M@tze schrieb:
Das Thema wurde jetzt schon so oft hier durchgeleiert und trotzdem fehlen immer noch brauchbare Informationen im Artikel:
- Warum wird jetzt in Frankreich mit einem neuen Teststandard getestet?
- Ist dieser nur für Frankreich gültig und wenn ja warum?
- Warum wurde ein 3 Jahre altes Gerät getestet und warum sollte dies nun auf einmal einen neu definierten Grenzwert einhalten, den es vor 3 Jahren offensichtlich noch nicht gab?
- War nur das iPhone 12 betroffen oder wurde nur dieses getestet? Neuere iPhones? Android Geräte?
Nach dem, was ich die Tage dazu gefunden habe, scheint der Ablauf wohl so zu sein:
Es gibt europäische Grenzwerte und einheitliche Testmethoden, die in der gesamten EU erfüllt werden müssen. Verschärfungen darüber hinaus sind in den jeweiligen Staaten möglich.
EU-Staaten können Änderungsvorschläge einbringen, die anderen Staaten haben dann Zeit, diese Anträge zu prüfen und gegebenenfalls zu widersprechen.
Frankreich nutzt selbst bereits eine zusätzliche, neue Messmethodik und möchte diese auch EU-weit einbringen, dieser Prozess ist aber noch nicht abgeschlossen, es gilt EU-weit nach wie vor die alte Methodik.
Es ist wohl so, dass jede verkaufte Einheit die zum Verkaufszeitpunkt gültigen Richtlinien erfüllen muss, ein Verkaufsstop neuer iPhone 12 ist daher nur in Frankreich möglich, nicht EU-weit.
Frankreichs relativ vage Drohung mit einem Rückruf des iPhone 12 dürfte sich nur auf Geräte beziehen, die nach Inkrafttreten der neuen Methodik verkauft wurden. Für alle zuvor verkauften Einheiten gelten die alten Vorschriften.
Apple löst das Problem jetzt erstmal so, dass pauschal alle französischen iPhones, vermutlich über die Lokalisierungssettings, ein Update erhalten.
Ob sie die Änderungen zukünftig zur Vereinheitlichung EU- oder sogar weltweit anwenden werden, bleibt abzuwarten, kann aber gut sein, da es weniger Aufwand bedeuten würde, als dauerhaft zusätzliche Code Branches zu pflegen.