Fragen zur Photovoltaik Installation

Die wilde Inge

Commander
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Aug. 2009
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Grüße,

ich hoffe hier finden sich ein paar Fachkundige, ich will mich nicht unbedingt extra noch in einem anderem Forum registrieren.

Ich habe ein paar grundsätzliche Fragen zum Aufbau einer Photovoltaik-Anlage deren Antworten ich nicht abschließend durch Google klären kann.

Also, welch Wunder, ich plane den Aufbau einer PV-Anlage, würde aber im Zweifel, auch weil Module momentan schwer zu bekommen oder teuer sind, erstmal kleiner starten und dann erweitern. Wir haben ein großes Grundstück und viele der Module würden gar nicht aufs Dach kommen sondern aufgeständert im Garten stehen, daher ist eine mehrfache Erweiterung problemlos machbar (denke ich).

Was mich interessiert:

1.) Kann ich alle Module wild miteinander kombinieren oder muss man auf irgendwas achten?
2.) Der Wechselrichter hat ja nicht unendlich viele Eingänge, bei 10kW Ausgangsleistung zumindest 3 DC Eingänge. Sehe ich es richtig, dass man pro Eingang so viele Module in Reihe und parallel schaltet bis man den Max Input eines Wechselrichter-Eingangs voll ausgenutzt hat?
3.) Haben die Module immer ein Kabel oder eine Buchse die einheitlich ist? Kann ich die Module also einfach aufständern und dann durch Reihe- und Parallel-Schalte zu einem Bündel zusammenfassen oder gibts keinen einheitliche Anschluss? Ich habe ehrlich gesagt bis dato überhaupt nicht begriffen was da für Kabel aus den Modulen kommen und wie die am Ende wo/wie zusammengeklemmt werden.

Meine Wunschvorstellung wäre, dass ich mir einen ausreichend großen Wechselrichter hole, z.B. mit max 10kVA, und mit 10 Modulen starte welche alle am ersten Eingäng hängen und dann erweiterte ich das System wie ich Zeit, Geld und Bock habe.

Ende des Jahres kommt unsere Wärmepumpe, daher will ich zumindest die Planung nicht auf die lange Bank schieben. Die Ständer für die Module müssen ja auch noch gebaut werden.

Ein paar Module sollen aufs Dach, Ost und West Lage, der Rest aufgeständert mit Süd-Ausrichtung.


Icht bin echt dankbar für jeden Hinweis und auch für Recherche Literatur bzw Links zu anderen Seiten.

VG
 
Oje, wie schreibe ich das jetzt hier am besten ? - wahrscheinlich kurz und Schmerzlos.

Bitte informiere dich zuerst gut und ausführlich und rede mit einem Fachmann. Und unterlasse bis dahin jeden Einkaufsschritt.

Eine PV Anlage kann man sich nicht einfach so hinstellen. Genauso wenig wie man man eben das Haus um ein weiteres Stockwerk erweitert. Eine PV Anlage muss zuerst vom Netzabnehmer erlaubt werden ebenso wie das Endprodukt geprüft werden muss. Da stellt man sich nicht einfach ein paar Pannels in den Garten, stopselt sie an den Wechseltrichter an und steckt diesen in dir Steckdose. Das ist kein Lego. KEIN Netzbetreiber wird dir das Erlauben. Und alle paar Wochen ein paar neue Pannels anschließen wird auch nichts. Bei der Anmeldung der PV Anlage wird die Leistung mit angegeben.

Also:
  • Fachmann suchen
  • Anlage planen
  • Anlage anmelden
  • Anlage montieren lassen
  • Anlage abnehmen lassen
  • Anlage in Betrieb nehmen.

Hier mal ein Link zum Ablauf einer PV Installation bei uns in der Gegend:

https://www.e-netz-suedhessen.de/ei...ieeinspeisung/anschliessen-und-inbetriebnahme
 
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Ich mache es etwas kürzer.

@Dasun hat bereits alles geschrieben.

Ich lese mich auch gerade in das Thema ein.

Ohne fachliche Beratung wird das nichts. Selbst wenn du die Anlage irgendwie zum laufen bekommen solltest, wird sich keiner finden, der das ganze abnimmt.
Du solltest dich mal informieren, was für die Anmelung und Genehmigung der Anlage alles zu tun ist.
 
