Flutopfer im Ahrtal werden bis zu 80% entschädigt. Wie gerecht ist das?

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@DuckDuckStop
Komm mir bitte nicht so belehrend daher. Ich habe hier nur meine Gedanken dazu gemacht wie man eventuell Versicherungen in die Verantwortung in solchen Fällen bringen könnte und ich meine das dieses auch von diesen zu verlangen wäre. Wenn eine verpflichtende Elementarversicherung Bestandteil einer jeden Wohngebäudeversicherung wäre. Was daran nun so verwerflich ist, und man mir hier Stammtischwissen vorwirft erschließt sich mir nicht. Es müsste doch eigentlich in jedermann Interesse sein der eine Immobilie besitzt das gerade nicht die großen Risiken alle ausgeschlossen werden in solchen Verträgen. Und ich bin schon der Meinung das sich die Versicherungen hier aus der Verantwortung stehlen.

Und wo habe ich behauptet das ein Wassereinfall durch ein abgedecktes Dach eine Überschwemmung sei ? Aber wenn der Sturm das Dach abdeckt und es von oben Reinregnet ist es eben auch ein Elementarschaden. Elementarschaden sind eben bei weitem nicht nur Überschwemmungen die eben überwiegend Häuser an Flüssen und Senken betreffen, sondern bei weitem mehr. Das wollte ich mit diesem Beispiel klarstellen. Nicht nur Häuser an Flüssen und Senken können von Elementarschäden betroffen werden.
 
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Du sprichst aber einmal von einer "verpflichtenden Elementarversicherung" und dann davon, dass Sturm ein Elementarschaden sei.

Zu den Elementargefahren gehört die von mir genannte Auflistung, mehr nicht. Für Sturm, Hagel etc. brauchst du die Zusatzdeckung nicht.

Und es ist eben nicht die Aufgabe der Versicherung zu entscheiden gegen was du dein Haus versichern sollst die liegt einzig und allein bei dir. Die Risken werden auch nicht ausgeschlossen, sie müssen vom Kunden gegen Zusatzbeitrag miteingeschlossen werden, das ist ein himmelweiter unterschied.
 
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MasterXTC schrieb:
@DuckDuckStop
Es müsste doch eigentlich in jedermann Interesse sein der eine Immobilie besitzt das gerade nicht die großen Risiken alle ausgeschlossen werden in solchen Verträgen.

Wer hat sich im Ahrtal nicht gegen Hochwasser versichern können?
Bitte nenne eine konkrete Adresse.

Ich habe mal Stichprobenartig ein paar Straßen rausgesucht.
Waren alle Zürs Klasse 1-3
Also alle versicherbar.

Wenn ein Sturm ein Dachabdeckt und der Regen anschließen das Gebäude beschädigt, dann brauche ich dafür die Gefahr "Sturm/Hagel" in meinem Vertrag.
Die Gefahr "Elementar" würde diesen Schaden nicht bezahlen!
 
@DuckDuckStop

Ne, wenn man meinen Beitrag richtig liest sieht man das ich es so nicht gemeint habe. Aber eventuell habe ich mich hier auch etwas unklar ausgedrückt 😉

So weit ich weiß war ganz früher bei den sogenannten Brandversicherungen immer auch der Elementarschaden drin. Gerade die aus der ehemaligen DDR. Nach der Wende haben viele Versicherer dann versucht ihre neuen Kunden die sie durch Übernahme dieser alten DDR Versicherungen übernommen hatten in die neuen, schlechteren Wohngebäudeversicherungen zu ziehen. Wohl dem der diesen Verlockungen damals widerstanden ist, da man ja dann oft einen schlechteren Versicherungsschutz hatte. Aber korrigiert mich wenn ich da etwas eventuell falsch verstanden habe.

