Flutopfer im Ahrtal werden bis zu 80% entschädigt. Wie gerecht ist das?

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OdinHades schrieb:
Ja, hinterher ist man immer schlauer. Hättste ma, hättste ma. Lässt sich leicht sagen, wenn man mit dem Arsch im Warmen hockt.

Ich weiß was du meinst, aber eine Wohngebäudeversicherung incl. Elementarschäden ist jetzt nichts, worauf man dieses Sprichwort beziehen könnte. Wenn man eine Immobilie erwirbt, egal wie, erkundigt man sich doch über sowas? Muss ja kein Hochwasser sein. Auf einem Berg kann es ein Erdrutsch sein, oder egal wo ein Blitzeinschlag. Bei meinen Eltern ist es ein Fachwerkhaus, das ggf. auch schnell anfängt zu brennen nach einem Blitzeinschlag. Vor wenigen Jahren auch genau so im Ort passiert. Blitz eingeschlagen, Dach hat gebrannt, und bis die Feuerwehr da war, ist quasi schon innen alles am Fackeln gewesen. Haus wurde gelöscht und hat als ganzes überstanden, aber musste eben komplett Kernsaniert werden, viele Balken getauscht usw.
Waren aber glücklicherweise versichert.
Ist wie bei einem Hausbau, wo man dann selbst keine Ahnung hat. Kann man machen, würde ich auch wenn die Preise nicht so absurd wären, aber dann würde ich mir eine Baubegleitung mit Fachkenntnis, die regelmäßig schaut ob die nicht zu viel pfuschen.

OdinHades schrieb:
Wie lange die Versicherungen solche Späße zu bezahlbaren Preisen noch mitmachen, wenn sich in Zukunft Umweltkatastrophen häufen und an Intensität zunehmen, ist auch nochmal ne ganz andere Frage. Darüber hinaus kann es in manchen Fällen auch Monate oder gar Jahre dauern, bis die Versicherung tatsächlich zahlt.

Falls sich diese Art von Katastrophen deutlich häuft, wird es tatsächlich teurer. Aber wenn es weiterhin selten bleibt, d.h. sowas passiert alle paar Jahre mal irgendwo in DE, werden die Preise ziemlich sicher so bleiben.
Da wird auch keine Versicherung dran pleite gehen, das wird alles über Rückversicherungen aufgeteilt.

Bevor es hier auch heißt, ich will/würde den Leuten nicht helfen: Ich habe auch nicht wenig gespendet. Allerdings bin ich trotzdem der Meinung, dass man selbst auch Verantwortung übernehmen sollte. Und dazu gehört auch eine Wohngebäudeversicherung. Oder dass man sich einfach keine eigene Immobilie kauft, die sowieso aktiv gefährdert ist. Also sowas wie Köln Rodenkirchen, wie oben erwähnt. Würde ich mir nie eine Wohnung / ein Haus kaufen, welches <75-100m am Rhein ist.
 
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Keylan schrieb:
Andererseits verschiebt es quasi die Solidargemeinschaft die in diesem Fall aufkommt von allen Steuerzahlern eben auf alle Immobilienbesitzer. In anbetracht das in Deutschland jeder der eine Immobilie besitzt eher im oberen Bereich der Vermögensbildung steht kann ich auch sehen das genau diese Gruppe hier die Last tragen sollte.
Ich denke auch, dass das der richtige Weg wäre, allerdings nur über einen staatlichen Versicherungsträger. Ansonsten ginge wieder ein komplett undurchsichtiger Preis und Abdeckungswettbewerb los, den am Ende keiner mehr durchschaut.
Wenn alle sich versichern müssten, blieben die Prämien, auch in Hochrisikogebieten in einem vertretbaren Rahmen. Es ist sogar fraglich ob es dann überhaupt einen Sinn machen würde die Prämie abhängig vom Gefährdungspotential zu berechnen. Ich würde sagen nein, weil unnötig, wenn tatsächlich Jeder dort einzahlt.

