v_ossi schrieb:
Okay, bei dem Copyrightverstoß an sich kann und will ich dir nicht widersprechen, aber du hattest ja die Frage dran gehangen, wer jetzt alles eine Urheberrechtsverletzung begangen hat und da weiß ich mir eben keine Antwort drauf.
Du - vlt. weil du das wissentlich und mit Absicht verbreitest, jedoch nicht selber hochgeladen hast.
Wir - sicher nicht, weil nicht nachweisbar ist, wer das wirklich gesehen hat. Wenn mir jemand ne gestohlene Tomate aus dem Supermarkt zuwirft, bin ich ja auch nicht schuldig.
Das ist doch der Punkt: diese Meldung und alle anderen von unseren glorreichen Fakenewsverbreiter schreiben grade das: "wir" die Anseher von Streams sind schuldig eines Copyrightverstoßes/Urheberrechtsverletzung (das ist das Gleiche! nur einmal in Denglisch).
Klar bin ich als "Anbieter" genauso wie cb, yt und der yt Uploader schuldig, wobei es für die großen Firmen wie cb und yt noch wenigstens safe harbor gibt. Aber alle diese Meldungen implizieren und beschuldigen JEDEN der sich so einen Stream ansieht des Gesetzesbruches. Nicht nur mich, cb, yt, etc. sondern DICH als reinen Konsumenten. Das ist ja der Punkt all dieser Meldungen, die eigentliche Nachricht.
Ich stimme denen sogar zu: es ist ein Gesetzesbruch, wenn man sich den Geist des Gesetzes und nicht seine exakten Buchstaben oder besser: die Gesetzeskommentare ansieht. Es ist sogar nach exaktem Buchstaben ein Gesetzesbruch weil man, wie wir schon seit den 80ern wissen, an einem PC nix ansehen oder konsumieren kann ohne eine Kopie zu machen. Da gibt es abartige Verdrehungen von Leuten ohne technischen Verstand (Juristen genannt) damit es eben trotzdem geht um Geschäftsmodelle zu schützen. Oder die Verdrehung mit Torrents als Verstoß weil Uploader und nicht als Downloader. Wenn man aber Clients modifiziert ohne Upload ist man trotzdem dran, etc. Das Copyright ist im Zeitalter der Digitalisierung wahrscheinlich nicht haltbar ausser man nimmt sehr sehr viele Verdrehungen und massive gesellschaftliche Kosten in Kauf. Selbst dann müsste man es von einem 300 Jahre alten Gesetz in die Digitalisierung holen was bis jetzt noch nicht geschehen ist.
Aber gleichzeitig ist es saudumm vom Gericht, den Journalisten,etc.zu behaupten Streams anzusehen könnte illegal sein. Zumindest in der derzeitigen Welt mit derzeitigem Internet, derzeitigen Geschäftsmodellen. Deswegen ist es wichtig Streaming im Limbo zu halten: wenn nicht mehr dann müsste man das Internet mit all seinen Videos aber auch Texten abschalten. Natürlich könnten die Contentprovider ignorieren und nur dann bestrafen wenn sie es gnädigerweise wollen, so wie mein Star Wars Link auf Youtube. Disney kann was, muss aber nichts unternehmen. Nur wenn sie diese Route gehen und doch was unternehmen, meist selketiv, dann wird es einen Aufschrei geben weil das dann mehr oder minder reine Willkür ist. Das kann nicht im Interesse der Gesellschaft sein: Gesetze die nicht befolgt werden aber willkürlich angewendet werden sind der Tod jedes Rechtsempfindens.
Wenn das Copyrightgesetz korrekt angewendet wird so wie es im Buche steht, sind Computer tot weil diese immer Bitkopiermaschinen sind.
Das Internet natürlich schon lange vorher. D.h. mit unseren Copyrightgesetzen kann es kein Internet und keine Computer für die Allgemeinheit geben.