G8 Gipfel Heiligendamm 2007

keshkau schrieb:
Die Rote Flora ist ein Treffpunkt für Militante und Autonome, die ihre Gewaltbereitschaft erst neulich bei den Razzien unter Beweis gestellt haben.

Nach der Razzia um genau zu sein, dem Rest widerspreche ich nicht.

Einer der Organisatoren der Hamburger Demo vom Pfingstmontag war Andreas Blechschmidt, Aktivist und Sprecher der Roten Flora. Der offizielle Versammlungsleiter der Demo war Fritz Storim. Er ist noch aus der Zeit bekannt, als es in der Hamburger Hafenstraße hoch herging.

Du ergehst dich weiterhin in Unterstellungen. Und da du auch nicht davon abrückst dies und das davor Gesagte als Fakt darzustellen, wo es doch bloße Vermutung ist, weiß ich nicht wieso hier eigentlich immer mit den Rechtsstaat argumentiert wird, wenn er scheinbar nur für euch gilt, bzw. für euch genehme politische Haltungen. (Und hier geht es nicht darum, was derjenige der an den Pranger gestellt wird, davon hält, sondern was er tatsächlich getan hat) Das war alles was ich kritisieren wollte und bisher wurde immer nur neue Anschuldigungen und keine Beweise dafür herangetragen. Naja auch Indizien reichen wohl einigen zur (Vor-)Verurteilung. Passt einfach so gut ins Weltbild.

Und ganz ehrlich, ein Aktivist und Sprecher der nicht erwiesener Maßen unter den Gewalttäter war oder direkt dazu aufgerufen hat. Und ein Versammlungsleiter der zweimal schon verdächtigt wurde. Blöd nur das Beweise fehl(t)en, oder? Stört aber nicht.

Du magst ja die Demo als ursächlich für die Krawalle sehen, aber damit bist du nicht besser, als diejenigen die sich von dieser Gewalt nicht distanzieren. Du verschweigst einfach die Mehrheit an friedlichen Teilnehmer und das die Demo mehr war und bleibt als ein bloßer Anlaß zum Randalieren. Und das die Leitung von den örtlichen Gruppen übernommen wird, daran ist zunächst mal nichts verwerfliches, der Aufruf ging allerdings von verschiedenen Organisationen aus.

Und einen etwas anderen Blick auf die Geschehnisse bietet z.B. Telepolis, kein unbedingt linksradikales oder stark subjektives Produkt: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25381/1.html Welche Wahrheit ist nur wahrer? Schwierig alles schwarz-weiß abzurteilen meine ich.
 
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Der Daedalus schrieb:
@smaked2

Bitte unterlasse doch demnächst solche sinnlosen persönlichen Angriffe? Immer wieder wird man hier zur Sachlichkeit aufgerufen. Fällt schwer, wenn solche Beiträge wie der deinige hier nicht im Aquarium landen (und hier richte ich mal wieder meine Worte an die Mods).

Da Du es gerne öffentlich magst, kriegst Du mal wieder eine öffentliche Antwort:

1. wenn es Dich stört, mach dies per PN mit smacked2 aus und shredder damit nicht das Thema oder
2. steht es Dir wie jedem anderen frei, den Beitrag zu melden.
3. wenn Du das Wort an uns richtest, dann im entsprechenden feedbackthread, per PN oder mit besagten Beitrag melden button.
4. Mußt du wohl oder übel damit leben, daß man auch eine andere als Deine Meinung hat.
Zumindest was obiges von mir zitiertes angeht.

Für Deine weiteren Unmutsbekunden hinsichtlich der Moderation in laufenden Themen hast Du gerade eine PN erhalten.

Gruß

olly
 
@HappyMutant:
Dass ich mich nicht in Unterstellungen ergebe, wie Du schreibst, kann ich problemlos widerlegen:

Dr. Fritz Storim, Physiker und ehemaliger Lehrer, war anfang 1989 zu einem Jahr Haft wegen "Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" verurteilt worden, nachdem er im Untergrund-Blatt "Sabot" RAF-nahe Texte veröffentlicht hatte.

Quelle: http://archiv.mopo.de/rewrite/show.php?pfad=/archiv/1999/19990707/199907071225.html&drucken=yes

Siehe auch: http://www.comlink.de/cl-hh/ak-redaktion/register/RJ10400.HTM


"Mit solch einer Resonanz hätten wir niemals gerechnet", sagt Andreas Blechschmidt, Sprecher der "Roten Flora" und fügt hinzu: "Der Tatvorwurf ist lächerlich.

Quelle: http://www.welt.de/hamburg/article889269/Linksautonome_laden_in_die_Rote_Flora.html

Ich sehe gerade, dass Du die Sache mit dem Sprecher gar nicht abstreitest. Aber Herr Storim ist alles andere als nur ein harmloser Verdächtiger.
 
