laryllan schrieb:
Fatal ist es zu Glauben, solch unterschiedlich leistungsfähige Volkswirtschaften wie die (beispielweise) Deutschlands und Griechenlands, können in eine Gemeinschaftswährung gepresst werden (und nichts anders ist das politische Erzwingen)
Das ist völliger Unsinn. Die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft ist irrelevant. Regionen haben immer unterschiedliche volkswirtschaftliche Leistungsmerkmale. In Hamburg ist das BIP pro Kopf deutlich höher als in Berlin. In den USA unterscheiden sich die Bundesstaaten auch erheblich. Kalifornien erwirtschaftet allein 15 % des US-BIP.
Nach deiner Logik dürfte es den Dollar und die DM überhaupt nicht geben bzw. gegeben haben.
DugDanger schrieb:
Das Beispiel ist irreführend.
Die Staaten an sich haben über ihre Verhältnisse gelebt, das ist richtig.
Nur sind "Staaten" nicht gleich "Bürger dieser Staaten", in diesen "überschuldeten Staaten sind Arbeitslosigkeit und Armut für viele Bürger der Normalfall.
Das Beispiel ist nicht irreführend, sondern bringt es auf den Punkt. Der einzige Unterschied besteht darin das Schulden von Staaten anders gehandhabt werden, weil Staaten auch Steuern erhöhen können. Zudem verschwindet ein Staat nach einer Insolvenz nicht von der Landkarte.
Ansonsten gibt es keine Unterschiede. Staaten können genau wie Privatleute bankrott gehen und genau das ist mit Griechenland geschehen.
Schrammler schrieb:
Falsche Argumentation, erst drückt man der Person eine harte Währung aufs Auge, und dann gibt man ihr Geld, obwohl man weiss, dass sie nicht kreditwürdig ist, um ihr später erwirtschaftetes Einkommen aus der Tasche zu ziehen.
So ein Unsinn! Griechenland wollte selbst in den Euroraum. Sie haben sogar alles getan, inklusive diverser Bilanzierungstricks, um den Euro einführen zu können. Selbst jetzt wollen sie im Euroraum verbleiben, obwohl ein freiwilliger Austritt möglich wäre!
Die Banken haben Griechenland und vielen anderen Geld geliehen, weil Staatsanleihen keine Kernkapitalquote erfordern und die Risiken falsch eingeschätzt wurden, genau wie bei den verbrieften US-Hypothekenpapieren 2007.
Schrammler schrieb:
Mit dem verbliebenem Rest, kann man dank der harten Währung kaum mehr zurechtkommen.. Anschließend beschimpft man sie noch wegen ihrem "ausschweifendem Lebensstil", den man ihnen angedreht hat.
Ja natürlich. Wir haben die Griechen gezwungen sich überportionale Lohnsteigerungen zu genehmigen, Steuern zu hinterziehen und den Beamtenapparat aufzublasen.
Was rauchst du eigentlich?
Schrammler schrieb:
Man zwingt sie in den "neuen Lebensstil" hinein, bis eine Ratingagentur im fernen Amerika urplötzlich merkt: Die sind nicht mehr kreditwürdig!
Was die Ratingagenturen denken ist irrelevant. Relevant ist was der Markt denkt, denn der legt den Zinssatz fest.
Du kannst ja gerne Griechenlandanleihen kaufen, wenn du der Überzeugung bist diese wären bombensicher. Wirst du das tun? Wahrscheinlich nicht. Hier aber große Sprüche klopfen, von wegen böse Ratingagenturen.
Schrammler schrieb:
Die größten Gläubiger sind in Deutschland staatliche, im Fall der Commerzbank teilverstaatlichte, Banken, was die anderen privaten hier abschreiben müssen, sind "Peanuts". 30Mrd werden jetzt in sie reingepumpt, die größten Verluste von 8,8Mrd sind merkwürdiger Weise wieder über die HRE entstanden und liegen nun bei der staatlichen Bad Bank. Komischerweise liest man heute nirgendwo etwas von den 20% Staatsbeteiligung, ab der die Banken erst zahlen müssen.. wo ist die hingekommen?
Deutschlands Forderungen an Griechenland betragen nicht mehr als 40 Milliarden Euro und sind damit zu vernachlässigen. Das insbesondere KfW, Landesbanken und die nach der Finanzkrise 2007 teilverstaatlichte Commerzbank über hohe Posten an Griechenlandanleihen in ihren Bilanzen verfügen ist nebensächlich.
Fakt ist, die Anleihen der EZB und der Staaten behalten den bisherigen Wert, d.h. sie müssen kein Geld abschreiben.
Zudem müssen bis Mitte kommenden Jahres die Banken ihre Kernkapitalquote auf 9 Prozent erhöhen.
Die privaten Gläubiger müssen also garantiert keine "Peanuts" abschreiben, sondern Milliarden. Zudem ist es abenteuerlich nur von privaten Gläubigern zu sprechen, denn das Geld der Banken ist das Sparvermögen der deutschen Bürger samt Lebensversicherungen etc.! Und die sind durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert.