Extremwetter über Deutschland

Idon schrieb:
Klimaängste in Deutschland muss keiner haben. Die sehe ich eher in anderen Ländern. Die aber nur sehr wenig für die Umwelt tun.

Aha, du meinst vor diesen Folgen muss keiner Angst haben?

Experten erwarten, dass bis 2050 rund 200 Mio. Menschen die Risikogebiete in Afrika und Asien in Richtung Europa und Amerika verlassen könnten. Nach Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) waren im Jahr 2007 mehr als 200 Mio. Menschen Migranten, das entspricht knapp 3 % der Weltbevölkerung. Diese Zahlen werden steigen, denn der Weltklimarat (IPCC) sieht in den Klimawandelfolgen ein deutliches Migrationspotential. Der steigende Meeresspiegel wird zu Überschwemmungen von Küstengebieten führen, und die Ausbreitung von Wüsten wird Lebensräume verschwinden lassen. Eine wachsende Zahl von Menschen wird daher ihre angestammten Siedlungsgebiete verlassen müssen, prognostiziert der Direktor des Bonner Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der UN-Universität (UNU-EHC) Janos Bogardi. Die meisten Klimaflüchtlinge werden nach Angaben des Weltklimarats aus den bevölkerungsreichen Küsten- und Flussgebieten Asiens, von kleinen Inselstaaten sowie aus dem sub-saharischen Afrika kommen.
 
Binalog schrieb:
Zudem dachte ich Du liest mit.
Nur sporadisch. Interresanter Beitrag, danke für den Link.

Um deine dortige Fragestellung bezüglich der steigenden Energiekosten aus meiner Sicht zumindest teilweise zu beantworten. Ich beziehe seit über zwanzig Jahren Strom von EE-Erzeugern. Die Preissteigerungen die stattfanden waren überwiegend Steuerlast wenn ich mich richtig erinnere, da könnte ich bei Gelegenheit nochmal nachschauen bei falls du mehr Informationen willst.
Wirklich viel hab ich nur Anfangs gezahlt, inzwischen ist mein Tarif billiger als alles Marktübliche (bzw. mir bekannte) aus konventioneller fossiler Erzeugung.
Idon schrieb:
Du lenkst genau so ab!
Nö. Du behauptest ein Tempolimit würde nicht viel bringen weshalb man sich das ja auch sparen könnte (Stichwort Aktionismus), nachdem ich dir das Gegenteil aufgezeigt habe lenkst du ab. Jetzt stellst du fest das die
Idon schrieb:
(…)Durchschnittsgeschwindigkeiten deutlich niedriger(…)
wären. Wo ist dann das oder besser dein Problem bei der Einführung eines Tempolimits?

Nur um mal einen Punkt aufzugreifen.
 
@SE.

Du hast eben gerade nicht aufgezeigt, dass ein Tempolimit viel bringt. Bereits die Studie kommt nur zu 1,9 Mio Tonnen Ersparnis und die Studie arbeitet mit veraltete Daten, was sie selbst zugibt.

Das Problem ist: Selbst an verkehrsreichen Tagen kann man auf den großen Autobahnen - A3, A5, A6, A7, A8, um nur mal meinen Dunstkreis zu nennen - immer mal wieder (deutlich) zügiger als 130km/h fahren. Frühmorgens, spätabends und nachts kann man das fast durchgängig. Auf anderen Autobahnen teilweise auch tagsüber, z. B. die A81 zwischen Würzburg und Heilbronn.

Mein konkretes Problem ist, dass mir das Tempolimit Lebenszeit stiehlt und ich dafür keinen ausreichenden Gegenwert sehe. Ronaldo fliegt mit dem Privatjet zur Arbeit und ich darf mir nicht auf der Fahrt zu unseren anderen Standorten jedes Mal Minuten Zeit sparen? Im Zweifel habe ich also eine Übernachtung mehr und sehe meine Familie weniger? Pfff.
 
Das ist nicht gut. Ich sag auf der Arbeit zu meinen Mitarbeitern immer:
Wenn uns Kunden, Lieferanten, Dienstleister, Wettbewerber oder Kollegen mögen, dann machen wir unseren Job schlecht.

