News Fabrik-Neubau: Samsungs 17-Mrd.-Fab zieht in eine 17.000-Einwohner-Stadt

Neodar schrieb:
Ja, und diese neuen Bürger und Kleinunternehmer kann der Staat dann wieder voll ausschröpfen, während sich Samsung weiter freut, dass sie den ganzen Spaß quasi für Umme bekommen.
Bitte keine plumpen Aussagen. Natürlich erhalten Normalos keine Sonderkonditionen. Sie werden aber auch nicht schlechter gestellt als andere auch.
 
Neodar schrieb:
Ja, und diese neuen Bürger und Kleinunternehmer kann der Staat dann wieder voll ausschröpfen

Diese Bürger, bekommen das vom Staat "geschröpfte" Geld jedoch von Samsung für ihre Arbeitsleistung. Wäre Samsung nicht da, könnte man den Bürger nicht "schröpfen" und das Gehalt der Arbeiter ist auch wegen den Kosten vor Ort, so hoch.

Immerhin arbeiten diese Menschen dort in Texas nicht für 600 Dollar pro Monat, wie ein durchschnittlicher philippinischer Arbeiter auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff, unter Flagge vom Kongo.

Topflappen schrieb:
und nach 30 Jahren dicht machen, da Umbau durch fehlende Steuererleichterungen nicht mehr rentabel ist?

Selbst große Einkaufszentren, werden heute für 10-20 Jahre gebaut, danach abgerissen und nur dann neu gebaut, wenn die Kaufkraft in der jeweiligen Region es hergibt.

So funktioniert unser System.

Du darfst gerne demnächst dein Kreuzchen bei Menschen machen, die es gerne anders hätten. :heilig:

mfg
 
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Onkel Föhn schrieb:
Eigentlich eine Farce !
Hauptsache dem "kleinen Mann" eine "Strafe" aufbrummen wenn diese seinen Lohnsteuerausgleich zwei Monate zu spät einreicht ... :grr:
Was wäre die Alternative? Weiterhin ein verschlafenes Nest bleiben und zusehen wie überall anders Geld gemacht wird?

Das rigoroses Eintreiben von Steuern hierzulande finde ich gut. So hat man das Gefühl, dass jeder Steuern zahlen muss und nicht nur die, die dumm genug sind, um nicht durch die Löcher zu schlüpfen.

Was passiert wenn man das Gefühl bekommt, Steuern würden halbherzig eingetrieben sah man ja z.B. in Griechenland als es dort kriselte.
 
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Wattwanderer schrieb:
Weiterhin ein verschlafenes Nest bleiben und zusehen wie überall anders Geld gemacht wird?

Schönes Argument.

Wir haben hier in Brandenburg neidisch auf Kurt Biedenkopf und die Sachsen geschaut. Die haben zwar VW Teile des großen Gartens für die gläserne Fabrik geschenkt und auf dem Berg für AMD und Infineon sogar ein Klärwerk gebaut, dafür aber viele Arbeitsplätze geschaffen. Die "Ökos" haben wir immer belächelt.

Jetzt schlagen wir uns mit Ökos und anderen selbsternannten Baumschützern oder Subventionsgegnern rum, weil wir in Brandenburg den Elon ansiedeln :D

Verrückte Welt.

mfg
 
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[wege]mini schrieb:
Immerhin arbeiten diese Menschen dort in Texas nicht für 600 Dollar pro Monat, wie ein durchschnittlicher philippinischer Arbeiter auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff, unter Flagge vom Kongo.

I loled :D meist ist es aber panama, bahamas, bermudas oder marshallinseln.
 
Es geht "nur" um Steuer auf Grundbesitz und Immobilien und nicht per se keine Steuern mehr!

Dort gibt es wenigstens nur einen Nachlaß, bei uns würden Milliarden reales Geld gezahlt.

Wenn Samsung dort keine Fabrik baut, dann hat die Stadt weder 10% Grundebesitz und Immobilien Steuern, weder irgendwann 15%, sondern wie jetzt schon 0. Also 10 und 15 sind wohl besser als 0.
 
