Flutopfer im Ahrtal werden bis zu 80% entschädigt. Wie gerecht ist das?

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P4ge schrieb:
ehmen wir dein Beispiel und du stellst dein Auto wegen des Hagels in ein Parkhaus ab (zum Schutz), dieses brennt aufgrund von dummen Verkettung ab (und säuft ab weil es eine Tiefgarage ist)
Ich habe von Parkhäusen nun wenig Ahnung aber sollte ein Parkhausbetreiber nicht auch genau dagegen versichert sein? Wenn die Butze abbrennt mit all den Fahrzeugen darin? Da geht es ja sehr schnell um mehrere Millionen an „Inventarwert“. Ansonsten auch die Frage, ob das eigene KFZ gegen Brandschäden versichert ist (Zumindest im Kasko-Bereich)?

Das Hochwasser im Ahrtal war ein wirklich außergewöhnliches Ereignis, und zumindest einige Schäden und insbesondere viele Todesopfer sind auch dem Versagen der Behörden zulasten zu legen. Insbesondere die fehlende Vorwarnung und frühzeitige Evakuierung der Menschen dort. Gerade auch von den Campingplätzen DIREKT am Fluss.
Ist ja nicht so, dass nicht schon Tage vorher die Risikolage und Gefahrenlage bekannt gewesen wäre.

Ich hoffe ja inständig, dass die Behörden in der ganzen Republik etwas draus gelernt haben. Das Ahrtal ist sicher nicht die einzige topographische Risikoregion in Deutschland.
 
Khaotik schrieb:
Ich habe von Parkhäusen nun wenig Ahnung aber
Ach komm, ihr wisst doch was ich meine. Verkettung von einzelnen Versagen die wir jeweils verstehen, dem wir nichts beimessen, aber im Gesamtprodukt Hochwasser kommt es dann halt zum GAU.

Snowi schrieb:
Das muss aber drin sein wenn es geht, so leid es mir für die tut (Und auch für mich), deren Finanzierung sowieso schon am Limit ist.
An dem Punkt nehm ich den Staat in die Pflicht. Wenn er es schon erlaubt dort zu bauen, muss eine Versicherung Pflicht/zumindest möglich sein.
 
Das Problem idt doch dass ehemalige Flut Gebiete vor den ortschaften heutzutage auch nicht mehr zur Verfügung stehen ubd daran sind Kommunen, und Land mit Schuld
 
P4ge schrieb:
An dem Punkt nehm ich den Staat in die Pflicht. Wenn er es schon erlaubt dort zu bauen, muss eine Versicherung Pflicht/zumindest möglich sein.

Stimmt, wobei die heutigen ja zumindest nichts dafür können... Die betroffenen Gebäude sind ja oft schon sehr alt und wurden gebaut, als es noch niemanden interessiert hat. Und wenn man dann erbt, schlägt man das auch nicht aus, kann ich schon verstehen.
Theoretisch müsste man solche Häuser abreißen, sobald die aktuellen Bewohner raus sind. Die Erben müsste man dann natürlich entschädigen. Aber gut ist die Lösung auch nicht. Ist wie das Rentenproblem bei uns, früher wollte sich damit niemand beschäftigen, also hat man es einfach ignoriert.
 
Ravenstein schrieb:
ehemalige Flut Gebiete vor den ortschaften
Gut, jetzt muss man im Ahrtal auch so fair sein und festhalten, dass es da kaum Möglichkeiten für Flutgebiete der Ahr selbst gibt. Das hat schon seinen Grund, dass der Fluss hier von 80cm auf über 9m steigen kann.

Ein großes Problem war doch auch die enorme Menge an Treibgut, das die Brückendurchlässe verstopft und somit zu einer zusätzlichen Aufstauung geführt hat.

P4ge schrieb:
Wenn er es schon erlaubt dort zu bauen, muss eine Versicherung Pflicht/zumindest möglich sein.
Da stimme ich dir zu. Hier muss meiner Meinung nach auch nachgebessert werden. Es muss eine Grundversicherung angeboten werden, wenngleich die natürlich entsprechend hoch ausfallen kann. Aber das ist auch nur logisch.
Beim Auto bezahlen wir bei einem Neuwagen für 30.000€ auch gleich mal 1000€ für VK; warum also nicht bei einem Objekt für 250.000€ auch 1000€ im Jahr für Elementarversicherung wg. Hochwasser im Flutgebiet? Hört sich natürlich viel an, aber im Ausblick darauf, dass man darauf angewiesen ist (weit mehr als auf ein Auto btw.), ein doch geringer Betrag.
 
Und an diesem Punkt stehe ich halt. Nehme ich die Person raus die aus dem Haus nicht "raus will"? Weiß sie ob der Gefahr?
Macht der Staat genug? Das hält sich bei mir alles die Waage.

