MortalTeamwork schrieb:
Mich würde mal der Aufwand interessieren, einen normalen Verbrenner zum e-auto umzubauen.
Kommt auf das Baujahr vom jeweiligen Fahrzeug an in das die Maschine eingebaut werden soll.
Ist aber bei Motorswaps von Verbrennern ähnlich. Je älter das Fahrzeug ist, desto weniger streng sind die Auflagen.
Dann kommt es auf den Umfang an (also Motor + evtl. elektronische Hilfen).
Grundsätzlich kann man eine Synchronmaschine mit entsprechendem Wellenadapter und Flanschplatte statt dem Otto/Diesel einbauen.
Bei Schaltgetrieben geht das vergleichweise einfach.
Bei Automatikgetrieben hingegen hat man das Problem, dass die hydraulikpumpe vorher vom Verbrenner auch im Leerlauf angetrieben wurde. Entsprechend müsste man dann diese durch eine elektrische Hydraulikpumpe ersetzen. Dazu kommt das wesentlich größere Problem der neuen Programmierung des Getriebesteuergeräts (falls man das überhaupt noch verwenden kann, ansonsten Freiprogrammierbares). Dies hat vorher Daten aus dem Motorsteuergerät erhalten welche nun fehlen (Lastzustand, Drehzahl, usw.). Ist bestimmt machbar aber im Vergleich zum Schaltgetriebe ein unverhältnismäßig hoher Aufwand.
Von der Größe her sind die Maschinen kompakter als ein üblicher 4zyl Motor, entsprechend sollte man mit einem gefrästen Halter auch wahrscheinlich die originalen Motorlager weiter nutzen können.
Gaspedal muss man zwingend auf ein elektrisches umbauen. Dann braucht man noch ein paar Taster, Schaltwippen oder eine andere Möglichkeit um die Rekuperation zu verstellen.
Also der rein mechanische Einbau von der E-Maschine ist bei den meisten Fahrzeugen mit Schaltgetriebe eigentlich relativ unproblematisch (solange man für den Einbau an der Karosse keine Tragenden Teile bearbeiten muss). Man muss deweiteren nur beachten für wieviel Drehmoment das Getriebe ausgelegt ist und entsprechend die Stromaufnahme und damit das Drehmoment der E-Maschine begrenzen. Bremse, Fahrwerk und Reifen müssen entsprechend angepasst werden, falls die Antriebsleistung steigt.
Problematisch wird das ganze sobald es um die ganzen elektronischen Hilfen geht.
Sei es zum einen bei alten Fahrzeuge welche kein ABS und damit verbundene Raddrehzahlsensoren haben um eine einfache Schlupfregelung und andere Stabilitätsprogramme zu realisieren.
Auf der anderen Seite moderne Fahrzeuge bei welchen solche Systeme schon vorgeschrieben sind, aber mit dem Entfernen des Verbrennungsantriebs mit sammt den dazu gehörenden Steuergeräten dann nicht mehr funktionieren. Ausprogrammieren kann man dann nur bestimmte Funktionen, insofern das Fahrzeug in irgendeiner Art und Weise ohne diese in Deutschland erhältlich war. Ansonsten müssen diese Funktionen auch nach dem Umbau auf Elektro weiterhin funktionieren. Von daher würde ich dringend davon abraten vergleichsweise junge Fahrzeuge auf Elektro umzurüsten.
Kann dazu nur die
Videoreihe von JP zum M4 F82 Motorswap in den E30 empfehlen. Den S55 Motor bekommt man irgendwie mit angefertigten Teilen (Kardanwelle, Motorhalter, usw.) in das Ursprüngliche Fahrzeug mit den originalen Achsen und einem freiprogramieren Motorsteuergerät.
Aufwendig wurde das ganze weil zu dem Motor auch noch die ganzen Funktionen vom M4 erhalten bleiben sollten, also quasi ein vollwertiger M4 nur eben in einer E30 Karosse. Dazu mussten die originalen M4 Achsen, Sensoren, usw. verbaut werden. Dabei war es notwendig die tragenden Teile der Karosse zu bearbeiten und das ist der Punkt an dem unser TÜV dann auf jedenfall aussteigt.