Und wo ist jetzt nun der Zusammenhang zur konkreten Gewalt nach der Demo? Bitte nicht bloß die fehlende Distanzierung, die mag zwar mit Schuld haben, aber ist strafrechtlich eher schwierig zu verfolgen. Das beide in der linsradikalen Szene unterwegs sind, daß ist mir auch bewusst, nur hier setzt ja meine Kritik an. Ist die bloße Zugehörigkeit zu einer bestimmen politischen Gruppierung ein Beweiß für geplante Ausschreitungen? Und vorallem ein Beweis, daß die Demo generell nur für den Krawall durchgeführt wurde. Und okay, ich habe deine Vorwürfe nicht zitiert, sondern nur die Namen. Das hat jetzt vielleicht verwirrt.

Aber ich wiederhole gerne nochmal die Essenz der von dir geäußerten Vorwürfe:
Offensichtlich ließ die starke Polizeipräsenz bei der Demo in Hamburg keinen Krawall zu, weshalb die Kundgebung vorzeitig für beendet erklärt wurde.
und
Meine Formulierung mag provozierend klingen, sie war dennoch wohl überlegt.

Und nun ja, es tut mir leid, du hast viele Fakten angesammelt, daß hier linke Aktivisten unterwegs und in der Organisation aktiv waren, aber wie gesagt, das habe ich nie bestritten. Die Frage ist ob dein wohlüberlegter Vorwurf tatsächlich durch mehr als bloße Vermutung untermauert werden kann.

Und das während der Demo es deswegen nicht zu Krawallen kam, weil die Polizeipräsenz zu stark war und nicht weil die Demo friedlich war, daß ist eben auch vorallem eins: Spekulation. Da könnte ich jetzt behaupten, daß nachher ohne Polizeipräsenz alles friedlich geblieben wäre. Beides ist so nicht wahr.

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Die Episode mit der Pistole und dem Polizist in Bedrängnis (wurde hier auch schon erwähnt), die ja irgendwie im Nachhinein erst zu den Berichten kam (zumindest bei Spiegel-Online), dürfte auf dieses Foto http://www1.ndr.de/nachrichten/asem/asemdemo38_v-gallery.jpg zurückzuführen sein (gefunden hier: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25380/1.html ). Das soll jetzt keine Wertung darstellen, ob und wie das gerechtfertigt war, aber zeigt wie die Mechanismen arbeiten. Das Foto dürfte wohl vor der Stellungnahme der Polizei im Netz gewesen sein. Möglich das man sich zu einer Erklärung genötigt sah.

Dazu noch ein paar mehr Bilder, die einen Eindruck von der Szenerie schaffen: http://www1.ndr.de/nachrichten/asem/asembilder2_org-asemindex2.html
 
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Der Daedalus schrieb:
Für diesen Fall gibt es keinerlei Anordnungen oder Verwaltungsvorschriften.

Als Grundlage gilt wohl immer noch das Urteil des Bundesverfassungsgericht zu Brokdorf.
Da gabs auch was zur Banmeile und dem Recht des Demonstraten auf geographische Nähe.

Der Daedalus schrieb:
Schon mal dran gedacht, dass man den Täter erst ermitteln muss?
Wenn aber eine Gruppe von Menschen gezielt die Autos von Politikern und Pressevertretern anzünden und dies organisiert passiert, dann ist das eine massive Störung der freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Also erst den Täter noch ermitteln, aber schon wissen welcher Gruppe er angehört und das er terrorist ist.
Haben sie eigentlich schon einen oder eine Gruppe?

Cu
 
@HappyMutant

Die Welt online schrieb etwas zu der Waffe (#118):

Beim Auseinandergehen der Demonstranten sei es zu einer ernsten Situation gekommen, als ein Beamter seine Dienstwaffe gezogen habe, berichtete die Polizei weiter. Der Beamte sei massiv von einer Gruppe bedroht und mit Steinen sowie Farbbeuteln attackiert worden. Er habe sich deshalb nur mit dem Ziehen seine Pistole Respekt verschaffen können.

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keshkau schrieb:
Die G8-Gegner haben es heute geschafft, unserem Innenminister Schäuble in die Hände zu spielen. Offensichtlich ließ die starke Polizeipräsenz bei der Demo in Hamburg keinen Krawall zu, weshalb die Kundgebung vorzeitig für beendet erklärt wurde. Anschließend wurden auf der Reeperbahn Autos beschädigt und Müllcontainer umgekippt. Es flogen Knallkörper, Rauchbomben, Leuchtraketen und Farbeier. Vor der Roten Flora, im Schanzenviertel, errichteten die Autonomen Barrikaden und zündeten sie an. Davon hat Herr Schäuble doch im Vorfeld gewarnt.