Allerdings würde das natürlich nicht nur Immobilienbesitzer "treffen", denn der Vermieter wird das natürlich auf den Mietpreis aufschlagen. Insofern zahlt das am Ende dann natürlich doch wieder Jeder, aber abhängig vom Gebäudewert.
 
Blende Up schrieb:
Allerdings würde das natürlich nicht nur Immobilienbesitzer "treffen", denn der Vermieter wird das natürlich auf den Mietpreis aufschlagen. Insofern zahlt das am Ende dann natürlich doch wieder Jeder, aber abhängig vom Gebäudewert.
Ich behaupte einfach mal, dass die Masse der vermieteten Gebäude ohnehin bereits eine Elementarschadenversicherung hat. In der Regel sind das ja Investionsobjekte und da sichert man sein Kapital gegen totalverlust ab und schlägt die Kosten wie beschrieben um.
Es ist eher der Häuslebauer der sagt ihn wird es schon nicht treffen, und er hat das ja alles direkt im Zugriff und kommt schon zurecht, der hier Versucht ein paar EUR zu sparen. Und sei es eben weil er eben jeden EUR zusammenkratzt um die Tilgung zu seinem Hauskredit auch hin zu bekommen.
Das ist bei einer Investiontsimmobilie eine ganz andere Herangehensweise.
 
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OdinHades schrieb:
Letzten Endes kann jeden irgendeine Katastrophe treffen und man kann sich auch nicht gegen alles versichern. Ich lebe nach dem einfachen Grundsatz, jeden Menschen so zu behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte. Und wenn ich in Not gerate, bin ich für Hilfe dankbar. Deshalb biete ich solche auch selbst an, ohne lange nachzufragen, ob das nun gerecht oder ungerecht ist und bla. Ich hab sogar ein bisschen was gespendet und verrechne das nicht mit meinen Einnahmen in der Steuererklärung. Ich linksgrünversiffter Gutmensch. =P

Aber genau darum gehts mir doch hier in dem Thread.

Den Leuten im Ahrtal wird geholfen.
Wenn morgen der Blitz in mein Haus einschlägt und es abbrennt.

Wieviel spendest du mir dann?
Oder der Staat?

Das ist doch das Problem.
Das Ahrtal ist eine große Sache, weil es viele Leute betrifft.
Jeder für sich betrachet hat aber keinen größeren Schaden, als jemand, dem sein Haus durch einen Blitzschlag abbrennt.
Der im Ahrtal bekommt seinen Schaden aber großteils von den Steuerzahlern bezahlt.
Derjenige, dessen alleinstehendes Haus durch einen Blitzschlag abbrennt, darf seinen Schaden selber bezahlen.
Das ist eben meiner Meinung nach ein No-Go wie man Steuergelder verteilen darf.
Entweder alle deren Haus durch eine Naturgewalt zerstört wird bekommen etwas, oder keiner.
Es kann doch nicht sein, dass 2 Leute jeweils 500.000 Euro Schaden haben und einer davon 80% Erstattet bekommt, weil es seine Nachbarn auch erwischt hat und der andere, dessen Haus alleine abgebrannt ist, bekommt 0,- € weil es das einzige Haus in der Gegend war, dass es erwischt hat.
Versteht ihr jetzt, was ich die ganze Zeit mit diesem Thread sagen will?

Blende Up schrieb:
Ich denke auch, dass das der richtige Weg wäre, allerdings nur über einen staatlichen Versicherungsträger. Ansonsten ginge wieder ein komplett undurchsichtiger Preis und Abdeckungswettbewerb los, den am Ende keiner mehr durchschaut.
Wenn alle sich versichern müssten, blieben die Prämien, auch in Hochrisikogebieten in einem vertretbaren Rahmen. Es ist sogar fraglich ob es dann überhaupt einen Sinn machen würde die Prämie abhängig vom Gefährdungspotential zu berechnen. Ich würde sagen nein, weil unnötig, wenn tatsächlich Jeder dort einzahlt.