@Derbysieger1995
ah, interessant. Ich dachte das läuft alles unter „Elementarschaden“. Aber auch wieder schlimm wenn es hier noch mehr Module in solch einer Versicherung gibt. Ein Laie denkt doch das wenn er eine Wohngebäudeversicherung hat, das er dann allumfassend gegen alles versichert ist was dem Haus schadet. Aber die vielen Ausnahmebeständen sorgen dann oft unbeabsichtigt für eine mangelhafte, nicht umfassende Versicherung.
 
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Es war nur ein Beispiel dafür das es wohl mal umfassende WohngebäudeVersicherungen gab. Übrigens auch hier im Westen. Warum man diesen bewährten Weg verlassen hat, liegt wohl in der Komplexität modernen Versicherungsverträge mit zig extra zu versichernde Schadensgruppen. Was dann letztendlich dazu führt das man ausgerechnet den Schaden den man erleidet nicht versichert hat. Der Laie hat dieses oft nicht im Blick.

Früher war wohl alles in der Versicherungen eingeschlossen was einem Gebäude oder Hof passieren konnte wie Blitzschlag, Überschwemmung, Rohrbruch, Sturm und gut ist. Heute muss halt alles extra versichert sein.

Mir geht es darum bei dieser Diskussion das Versicherungssystem zu hinterfragen und eventuell hier zu reformieren damit die mehr in die Verpflichtung genommen wird bei zukünftigen Ereignissen. Ich finde schon das es hier Reformbedarf gibt.
 
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Die gibt es heute noch genau so.
Sogar noch viel umfangreicher mit Allgefahrendeckung.

Problem ist nur, dass Geiz geil geworden ist und die meisten Leute meinen, bei mir war noch nie ein Hochwasser, also wird auch keines kommen.
Cool. So spare ich mir 150,- € im Jahr.
Die Verbrauchschützer schreiben doch eh alle, dass wir deutschen total überversichert sind.
Also spare ich hier mal am Versicherungsschutz. Wird schon gut gehen.

Wenn du das anders siehst, dann sag mir einen Grund, warum so wenig Leute im Ahrtal sich gegen Hochwasser versichert haben?
 
Die Leute sparen sich das Geld für die Elementarschadendeckung weil sie Geld sparen wollen. Von daher sollten sie auch jetzt nichts bekommen. Diejenigen die sich für Geld dagegen versichert haben, dürften sich verarscht vorkommen und zwar zu recht.
 
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Früher gab es die Feuerpflichtversicherung, diese schützte gegen das Risiko Feuer, das wars. Nicht gegen Rohrbuch, nicht gegen Sturm, ausschließlich gegen Feuer.

Mit der Zeit hat sich der Umfang immer weiter verbessert und heute sind, grundsätzlich erstmal, Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel in jeder Gebäudeversicherung enthalten. Der versicherungsnummer kann den Schutz dann noch erweitern, z. B. gebaudebeschädigung durch Einbruch, Elementar etc. oder auch Risiken wie Sturm/Hagel oder Leitungswasser rausnehmen, obliegt alles ihm. Es bleiben aber nach wie vor Sachen gegen die man sich nicht oder kaum versichern kann, allen voran Verschleiß.

Im Großen Ganzen hat sich der Versicherungs Umfang im Vergleich zu vor 30 Jahren deutlich verbessert.

Dass das Land oder der Staat jetzt jedem hanswurst seinen Schaden bezahlt, nur weil derjenige zu geizig war sich gescheit zu versichern, ist ein Schlag ins Gesicht für jeden der vorausblickend sich möglichst gut abgesichert hat.
 
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Ich arbeite seit fast 25 Jahren in der Branche im Außendienst.
In Deutschland läuft das so:

Dein Auto würde Vollkasko 1.000 Euro kosten.
Kunde: Passt schon. Ist ja schließlich noch 10.000 Euro wert.

Dein Haus im Wert von 600.000 Euro würde mit allen Gefahren, also auch Elementar 600 Euro im Jahr kosten.
Kunde: Was so viel? Ah komm. Lass Elementar weg. Bei mir war noch nie ein Hochwasser.
 