:P
 
@Idon Die Diskussion ob Cryptominer wertschöpfende Arbeit vollrichten ist ein totes Pferd die unsere Diskussion keinen Zentimeter weiter bringt.

Deine destruktive Position in dieser Diskussion ist, dass du auf ein globales Konzept wartest. Das warten auf ein Konzept das Problem des fortschreitenden Klimawandels nicht löst ist hoffentlich auch dir bewusst. Schließlich hat Warten das Problem bisher nur schlimmer gemacht.

Ein globales Konzept das den Fortschritt des Klimawandels effektiv aufhält wird zwangsweise auch die Deutsche Wirtschaft treffen, da es mit Verzicht verbunden ist. Es ist absehbar, dass dich dieses Konzept ebenfalls nicht überzeugen wird.

Umgekehrt wird auch abwarten und den Klimawandel über sich ergehen lassen der deutschen Wirtschaft massiv schaden. Auch wenn Deutschland nicht direkt von Extremwetterereignisse betroffen ist wie in Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. Unsere Schlüsselindustrien importieren massiv aus diesen Ländern. Wir werden also wirtschaftliche Verluste aufgrund von unvorhersehbaren klimatischen Ereignissen in anderen Weltregionen haben.

Abschließend verfängt dein Argument nicht, dass die Investition in eine klimaneutrale Wirtschaft unseren Wohlstand schadet. Es gibt genug Experten die diesen Wandel als Chance sehen unseren Wirtschaftsstandort sogar noch zu stärken.
 
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@Lipovitan

Wie ich schrieb:
Ich bin gerne bereit zu verzichten! Allerdings mit einem Konzept welches mir verdeutlicht, dass der Verzicht nicht (faktisch) sinnlos ist.

Wo sind diese Experten? Hier im Forum war immer wieder die Aussage von >100.000 neuen Arbeitsplätzen. Als der Sache dann nachgegangen wurde, wurde klar, dass diese in der Masse schlecht bezahlt und nicht tariflich organisiert sind.

Wie genau auch der Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt werden soll, wenn gegen jede Investition jahrelange Proteste laufen, steht dann noch auf einem anderen Blatt, das zwar ebenfalls mit Umwelt zu tun hat, aber halt von Seiten von kleinen, lautstarken Bevölkerungsteilen (oft NABU, BUND etc.).
 
Jaein, wir sind schon jetzt von Dürre betroffen. Mag sein, das es uns bis jetzt weniger stark getroffen hat als andere. Verschont bleiben wir mit Sicherheit nicht.

Edit: Ich denke das ist bekannt? oder soll ich mal Recherchieren nach Belegen über unserer Dürregebiete (nicht unerhebliche Bereiche Deutschlands)
 
Idon schrieb:
Ich bin gerne bereit zu verzichten! Allerdings mit einem Konzept welches mir verdeutlicht, dass der Verzicht nicht (faktisch) sinnlos ist.

Das haben wir leider nicht unter Kontrolle. Wir haben am 26.09. die Wahl ein nationales Konzept zu wählen.

Ein globales Konzept kann dann nur von 197 Ländern auf der Weltklimakonferenz verhandelt werden. Wie kommt Deutschland deiner Meinung nach dort in eine gute Verhandlungsposition?

Idon schrieb:
Wo sind diese Experten?

Early-Mover Advantage in International Markets World demand is moving rapidly in the direction of valuing low-pollution and energy-efficient products, not to mention more resource-efficient products with higher resale or scrap value. Many companies are using innovation to command price premiums for "green" products and open up new market segments. For example, Germany enacted recycling standards earlier than in most other countries, which gave German firms an early-mover advantage in developing less packaging-intensive products, which have been warmly received in the marketplace.
https://www.aeaweb.org/articles?id=10.1257/jep.9.4.97

Die Geschichte lässt sich wiederholen. Und damit meine ich nicht mit EEG sondern z. B. in Form von Technologie die CO2 Entnahme direkt aus der Atmosphäre ermöglicht. Hier könnte Siemens oder Bosch bestimmt Vorreiter werden und dann werden auch die Leute gut bezahlt.

Idon schrieb:
Wie genau auch der Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt werden soll, wenn gegen jede Investition jahrelange Proteste laufen

Das ist auch ein politisches Problem und da müssen bessere gesetzliche Rahmenbedingung getroffen werden.
 
Idon schrieb:
Bereits die Studie kommt nur zu 1,9 Mio Tonnen Ersparnis und die Studie arbeitet mit veraltete Daten, was sie selbst zugibt.
1,9 Millionen Tonnen sind nicht nichts. Es gab zum damaligen Zeitpunkt keine aktuelleren Daten. Deren Annahme das auch vorhandene Daten zur Berechnung ausreichend sind ist nachvollziehbar im Kontext.

Niemand, außer dir, zweifelt an den Berechnungen ernsthaft. Falls du anderweitiges finden solltest, bitte, zeig mir deine Quellen.

Noch ein Link:
https://www.volksverpetzer.de/analyse/tempolimit-fakten/
 
Lipovitan schrieb:
[...]Ein globales Konzept kann dann nur von 197 Ländern auf der Weltklimakonferenz verhandelt werden. Wie kommt Deutschland deiner Meinung nach dort in eine gute Verhandlungsposition?

Gar nicht, wir haben keine Verhandlungsmasse. Der Binnenmarkt ist zu klein, die politische und militärische Außenpolitik seit Jahrzehnten von massiver Zurückhaltung geprägt und, vor allem: Zu viele Länder haben keinen Spielraum. Von den 197 Staaten können sich vielleicht 20 größere Einschnitte überhaupt erlauben, weil der Wohlstand hoch genug ist. Das klappt ja bereits in Süditalien und Portugal nur ganz bedingt. Von Indien, Indonesien, Brasilien oder Mexiko müssen wir nicht reden und dann gibt's halt noch Nigeria, Südafrika und Co.

Lipovitan schrieb:
https://www.aeaweb.org/articles?id=10.1257/jep.9.4.97

Die Geschichte lässt sich wiederholen. Und damit meine ich nicht mit EEG sondern z. B. in Form von Technologie die CO2 Entnahme direkt aus der Atmosphäre ermöglicht. Hier könnte Siemens oder Bosch bestimmt Vorreiter werden und dann werden auch die Leute gut bezahlt.[...]

Womöglich. Oder die Märkte, die sich umfassend Klimaschutz leisten können und wollen, brechen ein, weil die Substanzen nicht mehr vorhanden sind.

Was aber passiert, wenn wir uns auf eine Schlüsseltechnologie versteifen, zeigt die Automobilindustrie hervorragend, nachdem es zuvor die Kohle- und Stahlindustrie war.


@SE.

1,9 Millionen Tonnen sind ein Pinkeln auf die brennende Tankstelle. Das ist faktisch nichts. Das ist wie wenn du einen Cent vor dem Supermarkt findest. Der rettet dich nicht über den Monat.

Wenn niemand außer mir die Daten anzweifelt leben noch mehr Vollidioten auf diesem Planeten als ich bisher dachte. Das ist echt keine Auszeichnung für euch. Es ist offensichtlich keine ausreichend gute Datenlage wesentliche Daten aus veralteten Quellen zur Berechnungsgrundlage heranzuziehen. Gibt es keine aktuellere Datenlage, muss diese eben geschaffen werden. Ein wenig empirische Forschung hatte ich dann auch in einem meiner diversen erfolgreich abgeschlossenen Studiengängen...

Dass du jetzt eine Internetseite bringst, die sich auf dieselbe Studie mit veralteten Daten bezieht, bringt jetzt was?
 
@Idon unsere Verhandlungsmasse ist die EU und da geben wir mit Frankreich oft den Ton an. Die anderen Länder werden sehr wahrscheinlich mitziehen.

Idon schrieb:
Von den 197 Staaten können sich vielleicht 20 größere Einschnitte überhaupt erlauben, weil der Wohlstand hoch genug ist.