Allerdings würde das natürlich nicht nur Immobilienbesitzer "treffen", denn der Vermieter wird das natürlich auf den Mietpreis aufschlagen. Insofern zahlt das am Ende dann natürlich doch wieder Jeder, aber abhängig vom Gebäudewert.

Bitte auch alle Autos verstaatlichen.
Denn sonst geht da ein komplett undurchsichter Preis und Ausstattungswettbewerb los, den am Ende keiner mehr durchschaut. Die Trabbies waren doch alle gut. Hatten keine Ausstattung, die man vergleichen musste.
Oder auch die Medizin.
Gegen Schmerzen gibt es so viele Mittel. Ich kenne mich da schon gar nicht mehr aus.
Einfach ein staatliches müsste doch reichen.
Oder bei den Handys. So viele Funktionen.
Würde nicht ein staatliches, mit dem man nur telefonieren kann nicht reichen?
Es könnte doch sonst sein, dass ich mir ein Handy kaufe und plötzlich ein anderes einen größeren Funktionsumfang hat als meines. Das will ich natürlich nicht.

Dann finde ich auch, dass es keinen Unterschied wegen Gefährdungsgebieten geben soll.
Mein Haus am See ist wunderschön. Aber leider auch Hochwassergefährdet.
Ich wäre aber dankbar, wenn mir die Leute aus den Nichthochwassergebieten mir meine Prämie mitsubventionieren würden. Die haben zwar selber ein viel geringeres Risiko, aber so ist es doch viel solidarischer. Dafür, dass die sich selber ein Haus am See erst gar nicht leisten können. Dafür kann ich ja nichts.
 
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Blitzschlag ist ein relativ schlechtes Argument, der wird von der Wohngebäude bzw. von der Hausrat, je nachdem was betroffen ist, abgesichert.

Gegenfrage, warst du mal im Ahrtal, hast du dir ein Bild der Lage gemacht? Ich wohne in der Nähe und kann sagen, dass es da aussieht wie nach dem Krieg. Das ist 0,0 vergleichbar mit Einzelschicksalen, die keine Frage auch schlimm sind, aber da kenne ich auch genug Beispiele wo zu Spenden aufgerufen und geholfen wurde.

Klar da kommt nicht der Staat und hilft, aber das liegt unter anderem auch daran, dass er von dem Einzelschicksal eben nichts mitbekommt. Die Verteilung von Geldern ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst. Man kann nicht wegen jedem Menschen dem etwas schlimmes passiert, eine Bundestagsdebatte führen. Genau deswegen sind ja Katastrophenschutzfonds im Gespräch, damit es für solche Fälle Gelder gibt.
 
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nebulein schrieb:
Blitzschlag ist ein relativ schlechtes Argument, der wird von der Wohngebäude bzw. von der Hausrat, je nachdem was betroffen ist, abgesichert.

Hochwasser doch ebenso.
Nur muss ich in beiden Fällen eben erstmal die Versicherung dafür abgeschlossen haben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass im Ahrtal mit Hochwasser zu rechnen ist, war auf alle Fälle größer, als dass ein einzelnes Haus vom Blitz getroffen wird.

nebulein schrieb:
Gegenfrage, warst du mal im Ahrtal, hast du dir ein Bild der Lage gemacht? Ich wohne in der Nähe und kann sagen, dass es da aussieht wie nach dem Krieg. Das ist 0,0 vergleichbar mit Einzelschicksalen

Wo ist der Unterschied, ob mein Haus im Ahrtal weg ist, oder ob es bis auf die Grundmauern abgebrannt ist?
Es braucht in beiden Fällen 500.000 Euro, damit man es wieder aufbauen kann und es werden beide Häuser für 1 Jahr nicht bewohnbar sein. Beide müssen also in der Zeit eh woandes wohnen.
Bis der im Ahrtal sein Haus wieder aufgebaut hat und dort einziehen kann, ist die Infrastruktur dort auch wieder intakt. Der hat also persönlich kein größeres Problem, als der, dessen Haus abgebrannt ist.
 