Das war meine Aussage in # 103, die ich hier noch einmal vollständig zitiere, damit wir auf einen Blick sehen können, worum es geht. Primär ging es mir um die Feststellung, dass der Bundesinnenminister im Vorfeld vor Gewalt bei Demonstrationen gewarnt hatte und dass genau diese Gewalt am Pfingstmontag in Hamburg sichtbar wurde.

Ich habe in # 143 belegt, dass die Veranstalter der Demonstration dem linksradikalen / militanten / autonomen Milieu rund um die Rote Flora entstammen. Weiterhin steht fest, dass mit ca. 1.000 „Demonstranten“ ungewöhnlich viele Teilnehmer dem so genannten schwarzen Block angehörten. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil (möglicherweise sogar ein Großteil) der demonstrierenden Autonomen entweder einen direkten oder zumindest einen indirekten Kontakt zum Kulturzentrum Rote Flora unterhält, weil der Ort als Treffpunkt der Hamburger Autonomen-Szene gilt. Hier geben sich – bildlich gesprochen – die Veranstalter und die Autonomen/Militanten die Klinke in die Hand.

Nehmen wir einmal an, ich wäre nun Sprecher der Roten Flora, so wie Andreas Blechschmidt, oder ein stadtbekannter Alt-Autonomer, wie Fritz Storim. Und nehmen wir weiter an, ich wollte eine solche Demo wie die am Pfingstmontag in Hamburg veranstalten. Wie würde ich vorgehen? Ich würde mich zunächst einmal an mein persönliches Umfeld wenden und vor allem an meine politischen Gesinnungsgenossen, also an die Autonomen, die entweder selbst in der Roten Flora verkehren oder die mit ihr kommunizieren ( www.rote-flora.de/).

Man braucht kein Prophet zu sein, um zu erahnen, wie sich die Autonomen eine solche Demo vorstellen. Sie scheren sich von Beginn an nicht um die Rahmenbedingungen, etwa um das Vermummungsverbot. Und sie verstoßen weiter gegen das Versammlungsgesetz, etwa durch das Mitführen bestimmter Gegenstände (Leuchtraketen usw.). Das alles tun sie, weil es ihnen gar nicht um die eigentliche Demonstration als politische Kundgebung geht. Und die Veranstalter wissen das nur zu gut, schließlich verkehren sie oft genug mit den Leuten oder fühlen sich ihnen sogar verbunden.

Die Hamburger Morgenpost protokollierte:

16 Uhr: Ein Redner beendet die Demo, sagt: "Das ist eine Farce. Wir wollen nicht als Wanderkessel durch menschenleere Gebiete laufen."

16.10 Uhr: Drohend heißt es aus dem Lautsprecherwagen der Demonstranten: "Das war nicht das Ende."

Quelle: http://www.mopo.de/2007/20070529/hamburg/politik/linke_brechen_ihre_demo_ab.html


Nun gibt es verschiedene Begründungen für das Abbrechen der Demonstration zu diesem Zeitpunkt und an diesem Ort. Der NDR liefert eine sehr plausible Erklärung: „Die Veranstalter beendeten die Demonstration am Rödingsmarkt, weil dieser dem Rathaus als Tagungsort am nächsten lag. Die Demonstranten durften sich dem Hamburger Rathaus allerdings nur bis auf 500 Meter nähern.“

Meine Argumentation bezüglich der Gewalt sieht so aus: Die Veranstalter entstammen mehr oder weniger dem gleichen Milieu wie der schwarze Block, der dann auch zahlenmäßig beeindruckend präsent war. Die übrigen Demonstranten, die sich ebenfalls angesprochen fühlten und sich absolut friedlich verhalten haben, lasse ich jetzt einmal außen vor. Sie haben einfach nur ihre Demo durchgezogen und standen nicht im Fokus der Polizei. Der harte Kern, der sich von Anfang an vermummte, hatte zu keinem Zeitpunkt eine vernünftige Demo im Sinn. Das erklärt auch, warum es schon zu Beginn zu einzelnen Übergriffen auf Polizisten und zu den zwei bis drei Verhaftungen kam.

Da die Polizei erfolgreich durchgegriffen hatte, blieb der unmittelbare Protest danach erst einmal aus. Die Fotos von der Demo belegen zudem, dass die Polizei in unmittelbarer Nachbarschaft des schwarzen Blocks sehr stark präsent war. An der grundsätzlichen Bereitschaft zur Gewaltanwendung ändert das aber nichts. Dies stütze ich wiederum auf das Mitführen von Farbbeuteln, Knallkörpern und dergleichen. Solche Dinge führt kein friedlicher Demonstrant mit sich.

