Schöner Artikel. Ich kenne ebenfalls beide Seiten (seit Android 2.1 lange Android-User gewesen, und auch jetzt supporte ich aktuelle Android-Geräte) und bevorzuge mittlerweile das iPhone. Wohl gemerkt, das war nicht immer so, Android 2.X gefiel mir damals mitunter deutlich besser als iOS, größtenteils aufgrund der klassischen Pro-Argumente für Android (Offenheit, Anpassbarkeit, etc).
Mittlerweile ist es aber aus meiner Sicht so, dass Android und iOS sich immer weiter annähern, wovon iOS sehr profitiert, Android hingegen weniger. So bewegt sich Android immer mehr auf ein geschlossenes System zu, wohingegen Apple über die letzten Jahre immer wieder das System an Stellen geöffnet hat, um App-Programmierern mehr Möglichkeiten zu geben. Sicherlich ist Android noch immer das offenere System von beiden und das wird wohl auf absehbare Zeit auch so bleiben, je näher die beiden Systeme sich jedoch angleichen desto geringer wird der Vorteil für Android.
Bei Apple genießt man hingegen weiterhin alle anderen klassischen Vorteile, allen voran die schnelleren und zuverlässigeren Software-Updates. Mir sind jedenfalls keine Android-Smartphones bekannt, die vier Jahre lang die neusten Updates erhalten haben. Dass ältere iPhones dabei zuweilen langsamer werden ist einfach der alternden Hardware geschuldet und ist (oder wäre) kein Apple-Exklusives Problem (wenn es denn so lange Updates für Android-Telefone geben würde). Doch auch nach diesen vier Jahren ist das Telefon nicht sofort nutzlos (hier stimmt der Artikel nicht ganz) - zum einen, da es oft eine ganze Weile dauert bis Apps die neuste Systemversion voraussetzen, aber auch weil Apple mittlerweile die Option bietet, eine ältere App-Version zu laden, die kompatibel ist.
Auch sicherheitstechnisch sehe ich bei iOS zumindest einen kleinen Vorteil, da standardmäßig die Daten auf dem Telefon automatisch verschlüsselt werden und es dann ohne den Code unmöglich ist, an diese heranzukommen. Zu der Sicherheit der Cloud-Dienste kann und will ich nichts sagen, außer, dass man (fast) jede Kommunikation mit Apples Cloud-Diensten unterbinden kann, auch wenn man damit einiges an Nutzwert aufgibt. Sicherlich kann man sein Android auch abschotten, auch zuverlässiger als iOS, aber dies erfordert bei den meisten Handys einiges an Arbeit bzw. die Installation eines Custom-ROM.
Das aus meiner Sicht größte Pro-Argument für iOS gegenüber Android ist und bleibt jedoch Apples Backup-Funktion. Was auf Android noch kein Hersteller anständig hinbekommen hat, ist bei iOS seit jeher Standard: Einstecken, "Backup" drücken, fertig. Seit der iCloud auf Wunsch auch völlig automatisch und ohne PC. Das Smartphone ist heutzutage ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Lebens geworden, auf dem viele wichtigen Informationen gespeichert sind. Bei Verlust oder Diebstahl lässt sich die Hardware ersetzen (auch wenn es ärgerlich ist), aber die Daten sind in vielen Fällen unersetzlich. Ich habe in meinem nahen Umfeld mehrere Fälle erlebt, in denen Smartphones verloren oder gestohlen wurden. Von iPhone-Usern kommt dann ein "Mist, jetzt muss ich ein neues Handy kaufen", Android-Nutzer beklagen hingegen den Unwiederbringlichen Verlust ihrer Fotos, Kontakte, Nachrichten, etc.
Alles in allem liefert Apple einfach das beste Gesamtpaket ab. Ob das den Mehrpreis rechtfertigt muss jeder für sich selbst entscheiden, für mich tut es das.