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Die wilde Inge schrieb:
Kann ich alle Module wild miteinander kombinieren oder muss man auf irgendwas achten?
Man sollte pro String schon schauen, dass die Zellen homogen sind.
Die wilde Inge schrieb:
2.) Der Wechselrichter hat ja nicht unendlich viele Eingänge, bei 10kW Ausgangsleistung zumindest 3 DC Eingänge. Sehe ich es richtig, dass man pro Eingang so viele Module in Reihe und parallel schaltet bis man den Max Input eines Wechselrichter-Eingangs voll ausgenutzt hat?
Das kommt auf den Wechselrichter an. Jedoch sollte man je nach Leistung an die 1:1 Regel halten. Auf DC Seite nicht die max. Wandlerleistung des WR überschreiten.
Die wilde Inge schrieb:
Haben die Module immer ein Kabel oder eine Buchse die einheitlich ist?
Inzwischen kann man davon ausgehen, dass MC4 Endstücke M/W verbaut sind.

Die wilde Inge schrieb:
Kann ich die Module also einfach aufständern und dann durch Reihe- und Parallel-Schalte zu einem Bündel zusammenfassen oder gibts keinen einheitliche Anschluss?
Wenn Du die Zielwerte des Wechselrichters/der Tracker kennst und elektrotechnisches Wissen mitbringst, dann weisst Du auch, dass Du seriell/parallel schalten kannst.
Je nach Schaltung verhalten sich Solarzellentypen aber unterschiedlich in Sachen Verschattung bzw.. Reaktion auf MPPT.
Dann ist es wieder eine Frage der Organisation bzw. Anzahl an Ausrichtungen (viele Microwechselrichter und dann auf die AC Seite gehen).

Ansonsten haben die vorhergehenden Kommentatoren natürlich recht.
Wobei ich der Meinung bin, dass man sich gerade Heutzutage jegliches Wissen diesbezüglich aneignen kann, wenn man genügend Zeit investiert.
Man muss halt wissen, ob man, wenn es blöd läuft, mit 10kva als Brathähnchen zwischen den Komponenten enden oder irgendetwas abfackeln will....
 
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@.Sentinel. Danke für deine Antworten. Den Anschluss der Module werde ich selber auf jeden Fall nicht übernehmen, aber das Aufständern schon und für die Planung der Ständer wollte ich mich erstmal grundsätzlich schlau machen. Wie viele Module pro String zusammengefasst werden können, kann man dann ja zumindest ungefähr auch noch selber errechnen und so habe ich jetzt erstmal ein paar Infos und kann mir Gedanken dazu machen wie ich das Thema am besten angehen. Erst Dach, oder erst Ständer, mal gucken ^^

Auf jeden Fall herzlichen Dank für deine Antworten.
 
Du kannst auch pro Phase einen Wechselrichter installieren.
Wenn jeder WR zwei oder drei Tracker hat wirst Du unglaublich flexibel, da Du dann 6 bis 9 Strings wild mit verschiedenen Modulen bestricken kannst. Nebenbei brauchst Du dann nicht einen dicken sondern kannst mehrere kleine WR anschaffen.

In einem String würde ich die Module nicht mischen, das schwächste Glied der Reihe bestimmt die Leistung, wenn man nicht explizit dagegen arbeitet.

Nur für den Hinterkopf.
 
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@HisN okay, davon habe ich noch nie gehört, klingt aber interessant. Würde eine einphasige Einspeisung nicht dafür sorgen, dass ich zu bestimmten Uhrzeit ggf. auch mal keinen Strom selber abnehmen kann?
Bzw, man müsste dann die Module pro WR so verteilen, dass auf jedem der 3 WR jeweils immer ein String ist, der am Ende auch Sonne tankt, korrekt?

Edit: Wenn man 3 Wechselrichter hat, bräuchte man dann auch 3 Akkus oder lässt sich der wiederum mit 3 WRs verbinden, wohl kaum oder?
 
bezüglich Ständermontage: beachte die statischen Belastungen, wie Wind/Sturm, Schnee, lass Dich zumindest beraten in Bezug auf Größe/tiefe der Fundamente.

soweit ich weiß, musst du bei der Aufständerung, bei denen Du drunterdurchlaufen kannst, Glas-Glas-Module verwenden, weil diese Glasbruchsicher sind. (Stichwort Überkopfverglasung)
 
Die wilde Inge schrieb:
@HisN

Edit: Wenn man 3 Wechselrichter hat, bräuchte man dann auch 3 Akkus oder lässt sich der wiederum mit 3 WRs verbinden, wohl kaum oder?