Ich denke es reicht schon wenn die ersten 10 Länder von folgender Statistik unterschreiben:

CO2-Emissionen: Größte Länder nach Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß im Jahr 2019
Erfassen.JPG


Idon schrieb:
Womöglich. Oder die Märkte, die sich umfassend Klimaschutz leisten können und wollen, brechen ein, weil die Substanzen nicht mehr vorhanden sind.

Investitionen sind immer mit Risiken verbunden. Hier sollte man vielleicht auch mal die schwarze 0 in Frage stellen. Ich denke nicht das unsere Nachkommen uns zukünftig dankbar sein werden, dafür das wir jahrelang gespart haben aber der Planet teilweise unbewohnbar geworden ist.
 
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@Lipovitan

Die EU ist, leider, kein starker Verhandlungspartner. Denn hier macht jeder sein Ding. Zuletzt in Afghanistan.

Wer zieht denn üblicherweise aus der Liste mit? Deutschland und vielleicht Kanada? Das ist das, was ich mit "über uns lachen" meine. Das ist bereits bei Bestechungen so. In vielen Top 10 Staaten dieser Liste wird darüber gelacht, dass wir Deutschen (und UK und USA) extrem gegen Bestechungen vorgehen und dahingehend sensibilisiert sind.
Natürlich steht Anti Bribery/Corruption auch in den von UK/US-Kanzleien entworfenen Code of Conducts von indischen und chinesischen Firmen. Aber einmal vor Ort gewesen, sieht die reale Welt anders aus.

Und so ist's halt leider auch bei z. B. Umweltschutz.
 
Lipovitan schrieb:
Ich denke es reicht schon wenn die ersten 10 Länder von folgender Statistik unterschreiben:

CO2-Emissionen: Größte Länder nach Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß im Jahr 2019
Anhang anzeigen 1121474
Der Aussage stimme ich zu, jedoch vorsichtig mit solchen Diagrammen.

Betrachten wir China und Deutschland. Ein gewaltiger Unterschied. Ist das überraschend? Natürlich nicht.

Man vergisst leicht, dass China 1,398 Milliarden Menschen (2019) hat. Deutschland 83,02 Millionen Menschen (2019).

Natürlich verbraucht China exorbitant mehr.

Gucken wir uns aber einmal den pro Kopf Verbrauch des CO2-Ausstoßes an, zeigt es ein interessantes Bild.

Deutschland: 8,4 Tonnen
China: 6,84 Tonnen
Quelle: https://de.statista.com/statistik/d...age/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/

Was möchte ich damit sagen? Man sollte als Deutscher aufhören auf China zu zeigen, obwohl man selbst fast ein paar Tonnen mehr auf den Schultern trägt, um es Mal bildlich auszudrücken.

China gegenüber Deutschland den Umweltsünder aufzudrücken ist einfach.
 
@Skaiy

Deine Betrachtung muss aber weiter gehen: In der VR China leben nach wie vor hunderte Millionen Menschen in einer Art Mittelalter - mal elektrisch versorgt, mal noch nicht so richtig.

Dass die VR China eine brutale Umweltsau ist und Deutschland nicht erkennt man an Themen wie Wasserqualität, Recycling, Filtervorgaben, Arbeitsschutz etc.

Der reine Blick auf den pro-Kopf-Verbrauch ist also zu kurz.
 
China - Werkbank der Welt, wir Produzieren auch eine menge, das dann exportiert wird. Vermutlich rechnet niemand das sich bewegende CO2 :D
Aber das spielt am ende auch eine kleine Rolle, letztenendes muss alles Fossile CO2 weg. Schuldzuweisungen und so kann man machen (durchaus berechtigt) - ist meistens dabei aber nicht zielführend.
 
@Idon Du sprichst also von Ländern die massiv von den Folgen des Klimawandels betroffen sein werden.

Also doch in Klimaneutrale Technologie investieren und sobald der Bedarf in den Ländern auf Grund der Folgen des Klimawandels steigt, verdienen wir mit unserer innovativen Technik wie in #612 geschildert viel Geld.

Die von dir geschilderte Ignoranz dieser Länder könnte also der deutschen Wirtschaft viel Geld einbringen.
 
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