News EU Chips Act: Kleine beschlossene Schritte sollen zu großen Dingen führen

Volker

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Und zum Packaging werden die CPUs dann wieder nach Malaysia geschickt?
 
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Ahoi,

leider prechen die USA da gerade extrem voran und haben auch schon erste Fabriken im Bau. Die verstehen es besser ihre eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen zu vertreten.

Interesante u.a. folgende Arte Reportage:

Macht der Mikrochips

Grüße
thornhill
 
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john.smiles schrieb:
Und zum Packaging werden die CPUs dann wieder nach Malaysia geschickt?
Das kommt sicher auch noch nach Europa. Alles andere wäre auch bescheuert. Nur irgendwo muss man halt anfangen.
 
Bin gespannt, ob das aufgeht. Europa ist ein attraktiver Standort, vor allem auch Osteuropa wird gerne vergessen, wenn es um Hochtechnologie geht, obwohl da einiges Potential steckt. Es wurde in meinen Augen schon reichen, wenn die Versorgung mit "Massenware" wie Steuerungschips durch europäische Firmen sichergestellt wäre. Das würde die Folgen von Handelskrisen in dem Bereich abmildern.
 
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Man wird schon Lösungen finden, die alle beteiligten Partner glücklich machen. Wer dann gute Angebote nicht annimmt (auf beiden Seiten), der wollte halt nicht.

Wer nicht will, der hat schon.

Das Treffen von Reiner und dem CEO von dem blauen Riesen war auch sehr gut. Richtig, wichtig und nötig. Wenn seine Eltern die Zukunft gekannt hätten, hätten sie ihn bestimmt David genannt.

Ob nun als Anspielung auf David gegen Goliath oder auf die Zweideutigkeit mit seinem Nachnamen verbunden.

Mit 20% in 7 Jahren wäre ich mehr als zu frieden, daran glaube ich aber nicht. Schön gerechnete 18% sind auch schon geil und so lange man die 15% nicht unterschreitet, ist alles richtig gelaufen.

50% mehr in 7 Jahren mit Verbesserung der Leistung im Detail, muss man erst mal schaffen.

mfg
 
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Wie soll das funktionieren?
Also zumindest in Deutschland (ich schaue nicht so regelmäßig über den Tellerrand der deutschen Grenze) kann ich mir nicht vorstellen, dass mit unserer selbstzerstörerischen (Energie-)Politik hier irgendetwas Profitables aufgebaut werden kann.
Steigende Energiekosten treiben gerade alle Betriebe ins Ausland, weil hier zunehmend mit Verlust produziert wird.
Der Zug ist in meinen Augen vor Jahren abgefahren.

Anstatt irgendwelche kurzweiligen Fördertöpfe aus Steuergeldern zu füllen, sollte man vielleicht erstmal nachhaltig die Energiepolitik in den Griff bekommen. Andernfalls gibt es nämlich nichts mehr zu essen, sobald der Topf leer ist.
 
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Shy Bell schrieb:
Steigende Energiekosten treiben gerade alle Betriebe ins Ausland, weil hier zunehmend mit Verlust produziert wird.
Muss ja nicht Deutschland sein. Für energieintensive Prozesse bietet sich Skandinavien an, die Lohnkosten sind bei derartig automatisierter Fertigung ja fast vernachlässigbar.
Aber wenn ohnehin Neubauten erforderlich sind lassen sich ja auch gleich erneuerbare Energien mit einplanen. Anders als der Häuslebauer bekommt man, wenn es um große Investitionen geht, für fast alles eine Baugenehmigung wo sich sonst bei der Behörde geziert würde.
 
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Deswegen habe ich ja geschrieben, dass ich mich insbesondere auf Deutschland beziehe und es hier besonders düster aussieht.
Die EU insgesamt kann ich nicht so gut beurteilen, aber alle Informationen, welche mir da zugeflogen sind, deuten auch eher auf eine schlechte Ausgangslage hin.
 
Dafür braucht man günstige Energie, diese ist inzwischen eher in anderen EU Ländern zuhause.
Tendenz Energiepreise ist die restliche EU um ein vielfaches attraktiver.

Vor einigen Jahren hätte ich das für unvorstellbar gehalten.
 
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Deutschland ist viel zu teuer in Sachen Energie, hier lässt sich keine Hightech Firma ohne Subvention freiwillig nieder.
 
Ein Rohrkrepierer wird das wie der gesamte antidemokratische Lobbyhaufen EU sowieso.
 
Halte es weiterhin für einen Tropfen auf den heißen Stein.

Die Programme anderer Länder sind oft größer und das obwohl diese schon führen und Cluster mit entsprechenden Lieferanten, Fachkräften etc. haben!

Wer aufholen will muss mehr tun als die anderen… Vor allem wenn man dazu noch hohe Bürokratie und Strompreise hat wie in Deutschland.

Am Ende wird es wie vieles in der EU sein - ein Leuchtturmprojekt das im Sande verläuft. Nichts erreicht aber man kann so tun als hätte man was getan. Ein Arbeitsnachweis um den Wähler ruhigstellen zu können sozusagen…
 
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Es wäre schön wenn die Angaben zur Preissteigerung für Fabriken und vor allem zu den Subventionen nicht immer ungeprüft von Intel bzw. dem US-Lobbyverband SIA übernommen würden....
Mir ist kein Unternehmen bekannt das nicht gerne Milliarden vom Staat geschenkt haben möchte.
 
