Aber schon Dein Argument, der Zins könne nur wieder von Krediten kommen, ist absoluter Nonsens. Am Beispiel der Bauern hier im Thread wurde das schon deutlich gemacht.
Drei Bauern verdienen jedes Jahr 1.000 Euro netto. Nun machen wir es von mir aus mit dem Buchgeld und nehmen der Einfachheit halber an, dadurch würde sich die Geldmenge verdoppeln.
Nun zahlt Bauer A 100 Euro bei seiner Bank ein und lebt dieses Jahr von 900 Euro. Bauer B und Bauer C nehmen bei der Bank jeweils einen Kredit über 100 Euro auf (zu 10 Prozent), den sie nach einem Jahr zurückzahlen.
Im zweiten Jahr haben alle drei Bauern wieder 1.000 Euro verdient. Die Bauern B und C zahlen ihre Kredite zurück, jeweils 110 Euro inklusive Zinsen. Und Bauer A holt sich seine Einlage von der Bank zurück, 220 Euro inklusive Zinsen.
Bauer A kann im zweiten Jahr von 1.220 Euro legen, die Bauern B und C von 890 Euro. Das virtuell geschöpfte Geld ist wieder weg und der Zins wurde aus dem Einkommen der Bauern B und C gezahlt, nicht aus irgendwelchen Krediten.
Und dass die in Umlauf befindliche Geldmenge höher oder niedriger ausfallen kann, hängt wie gesagt mit der Umlaufgeschwindigkeit zusammen. Aber darauf gehen Fabian & Co. erst gar nicht ein, weil sonst ihre Argumentationskette reißen würde.
Dein Nicolas Hofer zieht hier auch nicht. Das ist doch einer der Typen, die bei Zeitgeist, Infokrieg.tv und secret.tv abhängen. Für mich ist das einer der Verblendeten bzw. einer der Blender. Es fängt bereits damit an, dass er so tut, als sei die VWL bei der Neoklassik des 19. Jahrhunderts stehengeblieben. Denn nur vor deren Hintergrund argumentiert er - und die Masse der unwissenden Zuhörer fällt dankbar darauf herein und hält ihn für den Messias der Finanzwissenschaft.
Geldneutralität:
http://www.finanz-lexikon.net/Geldneutralität, langfristige_1311.html
Geldschleier:
http://www.finanz-lexikon.net/_geldschleier
Money-matters-Theorem:
http://www.finanz-lexikon.net/_money-matters-theorem