Das Spiel ist durchaus ein netter Zeitvertreib. Man ertappt sich doch immer wieder dabei, mal eben kurz das Spiel anzuwerfen.
Es dreht sich also alles darum, einen Vault erfolgreich zu betreiben. Ein kurzes Tutorial erklärt die Grundlagen.
Zunächst einmal startet man mit einer handvoll Menschen und einem kleinen Startkapital. Nun gilt es, auf dieser Basis den Vault auszubauen. Dazu baut man zunächst Räume, mit denen man die drei Hauptressourcen des Spiels produziert: Wasser, Nahrung und Energie. Dann besetzt man diese Räume mit den entsprechenden Menschen und los geht es.
So weit, so einfach. Fallout Shelter ist mit Sicherheit kein hochkomplexes Spiel, dennoch bietet das Management durchaus einiges an Tiefe. So greifen zum Beispiel die Wirkungsweisen der Hauptressourcen in einander über: Ohne Energie kann ich die anderen Produktionsstätten nicht betreiben. Zu wenig Nahrung lässt meine Bewohner hungern und deren Motivation sinken, was sich auf die Arbeitsleistung niederschlägt. Die Produktion einer Ressource kostet Zeit. Je motivierter die Leute, desto kürzer der Zeiteinsatz. Kein Wasser bedeutet Strahlenvergiftung, welche sich ebenfalls auf die Motivation und Gesundheit der Bewohner auswirkt.
Damit das ganze nicht zu langweilig wird, gibt es Zufallsereignisse, die allesamt negative Folgen für den Vault haben.
Zum einen kann der Vault überfallen werden. Während des Überfalls wird nicht nur die Produktion der Ressourcen gestört, selbige werden dabei auch noch geklaut. Je länger der Überfall dauert, desto weniger Ressourcen bleiben am Ende über.
Zum anderen kann es im Vault brennen und ein Befall mit Rad-Kakerlaken geben. Beides sollte schnell bekämpft werden, da sich sonst das Feuer und die Kakerlaken im Vault ausbreiten können. Auch hier werden dabei Produktionsprozesse unterbrochen.
Einen kleinen Rollenspielansatz gibt es auch. Jeder Bewohner hat die aus Fallout bekannten Attribute. Jeder Raum bzw. die Produktionsstätten im Vault haben Anforderungen an ihre Arbeiter. So benötigt das Kraftwerk z.B. Bewohner, die einen Bonus auf Stärke haben, Kantinen wollen Bewohner mit Bonus auf Beweglichkeit und so weiter. Man kann diese Vorgaben zwar ignorieren, aber es leidet die Effizienz darunter. Zudem sinkt die Motivation der Bewohner, wenn sie Arbeiten ausführen sollen, die ihnen auf Grund ihrer Werte nicht liegen.
Die Attribute der Bewohner wiederum werden durch verschiedene Dinge beeinflusst. Es gibt Kleidung, die bestimmte Attribute erhöhen. Dann kann man später im Spielverlauf Räume bauen, mit denen man gezielt bestimmte Attribute trainieren kann.
Zu guter letzt kann man noch seine Bewohner auf Erkundung in das Ödland schicken. Das ist wichtig, um an Kleidung und vor allem Waffen zu kommen. Am Anfang sind es noch relativ kurze Ausflüge, später werden sie länger und bringen auch entsprechende Belohnungen.
Und tatsächlich können die Bewohner im Vault und auf Erkundung sterben. Zwar kann man letztendlich die Bewohner gegen Bares wiederbeleben, aber das wird teurer, je erfahrener der Bewohner ist.
Hat man den Dreh raus, ist das Spiel auch nicht wirklich schwierig. Aber gerade zu Beginn kann man scheitern, wenn man z.B. zu aggressiv expandiert oder bei niedrigem Ressourcenstand mehrere Zufallsereignisse verkraften muss.
Ich hab schon drei gescheiterte Vaults.
Die In-App-Käufe sind nicht der Rede wert. Einen wirklich spielentscheidenden Einfluss haben sie nicht.
Alles in allem: charmanter, kleiner Zeitfresser.