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Rickmer schrieb:
Das ist schlicht falsch.
Ein geographisch ungeeigneter Standort kommt allerdings garnicht erst ins Rennen, daher hört man nicht davon.

Wenn Verfügbarkeit von Frischwasser, Strom, Verkehrsanbindung, Arbeitskräften, etc. nicht stimmen können die für 50 Jahre kompletten Steuererlass bieten und da kommt trotzdem kein Standort hin.
Das ist Quatsch. Wenn dem so wäre, würden viele Projekte garnicht durchgeführt. Selbst in DE erlebt man immerwieder, dass Standorte anderen Auswahlkritieren unterliegen.

Es glaubt doch nicht wirklich jemand, dass die Örtlichen Versorger ohne Anpassungen so ein Projekt stemmen können. Weder das Stromnetz noch die Wasserversorgung werden ausreichend sein.
Stromversorgung wird wohl das kleinste Problem sein, die Fabrik wird ihr eigenes Kraftwerk erhalten, aber Wasser wird ein Riesen Problem sein, wenn nicht autark. Alleine der Bau/Planung von Druckerhöhungsanlagen wird übel. Selbst eine Stadt im Ruhrgebiet hat mit sowas zu kämpfen.

alles eine Frage von Kostenkalkulation und Planungssicherheiten. Die Argumente von anderen Standortvorteilen außer Profit galten in der BRD in den 80er. In den USA galten die, polemisch ausgedrückt, nie. Gerade in einer „bedingungslos Flexiblen“ Gesellschaft, wie die USA, ist der Standort von Arbeitskräften tertiär.

Für global operierende Unternehmen ist Planungs- und Investionssicherheit das wichtigste. Da kann ein Bernie Sanders Präsi werden, dass juckt bei Samsung keinen. In 30 Jahren ist die Anlage entweder EOL oder es kommt ein neuer Deal.

Ob die Materialien jetzt statt (polemisch) 5000km jetzt 5050km durch die Gegend gefahren werden, juckt nicht.
 
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D708 schrieb:
Ob die Materialien jetzt statt (polemisch) 5000km jetzt 5050km durch die Gegend gefahren werden, juckt nicht.
Das ist egal, korrekt.
Aber vernünftige Anbindung für Laster und - je nach Branche und Rohmaterialien - auch Güterzug und Schiff ist verpflichtend.

Schau dir z.B. mal die Positionierung von Kohlekraftwerken in Deutschland an:
https://www.proplanta.de/Maps/Kohlekraftwerke+Deutschland+Standorte-karten.html

Die sind alle in direkter Nähe zu einem Fluss oder einer Eisenbahnstrecke. Keiner baut ein Kohlekraftwerk um dann die Kohle per LKW ran zu fahren - Zufall?

D708 schrieb:
Es glaubt doch nicht wirklich jemand, dass die Örtlichen Versorger ohne Anpassungen so ein Projekt stemmen können. Weder das Stromnetz noch die Wasserversorgung werden ausreichend sein.
Klar. Aber du beschreibst es schon richtig:

D708 schrieb:
alles eine Frage von Kostenkalkulation und Planungssicherheiten. Die Argumente von anderen Standortvorteilen außer Profit galten in der BRD in den 80er. In den USA galten die, polemisch ausgedrückt, nie. Gerade in einer „bedingungslos Flexiblen“ Gesellschaft, wie die USA, ist der Standort von Arbeitskräften tertiär.
Es kommt immer auf die Kosten zurück.
Man muss die Anbindung für den Standort selbst ausbauen? Mehrkosten.
Man muss ein eigenes Kraftwerk und eine komplette Frischwasserversorgung aus dem Boden stampfen? Mehrkosten.
Man muss qualifizierte Arbeitskräfte dazu verleiten, umzuziehen? Je weiter weg, desto teurer. Das war doch mWn auch für die Tesla Gigafab in Nevada zu einem Problem geworden.

