G8 Gipfel Heiligendamm 2007

Überspitzt gesagt Bush düpiert Merkel und die klatscht dafür Beifall. Schön.

Aber um auch das Beschneiden von Grundrechten nicht zu kurz kommen zu lassen: Das Bundespresseamt verweigert einigen Journalisten nachträglich die Akkreditierung, obwohl diese eigentlich schon positiv geprüft waren und sich nichts zu Schulden haben kommen lassen. Gründe gibt es keine, nur daß das BKA Einwände habe und das man ja die selben Überprüfungen wie bei der WM2006 anwende. Und es ist z.b. auch nicht irgendein Journalist, sondern einer von der "taz", der üblicher Weise für das Ressort schreibt.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,485984,00.html

Was soll man davon wieder halten? Transparenter, offener Staat, so wie wir ihn lieben...
 
Der Ausschluss von Felix Lee (taz) macht keinen guten Eindruck. Allerdings ist die Sicherheitsprüfung bei solchen Gelegenheiten der Normalfall. Die Bedenken kamen vom Verfassungsschutz, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Deshalb konnte das Bundespresseamt auch keine Begründung bieten. Dort weiß man es schlichtweg nicht.

Der Imageschaden, der damit angerichtet wird, ist trotzdem groß.
 
nun dürfen die G8-Gegner ja doch nur bis max 10km an den Zaun ran, dann wäre die Variante mit dem Schiff doch preiswerter gewesen.

Eine Anzahl Reporter und andere Medienvertreter hätten dort auch Platz gehabt, so das die Berichterstattung gewehrleistet gewesen wäre.

Aber nein, die Kosten können ja nicht hoch genug sein, also kann s uns so schlecht nicht gehen wenn wir uns das leisten können.

Für die Politik wird inzwischen mehr ausgegeben wie früher die Könige in Frankreich für ihre Fest brauchten, auch ein Asbekt der Evolution, es entwickelt sich alles weiter...

OMaOle
 
Ich bin der Meinung, das Heiligendamm zeigt, wie es momentan mit der ach so hoch gelobten Demokratie in unserem Lande steht. Wenn jetzt sogar das im Grundgesetz verankerte Versammlungsrecht friedlicher Demonstranten maßlos beschnitten wird, dann mach ich mir um unseren "Rechtsstaat" wirklich langsam ernsthafte Sorgen. Denn wenn einmal der Stein ins Rollen gebracht wurde, dann ist er nicht mehr aufzuhalten.:(
 
Also das geht mir jetzt auch zu weit:(

Die 200m Sicherheitszone habe ich noch befürwortet, aber diese 5-10 km Demonstrationsverbot, kann ich nicht unterstützen, das schreitet das Recht auf Versammlungsfreiheit zu stark ein!

Über die Anliegen der Globalisierungsgegner läßt sich ja streiten und ob diese gut sind lasse ich auch mal außen vor, aber dass sie daran gehindert in der näheren Umgebung zu demonstrieren ist wirklich nicht akzeptabel, da greift der Staat zu stark durch! 5-10 km sind viel zu viel! 10 km, das muss man sich mal vorstellen!
Da könnte man den G8 Gipfel auch gleich auf einer Insel machen, würde billiger sein!
Ob sich die Veranstalter damit einen Gefallen tun? Nun wird doch noch mehr über die G8 geschimpft und nur die negativen Sachen gesehen...

Der Zaun und die 200m Sicherheitszone haben schon ihre Berechtigung und das hätte auch gepasst! Was wird wohl der Schäuble sagen, der "unterstützt" doch die Demonstranten?
 
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Wenn die G8 Gegner jetzt Karlsruhe anrufen wollen bin ich mal gespannt was dort entschieden wird und vor allem wie schnell.
 
Wahrscheinlich waren es die Amerikaner mit ihrem Sicherheitswahn, die auf diese Idee kamen. Die hätten es wahrscheinlich gerne gesehen, wenn man Heiligendamm zum US-Botschaftsgelände oder zum militärischen Sperrgebiet erklärt hätte. Dann bräuchen sie nur ihre MGs aufzustellen und alle hinter dem Zaun hätten ihre Ruhe.

Ich kann ja noch nachvollziehen, dass man das Gelände absperrt. Aber dafür hätte der Zaun sicher nicht so weiträumig um das Tagungshotel gezogen werden müssen. Und ich sehe auch noch ein, wenn man vor dem Zaun einen Sicherheitsbereich definiert, um Platz für Autos zu haben (Wasserwerfer, Transporter, Krankenwagen usw.). Aber irgendwann muss auch mal Schluss sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie 5-km-Zone in Karlsruhe Bestand haben wird.
 