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Santa Clause schrieb:
Es wäre schön wenn die Angaben zur Preissteigerung für Fabriken und vor allem zu den Subventionen nicht immer ungeprüft von Intel bzw. dem US-Lobbyverband SIA übernommen würden....
Öhm...das wird nicht ungeprüft durchgewunken:

28. Subventionsbericht des Bundes

Auszugsweise:
1.
6.4 Evaluierungen
159. Gemäß den Subventionspolitischen Leitlinien sind grundsätzlich alle Subventionen regelmäßig in Bezug
auf Grad der Zielerreichung sowie auf Effizienz und Transparenz zu evaluieren. Die Subventionen sollen im Sinne
eines Subventionscontrollings immer wieder auf Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und Effektivität (einschließlich
externer Effekte), auf ihre Kohärenz mit den finanzpolitischen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Ziel-
setzungen der Politik der Bundesregierung sowie mit Blick auf Optimierungspotenziale überprüft werden. Eine
regelmäßige und wirkungsvolle interne oder externe Erfolgskontrolle zielt insbesondere auch darauf ab, Potenzi-
ale für einen gezielten und ökonomisch sinnvollen Subventionsabbau oder eine Optimierung bzw. Feinjustierung
in der Subventionsausgestaltung zu erschließen.
160. Im Rahmen einer Erfolgskontrolle ist auch zu prüfen, ob die Notwendigkeit einer Förderung weiterhin
besteht, sowie ob und in welchem Umfang die betrachtete Maßnahme tatsächlich das gewünschte Ziel erreicht.
Voraussetzung hierfür ist, dass bereits bei Einführung von Subventionen die angestrebten Ziele hinreichend kon-
kretisiert und idealerweise mit operationalen Indikatoren unterlegt werden. Insbesondere die Unterlegung von
Maßnahmen mit geeigneten und messbaren Indikatoren ist jedoch oft schwierig. Qualitativ hochwertige Wir-
kungsanalysen erfordern zudem Einschätzungen, welche Entwicklung die Märkte bzw. die betrachteten Bereiche
ohne den jeweiligen Eingriff des Staates genommen hätten.
bzw.
2.
6.5 Nachhaltigkeitsprüfung
173. Gemäß den erweiterten Subventionspolitischen Leitlinien unterliegen alle Subventionen einer Nachhal-
tigkeitsprüfung. Federführend sind die jeweils fachlich zuständigen Ministerien. Im Mittelpunkt der Nachhaltig-
keitsprüfung steht die Abwägung der Auswirkungen der Maßnahmen aus ökologischer, ökonomischer und sozi-
aler Perspektive, die insbesondere Zielkonflikte in den Blick nimmt.
174. Nachhaltigkeit als politisches Leitprinzip der Bundesregierung zielt auf die Erreichung von Generatio-
nengerechtigkeit, sozialem Zusammenhalt, Lebensqualität und Wahrnehmung internationaler Verantwortung.
Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und soziale Verantwortung sind
so zusammenzuführen, dass Entwicklungen dauerhaft tragfähig sind.
175. Grundlage der Nachhaltigkeitsprüfung ist die „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Weiterentwicklung
2021“ die am 10. März 2021 vom Bundeskabinett verabschiedet wurde.
 
Nur zur Erinnerung:

Im Jahr 2000 beschlossen die EU Regierungschefs in der Lissabon Strategie die EU bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen.
Offensichtlich wurde daraus nichts, also beschloss man Europa 2020, was sich ebenfalls als Rohrkrepierer entpuppte.

Warum sollte es beim Chips Act besser laufen? Zumal die Energiekosten deutlich höher sind als in den USA (und dort soll die Produktion lt. TSMC Gründer bis zu 50% teurer sein als in Taiwan) und man sich die Fachleute auch nicht einfach aus dem Ärmel schütteln kann.

john.smiles schrieb:
Und zum Packaging werden die CPUs dann wieder nach Malaysia geschickt?
Angeblich plant Intel eine Fabrik für das Packaging in Italien zu bauen, wobei es auch andere Meldungen gibt.

Die Hauptprobleme dürften aber Intels aktuelle wirtschaftliche Lage und die höheren Energiekosten in Europa sein, weshalb ich stark anzweifle, ob sich eine Highend Fertigung für Intel in Deutschland (in Leixlip, Irland, gibt es bereits eine 14nm Fertigung) jemals lohnen wird.

Wahrscheinlich wird es so laufen wie mit Nokia; speziell wenn man bedenkt, dass zukünftige High-NA EUV Belichter mind. $300 Mio. kosten und deren Nachfolger noch teurer sein werden.

Die Europäer und Amis hatten ja ihre Gründe weshalb sie den Asiaten das Geschäft überlassen haben, denn die Firmen konnten die Kosten für neue Fabs bzw. die Aufrüstung der alten nicht mehr stemmen.
 
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