Um 16 Uhr wurde dann klar, dass man nicht zum Rathaus vordringen konnte, sondern dass der Zug erwartungsgemäß eine andere Route nehmen müsste. Für die Autonomen war die Gelegenheit am Rödingsmarkt denkbar günstig, weil hier der Abstand zum Rathaus am geringsten war. Und dass dies keine Spekulation ist, sieht man an der Weigerung vieler Autonomer, den Platz nach dem offiziellen Ende der Kundgebung zu verlassen.

Das wiederum passt wunderbar zu dem Satz in der Hamburger Morgenpost („Das ist nicht das Ende.“). Offiziell beendet man die Demo, aber ebenso offiziell – nämlich über einen Lautsprecherwagen der Organisatoren – verkündet man die Fortsetzung der Demonstration. Aber unter welchen Vorzeichen? Es ist klar, dass sie Demonstration nach ihrem offiziellen Ende aufzulösen ist bzw. aufgelöst wird. Danach sind die Mitglieder des schwarzen Blocks nicht länger „eingekesselt“, sondern können sich in kleinen Gruppen frei bewegen, ohne durch unmittelbare Polizeipräsenz gestört zu werden. Diese Chance wurde auf der Reeperbahn auch sogleich ergriffen.

Wie gesagt, der friedliche Teil der Demonstranten spielt bei dieser Betrachtung keine Rolle. Es geht mir hier nur um den schwarzen Block, dem ich eine persönliche bzw. politische Nähe zu den Veranstaltern nachsage und dem ich jede Friedfertigkeit in Bezug auf die Demo abspreche. Für mich spricht vieles dafür, dass die Veranstalter und die Autonomen im Demonstrationszug Hand in Hand gearbeitet haben. Manche mögen das als Spekulation abtun, aber die Indizien wiegen schwer.
 
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Frage: Warum veranstaltet man dann überhaupt eine Demo, wenn es doch ohne sie viel leichter geht? Die angeblich 2000 Autonomen hätte man auch so nach Hamburg bekommen. Und selbst da wird mit Zahlen fröhlich jongliert. Es könnten auch nur 1000, aber auch 3000 gewesen sein und mit der "Roten Flora" waren angeblich 500 verbunden. Warum soll mich das gegenüber den Berichten der Medien, die auch mit Polizeiinformationen arbeiten, eigentlich weniger skeptisch stimmen?

Aber wir kommen hier so oder so auf keinen gemeinsamen Nenner. Ich finde es zwar unschön hier aufgrund von möglichen und tatsächlichen Verbindungen die Demo als Vehikel für die Krawalle zu diskreditieren. Aber da ich nur darauf beharren werde sich nicht in Vorverurteilungen zu ergehen, bzw. die eigentlichen Anliegen der Mehrheit der Demonstranten unter den Teppich zu kehren und du es auch weiterhin als erwiesen ansehen wirst, daß linke Autonome und vermutete Krawallmacher eben nur so handeln können, bleibt uns wohl nur das Beenden der Diskussion.

Das Bild was hier gemalt wird, ist das der Mainstreammedien, man wird fast immer die alleinige Schuld bei den Demonstranten finden. Ich möchte nicht sagen, daß diese Berichte falsch sind, ich sage nur, daß es lediglich einen Teil der Wirklichkeit abbildet und es durchaus mehr Facetten gibt, als den randalierenden Demonstranten. Die blendest auch du aus, um deine Vermutungen besser belegen zu können. So passt es eben noch besser, wenn die friedliche Mehrheit nur Staffage sein soll.

Das in Heiligendamm die Chose und die Nachrichten auch so aussehen werden, dürfte klar sein. Nur das ist es was viele Medien berichten wollen und es beeinflußt die öffentliche Meinung.
 
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In den Medien wurde doch berichtet, dass es sich um ca. 4.000 bis 6.000 Demonstranten handelte. Und die Größe des schwarzen Block wurde meist mit ca. 1.000 angegeben. Damit ist für jeden, der rechnen kann, doch völlig ersichtlich, wie die Verhältnisse waren. Und in den Berichten wurde ebenso deutlich gemacht, welcher Teil der Demonstrerenden für die Ausschreitungen verantwortlich war.

Es ist übrigens einfacher, eine Demo zu veranstalten als sich ohne Demo zu verabreden, weil man dabei zunächst einmal in den Genuss kommt, sich versammeln zu dürfen. Bei anderen Gelegenheiten, die man als unangemeldete Demonstration bezeichnen würde, kommt es nämlich regelmäßig zur schnellen Auflösung. So aber konnten in Ruhe Sympathisanten aus der Umgebung und aus dem Ausland auf den Termin aufmerksam gemacht werden. Die Polizeipräsenz garantiert die Anwesenheit von Vertretern des "Klassenfeindes" und die Presse schickt die Bilder des Protestes um die Welt. Was will man mehr? Außerdem kommt bei so einer Demo auch das richtige Demo-Feeling auf, bei dem man sich in Ruhe auf die Krawalle einstellen kann.