Gestern hat man sich bei Maybrit Illner darüber beklagt, dass das Treffen nciht demokratisch ist und die Proteste ja wegen der großen Distanz nicht wirkungsvoll sein können. Dann wird wieder gefordert, das sich die Leute auf eine "einsame Insel" vertagen sollen, wo proteste noch sinnloser wären.

Vor zwei Wochen gab es eine komische Demo in Bremen (?), wo Fahrradfahrer einen Kreisverkehr dicht gemacht haben, um gegen die Globalisierung zu demonstrieren. Denken die Mesnchen die sowas veranstalten überhaupt nach, was sie tun? Da standen Menschen im Stau, die einfach nach Hause wollten. Ähnliches eben auch in Heiligendamm. Sitzblockaden, Störungsversuche etc. alles Dinge, die einen Zaun mehr als rechtfertigen. Als Anwohner muss man ja mehr Angst vor den Verwüstungen durch die Demonstranten haben als vor irgendwelchen Terroristen.
 
Vorallem mit welchen Begründungen sowas verweigert wird. Die Proteste könnten als unfreundlicher Akt empfunden werden und die Beziehungen zum Ausland könnten belastet werden. Wo kommen wir denn dahin, wenn Proteste deswegen abgelehnt werden. Natürlich ist das kein WM2006-Fanfest wo alle sich freudig in den Armen liegen. Aber man muß doch echt mal davon abkommen die Verantwortung auch noch auf die anderen Teilnehmer abschieben zu wollen. Die deutsche Regierung will das und sie hat das ganze nach dem hier geltenden Recht zu veranstalten und nicht aufgrund von wahnhaften Imagebedenken. Und das Ausland weiß sehr wohl was bei den G8-Gipfeln abgeht und der Zaun ist irgendwo auch nicht zu übersehen, oder? Das Image leidet unter solchen Maßnahmen auch ganz ordentlich (wenn vielleicht auch nicht bei den Regierungen). Anderseits ist vielleicht dies gerade das Ziel, Deutschland als harten Staat darzustellen.

Schlimm jedenfalls wenn dann das OLG so eine Entscheidung auch noch als endgültig bezeichnet.

Dafür gibt es eine neuen Akt in der Posse um die Journalisten Akkreditierung. Der taz-Redakteur darf nun doch kommen. Zunächst hatte sich das Bundespresseamt glatt mal vertan, als es sagte das BKA hätte was dagegen gehabt, es war halt dann doch der Verfassungsschutz. Und heute hat sicher dieses Bundesamt für Verfassungsschutz mit dem Presseamt "geeinigt" Felix Lee doch zuzulassen. Warum das nun alles kam und wieso das jetzt wieder aufgehoben wurde, weiß kein Mensch, aber er darf ja beim Datenschutzbeauftragen nachfragen und in ein paar Wochen kommen dann die Gründe (man stelle sich vor, er wäre abgelehnt worden, das Prozedere wäre gleich gewesen). Aber angeblich hätte es Pannen gegeben, die die Akkreditierung verhindert hätten. :rolleyes:

Als Ergänzung: Wolfang Bosbach (CDU), der Unions-Fraktionsvorsitzende meint, das die Verweigerung ja nur ganz wenige betreffe und "dass es dafür triftige Gründe gibt und das sorgfältig geprüft wurde". Naja offensichtlich wohl doch nicht so ganz...

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,486111,00.html

@fandre: Welche Protestform ist dir denn genehm? Friedlicher Protest ist es nicht (weil zu doof), Blockaden auch nicht (weil sie dich auf den Heimweg stören) und, okay, gewaltsamer Protest scheidet sowieso mal aus. Aber wie will man jetzt bitte noch Aufmerksamkeit erreichen, wenn man alles was stört als unangebracht und schwachsinnig empfindet. Es geht genau ums stören, das ist der Sinn von Protesten, Streiks, Demos. Das mag dir nicht gefallen, aber wenn 5000 Menschen übers platte Land ziehen und keinen stören, dann interessiert es keinen. Dich sehr wahrscheinlich dann auch nicht, vermutlich würde ohne den ganzen Aufwand sich auch niemand für der G8-Gipfel interessieren. Durch die beschriebenen Proteste tun man es aber, ganz offensichtlich. Ziel erreicht würde ich sagen.
 