Derbysieger1995 schrieb:
Wenn morgen der Blitz in mein Haus einschlägt und es abbrennt.

Wieviel spendest du mir dann?
Wenn du lieb fragst, soviel ich kann.

Ansonsten, was soll die Konsequenz aus deiner Schlussfolgerung sein? Dass man generell sämtliche staatlichen Hilfen ausknipst und wer dann aufgrund einer Katastrophe auf der Straße hockt, hat halt Pech gehabt? Wie gesagt, mir fehlt echt so ein bisschen die Alternative.

Wohin willst du mit der Diskussion?

Meinetwegen kannst du's ja auch ein wenig als Kompensation für die Betroffenen ansehen. Denn es ist schon ne andere Nummer, ob dein Haus oder deine ganze Ortschaft verwüstet wird. Das muss man auch psychisch erstmal mit fertig werden. Wenn man da wenigstens nicht auch noch die nackte Existenzangst kriegt, ist das ja schon mal ne gute Sache, oder nicht? Möchte auch nochmal daran erinnern, dass die Leute "bis zu 80 Prozent" und nicht "in jedem Fall garantiert 80 Prozent" kriegen.

Außerdem, wer in der Vergangenheit keine oder zu wenig Hilfe im Katastrophenfall bekommen hat (ich warte immer noch auf Beispiele), dem ist auch nicht damit geholfen, wenn wir jetzt noch mehr Leute auf der Straße sich selbst überlassen, weil wegen Prinzipien und Gerechtigkeit und so.

Kannst dich da auch einfach an Jesus halten, der würde mir sicher beipflichten, dass helfen nie verkehrt ist. Stelle mir gerade vor, wie der vor einem Blinden steht und ihm sagt "Sorry, kann dich leider echt nicht heilen, weil es gibt noch andere Blinde und das wäre dann ja ungerecht."
 
Aphelon schrieb:
Wo waren denn im Jahr davor 7m Hochwasser?
ganz anderes Problem sehen als eine ungerechte Behandlung der Bürger...
Ist das abhängig von der Höhe? Ich glaube nicht. Ich finde es auch nicht gerade gerecht. Aber das ist halt Politik. Und kurz vor den Wahlen will man sein bestes zeigen und nicht geizen. Da müsste es beuin anderen eigentlich auch Entschädigungen gibt die es anderweitig trifft. Aber so ist eben unsere Politik. Das Augenmerk immer auf das beste mögliche Ergebnis der potenziellen Wähler gerichtet.

Aber grundsätzlich freut es mich für die Betroffenen wenn das Geld auch bei denen ankommt. Aber ist ja oft so das viele eh wieder unten durch fallen. Hat man in der Pandemie auch gut gesehen. Kenne einige die am Ende sind und jetzt ALG2 bekommen. Aber Hauptsache Fluggesellschaften vor dem Kollaps bewahren.

Alles nur noch Irrsinn was hier abgeht.
 
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Derbysieger1995 schrieb:
Hochwasser doch ebenso.
Nur muss ich in beiden Fällen eben erstmal die Versicherung dafür abgeschlossen haben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass im Ahrtal mit Hochwasser zu rechnen ist, war auf alle Fälle größer, als dass ein einzelnes Haus vom Blitz getroffen wird.



Wo ist der Unterschied, ob mein Haus im Ahrtal weg ist, oder ob es bis auf die Grundmauern abgebrannt ist?
Es braucht in beiden Fällen 500.000 Euro, damit man es wieder aufbauen kann und es werden beide Häuser für 1 Jahr nicht bewohnbar sein. Beide müssen also in der Zeit eh woandes wohnen.
Bis der im Ahrtal sein Haus wieder aufgebaut hat und dort einziehen kann, ist die Infrastruktur dort auch wieder intakt. Der hat also persönlich kein größeres Problem, als der, dessen Haus abgebrannt ist.