Aber gut, lassen wir die Diskussion an dieser Stelle.

P.S.: Ich sage nicht, dass Du Recht haben könntest. Ich sage nur, dass ich es nicht zugeben würde :)

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Der BUND, Germanwatch und Attac haben in Berlin gemeinsam erklärt: "Besser kein Abschluss beim G-8-Gipfel als ein schlechter“. Ihrer Meinung nach sei ein Eklat besser als ein fauler Kompromiss.

Ich finde, bevor man auf ein gemeinsames Protokoll aller acht Teilnehmer verzichtet, sollte man beim Klimaschutz versuchen, sich notfalls ohne die Einbeziehung der USA zu einigen. Denn ein Eklat, der sich auf ein fehlendes Abschlussprotoll stützt, ist höchstens einen Tag lang für eine Schlagzeile gut. Richtig geholfen ist damit niemandem. Wenn sich aber sieben Staaten einig geworden sind, dann hat man immerhin etwas Schriftliches und Verbindliches vorzuweisen. Und die USA behalten nach dem Gipfel dauerhaft den schwarzen Peter in der Hand.

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Was mir noch aufgefallen ist: Organisationen und Bündnisse wie Attac oder "Gerechtigkeit jetzt!" kritisieren den G8-Gipfel u. a. als illegitim. Die Interessengemeinschaft der G8 gerät ins Kreuzfeuer der Kritik, wogegen andere internationale Kooperationen nicht argwöhnisch betrachtet werden. So existieren allein in Afrika z. B. folgende Bündnisse:

Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft CEMAC)
Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion (UEMOA)
Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS)
Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC))
Gemeinsamer Markt für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA)
Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC)
(Nordafrikanische) Arabische Maghreb Union (Maghreb)

Jetzt könnte ich ebenso gut zu den Pauschalierungen aus dem G8-Mobilisierungsclip greifen und schreiben:

„Es wird dort geschachert, es werden Deals ausgehandelt, die nicht legitim sind.“

„Diese Leute, die sich da treffen, sind halt wesentlich verantwortlich für diese Scheiße. Und dafür gehören sie schlicht und ergreifend offensiv angegriffen und als solche auch sichtbar gemacht ..."

Aber so kommt man wohl kaum weiter. Die Entwicklungsländer haben schließlich auf ihre Treffen, etwa die G15, mit inzwischen 17 Mitgliedsstaaten, nämlich Algerien, Argentinien, Brasilien, Chile, Ägypten, Indien, Indonesien, Jamaika, Kenia, Nigeria, Malaysia, Mexiko, Peru, Senegal, Sri Lanka, Venezuela und Simbabwe.
 
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Nun ja, wollen wir den europäischen Wirtschaftsraum oder die EU nicht vergessen, oder auch OSZE z.b., die mit solchen Organisationen besser vergleichbar sind. Und dir ist hoffentlich klar, das die G8 nunmal die größten acht Wirtschaftsmächte sind, von denen die Globalisierung und eben auch die damit verbundene Ausbeutung halt ausgeht. Halten wir doch mal fest, daß der G8-Gipfel unter den genannten Wirtschaftsräumen eigentlich nichts zu suchen hat, sondern hier eine globale, von wenigen Länder getragene Konferenz stattfindet.

Und wie kommst du jetzt darauf, daß die Deals in den genannten Wirtschaftsräumen die immer alle Länder der Region umfassen, illegitime Deals ausmacht? Ich mein diese Revoluzzer-Rhetorik die du da zitierst ist sicherlich nicht meine Welt, aber der Vergleich zur G8 hinkt definitiv. Ich glaube nämlich auch nicht, daß diese teils recht wirkungslosen Bündnisse wirklich Entscheidungen treffen, die entscheidend den Rest der Welt beeinflussen werden.
 
dazu passend wie ich finde ein interssanter artikel aus schall und rauch
Hallo an alle Gegner des G8-Gipfels, ihr Gutmenschen, Umweltschützer, Armutsbekämpfer, Gerechtigkeitssucher, Klimaretter, Antiglobalisten und Linke, Grüne und was es alles gibt, ich sage euch hiermit, eure Proteste sind völlig berechtigt, nur ihr seit komplett am falschen Ort. Es bringt überhaupt nichts da in Heiligendamm zu sein, denn ihr Protestiert vor den falschen Leuten. Denn diese Hampelmänner und die eine Hampelfrau haben überhaupt nichts zu sagen. Ihr verschwendet eure Zeit und werdet verarscht. Das ganze ist eine Ablenkung von den wirklichen Mächtigen der Welt. Diese treffen sich zurzeit in Istanbul und dort müsstet ihr alle sein. Geht alle sofort nach Istanbul vor das Ritz-Carlton Hotel wo das Treffen der Bilderberg Group stattfindet, dort solltet ihr stehen und laut euren Unmut ausdrücken und nicht da in Rostock. Das ist eine Ablenkung der Elite, damit die ganze Aufmerksamkeit nicht auf die wahren Besitzer und Lenker der Welt gerichtet ist, die sich gerade heimlich treffen und alles entscheiden. Die G8-Politiker sind doch nur Marionetten der Bilderberger. Nur Putin hat noch einigermassen was zu sagen und er ist der einzige der nicht ein Sklave und Lakai der Bilderberger ist. Alle anderen westlichen Politiker sind es und warten jetzt auf die Befehle welche die Elite in Istanbul beschliesst und unmittelbar danach wird das dann beim G8-Gipfel in Empfang genommen, als eigene Beschlüsse verkündet und dann in den jeweiligen Ländern umgesetzt. Sollen die Bonzen doch hinter ihren 15 Kilometer langen Stacheldrahtzaun und dem ganzen Polizieaufgebot durch Missachtung und Einsamkeit bestraft werden.

