News Fotografen-Verband klagt gegen Google

Naja die Auswirkungen scheinen in den USA recht dramatisch zu sein. Nach Einführung der neuen Bildersuche verzeichneten die Seitenbetreiber einen Rückgang von 63% was die Besucherzahlen angeht.
Das was Google an dieser Stelle betreibt hat nichts mehr mit einer Suchmaschine zu tun. Das ist ja schon fast eine Übernahme des Contents, da ich nicht mehr darauf angewiesen bin, die eigentliche Seite zu besuchen.
 
Winder schrieb:
Beim Urheberrecht gibt es keine Opt-Out Regelung. Wäre auch ziemlich dämlich, denn ich kann ja nicht jeden auf der Welt kennen der mein Material vielleicht nutzt.

Du kannst damit zwar Google aussperren aber die meisten nutzen es eher um die Suchergebnisse zu verbessern und ihre Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Wo spielt das Urheberrecht eine Rolle wenn es darum geht, ob man sich bei Google verlinken lässt? Es liegt in der Hand eines jeden Einzelnen ob und WIE Google die eigene Seite crawlen darf.

Ihr wollt eure Fotos nicht in voller Größe auf Google? Dann schickt Google auch nicht den Link zum Bild in Vollgröße :freak:
Wir brauchen mal wieder Metaphern...
Google ist das Telefonbuch. Um alle Nummern (Bilder) zu erfahren schickt Google die netten Vertreter los die an den Türen klingeln.
Prämisse ist, dass die Vertreter in jedes Haus dürfen.

A) Man MUSS den Vertreter nicht ins Haus lassen. Allerdings steht dann die Telefonnummer auch nicht im Telefonbuch.
B) Wer sagt denn, dass ihr eure Privatnummer (Original-Bild) heruasgeben müsst? Wenn ihr das freiwillig macht, ist das eure Schuld. Ihr könnt dem Vertreter doch auch einfach eine andere Nummer geben (Thumbnail).

Sorry, aber das hört sich so an, als hätten hier einige überhaupt keine Ahnung darüber, wie Google überhaupt die Seiten indexiert und wie man es steuern kann.
Der Google-Bot nutzt als User-Agent Googlebot oder Googlebot-Image. Außerdem beachtet Google die robots.txt
Mit ein paar Rewrite-Rules, PHP-Skripten und Disallows in der robots.txt kann der Googlebot-Image-Crawler komplett daran gehindert werden, die Originalfotos überhaupt zu kennen. Stattdessen kann man dem Crawler exakt die gleiche Webseite präsentieren, nur mit den Thumnails ohne Link zum Originalfoto. Dann zeigt Google das selbe an wie bisher: Ein Thumbnail.

Es liegt an euch selbst, was Google sieht und was nicht. Dafür hat Google keine Verantwortung zu tragen.

MfG
Damon
 
Acrylium schrieb:
Nur weil Du nicht "mit zwei Klicks" herausfinden kannst, ...

Das Problem ist nicht, dass ich es nicht kann, sondern, dass es uU. nichtmal der Fotograf selbst kann... ( sein Bild muss nicht zwangsläufig von seiner Seite kommen ) - eine Optimale Lösung wird es auch dafür nicht geben und wie schon erwähnt, es liegt am Fotografen selbst, ob er die Bilder in voller Qualität und ohne Wasserzeichen an Google übergibt.

Auch du hast das recht an deinem Bild,
gehst du jedoch auf eine Demo, Konzert usw. musst du damit rechnen, dass die Presse dich Fotografiert und damit Geld macht.
Natürlich könntest auch da dann versuchen sie zu verklagen^^
 
Es spräche ja nichts dagegen, extra für den Google-Bot runterskalierte Bilder oder welche mit Wasserzeichen anzubieten, aber das wäre ja wieder Aufwand für die Fotografen. Da wird doch lieber geklagt und gehofft, dass man alles in den Rachen geworfen bekommt, ohne einen Finger krumm zu machen.

