Artikel-Update: Einen Tag nach Freigabe des GeForce 456.55 hat sich der Ersteindruck vom Montag gefestigt: Der neue Treiber scheint die zuvor von vielen Käufern einer GeForce RTX 3080 berichteten Probleme zu beheben, wie einhellig auch betroffene Leser von ComputerBase im Thread zu diese News vermelden.
Behandlung ohne bekannte Nebenwirkungen
Über die Anpassungen, die Nvidia vorgenommen hat, wird seitdem diskutiert und spekuliert. Meldungen reichen von gesenkten maximalen Taktraten unter Teillast über reduzierte Spannungen bis hin zum exakten Gegenteil. Der MSI Afterburner zeigt eine leicht verschobene Spannung-Takt-Kurve: Derselbe Takt ist mit dem neuen Treiber bei geringerer Spannung möglich.
Die Redaktion konnte am Dienstag auf Basis einer GeForce RTX 3080 TUF Gaming OC von Asus dennoch kein klares Bild erarbeiten: Der von der Grafikkarte abgerufene maximale Takt lag mit neuem und altem Treiber auf demselben Niveau, durschnittliche Taktraten, VCore und Verbrauch unter Last lagen mal etwas höher, mal etwas niedriger – je nach Spiel und Auflösung. Die Leistung scheint im Durchschnitt nicht beeinflusst zu werden. Der komplette GPU-Testparcours konnte urlaubsbedingt allerdings noch nicht durchlaufen werden.
Gigabyte und MSI äußern sich
Vor dem Hintergrund der allem Anschein nach per Treiber abgestellten Symptome haben sich mittlerweile auch
Gigabyte und
MSI öffentlich geäußert und auf den neuen Treiber verwiesen.
Gigabyte weist darüber hinaus darauf hin, dass alle ausgelieferten GeForce-RTX-3080-Grafikkarten den von Nvidia veröffentlichten Spezifikationen entsprechen und alle Tests bestanden hätten. Zur Beurteilung der Zuverlässigkeit einer Grafikkarte sei mehr notwendig als die Berücksichtigung von Anzahl und Art der verwendeten Stützkondensatoren, die der Hersteller aus gutem Grund in verschiedenen Typen einsetzt.
Auch MSI verweist auf die bewusst getroffene Entscheidung, verschiedene Typen zu verwenden, und sieht sie weiterhin als richtig an. Alle bisher ausgelieferten Modelle hätten dabei auf einem unveränderten Design beruht, das bei der RTX 3080 eine und bei der RTX 3090 zwei MLCC-Gruppen umfasst - auch wenn verschiedene Produktfotos ein anderes Bild vermittelt haben. Hinter dieser Entscheidung stehe man weiterhin. Es werde definitiv keine neue Revision der eigenen RTX-30-Serie geben.
[Bilder: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]
Was war die Ursache?
Die Symptome scheinen abgestellt, die Frage, wie es zu den Problemen gekommen ist, bleibt indes offen. Zweifelsohne wurden die Hersteller, die Custom-Designs auf Basis der Design-Richtlinien erstellt haben, von den Abstürzen überrascht und von der darauf folgenden, sich schnell verselbstständigenden Diskussion um gute und schlechte Stützkondensatoren überrannt. Vielerorts wurde sie über Tage ausschließlich über die PCB-Bestückung geführt.
Es ist nicht davon auszugehen, dass sich Nvidia oder Boardpartner noch im Detail offiziell zu den Hintergründen äußern werden, sollten sich die Treiber-Anpassungen als nachhaltige Lösung erweisen. Ob Partner hinter den Kulissen auf Basis neuer Design-Richtlinien weitere Anpassungen am PCB-Design bestimmter Modelle vornehmen werden, bleibt abzuwarten. Dass im Vorfeld des Marktstartes noch kurzfristig Anpassungen vorgenommen wurden, steht hingegen außer Frage. Neben abweichenden Produktfotos in Pressemitteilungen und bei Händlern haben über die vergangenen Tage Hersteller wie EVGA und Gainward auch Abweichungen zwischen der Vorserie, die unter anderem an Tester ging, und Serie bestätigt.
Sollten sich weiter Hersteller mit ähnlichem Wortlaut äußern, wird ComputerBase diese Statements ohne weiteres Update einpflegen.