Artikel-Update: Am Wochenende hat G2A eine Stellungnahme zu den erhobenen Vorwürfen und dem Ultimatum
veröffentlicht. Darin weist das Unternehmen beides zurück, John Bain und Gearbox hätten vorschnell und ohne Kenntnisse aller Fakten gehandelt. Tatsächlich seien die Forderungen des Publishers „
seit langem Teil unseres Marktplatzes“, so G2A, das Ultimatum würde damit „
vollständig unnötig“.
G2A schrieb:
We do everything in our power to uphold the best possible relationships with developers and ensure the highest standards in the fight against dishonest sellers.
Käuferschutz auch ohne Shield-Abo
Käuferschutz gebe es auch ohne den Kauf des Shield-Services. Trete ein Problem – das Unternehmen spricht von „
sehr seltenen Fällen“ – mit dem Aktivierungsschlüssel auf, könne sich ein Nutzer zunächst an den Händler wenden und eine Erstattung oder einen neuen Schlüssel anfragen. Helfe das nicht, stehe der Kundenservice von G2A zur Verfügung. Das hauseigene „Resolution Center“ nehme dann Kontakt mit dem Verkäufer auf und tue alles in seiner Macht stehende, um „
für beide Parteien eine zufriedenstellende Lösung zu finden“. Dies geschehe normalerweise innerhalb weniger Stunden.
Shield nennt G2A lediglich eine Komfortoption. Gebe es ein Problem, stehe ein Live-Chat zur Verfügung, dessen Nutzung „
sehr wahrscheinlich“ innerhalb von wenigen Minuten zu einer Erstattung des Kaufpreises führe. Alles weitere kläre G2A mit dem Verkäufer. Außerdem biete der Dienst 10 Prozent Cashback auf Käufe, wer alle paar Monate ein Spiel erwerbe, habe den Kaufpreis bereits wieder eingespielt, argumentiert das Unternehmen, das zugleich „
viele neue Lösungen“ und Verbesserungen für die kommenden Monate ankündigt.
Transparenz
Den Vorwurf mangelnder Transparenz weist G2A ebenfalls zurück. Alle Kosten und Gebühren würden klar und deutlich beschrieben. Steuern berechne die Seite in Abhängigkeit des Herkunftslandes des Käufers, die Gebühren für die Zahlungsmethode hängen von der Wahl der Zahlungsmethode ab und seien diejenigen des gewählten Anbieters. Auch darauf würden Kunden „
deutlich informiert“. Auch hier betont das Unternehmen, „dauerhaft“ an Verbesserungen des Marktplatzes zu arbeiten. Solche Verbesserungen würden derzeit getestet und sollen „
bald“ implementiert werden.
Datenbank-Zugang für Entwickler
Von „größter Wichtigkeit“ ist es für G2A sicherzustellen, dass nur legal erworbene Aktivierungsschlüssel verkauft würden. Unter Betrug leiden Marktplatz und Unternehmen, da G2A Käufer selbst anderthalb Jahre nach dem Kauf „aus eigener Tasche“ entschädigen würde, obwohl es keinerlei rechtliche Grundlage dafür gebe. Tatsächlich behauptet G2A, dass die Betrugsraten im eigenen Marktplatz „
eine der niedrigsten in der gesamten Branche“ seien.
Das eigentliche Problem sieht das Unternehmen an anderer Stelle: Einige Entwickler hätten ein Problem damit, dass ihre Spiele im eigenen Marktplatz zu kaufen wären und würden deshalb auf „
grundlose und unbewiesene Anschuldigungen“ zurückgreifen.
Dass Entwickler dabei keinen Zugriff auf Datenbanken erhalten, hat laut G2A einen einfachen Grund: Manche Entwickler würden versuchen, den Markt zu kontrollieren und den Weiterverkauf ihrer Schlüssel zu unterbinden, die beispielsweise als Teil von Bundles ausgegeben wurden. Deswegen werde weder unbegrenzter Zugriff auf die Datenbanken noch die Möglichkeit zum Löschen von Schlüsseln gewährt. Zumindest letzterer Punkt war von Gearbox allerdings nicht gefordert worden.
Jeder Entwickler kann Missbrauch melden
Um solchem Missbrauch vorzubeugen, dürften nur Entwickler, die ein Abkommen mit G2A unterzeichnen (
Direct-Programm), auf die Datenbank des Marktplatzes zugreifen – es handle sich um eine Schutzfunktion, die ehrlichen Verkäufern und dem Markt insgesamt zu Gute komme, so die Argumentation. In Anbieter, die Teil des Direct-Programms seien, habe G2A hingegen uneingeschränktes Vertrauen
Aber auch unabhängig davon „
kooperiert G2A gegenwärtig mit allen interessierten Entwicklern um sicherzustellen, dass nur legal erworbene Schlüssel verkauft werden“. Nach Darstellung des Unternehmens müssen Studios lediglich nachweisen, dass ein Schlüssel illegal in den Verkauf gelangt ist, etwa durch einen Nachweis einer Bank. Die betroffenen Kopien würden dann entfernt und Informationen über die Verkäufer an Behörden weitergeleitet.