Es spricht sehr viel dagegen. Google nutzt einfach aus, dass es nicht alle machen werden. Damit bleiben genug übrig ohne Wasserzeichen und in voller Auflösung. Und jetzt überleg mal kurz was du dann tust ... klar du nimmst das Bild ohne Wasserzeichen, denn es ist ja nicht klar, dass man auf der Webseite das gleiche Bild ohne Wasserzeichen findet. Die die jetzt ihr Eigentum schützen wollen ruinieren den Komfort ihrer Seite und damit auch i.d.R. ihr Geschäftsmodell, nur weil Google sich nicht an geltendes Recht halten kann.

Nur mal kurz damit es auch jeder Schnallt: Google zeigt das Original Bild (zu 100%) an und verursacht auch noch beim Anbieter den Traffic! Wäre es ein Text oder ein Film oder ein Musikstück würde die Diskussion gar nicht existieren, denn es ist absolut falsch! Die robots.txt immer wieder anzuführen ist auch ein riesen Unsinn. Das Urheberrecht habe ich implizit. Ich muss nicht jedem einzeln sagen, "das darfst du nicht kopieren".

Wer es nicht versteht, sollte sich nochmal das Computerbase Beispiel von oben anschauen. Und falls dann die Überzeugung besteht immer noch im Recht zu sein, bitte genau dieses Beispiel mit logischen Argumenten entkräften. Und Google auszuschließen ist kein Argument, Google ist ein Monopol, damit würde man nur sich selbst ruinieren, des wegen darf Google aber noch lange nicht alles.

Wo spielt das Urheberrecht eine Rolle wenn es darum geht, ob man sich bei Google verlinken lässt? Es liegt in der Hand eines jeden Einzelnen ob und WIE Google die eigene Seite crawlen darf.

Es wird aber nicht mehr "verlinkt" es wird das Original angezeigt. Das hat auch nichts mehr mit Crawlen zutun. Wie gesagt das Computerbase Beispiel, ist nichts anderes und das findest du ja wahrscheinlich auch nicht gut, Denn dann könnte Computerbase binnen einiger Wochen dicht machen ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Für alle die nicht auf den Link klicken (wollen):

http://www.tagseoblog.de/neue-google...trafficverlust schrieb:
In meinem Fall ist der Traffic-Rückgang nicht ganz so dramatisch, er beträgt im Schnitt ca. 50%. Ich profitiere davon, dass es sich ausschließlich um gemalte Bilder handelt, wo zum Glück immerhin noch einige wissen wollen, wer so etwas macht ;-) Bei reinen Fotogalerien dürfte sich der Verlust um die 70 Prozent bewegen.

Übrigens ist der negative-Peak in der Woche nach der Einführung darauf zurückzuführen, dass ich eine htaccess-Weiche eingebaut hatte. Statt des richtigen Bildes habe ich eine abgedunkelte Version an die Bildersuche ausgeliefert, mit dem Hinweis, dass man das richtige Bild sehen kann, wenn man es anklickt. Das brachte aber leider nicht den gewünschten Erfolg. Stattdessen flogen meine Bilder scharenwise aus dem Google-Index. Als ich die htaccess-Umleitung wieder herausgenommen habe, hat sich alles “normalisiert”. Nun sind es eben nur noch halb so viele Besucher, die auf meine Website gelangen.

Heißt sein Versuch die Bilder so zu verändern, dass man das Original nur auf seiner Webseite sieht ist gnadenlos gescheitert. (Wie ich es oben schon geschrieben habe.)
 
Sehe immer noch keine Urheberrechtsverletzung oO
Google verlinkt noch immer Bilder, Texte, Videos etc. oder werden die in Originalgröße nun von Google gespeichert und bereitgestellt in der Suche? Soweit ich die englischen Quellen verstehe, wird lediglich der Link in einem eigenen Rahmen präsentiert und nichts kopiert. Sollte jmd keinen Link möchten, kann er dies einfach abschalten. Wo ist das Problem?
Und nur weil Google ein Monopol hat, ist keine Pauschalaussage möglich, dass sie dies ausnutzen.

Nochmal in Kürze: Google kopiert nichts und verstößt damit nicht gegen Urheberrechte.

Das niemand bisher auf die Idee kam Adblock und Konsorten zu verklagen, ist mir nach den Ausführungen wirklich ein riesiges Rätsel.
 
Jetzt melde ich mich tatsächlich doch noch einmal.