Wie gesagt du verstehst glaube ich den Unterschied zwischen, Hausratversicherung, Wohngebäude und Elementarversicherungen nicht. Eine Wohngebäude oder Hausratversicherung kann jeder abschließen, tut man dies nicht ist das grob fahrlässig und auch einfach eigenes Verschulden wenn dann entstandene Schäden nicht übernommen werden. Dadurch habe ich Blitz sowie Brandschäden abgesichert, kann ich aus eigener Erfahrung ein Lied von Singen, weil es bei mir mal gebrannt hat. Genau das ist eben der Unterschied. Hier bezahlt die Versicherung den Schaden.

Eine Elementarversicherung dagegen kann nicht jeder abschließen bzw. kriegt nicht jeder den notwendigen Versicherungsschutz auf sein Haus und im Ahrtal hätte sich halt niemand gegen Hochwasser versichern können bzw. ist ja die Argumentation jetzt sogar so, dass man von einer Flut spricht und nicht von Hochwasser, was im Beamtendeutsch wohl ein Unterschied ist, damit die Versicherungen sich raus reden können mit einer Armada von Anwälten.

Defacto sind die Menschen hier auf fremde Hilfe angewiesen und wie gesagt hat die Regierung ja bereits erkannt, dass hier Nachbesserungsbedarf besteht und deswegen gibt es ja Debatten über einen Katastrophenschutzfonds. Trotzdem muss man auch hier sagen, dass bis dato die meiste Hilfe aus privater Hand geflossen ist.

Kannst du denn aus der Praxis ein Einzelschicksal nennen, wo das von dir angedeutete fiktive Szenario eingetreten ist? Wo es keine Hilfe gab und jemand alles verloren hat? Wenn so etwas passiert, gibt es doch bestimmt einen Bericht im Internet darüber, dann kann man diesen mal als Grundlage der Diskussion nehmen.
 
Derbysieger1995 schrieb:
Der im Ahrtal bekommt seinen Schaden aber großteils von den Steuerzahlern bezahlt.
Ich möchte mit meinen Steuergeldern auch niemanden seinen Lebensunterhalt finanzieren, der faul zu Hause hockt.
Wo möchtest du die Schere ansetzen, ab wann etwas unsolidarisch ist und nicht von der Allgemeinheit getragen werden soll?
 
nebulein schrieb:
Wie gesagt du verstehst glaube ich den Unterschied zwischen, Hausratversicherung, Wohngebäude und Elementarversicherungen nicht. Eine Wohngebäude oder Hausratversicherung kann jeder abschließen, tut man dies nicht ist das grob fahrlässig und auch einfach eigenes Verschulden wenn dann entstandene Schäden nicht übernommen werden. Dadurch habe ich Blitz sowie Brandschäden abgesichert, kann ich aus eigener Erfahrung ein Lied von Singen, weil es bei mir mal gebrannt hat. Genau das ist eben der Unterschied. Hier bezahlt die Versicherung den Schaden.

Eine Elementarversicherung dagegen kann nicht jeder abschließen bzw. kriegt nicht jeder den notwendigen Versicherungsschutz auf sein Haus und im Ahrtal hätte sich halt niemand gegen Hochwasser versichern können bzw. ist ja die Argumentation jetzt sogar so, dass man von einer Flut spricht und nicht von Hochwasser, was im Beamtendeutsch wohl ein Unterschied ist, damit die Versicherungen sich raus reden können mit einer Armada von Anwälten.

Stop!
Jeder im Ahrtal hätte sich gegen Hochwasser versichern können.
Zwar erhöte Zürsklasse, was z.B. in der Gebäudeversicherung bei vielen Versicherern eine höhere Selbstbeteiligung von z.b. 10.000 Euro bedeutet.
Aber die wären alle versicherbar gewesen.
Zu dann normalen Preisen. Nur mit höherer SB.

Was machen wir jetzt?
Flut ist übrigens auch ganz normal mitversichert.
Nur eine Sturmflut vom Meer her ist in der Regel ausgeschlossen.

Was machen wir jetzt?
 
