News Europäische Union: Energielabel- und Update-Pflicht für Smartphones geplant

@mo schrieb:
Ich würde das noch um einen Punkt ergänzen.

Um die Logistik zu vereinfachen, wird man schlicht das Angebot reduzieren. Und das wird fast ausschließlich bei den Modellen mit der geringsten Gewinnmarge passieren, die dann auch über die Masse nicht mehr genug einbringen.
Sprich, den billigen Modellen. Es könnte also gut sein, dass es keine "Einsteigermodelle" mehr unterhalb von irgendwas zwischen 150€ und 200€ gibt.
Zur allgemeinen Erinnerung, exklusive Umsatzsteuer ist das zwischen 126€ und 168€, womit die Hersteller/Verkäufer kalkulieren müssen.
Ob der ggf. höhere Einstiegspreis tatsächlich via längere Nutzung rentabel wird, wage ich zumindest Mal ein Fragezeichen hinter zu setzen, auch wenn ich mehr Nachhaltigkeit grundsätzlich begrüße.

Die Hersteller werden sich weiterhin kannibalisieren wie bisher auch. Da wird es keinen Aufpreis geben, da die Updates so gut wie nichts kosten, wenn man es richtig macht. Es geht ja auch nicht um Upgrades sondern nur um Updates. Es wird auch eine Vereinheitlichung der Plattformen geben - Nokia macht da einen guten Job mit Upgrades über drei Jahre und Updates teilweise ins fünfte Jahr.
Wegfallen wird höchstens die Telekom Branded Sonderedition, da die Telekom es sich für die paar dutzend Geräte nicht mehr leisten kann, was ich nur als Vorteil sehe.
 
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DaBo87 schrieb:
Meine Meinung ist, dass der "Markt" (ein seelenloser Sammelbegriff für gegenläufige Interessen, deren Überschneidung halt ein Produkt ist) überhaupt nichts selbst regelt, was dem ökonomischen Prinzip widerspricht. Und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern durch kostenlose Sicherheits- und Funktionsupdates sowie der Bevorratung von Ersatzteilen ist nicht ökonomisch sinnvoll. Wohl aber ökologisch und moralisch. Aber diese Dinge interesserieren den "Markt" nicht, daher ist es gut, dass die EU das regelt. Genau für so etwas brauchts sie.

Bist du dir da wirklich so sicher?
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Die 3 erfolgreichsten Anbieter Xiaomi, Samsung und Apple haben alle eine solide Update-Politik.

Vorreiter und nach wie vor mit 5-6 Jahren Funktionsupdates vorne (es könnten dieses Jahr erstmals 7 erreicht werden) ist hier Apple, die Konkurrenz hat irgendwann nachgezogen und bietet immerhin 3-4 Jahre Sicherheitsupdates.

Wenn ich auf Apples Website nachschaue, ist der Akkutausch für ein bis zu 7 Jahre altes Gerät für 55€ und der Displaytausch für ein bis zu 8 Jahre altes Gerät für 150€ möglich.
 
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TenDance schrieb:
5 Jahre Updates und der Akku soll 1000mal aufladbar sein.
1000 Ladezyklen bedeutet nicht 1000 mal aufladbar, außer dein Smartphone nutzt wirklich eine volle Akkuladung jeden Tag.

KlaasKersting schrieb:
Die 3 erfolgreichsten Anbieter Xiaomi, Samsung und Apple haben alle eine solide Update-Politik.
Xiaomi hat eine "solide" Updatepolitik? Wo?
https://www.inside-digital.de/news/...so-lange-gibt-es-updates-fuer-dein-smartphone
 
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Eigentlich müsste es noch viel weiter gehen, nämlich das solche Geräte vom Endbenutzer selbst reparierbar und aufrüstbar sind, wie das Notebook von Framework oder das Fairphone. Auch das man als Laie keine Auswahl bei den Betriebssystemen hat geht garnicht, ich bekomme den Bootloader entsperrt und ein Lineage oder /e/OS geflasht aber nicht der Laie. Es wäre nur fair ihn zu fragen was er überhaupt nutzen möchte.
 
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lucdec schrieb:
Beispiel: Apple bietet doch schon länger viele Jahre OS-Updates während sich viele Androiden verkaufen halt über den Preis verkaufen.
Apple bietet vor allem deshalb lange Updates, weil sie schlichtweg den Billigmarkt mit "alten" Modellen bedienen und nicht weil sie die Kunden alle so lieb haben. Nachhaltiger ist das Konzept allemal, hat aber bis heute keinen Android Hersteller dazu bewegt es genauso zu machen.
 