Google ist nicht der Gesetzgeber und es gibt keine Vorschrift wie und ob man mit den Google-Bots überhaupt kommunizieren muss. Das ist eine freiwillige Sache von beiden Seiten.

Google muss sich selbstverständlich an das Urheberrecht halten und kann da nicht einfach eigene Regeln aufstellen.
Das was man momentan in der Suche findet ist halt ganz legal, dank den gesetzlichen Regelungen im Bereich der Zitate und Berichterstattungen.

Bei der neuen Bildersuche scheint das allerdings anders zu sein. Dort wird der Original Content verwendet ohne das es dafür eine gesetzlichen Ausnahmeregelung gibt. In so einem Fall muss man halt beim Urheber nachfragen und sich mit ihm einigen. Ansonsten hat man halt Pech gehabt.
 
Ich verstehe jetzt echt nicht warum hier so ein Geschreie wegen Urheberrecht und bla aufkommt. Ich habe schon seit Jahren, auch mit der "alten" Bildersuche von Google auf "Bild in Originalgröße anzeigen" klicken können ohne auf die Quellseite gehen zu müssen. Da sind die von Freelens ja wirklich früh aufgewacht. Zumal die "neue" Bildersuche mitlwerweile auch schon so lange verfügbar ist, dass sie eigentlich schon wieder alt ist.

Auf mich wirkt das ähnlich wie mit den Verlagen, man KÖNNTE es schon lange anders machen und man weiß theoretisch schon lange über das Geschäftsgebahren Googles bescheid, aber statt sich sinnvoll damit auseinander zu setzen und eventuell auch mal eigene Geschäftsideen verändert/anpasst/entwickelt geht man eben lieber den Weg über die Rechtsprechung und versucht Geld heraus zu schlagen. Aus der eigenen Unfähigkeit Geschäftsmodelle zu entwickeln, die gut zum Internetzeitalter passen würden.
 
Es ist aber nicht mehr notwendig den Link zu nutzen, um das Bild in der Originalqualität zu sehen. Der Link ist dann eigentlich überflüssig. Und Google hat im Vorfeld ja eher beschwichtigt und darauf verwiesen, dass es für die Seitenbetreiber und Urheber nur von Vorteil wäre. Dem ist aber nicht so. Versucht man sich anzupassen und die Bilder entsprechend zu verändern fliegt man scheinbar aus dem Index.
 
Wiedermal viel Wind um nichts.

Wenn sich Leute daran stören, daß die Bilder in Vollgröße bei Google verlinkt sind, können sie dies relativ einfach verhindern, indem beim Zugriff über Google einfach auf ein anderes Bild umgeleitet wird.
Da bekommt man als Surfender dann i.d.R. eine Meldung wie: "Nur auf www.Voll-Tolle-Bilder.de zu sehen"
Manchmal gibt's auch ein relativ penetrantes Watermark, welches sich über's komplette Bild erstreckt.
Das geht sogar, ohne daß das Preview-Thumbnail davon beeinträchtigt würde.

Und die Vergleiche, die hier zum Teil gemacht wurden (Foren-Seiten als PDFs anbieten, etc.), sind natürlich mal wieder ungültig und abstrus.
 
Wie wäre es denn mit einem Leistungsschutzrecht für Brückenbauer. Es kann doch nicht sein, dass täglich Millionen Menschen diese Werke nutzen ohne dafür zu zahlen. Goodbye Deutschland.
 
So, da ich das Forum nicht zuspammen wollte, habe ich mal einen Blogartikel dazu geschrieben:
Leistungsschutzrecht 2.1 - FreeLens verklagt Google wegen neuer Bildersuche

tl;dr
Google ist optional, Webseitenbetreiber lassen ihre Inhalte freiwillig indexieren. Google kann gar nicht gegen Urheberrecht verstoßen, jeder hat die Möglichkeit zu kontrollieren, was google wie anzeigt.
MfG
Damon
 
Da macht jemand Werbung sonst nichts!

Es wird die Leute geben die jetzt auf deren Seite springen sie lieb streicheln und ein Bild kaufen oder nen Fotografen buchen. Es wird aber auch Leute geben die jetzt mit Absicht diese Fotografen meiden werden weil sie eigentlich selbst schuld sind.

