Ich denke, Du vermischt hier zwei völlig unterschiedliche Phänomene.
Beim ersten Phänomen geht es um nationale Produktionen, d.h. Serien und Filme, die in Deutschland oder eben in einem anderen Land der EU produziert werden. Diese sollen von einem privaten Anbieter finanziert werden, entweder durch Eigenproduktionen oder durch Abgaben an die nationale Filmförderung. Das ist das Thema hier.
Mit dem zweiten, von Dir hier ausgeführten Phänomen der Lokalisierung hat das aber nicht sonderlich viel zu tun. Synchronisierung ist keine Frage des Produktionsortes, sondern des Absatzmarktes. Wenn dieser interessant/groß genug ist, übersetzt man Filme eben. So kann man in Deutschland produzierte Filme auf Englisch drehen und dann in die Sprachen der Absatzländer übersetzen. So eben wie mit zahlreichen Marvel-Verfilmungen geschehen. Hier existiert weder ein Problem, durch das Minderheiten ausgeschlossen werden, noch ist das Thema dieses Threads.
Und Deine Argumentation mit Kanada verstehe ich schlichtweg nicht:
die hätten dort hauptsächlich amerikanische bzw. franz. und englischen TV Content bekommen und fertig. Um Gegenzusteuern wurden Quoten festgelegt und heute produziert man einige der bekanntesten internationalen Filme und Serien.
Hier werden internationale Filmproduktionen durch Steuererleichterung und Abgabensubventionen ins Land geholt. D.h. hier werden lediglich Steuergelder ausgegeben, damit Filme produziert werden können, die anderen Menschen in anderen Ländern Gewinnvorteile bieten. Für den Investor ist das supi, was hat Kanada aber davon? Dass man ein paar Jobs in der Kreativbranche schafft, die mit Steuergeldern finanziert werden müssen, wofür man in anderen Branchen wiederum "normale" Jobs benötigt, die diese Steuergelder produzieren? Oder damit mal ein deutscher Kinobesucher, der im Kino in Ohnmacht gefallen ist, am Ende des Abspanns aufwacht, die Produktionsorte sieht und "aha, die haben das ja in Kanada gedreht" sagt?