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@fandre
Ich habe heute Morgen an das Umland von Heiligendamm gedacht. Dort gibt es sicherlich Bauern, die ihre Felder bestellt haben. Nach der Demo werden sie sich das Umpflügen sparen können.

Bei Sitzblockaden berufen sich die Demonstranten gerne auf das Widerstandsrecht, was aber angesichts der Möglichkeit zur regulären Demonstration witzlos sein dürfte. Und so dürfte "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" (vormals "Widerstand gegen die Staatsgewalt) vorliegen, was als Strattat gilt (§ 113 StGB). Mal sehen, ob es die Polizei beim Wegtragen belässt oder auch hier Stärke zeigt. - Also Lösungsbeitrag oder als Hilfe für Afrika sehe ich eine Sitzblockade jedenfalls nicht an.

@HappyMutant
Also ich weiß nicht, ob das Recht auf Demonstration zugleich das Recht auf Nötigung beinhaltet. Denn es ist ein Unterschied, ob ich als Verkehrsteilnehmer eine vorläufige Straßensperrung dulden muss, weil dort gerade ein Demonstrationszug vorbeiläuft oder ob es eine wilde Besetzung wie im Beispiel des Kreisverkehrs gibt. Wer demonstriert, kann Parolen ausrufen, Transparente mitführen, die Presse einladen und eine Kundgebung duchführen. Das dürfte zur Artikulierung eines Anliegens eigentlich reichen. Eine Demo bezieht ihre Stärke vor allem aus der Anzahl der Teilnehmer, also aus der Mobilisierungskraft. Am 10. Oktober 1981 kamen in Bonn immerhin 300.000 Menschen zusammen (Pershing II, Nato-Doppelbeschluss). Das war eindrucksvoll, aber doch keine Straßenblockade.
 
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Na hoffentlich wollten da nicht ein paar einfach nur nach Hause. Denn das ist so eine Demo ja offenbar nicht mehr legitim. Und öh, war die Demo da in Bremen, von der ich das erste Mal höre, nicht vielleicht sogar angemeldet? Wer weiß, wer weiß. Ich habe auf die Schnelle keine Bericht über die spontane Besetzung gefunden. Und wenn nicht mal indymedia Berichte über irgendwelche Proteste im Kreisverkehr auflistet...
 
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Es war ja zu erwarten, dass jetzt nach dem Urteil des OLG wieder das Geschrei groß ist.

Als vor nicht all zu langer Zeit die niedrigere Instanz entschieden hat, dass der Sperrbereich nur bis 200m um den Zaun betragen darf, da wurde gejubelt. Und die unabhängigen Gerichte unseres Rechtsstaates haben völlig richtig gehandelt.

Jetzt wo die nächst höhere Instanz das alte Urteil revidiert und ein Urteil zu ungunsten der Protestierenden fällt, da wird auf die Gerichte geschimpft. Es wird behauptet, dass unser Rechtsstaat nicht mehr funktionieren würde und das wir in einem Überwachungsstaat leben würden.

Schon irgendwie komisch dieser Sinneswandel.

Mal eine Frage:

Wer von euch ist Jurist?
 
Ach, du etwa?

Sorry, aber erstens ist Kritik ja wohl angebracht (und sie wurde einigermaßen sachlich vorgetragen) und fast alle hier fanden das zweite Urteil in Ordnung und sind damit völlig zurecht mit dem OLG-Urteil nicht einverstanden. Zweitens muß man das Urteil, gerade mit der Begründung ja nun nicht gut finden, bloß weils es von der Justiz gesprochen wurde, oder? Mal hü, mal hott und der Außenstehende fragt sich was denn nun rechtens ist, gerade wenn er die Polizeiverordnung die hier verhandelt wird, für grob verfassungswidrig hält. Und du bist zumindest hier im Thread der einzige der den"Überwachungsstaat" in Verbindung mit diesem Urteil bringt...

Und komisch ist an dem "Sinneswandel" überhaupt nichts. Hier geht es nicht darum die Justiz per se zu bejubeln, sondern darum das Urteile entweder in die eine Richtung oder die andere Richtung gefällt werden. Das eine findet man besser, das andere nicht. Im Gegenteil, nicht wie die Lämmer jedes Urteil abzunicken, zeugt doch eher von einer stabilen Meinung.

Also, was bringt uns jetzt dein Kommentar, außer das er (mal wieder) den anderen politische Ignoranz und Rückratlosigkeit vorwirft?
 
