immer mit Subventionen rausgedrückt. Dies dürfte sich nun ändern.

 

[up.whatever]

Jetzt werden fleißig Fördergelder verteilt und in ein paar Jahren ist schon wieder alles vergessen und die Produktion geht im Zuge der Profitmaximierung wieder zurück nach China & Co.

 

[BrollyLSSJ]

Ich sehe es wie @Farcrei . Hoffen wir, dass dabei was gutes bei rumkommt und dass es nicht so lange dauert (aber lange genug, dass nicht geschludert wird).

 

[Drölfzehn]

Nennt mich unwissend, aber nehmen wir mal an, wir hätten uns von China zu 100 % unabhängig gemacht @ CPUs und Chipsätze. Was ich mich allerdings frage ist, woher kommen die ganzen anderen Komponenten?

• Platinen
• Büchsen und Stecker
• Kabel
• Schrumpfschläuche
• Kondensatoren
• Sensoren
• Widerstände
• Oszillatoren
• Potis
• Trafos
• Spulen
• Dioden
• ICs
• Kühlkörper
• Schalter
• Relais
• Sicherungen
• ...

Wir sind am Arsch Leute... ^^

 

[Trelor]

@Drölfzehn

Viele dieser Dinge auf dieser Liste währen doch sogar vom EU Chips act eingeschlossen und dafür gibt es schon Europäische Anbieter die technologisch auf dem aktuellen Stand sind. Auf einigen dieser Gebiete sind europäische Anbieter sogar führend.

Da würde es im Ernstfall weniger an der Technologie, sondern an der Manpower scheitern. Nicht nur in DE schrumpft die Zahl der Leute im arbeitsfähigen Alter massiv.

Nicht zuletzt geht es auch darin in die (zusammen mit Bau) größte Industrie der Welt wieder einen größeren Fuß reinzubekommen.

 

[mxpower]

Wow, 10 Mrd bekommt Intel von den deutschen Steuerzahlern, die Bundeswehr bekommt gerade mal 1,7 Mrd mehr, was max. die Inflation (Lohnerhöhungen, Preisanstiege, etc. ) ausgleicht.
Fragt sich nur, wo das Geld dringender gebraucht wird.

 

[JohnVescoya]

Finde ich gut, es wird Zeit das wir aufholen, um unsere Abhängigkeit von China zu verringern.

Welche Abhängigkeit von China in der Chip-Produktion? In China werden keine Computerchips in signifikantem Maße gefertigt! Die kommen alle aus:
1. Taiwan
2. USA
3. Südkorea
4. Europa

Unter den 17 großen Halbleiterherstellern der Welt findet sich keine einzige chinesische Firma! SMIC, der größte chinesische Hersteller, ist kleiner als das deutsche Infineon! Infineon hat dreifach so viele Mitarbeiter und fünffach so viel Umsatz wie SMIC.

@leipziger1979
Wann hatten wir denn das letzte mal ein Halbleiterprodukt wie z.B. einen CPU Hersteller aus Europa?

???

ST Microelectrics aus Frankreich? Platz 14 der Weltrangliste.
NXP Semiconductors aus Niederlande? Platz 16 der Weltrangliste.
Infineon aus Deutschland? Platz 12 der Weltrangliste.

Außerdem sind die FABS von z.B. Globalfoundries nicht zu vernachlässigen.

Und circa 30% der wichtigsten Lieferanten von Halbleiterequipment / Maschinen kommt aus Europa (ASML aus Niederlande, Zeiss SMT aus Deutschland, ASM aus Niederlande, Trumpf aus Deutschland, PVA Tepla aus Deutschland, SUSS MicroTec aus Deutschland, EVG aus Österreich etc etc)

Der Rest verteilt sich auf USA, Japan, Südkorea und Israel. Welcher relevante Hersteller von Halbleiterequipment kommt bitte aus China?! Keiner!

Wo kommen denn die Rohstoffe für diese Werke her?
(...)

"Wir" würden zwar ein kleines Stück weniger abhängig werden, allerdings zu einem höheren Preis.

90% der Siliziumwafer auf der Welt kommen von 5 Unternehmen. Diese sind:

32% Shin Etsu (Japan)
25% SUMCO (Japan)
17% Globalwafers (Taiwan)
13% Siltronic (Deutschland)
13% SK Siltron (Südkorea)

Wo siehst du hier Abhängigkeit von China? China stellt nur Roh-Silizium her. Komplizierte Wafer können die nicht. Und Rohsilicium können wir zur Not auch selber herstellen. Das beziehen wir nur deshalb großteils aus China, weil es billiger ist. China dagegen kann keine High-Quality Wafer herstellen.

Von daher, es gab gar keinen Chip Hersteller aus der EU zu vertreiben.

Was laberst du?

 

[mxpower]

^^Nun, da liegt @Atnam ziemlich richtig, eigene CPU oder GPU Hersteller gibts nicht in Europa, schon lange nicht mehr. Da fällt mir nur Schneider Computer, glaub ich, in den 80ern ein, die hatten wohl ne CPU aus UK verbaut.

Von daher, es gab gar keinen Chip Hersteller aus der EU zu vertreiben.

na wenn Du schon soweit zurückgehst, dann gab es auch noch die Zuse KG und Robotron.
Bei CPUs denke ich gibt es schon was von Bosch für die Autoindustrie (Bordcomputer).

 

[Drölfzehn]

@Trelor Bei einigen Komponenten sind europäische Anbieter technologisch mit Sicherheit mindestens ebenbürtig, wenn nicht besser. Die Frage ist, wo diese hergestellt werden und zu welchem Preis? Größtenteils ist das am Ende wieder China und billiger oder irre ich mich?

Ich fürchte, wir können technologisch noch so führend sein, wenn China einen auf Putin macht, bringt uns das leider herzlich wenig. :/

Versteh mich nicht falsch, ich finde das alles gut und hoffe, dass es auch so funktioniert wie angedacht.