Das Ding wird nicht zufällig in direkter Nähe zu Austin statt irgendwo-im-Nirgendwo, Texas, gebaut. Ja, für Amerikaner sind 40km direkte Nähe. Die haben ein etwas anderes Verhältnis zu Distanz als wir Europäer.

Alle Standorteigenschaften gehen in die Kostenrechnung mit ein. Desto schlechter, desto teurer.
Die Kosten für den Erwerb von Grund und Boden sowie jegliche Subventionierung geht in dieselbe Rechnung dann auch mit rein.

Ich hatte demletzt etwas Einblick in die Planung eines neuen Chemiewerks in... Ungarn, glaube ich? bekommen dürfen. Von hoher Wichtigkeit war Positionierung am Fluss (Wasser und Transport) sowie relative Nähe zu Städten mit Universitäten (Arbeitskräfte).
 
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D708 schrieb:
Ich bin gespannt, was die in 10 Jahren machen, wenn das Rinnsal weg ist und der See trocken sein wird.
Naja, das Erdöl Zeitalter geht dann ja auch langsam zu Ende und in Texas dürfte es einige Pipelines geben. Vielleicht kann man davon dann ja welche für das Wasser nutzen.
 
flappes schrieb:
Wenn Samsung dort keine Fabrik baut, dann hat die Stadt weder 10% Grundebesitz und Immobilien Steuern, weder irgendwann 15%, sondern wie jetzt schon 0. Also 10 und 15 sind wohl besser als 0.
Mathematisch sicher richtig, aber trotzdem ist genau diese Schacherei eines der großen Probleme. Durch dieses "besser als nichts" reduziert sich das was Unternehmen beisteuern müssen extrem. Das mag für eine Kleinstadt dann noch profitabel sein, aber die Allgemeinheit verliert. Genau so funktionieren Irland, Luxemburg und Co. Die sind so klein, dass selbst stark reduzierte Steuern großer Firmen ausreichen. So kann man dann wunderbar in Saus und Braus leben, während die anderen Länder in die Röhre schauen.
Genau deshalb sind harmonisierte Steuersätze und reglementierte Subventionen so wichtig. Wenn Unternehmen überall die gleichen Steuern und Abgaben zahlen müssen, entscheiden wieder andere Faktoren und das Gesamtaufkommen steigt.
Wenn wir weiter machen wie bisher und die Standorte sich gegenseitig unterbieten, gewinnen nur die wirklich kleinen, für die selbst massiv reduzierte Sätze großer Firmen ausreichen. Eine Region wie New York kann sich nicht mit 1-2 subventionierten Fabs finanzieren und tausende anzusiedeln ist in Sachen Platz und Ressourcen nicht möglich. So graben sich die Städte und Regionen gegenseitig das Wasser ab und wirklich profitieren können nur die großen Unternehmen.
 
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zonediver schrieb:
Was für eine Schweinerei... Steuererlaß von 90% über 30(!) Jahre... :freak:
Andersrum gesehen gibt es 30 Jahre 10% von einem Großunternehmen die es sonst nicht geben würde. ;)
 
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Rickmer schrieb:
Keiner baut ein Kohlekraftwerk um dann die Kohle per LKW ran zu fahren

Ausnahmen bestaetigen die Regel. In Emery County, Utah wird (bzw. wurde im Jahr 2003) die Kohle mittels LKW-Zuegen von den Minen zu den Kraftwerken gefahren, da waren auf der Strasse dauernd solche LKW-Zuege unterwegs. Hier sieht man zwei solche LKW-Zuege im Hintergund:
 

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Garack schrieb:
Naja sonst würden die halt in Korea oder China oder Bulgarien baun..
China ist bei den foundrys für moderne Prozesse ein rotes Tuch und in Bulgarien wird es schwer das entsprechende Personal zu finden.

Der bedarf an blue collar jobs in solchen Fabriken ist nicht gerade hoch. Die sind ziemlich durchautomatisiert.

Es ist in den meisten Ländern echt schwer das entsprechende Fachpersonal dafür zu finden.
Das ist auch in DE ein massives Problem.

@h00bi Auf Linked In versuchen rauszufinden, welche Headhunter für Samsung Semis US Standorte tätig sind und Kontakt aufnehmen.
 