Also, lasst Euch nicht durch diese gigantische Show in Rostock verarschen. Die „Führer“ dort haben nichts zu sagen. Damit will man nur von den wirklichen Chefs die sich in Istanbul treffen ablenken. Schaut doch nur wer sich alles dort zusammengefunden hat. Alle wichtigen Konzernchefs, alle wichtigen Weltbänker, alle wichtigen Militärchefs, alle wichtigen Sicherheitschefs und alle wichtigen Medienchefs unter der Leitung von Königin Beatrix (ihr gehört Shell Oil und sie ist einer der reichsten Frauen der Welt) und Henry Kissinger, die Rockefeller und die Rothschild. Das sind die, die wirklich was zu sagen haben, das ist die Macht auf dieser Welt. Die Paviane da beim G8-Gipfel sind doch nur Befehlsempfänger. Also G-8 Protestler, wacht endlich auf und vergisst diese Ablenkungs-Show in Rostock, ihr müsst am richtigen Ort protestieren, damit dieses geheime Treffen in Istanbul was gerade stattfindet der Welt bekannt gemacht wird. Die Medien schweigen es tot, weil die Medienbesitzer selber Bilderberger sind. Es geht doch nicht, dass die welche alle Fäden in der Hand haben, die massgebenden Entscheidungen treffen und wirklich das Sagen haben, völlig ungehindert, im Geheimen, ohne Rechenschaft und Kontrolle und ohne das die Öffentlichkeit das weiss ein Treffen veranstalten und Politik beschliessen, welche unser aller Leben beeinflusst.
 
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Toll, ohne Quellenangabe, offenbar 1:1 kopiert, ohne es kenntlich zu machen. Abgesehen davon paßt es hier auch so mal gar nicht. Und ungefilterte, unkommentierte Propaganda egal ob von links oder rechts sehe ich hier als fehl am Platze und eher gefährlich an. Ne ne, so geht das echt nicht.

Es ist wirklich bezeichnend das ähnlich lautende Text immer in Zusammenhang mit Mystery und Verschwörungstheorien genannt werden...

Edit: Naja das davor war als Quellenangabe ein Witz, dazu hätte man ja wohl das Ding kennen müssen. Kannte ich aber nicht. Und der Rest gilt weiterhin. Und das Ding ist ja mal echt der Knüller. "Wie die Welt wirklich ist" oder wie ich es sage: wie der Autor glaubt wie die Welt wirklich ist... Immerhin amüsant die Chose, tragisch wäre es wenn Leute den Schmonz glauben würden. Teils wirklich köstlich, das verdient eigentlich einen eigenen Thread im Fun Stuff. Nur ernst nehmen und hier in seiner Vollständigkeit zitieren? Besser nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
steht doch ganz unten drin:
aus: schall und rauch

habe es für dich nochmal geändert
 
@HappyMutant
Wenn innerhalb der G15 „Deals“ gemacht werden, dann würde ich diese nicht als illegitim bezeichnen. Das wäre absurd (= Revoluzzer-Rhetorik, wie Du es bezeichnest). Der Vergleich wurde von mir nur deshalb angestellt, um zu zeigen, dass diese Wortwahl grundsätzlich ungeeignet ist. Man sollte sie ebenso wenig bemühen, um die G8 pauschal zu diffamieren. Aber darum geht es im dem G8-Mobilisierungsclip, dem ich diese provokante Aussage („Es wird dort geschachert, es werden Deals ausgehandelt, die nicht legitim sind.“) entnommen habe.