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DekWizArt schrieb:
Ja klar, aber wenn jeder dazu verpflichtet ist der in der EU verkaufen möchte dann muss auch jeder diese entsprechenden Kosten einkalkulieren.
Natürlich wird es letztendlich für den Verbraucher etwas teurer werden, aber besser so als diese Wegwerfmentalität.
Ich sprach von ökologischen Konsequenzen. Die Ersatzteile werden dann irgendwann nach fünf Jahren weggeschmissen.
Ergänzung ()

xexex schrieb:
Die Lieferketten werden sich genauso anpassen (müssen), wie es die Hersteller tun werden. Es ist ja nicht so als könnte man nicht 5 Jahre lang für Ersatzteile sorgen und alternativ spart man es sich jedes Jahr das Display um 0,1 Zoll grösser zu machen und nutzt es für die nachfolgende Modellreihe weiter.
Dann hat es eben ein Zulieferer für viele Jahre auf Lager, ändert ja nichts an der Sache. Es werden aber ganz sicher keine fünf Jahre alte Bauteile nochmal neu gefertigt.
Es gibt ein paar mehr Innovationen als nur die Displaygröße. Ein AMOLED von vor fünf Jahren ist einem heutigen erheblich unterlegen.
 
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ebird schrieb:
Die Hersteller werden sich weiterhin kannibalisieren wie bisher auch
Es muss aber wirtschaftlich bleiben. Bei einem Handy für 100€ Brutto = 84€ Netto für den Händler abzgl. Handelsspannen für den Hersteller wird es mit jedem zusätzlichen Feature schwieriger noch Gewinn zu erwirtschaften. Ersatzteil- und Austauschgarantien verursachen aber eben ggf. Zusatzkosten durch Lagerhaltung, Personal etc.

Letztlich kann ich nicht in eine Glaskugel schauen, aber die Wirtschaft wird solche Regeln kalkulatorische berücksichtigen und der, der dann kannibalisieren will, muss die Kosten ja wieder irgendwo reduzieren. Dann verlegt er die Produktion ggf. von Indien nach Laos oder was weiß ich wo es noch billiger geht.
 
estros schrieb:
Das meiste davon regelt der Markt. Für mich eher sinnlos.

Du meinst den Markt, bei dem alle gleich schlecht sind und kaum Updates und einfach reparierbare Geräte anbieten?
 
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Wurde mal Zeit. Ich gurke seit fast fünf Jahren mit meinem S7 edge herum und hänge seit drei Jahren bei Android 8.0 fest, weil es keine Vorgaben für Updates gab. Seit 2019/2020 im Dreh kriege ich nichtmal Security Updates.

Ich hab mich schon öfters nach nem neuen Gerät umgeschaut, aber die meisten neueren Geräte sagten mir einfach nicht mehr zu, da die günstigeren kaum Vorteile gegenüber meinem S7 edge bieten und die teureren meist nur noch auf bessere Kameras setzen. Da kann ich gleich in der Digitalkamera-Abteilung hier im Forum oder im Technikladen fragen, welche DSLR für unter 1000€ gut ist, anstatt mir so ein teures Handy zu kaufen, was hauptsächlich nur ne bessere CPU und ne bessere Kamera als mein jetziges hat.

Und für das, was ich am Handy mache, brauch ich nicht alle 2-3 Jahre ein neues. Mein jetziges ist wie bereits gesagt seit fast fünf Jahren im Einsatz und es reicht locker aus. Akku soweit in Ordnung, keinen einzigen Kratzer im Display, weil ich am ersten Tag gleich Schutzhülle und Folie draufgemacht hab. Nur die fehlenden Updates sind halt mies
 
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bensen schrieb:
Ein AMOLED von vor fünf Jahren ist einem heutigen erheblich unterlegen.
Kein Problem solange die Größe passt und man nicht irgendwas an den Steckerformaten ändert. Bei HP habe ich eine lebenslange Garantie auf Switche, wenn mir da nach 15 Jahren einer die Grätsche macht, kriege ich dann halt das aktuelle Modell.

Wie gesagt, man muss nicht mit jedem Gerät die Welt neu erfinden, Autobauer haben es schon vor Jahren vorgemacht und Teile werden teils über Generationen hinweg wiederverwendet. Man braucht nicht mit jeder Smartphonegeneration an allen Ecken und Enden was ändern, die Displayauflösung ist teils über Jahre hinweg gleich geblieben und mit dem ständigen erhöhen der Bildschirmgrösse, will man nur dass Leute ihre alten Smartphone wegwerfen und neue kaufen.