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Der Vorwurf, dass es mit unserem Rechtsstaat nicht weit her sei, kam allerdings nicht von mir.
Und wer so einen Vorwurf bringt, der muss diesen eben auch an den Maßstäben des Rechts messen. Wer also meint aus rechtlicher Sicht zu anderen Schlüssen als das OLG zu kommen, der möchte bitte vortreten und seine rechtlichen Argumente auf den Tisch legen.

Mal hü, mal hott und der Außenstehende fragt sich was denn nun rechtens ist, gerade wenn er die Polizeiverordnung die hier verhandelt wird, für grob verfassungswidrig hält.

Das ich keine 1 Mio. Euro auf meinem Konto halte ich für Grob verfassungswidrig. Wollen wir uns wirklich auf der Argumentationsschiene bewegen?

Mal hü, mal hott ... nun es ist nicht unüblich, dass Urteile von der nächsthöheren Instanz kassiert werden. Was also soll in diesem speziellen Fall so verwerflich gewesen sein?

Sorry, aber erstens ist Kritik ja wohl angebracht (und sie wurde einigermaßen sachlich vorgetragen) und fast alle hier fanden das zweite Urteil in Ordnung und sind damit völlig zurecht mit dem OLG-Urteil nicht einverstanden. Zweitens muß man das Urteil, gerade mit der Begründung ja nun nicht gut finden, bloß weils es von der Justiz gesprochen wurde, oder?

Ein "urteil nicht gut finden" ist eine Sache.

Das Urteil zu kritisieren eine andere. Ein Gerichtsurteil hat sich an nichts als an geltendes Recht zu halten. Wenn man ein Urteil also kritisieren will, dann entweder durch juristische Begründungen oder gar nicht.
Oder möchtest du Urteile die je nach der aktuellen Stimmungslage des Volkes gefällt werden? Vor jedem Urteil dann vielleicht eine Volksabstimmung?
 
Erstens: Wenn du etwas konkretes meinst, dann sag das doch auch und erfinde nicht Vorwürfe, wie den Überwachungsstaat. So haben wir jetzt zwei Beiträge verplempert um zu wissen, das du halt nur den Rechtsstaat-Vorwurf meinst.

Zweitens: Dein 1 Mio. Euro vergleich hinkt, und das gewaltig. Näher gehe ich aus nahe liegenden Gründen darauf nicht ein. Eine massive Einschränkung eines Grundrechts ist zunächst mal ohne ausreichende Begründung verfassungswidrig, was willst du da noch für Argumente. Nenn mal welche, warum dieser Erlaß es denn nicht sein soll.

Drittens: Es ist nichts verwerfliches daran, wenn ein Urteil in der nächsten Instanz kassiert wird. Es ist aber schon erstaunlich, wenn Gericht über eine in der Verfassung festgelegtes Grundrecht, derart unterschiedlicher Auffassung sein können. Zweimal mit der Begründung, die 1:1 vom Innenministerium übernommen wurde, daß das Ansehen Deutschlands gefährdet wäre.

Viertens: Es ist ja wohl mal lächerlich, daß man nun Jurist sein soll, wenn man Urteile kritisiert. Dann können sich das VG und OVG ja dann gerade mal gegenseitig kritisieren. Zu deiner Beruhigung sei aber gesagt, daß die Anwälte der G8-Gegner durchaus mit der Kritik konform gehen, die ich hier aufgeführt habe, damit ist die also nur die Frage, ob Laien sich darauf beziehen können, oder ob sie auch dafür noch eine Genehmigung brauchen.

Fünftens: Nein, ich möchte das sich die Justiz bitte an unsere Verfassung hält. Ja, ich möchte generell, daß die Staatsorgane sich daran halten und nicht erst durch die Justiz dazu aufgefordert werden müssen, durch Urteile die fünf vor zwölf gefällt werden. Es geht hier nicht um irgendeine nebensächliche Sache, sondern um ein Grundsatzurteil, nämlich daß Proteste verboten werden, weil sie angeblich dem Ansehen Deutschlands schaden. Das ist ein Fakt der von mir als Bürger kommentiert wird.

