Sehr spannendes Thema. Ich glaube, ich habe noch nie alle Kommentare einer News gelesen, das hier stellt die absolute Ausnahme dar. Aber witztigerweise habe ich die News nicht vollständig gelesen, aber das brauche ich glaube auch nicht.
Ich versuche die Grätsche und kann sagen, ich verstehe tatsächlich die meisten Ansichten (auf beiden Seiten).
Ich bin FPV-Racer. Ich gehöre also zu einer Hobby-Gruppe, die ihre Drohne zusammenbasteln, auf Balance und Geschwindigkeit getrimmt, selbst "programmiert" und kalibriert über Software. Keine Stabilisatoren, keine Notfallsysteme mit Ausnahme des fail safe mode (was passiert, wenn die Verbindung abreißt).
Ich kann die Ängste und Sorgen der Drohnen-Gegner, Spaziergänger, Parkbesucher, empfindliche Hundebesitzer inkl. des empfindlichen Hundes (meine Mutter hat eine alte Hündin) verstehen. Sowohl eine Renndrohne mit Geschwindigkeiten bis zu 130km/h als auch eine fallende 1,3kg Kameradrohne können erheblichen Schaden anrichten. Selbst der beste Pilot der Szene würde aus Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen niemals Copter fliegen in einem Bereich, in dem nur ansatzweise die Gefahr einer Störung oder Verletzung (für Mensch oder Natur) besteht.
Aus diesem Grund gibt es Gelände und Veranstaltungen, abgesperrt und/oder mit Warnhinweisen versehen, gemietet, Indoor oder Outdoor mit Genehmigung.
Ich greife hier mal ein paar Beispiele auf die ich u.a. auch gelesen habe:
Der Sportschütze geht aufs Schießgelände, Paintballspieler gehen in die Halle, RC Piloten etc. gehen auf Flugplätze...... Schon mal Fußballspieler oder RC-Piloten auf der Straße oder in der Fußgängerzone gesehen, die ernsthaft ihrem Hobby nachgehen (ich meine die seriösen Hobbyisten)? Dafür gibt es Bolzplätze und Fußballfelder, den eigenen Hinterhof oder eben den Flugplatz.
Ich befürworte tatsächlich strenge Regeln, ich finde, jeder der mit 60 durch eine 30er-Zone fährt, sollte den Führerschein sofort abgeben und eine neue Prüfung ablegen müssen. Auch bei Flugdrohnen sollten die Gesetze verschärft werden, weil leider viele unachtsam mit den "Spielzeugen" umgehen und somit nicht nur andere belästigen, sondern auch gefährden. Besonders im öffentlichen Raum und an frei zugänglichen Plätzen (wie Stadtparks etc.). Durch diesen verantwortungslosen Spaß leiden alle, die das Hobby ernsthaft verfolgen. Ich meine hier nicht die Regelungen oder Kosten als Folge, sondern eben solche Reaktionen, wie ich sie in den vorherigen Posts hier gelesen habe.
Wenn nun einer ein Problem mit dem Geräusch der Motoren hat (hier gelesen, nervendes Surren verleitet zur Moordrohnenjagd etc.), welches vielleicht dann noch den Hund total durcheinander bringt, dem bleibt nur der zwischenmenschliche Gang um mit seinem Nachbarn zu reden. Wer das nicht versucht ist selbst Schuld.
Und die Argumente mit der finanziellen Abzocke....hab ich auch hier gesehen....hmmm.....das ist ärgerlich, dass da im nachhinein Kosten entstehen (können)......auf der anderen Seite wüsste ich jetzt nicht, dass der Führerschein, Waffenschein etc. kostenlos ist oder einfach so ausgehändigt wird. Da ich mit meinem Racer das erste Mal überhaupt Berührung mit unserem Luftraum hatte, wunderte es mich tatsächlich, dass solche Regelungen damals noch nicht vorhanden waren (um mal vorweg zugreifen, dass diese Regelungen ja nachträglich passieren).
"Zudem müssen Drohnen mit einem Gewicht von mehr als 250 Gramm
mit dem Namen und der Anschrift des Piloten gekennzeichnet werden."
--> meine wiegt 249g, trotzdem mache ich es sogar freiwillig, feuerfest, auch wenn sie 50g weniger wiegen würde. Wo ist jetzt das Problem es nicht zu tun ? Auch habe ich eine Haftpflicht für die Drohne.
Hier war auch ein Hobby-Fotograf, beim Schreiben dieses Textes kann ich mich nicht mehr an alle erinnern. Das Fliegen innerhalb der gesetzlichen Vorgaben mit dieser 100m Regelung (Sichtweite) ist ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt. Die jeweilige Behörde kann nach Sicherheitsbewertung eine Erlaubnis über diese Grenzen hinaus zulassen. Dazu muss man halt auch mit den Behörden sprechen.
Ich finde hier tatsächlich, dass es für professionelle Fotografen, die Aufnahmen für private Zwecke verfolgen (selbstverständlich ohne Urheberrechtsverletzung oder antasten der Privatsphäre), andere Regelungen geben sollte. Wobei ich mir auch ernsthaft die Frage stelle, ob der 1mm große, gefilmte Kopf von oben eines Spaziergängers im Wald schon als Verletzung der Privatsphäre gesehen werden kann. Aber ist ja immer alles Auslegungssache.
Abschließend stelle ich mir dann noch die Frage: Wer soll das bitte alles überwachen und kontrollieren ? Genauso wahnwitzig wie das Verbot für Sendeleistungen über 25mW. Wird die Flugentfernung per Laserpointer ermittelt ?!
Ich finde generell: eine Drohne ist dann kein Spielzeug mehr, wenn sie in der Lage ist, über die eigenen Grundstücksflächen hinaus zu fliegen. Natürliche wage formuliert, aber ich hoffe, ihr versteht was ich meine.
Wahrscheinlich sind während meines Tippens viele neue Posts entstanden, ich bin schon total neugierig