Palomino schrieb:
Andersrum gesehen gibt es 30 Jahre 10% von einem Großunternehmen die es sonst nicht geben würde. ;)
Genau... und weil die Politik auch so denkt, zahlen große Firmen keine Steuern und die Arbeitnehmer müssen "alles" stemmen... oder glaubst, dass Politiker von "Luft" bezahlt werden... was für ein Witz...
 
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estros schrieb:
Texas bzw Austin ist die Zukunft von High Tech. Schon der Hammer, was sich da gerade ansiedelt. Das neue Mekka, nachdem Kalifornien nach und nach den Bach runter geht.

Da musste ich an das hier denken.
 
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Neodar schrieb:
Wie immer. Der kleine Bürger wird an jeder Ecke zur Kasse gebeten, während große Unternehmen Subventionen und Steuererleichterungen in Millionen- bzw. Milliardenhöhe bekommen.

Gebe dir allgemein recht.
Was man Samsung aber zugute halten muss: Sie produzieren dort auch und haben dort Angestellte, was wiederum den Standort ansich aufbessert

Viel schlimmer:
In Deutschland gibt es Firmen, dessen Hauptsitz in einem Ort liegt, der günstige Steuern anbietet aber dort arbeitet GAR KEINER!


Dagegen ist Samsung ja ein Heilsbringer.
 
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An die Scherzkekse die meinen, Steuervorteile für Unternehmen seien unmoralisch o.Ä.:
Derartige Großbetriebe ermöglichen es, viele viele Menschen in Arbeit zu bringen, wovon auch die lokalen Anwohner profitieren (können). Die Arbeiter dieser Betriebe zahlen Steuern, so dass der Staat entsprechend Einnahmen generiert. Und wer nun meint, dass das ungerecht sei, dem sei gesagt dass die lokalen Anwohner OHNE solche Fabriken auch nciht die Möglichkeit haben in diesen zu arbeiten und eigenes Einkommen zu generieren, wobei das Nettogehalt nach abgezogenen Steuern immernoch deutlich vorteilhafter ist als das, was wäre, würde die Fabrik nicht dort stehen: nämlich gar Nichts.

Es gewinnen also:
das Unternehmen
lokale Anwohner
Staat
zufriedene Kunden des Unternehmens, die die Produkte kaufen können

Wo ist hier das moralische Problem?
 
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@CiX Ich glaube, es geht darum, dass alle von dir beschriebenen Effekte auch eintreten würden, wenn es keine Steuerermäßigungen gäbe. Wenn sich alle Städte einig wären, großen Firmen keine Rabatte zu gewähren, dann würden sich die Firmen ja auch irgendwo ansiedeln. An diesem Ort gäbe es dann alle schönen Sachen plus normale Steuereinnahmen.
Wenn man aber solche Deals macht, dann fängt eine Spirale an: Welche/s Stadt/Land bietet mir noch weniger? Welchen Standortnachteil kann ich über die gesparten Steuern wettmachen? Ab welcher Firmengröße ist man "unterstützenswert"? Letztlich führt es vermutlich dazu, dass Unternehmen, die schon lange an diesem Ort sitzen, die vollen Steuern zahlen, während die Riesenfirmen von außen massig sparen - und im Ernstfall nach der Förderung weiterziehen (Heuschrecken). Der Vergleich zu Irland und Luxemburg innerhalb der EU wurde ja auch schon gezogen.
Ich finde, es ist schwer abzuwägen, welche Vor/Nachteile überwiegen. Deshalb lieber gleiche Regeln für alle und gut ist.

Zum Thema: Ich dachte erst, die bauen ihre Riesenfab irgendwo in die Wallachei :D aber 40km vom bereits bestehenden Werk ist ja keine Entfernung. Wenn sie das mit dem Strom/Wasser denn mal hinbekommen, die Texaner... Generell denke ich ja, dass man Halbleiter durchaus weniger zentralisiert herstellen sollte, aber auf mich hört ja keiner :lol:
 
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