Und wie zum Teufel soll ich meine Meinung eigentlich äußern. Kritik an der Justiz ist erstens nur mögliche wenn man selber Jurist ist (siehe dazu dein ersten Beitrag) und zweitens auch eigentlich trotzdem nicht berechtigt, sonst könnten wir ja gleich per Volksabstimmung entscheiden. Sorry, das Argument der Neutralität gehe ich ja mit, nur offenbar ist man auch in der Justiz geteilter Meinung, oder? Also wäre es ja wohl irgendwo vermessen, darauf zu warten, daß noch schlauerer Richter entscheiden und der Dinge zu harren die da kommen. Wenn man deiner Argumentation folgt, dann ist Kritik an der Justiz (ja eigentlich auch generell am Staat, das wird bei dir immer wieder deutlich) nicht legitim. Und tut mir leid, aber Verstoß gegen das verfassungsmäßige Versammlungsrecht reicht mir als Begründung.

Bring du doch mal eine juristische Begründung warum man dies überhaupt einschränken sollte. Das wäre viel interessanter. Bisher kenne ich nur von offizieller Seite, daß das Ansehen Deutschlands sei gefährdet. Halte ich weder für juristisch noch nachvollziehbar. Ehrlich gesagt: muß man jetzt schon Argumente liefern, damit ein Grundrecht nicht eingeschränkt wird? Ich dachte immer die Sache läuft andersrum.

Und wenn die Einschränkung des Demonstrationsrecht also nur eine Sache der schwankenden Gemütslage ist, dann weiß ich auch nicht warum wir hier so tun, als ob wir ein Interesse am Rechtsstaat haben. Wenn es denn alles so unwichtig ist, dann brauchen wir gar nichts mehr kritisieren. Nicht das ich es annehme, aber wir würde es dir gefallen, wenn du gegen etwas Demonstrieren willst und dies wird mit Berufung auf das Ansehen Deutschlands abgelehnt (dessen Bürger ich bin, dessen Stimme angeblich mit entscheidet)? Darf das Volk also das Ansehen seines Staates nicht mehr selbst bestimmen, WM2006 für immer?
 
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Mal ganz abgesehen von dem Hick Hack der unterschiedlichen Gerichtsurteile, was hat der Ort des Protestes denn mit dem Inhalt desselbigen zutun. Ob nun 200m oder 10km vom Tagungsort entfernt spielt meiner Meinung nach keine Rolle, nur der Inhalt des Protestes ist doch das auf was es ankommt.

Oder denkt hier wirklich jemand er könne direkt am Tagungsort mehr Wirkung erzielen?

Die Tagungsteilnehmer sind so abgebrüht die juckt das gar nicht.

OMaOle
 
Gut dann ändere ich den Vergleich etwas, damit du den Vergleich verstehst:

Ich empfinde es als grob Verfassungswidrig, dass mein Recht auf Eigentum vom Staat durch die Steuerlast beeinträchtigt wird ...

Eine massive Einschränkung eines Grundrechts ist zunächst mal ohne ausreichende Begründung verfassungswidrig, was willst du da noch für Argumente.

Genau ... der Einschub "ohne ausreichende Gründe" ist der Knackpunkt ...

Das OLG hat erkannt, dass "ausreichende Gründe" vorliegen. Somit musst du schon etwas mehr liefern um zu zeigen, wo denn die Verfassungswidrigkeit vorliegen soll ...

Ja, ich möchte generell, daß die Staatsorgane sich daran halten und nicht erst durch die Justiz dazu aufgefordert werden müssen, durch Urteile die fünf vor zwölf gefällt werden.

Machen sie doch.
Die Regierung hat hunderte Rechtsberater, die alle rechtlichen Aspekte durchleuchten. Aber diese können nun auch mal irren, bzw. anderer Meinung sein als es die Gerichte sind.

Also was ist dein Problem? Die Regierung kann nicht gegen sich selbst klagen, sondern muss erstmal eine Entscheidung fällen.
Wenn dann jemand ein Problem damit hat, dann geht man klagen. Und in vielen Fällen erkennt man dann, dass die Rechtsberater der Regierung mit ihrer Einschätzung wohl richtig lagen. Das dem nicht immer so sein kann ist wohl natürlich, oder?
 
Okay dann mal kurz und knapp: Findest du, daß die Begründung nachvollziehbar ist und wenn ja, warum.
 
@omaole
Na, als ob die Demonstranten für die Tagungsteilnehmer demonstrieren. Ich glaube keiner von denen macht sich die Illusion mit dem Protest unmittelbar den Gipfel thematisch zu beeinflussen. Es geht wohl eher um das was der restlichen Welt signalisiert werden soll, nämlich dass 13% der Bevölkerung (die die G8 im Vergleich zur restlichen Welt darstellen) nicht über die restlichen 87% einfach so bestimmen soll können.
 
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