Und ja, die Europäer haben ihre EU, die Amerikaner die NAFTA, auch die Asiaten haben ihre Abkommen. Aber ebenso die Afrikaner. Ich halte es für vernünftig, dass jede Interessensgruppe, etwa die Entwicklungsländer (G15) oder die Industrieländer (G7) zusammenarbeitet. Darüber hinaus gibt es ja noch globale Plattformen wie die UN. Und so wie die G8 politische Themen behandelt, gibt es auch wieder in Afrika die „Afrika Union“, die 53 Staaten umfasst (ohne Marokko). So macht jeder seinen Kram.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay prinzipiell ist auch die G8 nur ein Zusammenschluss um das Vorgehen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene gemeinsam zu koordinieren, da hast du Recht. Tatsache ist aber, daß hier die stärkste Machtkonzentration im politischen Bereich zusammen kommt. Sicherlich ist viele Kritik nicht unbedingt realitätsnah oder sinnvoll und es wird vorallem die Plattform des Gipfels genutzt um Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber neben dem Weltwirtschaftsgipfel ist die G8 für die Globalisierungskritiker sicherlich das berechtigste Ziel. Ob das nun in seiner Vehemenz alles Sinn macht, glaube ich nicht. Und Beschlüsse werden nun so oder so gefasst. Ob das nun G8 heißt oder im Rahmen kleinerer Konferenzen gemacht. Aber man wird hier nunmal am ehesten wahrgenommen. Der Vorlauf in den Medien, bei der Politik spielt dem natürlich in die Hände.
 
Da sind wir uns ja wieder einig. So medienwirksam, wie der Protest auch sein soll: Ich weiß nicht, ob man sich damit einen Gefallen tut, wenn über die Bildschirme später nur Krawallbilder flimmern. Eine ausgefeiltere Präsentation des Alternativ-Gipfels wäre da sicher angebrachter. Dafür hätte man die G8-Gegner schließlich auch mobilisieren können.

Wichtig ist für das Gipfeltreffen, dass die Anzal der Teilnehmer nicht allzu groß ist. Ohne die USA sieht es doch schon im Klimabereich ganz gut aus. Wenn aber jetzt noch China, Brasilien usw. am Tisch säßen, würde man ganz bestimmt nicht zu einer Einigung kommen.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die langwierigen Verhandlungen im Rahmen der Zoll-Abkommen, die sich bei großer Teilnehmerzahl in jeder Runde über Jahre hingezogen haben.

Das [G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm] ist eine Ablenkung der Elite, damit die ganze Aufmerksamkeit nicht auf die wahren Besitzer und Lenker der Welt gerichtet ist, die sich gerade heimlich treffen und alles entscheiden. Die G8-Politiker sind doch nur Marionetten der Bilderberger. Nur Putin hat noch einigermaßen was zu sagen …

Alle anderen westlichen Politiker … warten jetzt auf die Befehle welche die Elite in Istanbul beschließt und unmittelbar danach wird das dann beim G8-Gipfel in Empfang genommen, als eigene Beschlüsse verkündet und dann in den jeweiligen Ländern umgesetzt

Köstlich! Ich stelle mir gerade vor, wie die Vertreter von CIA, NSA, Pentagon, Homeland Security und wie sie alle heißen in einer Reihe Spalier stehen, wie sich George Bush dazugesellt und wie alle gemeinsam vor Königin Beatrix strammstehen, um aus ihren Händen die Befehle entgegenzunehmen. Putin steht derweil etwas abseits, denn er allein hat die Kraft, dem Druck der Bilderberger noch etwas entgegenzusetzen.

Die Paviane da beim G8-Gipfel sind doch nur Befehlsempfänger.

Mit einer guten Morphing-Software ließe sich der Pavian-Beweis für das eine oder andere Gesicht möglicherweise erbringen. Da ist der Name der von franeklevy zitierten Quelle vermutlich Programm: "Schall und Rauch". Von meiner Seite sage ich "vielen Dank" für Deine humoristische Einlage.
 
Zuletzt bearbeitet: (Doppelpost zusammengeführt)
ich wusste es gefällt euch und ihr konntet etwas schmunzeln.
natürlich ist die seite total übertrieben und sehr stark einseitig.
obwohl ich selbst zugeben mus, noch nie vorher von den bilderbergern (-> Wiki) gehört zu haben, halte ich deren zugesprochene macht zwar in gewisser weise gegeben aber sie wohl in der quelle stark überschätzt dargestellt.
 
Ich denke über solche Themen können wir uns aber getrennt unterhalten und sollte nicht den Thread auch noch dafür mißbrauchen. Bei der Masse an Weltregierungen wird es ja langsam auch kompetenzmäßig etwas eng. ;)
 
Grundsätzlich gehören die Bilderberger sicher nicht hierher. Dennoch erlaube ich mir eine abschließende Anmerkung: Die (Verschwörungs-)Kritiker kommen gar nicht die Idee, dass diese Treffen schon deshalb ganz praktisch sind, weil man dort gemeinsam über Probleme reden kann, die von der Politik entweder nicht (richtig) angegangen oder nicht gelöst werden.