OdinHades schrieb:
Ansonsten, was soll die Konsequenz aus deiner Schlussfolgerung sein? Dass man generell sämtliche staatlichen Hilfen ausknipst und wer dann aufgrund einer Katastrophe auf der Straße hockt, hat halt Pech gehabt? Wie gesagt, mir fehlt echt so ein bisschen die Alternative.
Wer keine finanziellen Rücklagen hat und sonst auf der Straße hocken würde und niemanden hat, bei dem er unterkommen kann, der sollte natürlich zeitweise eine Unterkunft gestellt kriegen.
Darüber hinaus kann der Staat das Ausfallrisiko von Krediten übernehmen so das Banken extrem günstige Kredite anbieten können.
Hier wird einfach nur mit Geld des Staates Wahlkampf seitens der CDU betrieben.
 
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cyberpirate schrieb:
Ist das abhängig von der Höhe? Ich glaube nicht.
Naja, die Höhe und das damit zusammengängende Ausmaß der Katastrophe sind eben außergewöhnlich und nicht mit dem jährlichen Starkregen in manchen Regionen, der ebenfalls mal den ein oder anderen Keller überschwemmt, vergleichbar. Außergewöhnliche Umstände sollten imho dann auch (spontan) außergewöhnliche Hilfen vom Staat erhalten (dürfen).
 
knoxxi schrieb:
Ich möchte mit meinen Steuergeldern auch niemanden seinen Lebensunterhalt finanzieren, der faul zu Hause hockt.
Wo möchtest du die Schere ansetzen, ab wann etwas unsolidarisch ist und nicht von der Allgemeinheit getragen werden soll?

Wie man es bei kleineren Hochwasserereignissen auch macht.
Leute, die keinen Versicherungsschutz bekommen konnten, denen hilft man.
Wer es versäumt hat, für sein Haus in der Nähe eines Flusses eine Elementarversicherung abzuschließen, der ist selber Schuld, wenn er kein Geld dafür bekommt.

So wie eben alle anderen auch, die einen Schaden haben und ihn nicht versichert haben.
Ergänzung ()

Aphelon schrieb:
Naja, die Höhe und das damit zusammengängende Ausmaß der Katastrophe sind eben außergewöhnlich und nicht mit dem jährlichen Starkregen in manchen Regionen, der ebenfalls mal den ein oder anderen Keller überschwemmt, vergleichbar. Außergewöhnliche Umstände sollten imho dann auch (spontan) außergewöhnliche Hilfen vom Staat erhalten (dürfen).

Das sehe ich eben nicht so.

- Mein Haus säuft / brennt ab. Ist aber nicht im Ahrtal. Schadenhöhe 500.000 Euro.
Ich muss einen Kredit für 500.000 Euro aufnehmen, weil ich keine Staatshilfen bekomme.

- Haus im Ahrtal säuft ab.
Ich muss nur 100.000 Euro aufnehmen, weil ich 80% vom Staat bekomme.

Wie sieht unsere gemeinsame Situation in 3 Jahren aus?
Im Ahrtal ist alles wieder hergestellt, das Haus wieder aufgebaut. Infrastruktur, Brücken, Straßen, alles wieder hergestellt. Hausbesitzer wohnt ganz normal wieder in seinem Haus.

Ich habe ebenfalls mein Haus wieder aufgebaut und wohne darin.

Doch wie unterscheidet sich jetzt 3 Jahre später unsere finanzielle Situation?
Und warum darf das so sein? Es ist doch für alle wieder alles hergestellt.
Nur das einer noch 390.000 Euro Schulden hat und der andere nur noch 90.000 Euro.
Wo ist da jetzt die Gleichberechtigung?
 
Derbysieger1995 schrieb:
Bitte auch alle Autos verstaatlichen.
Denn sonst geht da ein komplett undurchsichter Preis und Ausstattungswettbewerb los, den am Ende keiner mehr durchschaut.
Mit Ausstattung meinte ich, was alles von der Versicherung abgedeckt würde, und was nicht. (Und ja, ich wäre auch bei KFZ dafür. Und auch die Private Krankenversicherung ist "Teufelswerk" und gehört abgeschafft... aber alles OT)
 
Derbysieger1995 schrieb:
Wo ist da jetzt die Gleichberechtigung?
Also sollen lieber beide verschuldet sein/Alle die keine Versicherung abgeschlossen haben? Ist das wirklich besser?