Einfach mal 5 Jahre lang nur den SoC und die Kamera verbessern, da kann der Rest wunderbar weiter verwendet werden. Problem gelöst und wir stellen viel weniger Müll her, bei einem PC klappt es ja auch wunderbar, da werfen die Leute auch nicht jedes Jahr alle Komponenten weg, nur weil sie eine schnellere CPU wollen.
 
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@mo schrieb:
Es könnte also gut sein, dass es keine "Einsteigermodelle" mehr unterhalb von irgendwas zwischen 150€ und 200€ gibt.
(...)
Ob der ggf. höhere Einstiegspreis tatsächlich via längere Nutzung rentabel wird, wage ich zumindest Mal ein Fragezeichen hinter zu setzen, auch wenn ich mehr Nachhaltigkeit grundsätzlich begrüße.
Naja, wenn du das Smartphone dnan guten Gewissens 5 statt knapp 2 Jahre nutzen kannst, darf es auch 375-500€ kosten bevor es unrentabel wird. Und schwupps drängt sich das iphone se als Einstiegsgerät auf, bei dem das mit den Updates schon heut der Fall ist.
 
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xexex schrieb:
Bei HP habe ich eine lebenslange Garantie auf Switche, wenn mir da nach 15 Jahren einer die Grätsche macht, kriege ich dann halt das aktuelle Modell.
Das ist ja völlig am Thema vorbei. Der Smartphone-Hersteller könnte dir ja auch ein neues Smartphone geben. Das bringt aber ökologisch nicht viel, sondern nur deinem Geldbeutel.

xexex schrieb:
Einfach mal 5 Jahre lang nur den SoC und die Kamera verbessern, da kann der Rest wunderbar weiter verwendet werden. Problem gelöst und wir stellen viel weniger Müll her, bei einem PC klappt es ja auch wunderbar.
Komplett utopisch fünf Jahre das gleiche zu produzieren. Zumal die vielleicht Kamera und SoC wichtig sind, vielen anderen etwas komplett anderes.
Also Fortschritt hätte ich dann gerne doch noch.
 
Die Sicherheitsproblematik bei Android wird immer etwas aufgebauscht, ich gehe mal davon aus dass 99% aller Nutzer ihre Apps ausschließlich über den offiziellen Play-Store beziehen. Außerdem nutzen die meisten ja eh nur große Mainstream-Apps. Webview und Browser wird regelmäßig über den Playstore aktualisiert.

Bisher blieb die große Angriffwelle ja auch aus.

Ansonsten halte ich die Änderungen für gut und Sicherheitsupdates für die Hardware-Treiber schaden natürlich nie. Ich denke auch dass in Zukunft Ersatzteile nicht dauerhaft vorgehalten werden müssen, sondern dass diese flexibel durch dezentrale Fertigungsanlagen hergestellt werden. Verschleißteile sind ja bekannt (Akku, USB-Buchse, Tasten, Mainboard) und können eigentlich ohne Know How nachproduziert werden. Der Hersteller muss dann halt eben entsprechende Supportverträge mit solchen Subunternehmern schließen. Aber das sind ja grundsätzlich Szenarien in denen Cloud-Manufacturing seine stärken ausspielen kann.
 
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@mo schrieb:
Es muss aber wirtschaftlich bleiben. Bei einem Handy für 100€ Brutto = 84€ Netto für den Händler abzgl. Handelsspannen für den Hersteller wird es mit jedem zusätzlichen Feature schwieriger noch Gewinn zu erwirtschaften. Ersatzteil- und Austauschgarantien verursachen aber eben ggf. Zusatzkosten durch Lagerhaltung, Personal etc.

Letztlich kann ich nicht in eine Glaskugel schauen, aber die Wirtschaft wird solche Regeln kalkulatorische berücksichtigen und der, der dann kannibalisieren will, muss die Kosten ja wieder irgendwo reduzieren. Dann verlegt er die Produktion ggf. von Indien nach Laos oder was weiß ich wo es noch billiger geht.

