Also nach dem TV-Duell bin ich sehr froh, dass ich den Kanzler in DE nicht direkt wählen muss. Meiner Meinung nach müssen die da beiden mit der Absicht reingestolpert sein, politischen Suizid zu begehen. Deswegen hab ich dann nach ner Stunde auch angefangen, nebenbei Naruto zu schaun.
Okay, nun mal im Ernst. Beide waren meiner Meinung nahc viel zu verkrampft und wollten bloß keine Schwachstelle ihrer Konzepte eingestehen - koste es, was es wolle. Und grad weil sie sich so darauf versteift hatten, ihre Konzepte als unanfechtbar darzustellen, haben sie sich oft zu sehr darauf festgefahren, sich durch die Fehler der Gegenpartei zu rechtfertigen.
Natürlich treten die Kanzlerkanidaten als Vertreter ihrer jeweiligen Partei an, aber ich möchte mal behaupten, dass zB Frau Merkel nicht Herr Kohl ist und die Partei nicht die gleiche ist, wie vor 7 oder 8 Jahren.
Übrigens hat die Merkel durchaus gesagt, dass die CDU (angeblich) in den letzten 7 Jahren dazugelernt haben will und vorher wirklich nicht alles perfekt gelaufen ist. Schröder hat im Gegenzug immer wieder darauf bestanden, dass die Union mit der Rot-Grünen Regierung gemeinsam gearbeitet hat, wenn es um gewisse Reformen ging.
Aber weiter waren beide wohl nicht in der Lage, über ihren parteipolitischen Tellerrand zu blicken. Oder hatten sie einfach Angst runterzufallen?
Und mal ehrlich. In meinen Augen sollte sich eine gute Regierung mittelfristig einen Dreck um die Benzinpreise scheren und ihre Kraft lieber darein stecken, alternative Energien für mobile Fortbewegungsmittel (Auto, Bahn, Flugzeug) zu erschliessen.
Denn solange die Mobilität einer Nation weiterhin von einer einzigen, versiegenden Quelle abhängig ist, ist das Land nicht nur verwundbar, sondern so gut wie tot und kann schamlos ausgebeutet werden.
Analog hat ihnen bei der Arbeitsmarktpolitik der Weitblick gefehlt. haben die sich eigentlich mal gefragt, wie es bei 5 mio arbeitslosen sein kann, dass es im Land über Jahre unbesetzte Stellen gibt?
Zumindest für den Betrieb, in dem ich arbeite kann ich eindeutig sagen, dass es für die vorhandenen Aufgaben an qualifizierten Berufseinsteigern mangelt. Und das ist und bleibt ein Problem der Allgemeinen (Aus-)Bildung - sprich Schule.
Denn wenn DE die qualifizierten Kräfte hätte, die die Wirtschaft sucht, wären wir zwar (wie im TV-Duell erwähnt) vllt nicht der billigste Produktions-/Forschungsstandort, aber einer der effektivsten und somit wieder Neuinvestitionen wert.
Weiter möchte ich an dieser Stelle nicht auf die Wahlprogramme der Parteien eingehen. Dies wurde schliesslich schon an anderer stelle im Forum gemacht.
Aber noch ein kleinwenig zu Merkel und Schröder.
Frau Merkel kam mir zumindest zu Anfang bisweilen etwas unbeholfen und aufgeregt vor, was vor allem in vielen Versprechern etc zu erkennen war.
Herr Schröder hingegen hat zeitweise scheinbar Probleme damit gehabt, mit dem gebotenen Ernst an diese Konversation heranzugehen.
Dafür haben beide gewusst, worüber sie reden bzw für was ihre Partei steht und was ihr Kontrahent in der Vergangenheit alles falsch gemacht hat.
Leider haben beide scheinbar nicht so ganz verstanden, was ihr jeweiliges Gegenüber für Ideen hat und haben diese scheinbar ohne ernsthaft darüber nachzudenken die üblichen Kritikpunkte der Experten runtergebetet ob sie nun inhaltlich gepasst haben oder nicht.
Damit ging dann leider auch der Bezug auf die von den Moderatoren gestellten Fragen verloren, was jetzt wiederrum die politischen Lager dem Kanidaten der Gegenpartei vorwerfen.
Abschließend würde ich gerne nochmal darauf hinweisen, dass der Einzige Sinn udn Zweck eines TV-Duells sein sollte, dass die Spitzenkanidaten der Parteien mit eigenen Worten nochmal die Programme, für die sie stehen dem Bürger verständlich näherbringen. Natürlich gehört es dazu, Schwächen eines anderen Konzeptes aufzuzeigen um es so als Option auszuschließen. Aber dieser Aspekt sollte nicht die Oberhand gewinnen.
Ebenso ist auch ein Kanzler seiner Partei und ihrem Programm verpflichtet, weswegen man bei seiner entscheidung imemr bedenken sollte, dass auch der sympathischte Kanzler nichts bringt, wenn das Programm der Partei allerhöchstens als Witzesammlung für staubtrockenen Politikwissenschaftlern taugt.