Ravenstein schrieb:
Das Problem idt doch dass ehemalige Flut Gebiete vor den ortschaften heutzutage auch nicht mehr zur Verfügung stehen ubd daran sind Kommunen, und Land mit Schuld
Ist das wirklich der Staat alleine dran Schuld? Wenn nach immer mehr Bauland gefragt wird, wird auch der Nutzungsplan ständig angepasst. Als ob sich die Natur an solche Pläne halt. Bedeutet nicht das der Staat schuldlos ist.
 
Ja und in den Medien und in Gesprächen wird halt nur zu gern die Schuld hauptsächlich dort gesucht. Ich fang halt Das Feld von der anderen Seite gerne an. Wie viel Schuld trifft mich und gehe den Weg bis zum Staat
 
P4ge schrieb:
Wie viel Schuld trifft mich und gehe den Weg bis zum Staat
Bei einer Schuld kann man lediglich demjenigen in die Geldbörse greifen.
Wichtiger ist doch, was ist die Konsequenz daraus und was machen wir dadurch heute besser?
 
Snowi schrieb:
In diesem Zeitraum sehe ich es daher ohnehin als gut an, dass auch vom Staat geholfen wird.
Bei Einzelfällen geht diese Bearbeitung ja normalerweise deutlich schneller, aber bei solchen Großereignissen...

Nur ganz wenige Gebäude an dem Fluss sind nicht gegen Hochwasser versicherbar. Das muss aber drin sein wenn es geht, so leid es mir für die tut (Und auch für mich), deren Finanzierung sowieso schon am Limit ist.
Der Versicherer macht ja auch nur eine Risikoabschätzung ob es sich für ihn lohnt etwas zu versichern. Wenn man also zu dem Schluss kommt, das jemand seine 1 Mio teure Villa gegen Hochwasser versichern möchte, es dort aber alle 2 Jahre regelmäßig zu Überfutungen kommt, dann wird man sich das genau überlegen ob man einen Versicherungsschutz bietet oder nicht.

Bezüglich staatliche Hilfen, es ist natürlich ein großer Unterschied ob man versicherten Bürgern mit finanziellen Mitteln aushilft und sie sich später von den Versicherungen zurück holt oder ob man Steuergelder verschenkt. Ersteres is eigentliche eine Selbstverständlichkeit - zweiteres ein No-Go.
 
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SavageSkull schrieb:
Wichtiger ist doch, was ist die Konsequenz daraus und was machen wir dadurch heute besser?
Also von der Regierung (egal welche) erhoffe ich mir zwar eine bessere Planung, erwarte diese aber nicht.
Von den Bürgern erwarte ich eine bessere Vorbereitung und hoffe das wenigsten 50% davon auch umgesetzt werden.

Ich z.B. habe einen 2. Damm zum Fluss gebaut und mich zu meinen Nachbarn abgesichert, da ich nicht weiß wie sicher deren Sicherungsmaßnahmen sind. Klingt zwar zunächst egoistisch, aber sich auf die Hilfe andere zu verlassen und im Ernstfall alleine zu sein halte ich für schlimmer.
 
Wer in einem möglichen Überflutungsgebiet lebt und nicht von dort wegzieht ist einfach nur selber Schuld wenn was passiert. Da wundert es auch nicht das die Versicherungen keinen Versicherungsschutz bieten und erstrecht darf der Staat dort nicht helfen.

Aktuell wird doch die Infrastruktur im Ahrtal wieder aufgebaut.... wie unfassbar dämlich ist das denn? Das ist Steuergeldverschwendung as its best...
 
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Was sind denn "mögliche" Überflutungsgebiete? Das betrifft ja im Zweifel sehr viele Gebiete und die müssen nicht mal an einem Gewässer liegen.
Viele Maßnahmen wie Flussbegradigungen oder das Umfunktionieren von Auenflächen sind ja erst in den letzten Jahren oder Jahrzehnten passiert. Da können die Einwohner, deren Familien dort teilweise seit mehreren hundert Jahren leben mal gar nichts für. Natürlich muss der Staat da helfen, er hats ja verbockt.
Die Infrastruktur muss wieder aufgebaut werden, dort leben ja nach wie vor Menschen... das muss dann aber mit Maßnahmen einhergehen um solche Situationen in Zukunft zu verhindern oder abzuschwächen.
 
Ich habe kein Verstädnis dafür, wenn Geld vom Staat kassiert wird und an der gleichen Stelle neben dem Bach/Fluß neu gebaut wird. Ebenso sollte keiner der Hausbesitzer Geld vom Staat erhalten, wenn er Jahrelang die Versicherung für sein Haus gespart hat.
Ich habe auch eine Erdbeebenversicherung mit drin, weil es hier 10x im Jahr rüttelt.
 
Das meinte ich weiter oben mit den überflutubgsflächen
Die sind politisch abgebaut worden, sonst wäre dass Wasser keine 9meter hoch infen ortschaften gestanden sondern nur 1 bis 2 Meter wie bei regulären Überflutungen
 
Buttkiss schrieb:
Da können die Einwohner, deren Familien dort teilweise seit mehreren hundert Jahren leben mal gar nichts für. Natürlich muss der Staat da helfen, er hats ja verbockt.
Das mag zwar hart klingen, aber dann muss man von dort weg ziehen. Und nein, "der Staat" hat das nicht verbockt, denn wir sind der Staat.