Sollte der Staat dann generell jegliche humanitäre Hilfe einstellen, weil man nicht ALLEN Menschen der Welt, ja nicht mal im eigenen Land "gleichberechtigt" helfen kann?

Edit: Ich würde es ja auch gut finden, wenn der Staat ab einem gewissen Schadenswert Elementarschäden für seine Bürger abdeckt, so dass man da gar keine Versicherung mehr braucht - quasi eine staatliche Versicherung. Aber dann meckerst du morgen nur wieder über was anderes, wo gemandem humanitäre Hilfe zuteil wird und du da ggf. davor mal in einer ähnlichen Situation nichts bekommen hast, oder z.B. dass deine Stadt die Straßen zuerst irgendwo in der Nachbarschaft nachbessert, statt bei dir, etc... ist halt alles in der Welt "ungerecht"...
 
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Derbysieger1995 schrieb:
Wo ist da jetzt die Gleichberechtigung?
Ist es nicht und die wirst du auch niemals über alle Felder in allen Lebenslagen erreichen.

Und was bringt dir das nun, außer deine Ablehnung der Maßnahmen gegenüber nach außen zu tragen?
 
Aphelon schrieb:
Also sollen lieber beide verschuldet sein/Alle die keine Versicherung abgeschlossen haben? Ist das wirklich besser?

Sollte der Staat dann generell jegliche humanitäre Hilfe einstellen, weil man nicht ALLEN Menschen der Welt, ja nicht mal im eigenen Land "gleichberechtigt" helfen kann?
Natürlich ist das erst einmal vom Grundsatz her besser und ist im übrigen auch Gleichberechtigung, denn wenn ich keine Berufsunfähigkeitsversicherung bezahle, dann habe ich eben das Risiko, dass ich deutlich ärmer oder ganz arm dastehe, wenn so ein BU-Fall wirklich eintritt. So funktionieren Versicherungen nun einmal und die lassen sich auch nicht ohne drastische Konsequenzen durch den Staat ersetzen und sollten nicht durch ihn ersetzt werden.
Was du im übrigen meinst ist Gleichstellung, also das es im Ergebnis keinen Unterschied macht, ob ich eine Versicherung abgeschlossen habe oder nicht, d.h. solche zwei Personen werden finanziell gleichgestellt (natürlich schließt dann niemand mehr eine Versicherung ab).
 
Stellt sich doch erstmal auch die Frage, ob die Unversicherten nun wirklich genauso viel bekommen wie die Versicherten. Kenne mich mit den Policen nicht aus, sind da "bis zu 80 Prozent" Usus oder geht das nicht doch eher in Richtung bis zu 100 Prozent?

Ok, Versicherungen sind im Fall der Fälle immer sehr kreativ und winden sich gerne mal aus jedem noch so klaren Fall heraus. Aber ich meine nur mal in der Theorie.
 
Aphelon schrieb:
Also sollen lieber beide verschuldet sein/Alle die keine Versicherung abgeschlossen haben? Ist das wirklich besser?

Sollte der Staat dann generell jegliche humanitäre Hilfe einstellen, weil man nicht ALLEN Menschen der Welt, ja nicht mal im eigenen Land "gleichberechtigt" helfen kann?

Ja. Die sollten dann verschuldet sein.
Denn jemand, dem sein Haus woanders absäuft und er es nicht versichert hat, ist danach dann auch verschuldet.

Ich habe nichts gegen humanitäre Hilfe.
Ich finde es nur ungrecht, wenn diese nicht gleich verteilt wird.

Ich finde es nicht richtig, dass wenn in Deutschland 10 Menschen absaufen, 5 davon staatliche Hilfe bekommen und die anderen 5 nicht.
 
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