Nein, nicht so umständlich denken. Hier mal ein praktisches Beispiel:



Ist jetzt nicht genau auf Deine Fragen gemüntzt, müsste sie allerdings erklären wenn Du Dir die Zeit nimmst. Der hat auch nicht an jedem WR einen String und auch nicht an jedem WR eine Batterie.
 
Ich habe eine PV-Anlage seit 2009 in Betrieb und kann Dir die Fragen beantworten, da ich Fernsehtechniker bin. Kenne mich also mit Strom und Volt aus.
Zu1: nein Spannung und Strom müssen passen. Ist genauso wie bei einer Christbaumbeleuchtung. Wenn die an 240V ist und 20 Birnen hat, dann hat jede 12V. Du kannst keine 6V Birnen einsetzen, dann gehen alle kaputt. Bei 24V Birnen würden alle nur schwach leuchten.
Zu2: Auch der Wechselrichter muss zur Spannung und zum Strom der Module passen. Du kannst keinen 400V Wechselrichter an Module anschließen die 600V liefern. Der wäre innerhalb Minuten defekt. Auch die Leistung muss passen, also der Strom, sonst überhitzt er.
Während es ersten Lockdowns gingen viele Wechselrichter defekt. Warum? Die Luft war frei von Schadstoffen und selbst ich konnte das erste mal über 8000Watt auf meinem Wechselrichter sehen. Habe ich zuvor in den 11 Jahren wo die Anlage in Betieb ist, nie gesehen immer nur maximal 7600 Watt. Andere Wechselrichter gingen wg. der hohen Spannung defekt.
zu3: Es haben sich immer noch keine genormten Anschlüsse durchgesetzt. In der Regel werden dort Stecker gechrimpt mit speziellen Crimp-Zangen. Andere Stecker für plus und minus, damit das nicht verwechselt werden kann.
Parallel werden PV-Module nie geschaltet, sondern immer in Reihe wie Christbaum-Beleuchtung.
Wer keine Module aufs Dach machen will, da ist eine gute Idee, Holzständer zu bauen, der beweglich ist und den immer zur Sonne händisch auszurichten.
Oder halt Gebäudeteile zu nutzen, wo keine Ziegel drauf sind. Bei Ziegeln, speziell welche die unterstrichen mit Mörtel sind, ist das nahezu unmöglich. Bei Pfannen, die nicht unterstrichen sind, geht das aber nur mit erheblichen Kosten. Teuer Alu-Schienen Erdung usw.
Wer z. B. Carports bauen will, sollte auf Dach ganz verzichten und rein nur PV-Module drauf machen als Dach.
Dann braucht man nur eine Lattung und Balken als Unterkonstruktion. Keine Pfannen, Kein Blech oder anderes.
Leider werden in D nur PV-Module von Installateuren oberhalb der Dachpfannen montiert.
Man kann die Dachpfannen auch weglassen und nur Module montieren. Das besonders dann möglich, wenn das Dach eh mit einer Unterschalung ausgeführt ist. Diese Unterschalung ist entweder aus Holz und Teerpappe oder aus Isolierplatten mit Blech drauf.
Sceenshot von 12 Uhr.
 

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Danke für die neuerlichen Anregungen, das Video gucke ich mir heute Abend mal an. Auch der Hinweis mit den Glas-Glas-Modulen ist hilfreich, tatsächlich wollte ein mehrere Module auf eine Holz-Pergula setzen und der man dann natürlich auch drunter durchlaufen kann.

@hildefeuer danke für deine ausführlichen Informationen. Die genaue Planung wie viele Module etc. überlasse ich dann dem Fachmann, aber als Hintergrund.Wissen ist das schon mal sehr gut.
Du meintest in DT verbauen die Monteure nur Panele auf den Dachziegeln ... das kann aber nicht pauschal so sein. Die "In-Dach-Module" habe ich schon länger ins Auge gefasst, ne neue Entwicklung ist das nicht. Finde ich optisch tatsächlich auch sehr reizvoll.

Auf jeden Fall danke noch mal für die vielen Antworten!
 
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