Alles in der IT, was mit dem Staat zusammenhängt, ist bestenfalls 5 Jahre hinter dem aktuellen Stand. Bestes Beispiel ist die BWI, welche ein Monopol auf die Bundeswehr IT mit rund 160.000 Soldaten hat. Im Rahmen des Projekt Herkules sind ca. 2010 die Kasernen-PCs, welche ehemals durch die lokale S6 Abteilung verwaltet wurde, durch neue Windows XP(!) Rechner getauscht worden. Das war nach dem Release von Windows 7 und nur 4 Jahre vor dem Supportende von XP. Die BWI betreibt heute noch eine Exchange 2010 Landschaft für die Bundeswehr und hat direkt bei Microsoft Support über das Ende von 2020 hinaus gekauft, um lange die alte Technologie weiterhin betreiben zu können. BWI sucht in München stets Mitarbeiter für Exchange 2010, wenn jemand also seinen Lebenslauf richtig schön verkacken und nur mit alten Technologien wie Server 2008 auch die nächsten Jahre arbeiten will, könnt ihr euch dort bewerben - sonderlich hohe Ansprüche haben die sowieso nicht und die Bezahlung ist über dem Durchschnitt. Nur die ITIL Zertifizierung sollte man besorgen, die hat man aber normalerweise eh schon, wenn man in der Branche unterwegs ist
Ernsthaft, ich würde diesen Cloud Service meiden wie der Teufel das Weihwasser. Die versprochene Unabhängigkeit von den USA ist lächerlich, es kommen amerikanische Betriebssysteme auf amerikanischer Hardware zum Einsatz und die Daten sind auf amerikanischen Storage-Systemen gespeichert, die über amerikanische Netzwerk-Devices geroutet werden. Der Betreiber ist zwar nicht amerikanisch, aber alle eingesetzten Technologien.
Beteiligt sind bereits Unternehmen wie Bosch, die Deutsche Bank, Deutsche Telekom, SAP oder Siemens
Das A-Team der deutschen IT-Unternehmen. Mit Telekom, SAP und Siemens habe ich mehr als ausreichend zu tun und das Elend, was sich hier Tag täglich abspielt, ist kaum in Worte zu fassen. SAP fühlt sich an, als gehörte es zu Windows 95. Telekom und Siemens sind Konzerne mit tausenden Mitarbeitern, deren einzelne Fachabteilungen- und Standorte gefühlt vollständig autark arbeiten und keinerlei Kommunikation zwischen ebendiesen stattfinden. Hat man ein ernsthaftes Problem, werden Störungen monatelang zwischen Abteilungen hin-und-her geroutet. Aber man hat die Missstände erkannt und jeder Großkunde bekommt einen Senior Account Manager, der dann bei den Fachabteilungen um eine Bearbeitung betteln darf.
Dieser Cloud Dienst wird sich dennoch durchsetzen, weil er vermutlich früher oder später für die Behörden bundesweit verpflichtend wird - speziell dafür ist der Dienst dann auch durchaus in Ordnung. Für ein Unternehmen auf dem freien Markt würde ich aber nicht für viel auf diesen Bürokratenhaufen setzen.