Flutopfer im Ahrtal werden bis zu 80% entschädigt. Wie gerecht ist das?

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Darum meine Frage:

Ist bekannt, wie die Hilfen aufgeteilt werden sollen? Also in Infrastruktur und private Hilfen? Oder fließen vor allem die privaten Spenden in Privathände?

Die 30 Mrd€ aud dem Fond gehen ja nicht komplett nach RP und NRW sondern generell für Flutkathastrophen...

Und sagen wir mal, es gehen 10 Mrd€ nach RP, wie viele gehen davon in die Infrastruktur...
 
Derbysieger1995 schrieb:
Was denkt ihr denn, wie wir in Zukunft mit solchen Fällen umgehen sollten?
Ich denke die realistischste, die auch ein anderes Problem ein Stück weit löst, wäre eine Pflichtversicherung. Jeder Gebäudebesitzer muss sich zumindest gegen Naturgefahren versichern.
Ich hab das mal für ein mir bekanntes Haus durchgerechnet, was ich als "Durchschnittsfall" betiteln würde.
Mit 2500€ Selbstbeteiligung sind wir da bei ca. 300-500€ im Jahr.
Diese Versicherung sollte, wenn es nicht schon so ist, auch von der Steuer absetzbar sein. So fair sollte man da schon sein.
Mieter werden sich sowieso mit daran beteiligen, denn ich hoffe hier glaubt niemand das Märchen, dass die Vermieter das nicht versteckt auf die Mieter umwälzen. Insofern halte ich das Konzept auch für Fair, und der Staat muss da keine Rücklagen bilden. Das machen die Versicherunge, das schafft Arbeitsplätze.

Optimal finde ich die Lösung auch nicht, aber was wäre die Alternative? Dass der Staat das von Steuergeldern bezahlt, und der Haushalt ist sowieso schon seit Ewigkeiten ein Loch ohne Boden. Sowas brauchen wir da nicht noch extra...

Warum das noch ein anderes Problem löst? Ich bin gegen die PKV, und das sehen anscheinend laut Umfragen sehr viele Menschen in DE so. Auch die SPD und die Grünen. Die Linken sowieso.
D.h. es könnte dazu kommen, dass die PKV irgendwann wegfällt, und damit würden die Versicherungen auch stark belastet + es müsste Personal entlassen werden. Wenn sich jetzt aber jeder Hausbesitzer eine Versicherung anschaffen muss, könnte man die Mitarbeiter entsprechend umschulen und verschieben, falls das Interesse der Mitarbeiter gegeben ist. Ich denke die Versicherungen selbst haben da wenig Probleme mit, und wären froh wenn das in einem Zug kommt bzw. nah aneinander.
 
Snowi schrieb:
Ich denke die realistischste, die auch ein anderes Problem ein Stück weit löst, wäre eine Pflichtversicherung. Jeder Gebäudebesitzer muss sich zumindest gegen Naturgefahren versichern.
Ich hab das mal für ein mir bekanntes Haus durchgerechnet, was ich als "Durchschnittsfall" betiteln würde.
Mit 2500€ Selbstbeteiligung sind wir da bei ca. 300-500€ im Jahr.

Wie kommst du auf 300-500 € im Jahr?
Bei 2.500 Euro SB im Jahr kriegst du ja alle Gefahren mit rein für die Prämie.
Nicht nur Elementar.
 
Derbysieger1995 schrieb:
Wie kommst du auf 300-500 € im Jahr?
Bei 2.500 Euro SB im Jahr kriegst du ja alle Gefahren mit rein für die Prämie.
Nicht nur Elementar.

Ja das stimmt, hätte ich dazu schreiben sollen. Problem ist, dass es bei Check24 keinen reinen Elementarschutz gibt, sondern nur als "Kombi" mit Dingen wie Klarwasserschäden und Brandschäden usw.
 
Ja, ich glaub das ist normal.
Elemtar alleine bieter wohl kein Versicherer an.

Was ich aber ehrlich gesagt blöd finde.
Denn so könnte man ja z.B. Optimal Tarife für Feuer, Sturm/Hagel machen und zumindest einen extra Tarif mit hoher SB für Elementar in Basis noch mit dazu.
 