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@Derbysieger1995
Ja, da hast du wohl durchaus recht das andere, unwichtige Risiken, gerade hier in Deutschland, super versichert werden, aber die wirklich großen Risiken, wie zB auch die Berufsunfähigkeit, völlig vernachlässigt werden.

Aber wie ich schon sagte, oft schließt man eine Gebäudeversicherung ab im naiven Glauben das dann alle Schäden abgedeckt sind. Auch bei der Hausratversicherung ist ja vielen nicht klar das zB Schäden an der Elektronik durch Überspannung bei Blitzschlag nicht versichert sind, wenn keine Überspannungsversicherung abgeschlossen wurde. Oft ist das halt die Unwissenheit der Leute denen diese Feinheiten nicht bewusst sind. Ich finde das es hier bessere und umfassendere Grundversicherungen geben sollte.
 
Habe gestern ein Interview gelesen:
Ja, Elementarversicherung haben wir nicht gemacht, das hätte den Gewinn des Betriebs zu stark geschmälert.

Ähm - und jetzt soll der Staat den Laden, der offenkundig nicht genug abgeworfen hat, von Steuergeld wieder aufbauen?



Ich finde auch entsetzlich, dass ich hier vor vielen Seiten ein Beispiel für eine andere Starkwasserkatastrophe (in kleinerem Umfang) gepostet habe, bei er es keine staatlichen Unterstützungen gab und sogar die Feuerwehreinsätze etc. bezahlt werden mussten, und das gekonnt ignoriert wurde. Es gibt also Beispiele dafür, dass es sich hier nur um Wahlkampfgeschenke handelt.
 
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Crosser71 schrieb:
Die Leute sparen sich das Geld für die Elementarschadendeckung weil sie Geld sparen wollen. Von daher sollten sie auch jetzt nichts bekommen. Diejenigen die sich für Geld dagegen versichert haben, dürften sich verarscht vorkommen und zwar zu recht.
Das kann man meiner Meinung nicht so pauschal behaupten. Es ist da leider auch viel Unwissenheit und Naivität im Spiel.
 
Idon schrieb:
Habe gestern ein Interview gelesen:
Was glaubst denn wieviele Telefonate Ich in der Woche geführt habe, sofort den versicherungsschutz abgelehnt habe wegen fehlender elementardeckung und die Leute immer gesagt haben "ne, war mir zu teuer, und wie kommen Sie mir jetzt entgegen?"
 
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MasterXTC schrieb:
Das kann man meiner Meinung nicht so pauschal behaupten. Es ist da leider auch viel Unwissenheit und Naivität im Spiel.
Oh doch, ich arbeite ebenfalls in der Branche seit über 30 Jahren😉
Ergänzung ()

DuckDuckStop schrieb:
Was glaubst denn wieviele Telefonate Ich in der Woche geführt habe, sofort den versicherungsschutz abgelehnt habe wegen fehlender elementardeckung und die Leute immer gesagt haben "ne, war mir zu teuer, und wie kommen Sie mir jetzt entgegen?"
Hab schon in anderen threads von dir gedacht, der könnte auch meinen Job haben🤣.

Wollte auch erst hier gar nichts schreiben. Führt eh zu nichts.
 
MasterXTC schrieb:
@Derbysieger1995
Oft ist das halt die Unwissenheit der Leute denen diese Feinheiten nicht bewusst sind. Ich finde das es hier bessere und umfassendere Grundversicherungen geben sollte.

Dann muss man sich beraten lassen.
Jede Versicherung hat inzwischen ca. 40 Seiten Kleingedrucktes an Bedingungen.
Die muss es deswegen geben, weil die Schadensfälle sehr unterschiedlich ausfallen.

Medikament kauft man sich ja auch nicht einfach selber. Da fragt man vorher auch einen Arzt um Rat, welche ich denn brauche.
 