Man kann z. B. nicht erwarten, dass die Ministerien in den einzelnen Staaten über genügend ausgewiesene Experten verfügen, die sich mit dem internationalen Kapitalmarkt und seinen Schattenseiten im Detail auskennen. Die Konzerne dagegen haben sich solche Leute ausgebildet. Und nun steht man etwa vor den Schwierigkeiten, die der freie Kapitalverkehr mit sich bringt. Die Unternehmensvorstände wissen zwar, dass sie diesen Kapitalverkehr benötigen, aber sie wissen ebenso gut, dass er von den sog. Heuschrecken erbarmungslos ausgenutzt wird. Und darunter leiden letztendlich alle Beteiligten.

Wenn die Politik also bisher nicht in der Lage war, adäquate Lösungen zu erarbeiten, so kann man im Anschluss an solche Treffen versuchen, einen Kreis von Experten zu bilden. Dessen Ergebnisse können dann in Form von Lobbyarbeit auf den Tischen der Staatssekretäre landen und später in abgewandelter Form in Gesetze münden. Solche Lobbyarbeit gibt es natürlich schon in Berlin und in Brüssel. Aber für die Bewältigung globaler Themen reicht das nicht immer aus.

Das ist ja auch der Grund, warum Themen wie der Klimawandel und Afrika auf der Tagesordnung der G8 stehen. Denn man muss solche Dinge im globalen Maßstab angehen, sonst wird das nichts. Die Eliten, die sich in Itanbul treffen, haben das für sich natürlich schon längst erkannt. Auch sie nutzen ihre Beziehungen, um ihre Interessen bestmöglich durchzusetzen. Sollen sie doch.

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Zurück zum Thema:

Aus den USA kommen neue Signale zum Thema Klimaschutz. Präsident Bush schlägt eine Tagungsreihe mit insgesamt 15 Ländern vor, zu denen neben den G7 noch weitere europäische Staaten sowie China und Indien gehören sollen. Damit sollen die größten Schadstoff-Produzenten angesprochen werden. Sie sollen gemeinsam bis 2008 ein globales Ziel zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen vereinbaren und sich auf weltweite Klimaziele verständigen. Auch in Australien denkt der Ministerpräsient mittlerweile laut über eine Zielsetzung zur Reduzierung der Treibhausgase nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, wie schnell sich die EU die Butter vom Brot nehmen läßt. Erst lehnt Bush jegliche (beabsichtigte und existierende) Vereinbarung ab und heute stellt er sich hin und meint die USA würden die Führung übernehmen. In dem man keine konkreten Ziele nennt und das ganze auf mindestens 2008 und im Prinzip frühstens 2012 festlegen will. Vom erreichen von anderen Vereinbarungen soll mal ja gar keine Rede sein. Das ist eigentlich unfassbar. Und natürlich macht man hierzulande gute Miene zum bösen Spiel und sagt, ja toll haben wir das als Deutsche gemacht, endlich will die USA das auch irgendwie und wir haben es durch unsere EU-Ratspräsidentschaft erreicht. Na wenn das mit jedem Punkt so läuft, dann kann die EU eigentlich vom Treffen fernbleiben.

Es läuft wie immer, Veränderung ja, aber nur unter der Führung und zu den Bedingungen der USA. Ja warum ist man eigentlich immer so skeptisch. Klar bei den Aussichten auf "harte" Maßnahmen kommen auch China, Indien und Australien an Board. Ernsthafte Absichten muss man hier wirklich erstmal beweisen, bisher sieht es eher nach einer Farce aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Reuters-Interview sagt Busch, dass die Maßnahmen nur dann effektiv sein können, wenn mit Indien und China die größten Umweltverschmutzer eingebunden werden. Das hat er geschickt formuliert, weil er von dem überzogenen Energieverbrauch der USA und den Treibhausgasen ablenkt und stattdessen die allgemeine Umweltverschmutzung in Indien und China zum Thema macht.

Im Entwurf für den G8-Gipfel soll eigentlich ein dringender Aufruf zu Gesprächen über ein neues Treibhausgas-Abkommen stehen. Die USA möchten den Klimawandel dagegen als "langfristiges Ziel" bezeichnet sehen. Sie haben sich bisher auch nicht dazu durchringen können, den Energieverbrauch bis 2020 um 20 Prozent zu senken. Bei den Zielen bezüglich der Erderwärmung und der Ausstoß-Reduzierung für Kohlendioxid (50 % bis 2050) sieht es nicht besser aus.

Vielleicht pokern die USA darauf, dass sich China ohnehin jeglicher Vereinbarung widersetzen wird, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden. Beim Pro-Kopf-Verbrauch liegen sie auch noch lange nicht auf dem Niveau der USA. Deshalb könnten sich sich entspannt zurücklehnen, die Europäer übrigens auch.
 
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