Derbysieger1995 schrieb:
Es ist echt unglaublich, wie unfähig die Regierung in Deutschland geworden ist.

Unabhängig von der Flutkatastrophe bin ich (26) seit jeher mit der Tatsache konfrontiert worden, dass man sich auf den Staat nicht verlassen kann, in egal welcher Lebenslage und egal in welchem Zusammenhang. Das sieht man an vielen Stellen, zB dass die Anzeigen von Politikern wegen einer stumpfen Beleidigung auf Twitter in Windeseile bearbeitet werden, aber ich Anzeigen wegen Körperverletzung und Morddrohungen kenne, die eingestellt wurden, weil kein Personal da ist.

Ich muss mal 2 Arbeitskollegen fragen wie es bei denen ausschaut, die sind in einer anderen Stadt auch heftig betroffen gewesen. Vermute aber ähnliches.
 
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Ich habe etwas interessantes gefunden.

Soforthilfen der Bundesländer​

Unter besonderen Bedingungen bieten einzelne Bundesländer nach Unwetterkatastrophen finanzielle Unterstützung für Geschädigte an, die existenziell getroffen sind. Geschädigte Hausbesitzer erhalten aber nur dann Geld, wenn sie nachweisen, dass sie sich erfolglos um einen Elementarschadenschutz bemüht haben oder ihnen dieser nur zu wirtschaftlich unzumutbaren Bedingungen angeboten worden ist.

Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer zuständigen Landesbehörde, wenn Sie meinen, dass Sie die Förderbedingungen erfüllen könnten. Der staatliche, von Bund und Ländern finanzierte Fluthilfefonds springt nur bei nationalen Katastrophen ein, beispielsweise im Jahr 2013: Damals waren elf Bundesländer von Überschwemmungen betroffen.
Quelle: https://www.test.de/Unwetterfolgen-Welche-Versicherung-zahlt-4276391-0/
 
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Derbysieger1995 schrieb:
Von der Hilfe scheint eh nicht viel anzukommen.

Es ist echt unglaublich, wie unfähig die Regierung in Deutschland geworden ist.

https://www.bild.de/politik/kolumne...schicksale-muessen-sie-ken-77622100.bild.html

Mal davon ab, dass BILD natürlich die Seriosität per se ist...

Wäre das nicht in dem Sinne der Gleichberechtigung?

Oder geht es hier nur um Stimmungsmache gegen die Regierung?
  • zuerst Gegen die Regierung, weil Sie Hilfen bereit stellt
  • jetzt, dass die Hilfen nicht ankommen

Nein, ich bin keine Freund der aktuellen Regierung...
 
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Das ist eben auch die Frage, wieviel Wahlkampf da in den versprochenen Hilfen mit drinnen steckt?
Würde es die überhaupt geben, wenn kein Wahlkampf wäre?

Deshalb wäre es jetzt auch gut, wenn Snowi selber berichtet, was die 2 Betroffenen berichten, die er persönlich kennt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Derbysieger1995 schrieb:
Das ist eben auch die Frage, wieviel Wahlkampf da in den versprochenen Hilfen mit drinnen steckt?
Würde es die überhaupt geben, wenn kein Wahlkampf wäre?

Deshalb wäre es jetzt auch gut, wenn Snowi selber berichtet, was die 2 Betroffenen berichten, die er persönlich kennt.

Gibt es Coronahilfen?
 
Ich bin der Meinung das die Elementarversicherung unbedingter Bestandteil der Gebäudeversicherung sein sollte und nicht mehr getrennt abgeschlossen werden muss. Der Staat könnte das hier gesetzlich vorschreiben damit in Zukunft solche Katastrophen nicht mehr überwiegend vom Staat und damit der Gesellschaft getragen werden muss. Das mag eventuell für alle Versicherten einen höheren Betrag bedeuten, aber wenn es alle Versicherten bezahlen, sollte es nicht allzu teuer werden.

Ich finde das es ein Unding ist das zur Zeit Elementarschäden ein extra Versicherungsmodul ist was ja auch nicht mal alle abschließen können wenn man in Risikogebieten sein Haus hat. Oder aber zu horrenden Beiträgen. Das ermöglicht der Versicherungsbrance sich bei solchen Katastrophen um die Regulierung zu drücken. Irgendwie doch auch Unlogisch das Überschwemmungen bei einer Gebäudeversicherung nicht automatisch mit drin sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich in keinster Weise unlogisch.