@Derbysieger1995
Oh ja, auch da hast du wohl recht. Aber wie so oft informieren sich da viele Menschen hier nicht richtig weil es für viele halt auch sehr trocken, wenn auch wichtig ist. 😕 Aber eine unsinnige Reisegepäckversicherung oder gegen Glasbruch ist schnell abgeschlossen 😉 Wie dem auch sei, ich hoffe das jetzt die Sensibilität dafür gewachsen ist in der Bevölkerung.
 
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Hallo

MasterXTC schrieb:
Oft ist das halt die Unwissenheit der Leute denen diese Feinheiten nicht bewusst sind.
Wenn man beim Thema Versicherungen unwissend ist gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Den Versicherungsberater fragen was alles von der Versicherung abgedeckt wird.
2. Die Versicherungspolice vor dem Unterschreiben ganz einfach mal durchlesen.

MasterXTC schrieb:
Ich finde das es hier bessere und umfassendere Grundversicherungen geben sollte.
Die gibt es in Hülle und Fülle, die Menschen wollen aber billig und genau das bekommen sie dann.

Das Problem ist das kleine Flüße mit denen niemand gerechnet hat für die Schäden gesorgt haben, die Menschen haben in diesen Gebieten nie damit gerechnet eine Elementarversicherung zu benötigen.

Grüße Tomi
 
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MasterXTC schrieb:
@Derbysieger1995
Wie dem auch sei, ich hoffe das jetzt die Sensibilität dafür gewachsen ist in der Bevölkerung.

Das dauert.

Es gibt ja jedes Jahr wieder Berichte in den Medien, über Hochwasser, bei dem ganze Ortschaften absaufen.
Trotzdem ist nicht jedes Haus Elementarversichert.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Das Problem ist das kleine Flüße mit denen niemand gerechnet hat für die Schäden gesorgt haben, die Menschen haben in diesen Gebieten nie damit gerechnet eine Elementarversicherung zu benötigen
Also da muss man aber mal ganz ehrlich sein: Die Ahr gehört da aber sicherlich nicht dazu. Bei der konnte man sehr wohl damit rechnen, dass sie Schäden verursachen KANN, die mittels Elementarversicherung abgedeckt wären.
Womit man aber nicht rechnen muss ist, dass dir das Hochwasser direkt die ganze Bude wegräumt. Aber dass dir das Wasser den Keller flutet oder in ungünstigen Situationen auch das EG volläuft, damit hat man schon rechnen können und müssen.
So winzig klein ist die Ahr nun auch wieder nicht. Wir reden hier ja nicht von einem kleinen Dorfbach mit 100-200l/s Durchfluss. Normabluss sind doch fast 9m³/s.
Ich weiß nicht, ob ich mich da zu Annahmen verleiten lassen würde ala "ach, der Fluss ist ja über 100m weg, was soll da schon passieren".

Ich hab es hier ja schon öfter gesagt: Die geographische Lage ist hier einzig und allein entscheidend. Staulage vom Mittelgebirge, enges Flusstal, einseitig steil aufragende Felswände, entwaldete Berghänge zugunsten des Weinbaus etc.
Viele Brücken, hoher Treibgutanteil, schnelle Strömung.

In Anbetracht dessen derer, die sich über Jahr(zehnt)e versichert haben und vermutlich 4 oder 5-stellige Prämien in der Zeit bezahlt haben, käme ich mir schon etwas verarscht vor. Bekommen die denn dann die gleiche Hilfe oder zusätzlich die bis dahin geleisteten Versicherungsleistungen erstattet?

Klar, worst case ist, dass die Bude hinterher weg ist. Aber selbst wenn alles stehen bleibt, das Haus nur im Keller und EG überflutet war, sind die Schäden ja immens. Ich würde nicht glauben, dass da eine 5-Stellige Summe reicht.

Ich hoffe, dass in vielen Kommunen die Überflutungskarten jetzt zeitnah überarbeitet werden. 200l in 24h bei vollständigem Abluss (durch gesättigte Böden) sollte eine neue Referenz werden. Zumindest etwas in der Größenordnung.
Denn damit muss in Zukunft verbreitet und öfter gerechnet werden.
 
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