Meine Meinung: Diese Fotografen sollten wenn sie schon Originalbilder zur verfügen stellen sie ausreichend schützen (Wasserzeichen ect.) oder halt keine Originale zulassen. Es gibt viele Möglichkeiten den Inhalt zu schützen, genutzt wird wieder einmal die bequeme GOOGLE-ARSCHKARTE.

Dieser Fotografenverein ist einfach selbst Schuld. FREElens, na klar!
 
Ein Flash oder Java player als Viewer nutzen und den Bilderordner in die Robots und ruhe ist.
Hier gehts nur darum Kohle für nichts zu bekommen, verklagen und kassieren.
Würde auf die Klagen warten und dann alle aus der Suche kicken.
 
Das Recht ist aber eine eigene, völlig abstrakte Welt und nicht an solche Sachzwänge gebunden. Wenn man die Leistung des Fotographen als schutzwürdig definert, spielt es keine Rolle mehr, ob er die Bilder bei Google ausblenden kann, er muss sich um solche Details nicht kümmern, denn seine Leistung wird vom Staat geschützt.

An die Interessen der Allgemeinheit denkt hier keiner, nur an die Interessen der geldgeilen Fotographen und Abmahnanwälte. Wir gehen hier wieder mal einen Sonderweg, nur der EuGH kann hier noch helfen und die deutschen Sonderrechte für Fotographen, Verleger und Urheber, die es so auf der ganzen Welt nirgendwo sonst gibt, zum Wohle der Allgemeinheit stoppen.

Der BGH hat sich bereits klar auf die Seite der Fotographen gestellt, was zeigt wie mittelalterlich und unausgewogenen die Rechtsprechung in unserem Lande ist.

Die Leistungen der Urheber werden in unserem Land völlig zu unrecht auf einen riesigen Podest gestellt und ungerechtfertigter Weise viel höher bewertet, als reale Leistungen und Güter. So kann die digitale Welt dazu genutzt werden für eine einmalige kleine Minileistung die Allgemeinheit millionenfach abzuzocken. Jeglicher Fortschritt der digitalen Welt wird dadurch zunichte gemacht und innovative Unternehmen und Ideen werden im Keim erstickt. Am Ende git es keine Bildersuche, kein Streetview, keine Onlinekarten, kein Wikipedia und kein Internet mehr.

Selbst in den USA hat die Allgemeinheit dank "Fair Use" tausendmal mehr Rechte als in Deutschland, wo nur der Urheber zählt und sonst niemand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn noch einer meint das Urheberrecht würde allein reichen, sowas zu verbieten, dann bitte ich Ihn auch sofort abschließbare Türen zuhause bitte offen stehen zu lassen, da ja Gesetze bestehen, die es verbieten dort unerlaubterweise einzudringen.
 
Ein Leistungsschutzrecht hat aber genau diese Funktion, es reicht aus um jegliche Verwendung der Leistung zu verbieten. Und für Fotografen gibt es ein solches Leistungsschutzrecht, der BGH hat bereits eindeutig klargestellt, dass nur kleine Vorschaubilder zulässig sind. Die Rechtslage ist hier leider absolut klasklar und eindeutig, nur das Verfassungsgericht oder der EuGH könnten daran noch etwas ändern. Denn EU Recht bricht Bundesrecht.

Informatiker haben damit häufig ein Problem, denn sie unterliegen oft der völlig falschen Annahme, Recht müsse konsistent sein.

Google könnte und wird vermutlich auch, sofern die Klage überhaupt korrekt zugestellt wurde, vor den EuGH ziehen und / oder Verfassungsbeschwerde einreichen. Dann wären wieder alle Karten offen, vor dem BGH ist die Sache aber quasi schon gegen Google entschieden. Google könnte sich auch aus Deutschland zurückziehen, hier alle Büros schließen und alle EU-Aktivitäten aus Irland steuern, mit weiterhin vorhandener deutschsprachiger Bildersuche und Großbildanzeige. Dann wäre deutsches Recht nicht mehr relevant.
 
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Nun ja, Yahoo hat schon gehuscht. Big G wird auch huschen. Für Google existieren keine Sondergesetze. Egal welche Rechtsauffassung man selbst vertritt.
 
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