Warum soll jemand, der sein Haus auf einem Berg oben hat, dazu gezwungen werden, Hochwasser zu versichern?
Man würde den ja damit dazu zwingen, Schäden für andere Leute mitzubezahlen, die bei ihm selber gar nicht eintreten können.

Und warum soll man die Versicherungen dazu zwingen jeden zu nehmen?
Es ist ja jedem frei überlassen, ob er ein Haus bezieht, dass nicht versicherbar ist.
Wer es trotzdem macht, geht ja bewusst das Risiko ein, abzusaufen.
Warum soll sowas auf Kosten anderer versichert werden?
 
Da unterscheidet sich halt deine klassisch individualistisch geprägte Sichtweise von meinem solidarischen Ansatz. Ich finde es bedenklich das sich bei den wirklich großen Katastrophen die Versicherungen immer aus ihrer Verantwortung stehlen können und die Allgemeinheit wieder die Hauptlast tragen muss.

Übrigens ist ein Elementarschaden nicht nur eine Überschwemmung, sondern zB auch ein Sturm der das Dach abdeckt und wo dann die Überflutung von oben durch den Regen kommt. Das kann auch einem Haus auf dem Berg passieren. Eventuell da besonders. Nur ein Bunker ist weitgehend vor Elementarschäden geschützt. Daher sollte es im Interesse jedes Hausbesitzer sein, auch wenn er auf einem Berg wohnt.

Das es ein extra Modul ist, ist nicht Kundenfreundlichkeit der Versicherungen dem Kunden individuelle Produkte anzubieten, sondern eher ein Trick die wirklich großen Risiken in der Schadensregulierung abzuwehren.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Schwachsinn, hier den Versicherungen zu unterstellen, sie wollen sich rausreden.

Jeder der sein Haus gegen Elementargefahren versichert hat, der wird hier auch entschädigt.

Das Problem hier ist der Geiz der Leute, die meinen, sie können sich 150,- € im Jahr sparen, wenn sie auf den Versicherungsschutz verzichten.

Elementar und Sturm/Hagel sind übrigens zwei veschiedene gefahren.
Kann man beides getrennt abschließen.

Ich verstehe auch nicht, warum man hier mit "Solidarität" kommen muss.
Derjenige der sich im Ahrtal ein Haus gekauft hat, wohnt ja auch alleine darin.
Der zahlt mir ja z.B. auch nichts, wenn ich mein Auto schrotte und es nicht Kasko versichert habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
MasterXTC schrieb:
Ich finde es bedenklich das sich bei den wirklich großen Katastrophen die Versicherungen immer aus ihrer Verantwortung stehlen können
Aus der Verantwortung stehlen? Jedem Menschen ist es doch frei gestellt ob und gegen was er sich versichern möchte (pflichtversicherungen mal außen vor). Und wenn der einzelne dann entschieden hat "Elementar brauche ich nicht, kostet ja 80€ mehr, ist mir zu teuer" wo genau stiehlt sich die Versicherung dann aus der Verantwortung? Es ist der Verantwortungsbereich des einzelnen, nicht der, der Versicherung.

Und jetzt werden alle, die zu geizig waren sich zu versichern belohnt weil sie Geld vom staat hinterhergeschmissen bekommen, halte ich gar nichts von.
MasterXTC schrieb:
Übrigens ist ein Elementarschaden nicht nur eine Überschwemmung, sondern zB auch ein Sturm der das Dach abdeckt und wo dann die Überflutung von oben durch den Regen kommt
Nein, Sturm der das Dach abdeckt und es deshalb reinregnet ist Sturm und keine Überschwemmung, halt dich doch bitte mit solchen Unwahrheiten zurück wenn du nur Stammtischwissen hast.

Elementarschäden sind ganz klar abgegrenzt: Überschwemmung, rückstau, Schneedruck, Erdbeben, Vulkanausbruch sowie erdfall, Erdrutsch und Lawinen. Sturm gehört da nicht zu.
 
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