Das müsstest Du mal den Herstellern mitteilen. Es werden Modelle einfach unwirtschaftlich angeboten um einen entsprechenden Marktanteil zu erreichen. Wenn es aufgeht, dann verdient der Hersteller. Ansonsten ist es ein Verlust und er kann diesen verkraften oder geht Pleite. Hat man ja sehr schon an zahlreichen Herstellern gesehen. Bei den billigen Telefonen werden einfach die Anbieter verschwinden. Oft werden auch die günstigen Modelle nur gefertigt, damit man eine Abnahmemenge an Komponenten erreicht. Die müssen nicht unbedingt Gewinn abwerfen, sondern die Margen bei den Geräten, die Geld bringen, erhöhen.
Wenn 1.000.000 Geräte nur einen Euro abwerfen und 10.000 Geräte 400Euro statt nur 200Euro, dann verdient man halt 5Mio statt nur 3Mio.
 
bensen schrieb:
Komplett utopisch fünf Jahre das gleiche zu produzieren.
Wieso? Was hat sich denn in den letzten Jahren geändert, außer dass der Bildschirm grösser wurde und damit auch der Akku angepasst werden musste? Die meisten Features stecken im SoC, mit jeder Generation das Gehäuseformat zu ändern, und den Bildschirm größer zu machen ist kein Fortschritt sondern bestenfalls ein Schritt zur Seite.

Die Hersteller fluten doch heutzutage den Markt nahezu mit Geräten. Ist deren Problem wenn sie dadurch keine langfristige Ersatzteilversorgung mehr gewährleisten können. Kein Mensch braucht 200 Smartphone Modelle jedes Jahr, aber gut 600 werden jeden Jahr "neu" aufgelegt.
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https://geizhals.de/?cat=umtsover
 
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Dieser ominöse "Markt" (ließ: die Hersteller und Verbraucher) könnte(n) diese Probleme sehr wohl selbst lösen
Das setzt allerdings voraus, dass Letztere den derzeitigen Müll Ersterer nicht kaufen.

Das ist natürlich Wunschdenken, weil es den meisten Verbrauchern absolut Schnuppe ist, wie verbraucherunfreundlich/-feindlich ihr Gadget du Jour gerade ist.

Entsprechend positiv ist diese EU-Komm-Initiative. Potentiell zumindest, weil so wenigtens ein Mindestmaß - aber selbstverständlich auch nur DAS - geboten wird. Zumindest als Übergang zur Traumvorstellung, eine mündige Verbraucherschaft zu haben, die entsprechende inflexible Auflagen obsolet macht.
 
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DekWizArt schrieb:
Moralischer Verschleiß? Was denn das? ;)
Du bist halt nicht mehr cool, wenn dein 2-Jahres Ratenvertrag abgelaufen ist und du auf deinem "alten" Knochen weiter telefonierst.
estros schrieb:
Das meiste davon regelt der Markt. Für mich eher sinnlos.
Du meinst so in etwa wie sich der andere Markt 2007 selbst geregelt hat, nachdem von Experten längst eine Regulierung gefordert wurde ?
Endless Storm schrieb:
Der "100-Stürze-Test" wird interessant, ob es ein Hersteller wohl schafft, einen zweistelligen Wert zu erreichen?
Ich weiß ja nicht was du dir darunter vorstellst?
100x mit Display nach unten auf einen Stein ?
Nö, sieht so aus und wird jahrelang schon gemacht, auch um unter anderem zu prüfen ob sich keine Teile lösen, und nicht nur ob das Display hält.
 
@xexex
Sorry, aber das kann ich nicht ernst nehmen. Schau dir die Telefone von vor fünf Jahren nochmal an. Wenn einem da außer dem SoC nichts auffällt, muss man schon sehr grob gestrickt sein.
 
bensen schrieb:
Schau dir die Telefone von vor fünf Jahren nochmal an. Wenn einem da außer dem soc nichts auffällt, muss man schon sehr grob gestrickt sein.
Gerne...

Was fällt uns auf? Die Displays sind seit dem grösser geworden und aus einer Kameralinse sind 3-4 geworden. Sorry aber sag mir mal was sich so relevant an den Smartphones ansonsten geändert hat?
 
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xexex schrieb:
aber gut 600 werden jeden Jahr "neu" aufgelegt.
Du solltest aber bei deiner Geizhals Statistik schon auch berücksichtigen dass da alle Farbvarianten und Speicherausstattungen einzeln gezählt werden. ;)
Würde also bei einem Modell mit 4 Farbvarianten und 2 Speichergrößen schon 8 Listungen machen.
Auch wenn ich dir sonst bei der unübersichtlichen Modellflut mit nur minimalen Änderungen sogar Herstellerintern durchaus beipflichte.
 
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