Wenn dann hats die Regierung verbockt, aber welche denn genau? Solche Projekte werden ja eher von Regional- und Landesregierungen entschieden und nicht von einer Bundesregierung. Und diese sind ja auch gerne mal im Namen der Wirtschaft (NRW RWE Laschet hust*hust) tätig und nicht zum Wohl des Bürgers.

Also warum sollte das ganze Volk in Sippenhaft genommen werden weil eine Handvoll Politiker in ihrem eigenen Interesse (Spenden usw) gegen ihre eigenen Bürger Projekte in Angriff nehmen die am Ende nur ihnen selbst und ihren "Auftragsgebern" nützen?
 
DevPandi schrieb:
Dein Beitrag ist in der Form durchaus an Komik nicht zu überbieten, weil es sehr gut zeigt, wie widersprüchlich teilweise die Menschen in so einem Thema agieren können.
Ich habe einen Bericht zitiert, in dem sich andere Leute geäußert haben - absolute Komik (von deiner Seite).
 
@ZeT
Dann musst Du das aber auch weiter spinnen für alle Eigentümer die an Hängen wohnen, denn es könnte ja eine Schlammlawine kommen, die an der Küste wohnen, denn es könnte ja ein Tsunami kommen, die in der Nähe von Atomkraftwerken wohnen, die in der Nähe stillgelegter Bergwerke wohnen, ...
Wie gesagt, ein Überflutungsgebiet muss nicht mal an einem Gewässer liegen. Wo ist denn dann siedeln noch erlaubt? Weiterhin ist dir sicher nicht klar, das Deine Forderung Millionen von Menschen betreffen würde. Wer bezahlt denen denn deren Umsiedlung und woher soll überhaupt das nicht existente Bauland kommen?
Die Entscheidungen werden von lokalen Behörden getroffen, die Teil des Staates sind..... das hat nichts mit wir sind der Staat zu tun.
Hier sind nicht irgedwelche korrupten Politiker oder Behörden schuld, dieses Vorgehen wurde und wird hier in Deutschland einfach seit Jahrzehnten so gehandhabt weil Land eben knapp und teuer ist und den Klimawandel haben wir schließlich alle mit verursacht. Auch Du.
 
ZeT schrieb:
Wer in einem möglichen Überflutungsgebiet lebt und nicht von dort wegzieht ist einfach nur selber Schuld wenn was passiert.
ZeT schrieb:
Das mag zwar hart klingen, aber dann muss man von dort weg ziehen. Und nein, "der Staat" hat das nicht verbockt, denn wir sind der Staat.

Wenn dann hats die Regierung verbockt, aber welche denn genau? Solche Projekte werden ja eher von Regional- und Landesregierungen entschieden und nicht von einer Bundesregierung. Und diese sind ja auch gerne mal im Namen der Wirtschaft (NRW RWE Laschet hust*hust) tätig und nicht zum Wohl des Bürgers.
Ok ICH muss jetzt wegziehen, weil untere Wasserbehörde und Bauamt Flussbegradigungen durchführen, neue Überflutungsgebiete ausbauen etc. . Alles Punkte an denen ich nie mitwirken kann, mit keiner Wahl. Das soll MEINE Schuld sein?
Und selbst wenn, unabhägig von der emotionalen Verbindung zu Orten, muss ich dann auf eigene Kosten am neuen Ort bauen? Denn das alte Grundstück kann ich ja nur für nen warmen Händedruck verkaufen, ist ja nichts Wert.

Befass dich mal mit Boris und HQ100 Karten um deine Ortschaften/Gewässser, da wird es bestimmt einige Ecken geben.
Buttkiss schrieb:
Die Entscheidungen werden von lokalen Behörden getroffen, die Teil des Staates sind..... das hat nichts mit wir sind der Staat zu tun.
Hier sind nicht irgedwelche korrupten Politiker oder Behörden schuld, dieses Vorgehen wurde und wird hier in Deutschland einfach seit Jahrzehnten so gehandhabt weil Land eben knapp und teuer ist und den Klimawandel haben wir schließlich alle mit verursacht. Auch Du.
Wobei wir als bauwillige Bevölkerung schon die Politik unter Druck setzen mit "Forderungen" ala "wir brauchen mehr Land". Das ist ein ständiges Henne - Ei Problem
 
Das Land ist aber halt begrenzt und wir brauchen einfach immer mehr Platz. Die Ausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen verläuft wesentlich dynamischer als die Bevölkerungsentwicklung.
Gründe hierfür sind die Ausweisung von Bauland in Gebieten mit Bevölkerungsrückgang, die Zunahme der Einpersonenhaushalte und der zunehmende Bau von Gewerbe- und Verkehrsflächen. In Bayern z.B. ist der Flächenverbrauch pro Nase in den letzten 40 Jahren um gut ein Viertel angestiegen. Rein rechtlich müssten für jede Versiegelung Ausgleichsflächen geschaffen werden, die es aber kaum noch gibt.
 
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