Das Problem ist im Grunde hausgemacht von nVidia.
Es gibt eine "Mindestausrüstungsliste" von nVidia, also eine Art Bauplan oder Bestückungsliste und da drin steht bzw. stand das die großen POSCAPs ausreichen.
Diese wurde kurz vor oder nach dem Launch wohl nochmal aktualisiert von nVidia.
Dann war es so das es bis kurz vor dem Launch keinen finalen Treiber gab für die Karten. Die Hersteller konnten die Karten bzw. Chips also nicht testen.
Die Hersteller mussten sich auf das Werks-Binning verlassen, hatten also keine Ahnung von der tatsächlichen Chipgüte.
Wenn man nun einen schlechten Chip erwischt hat und z.B. ein PCB nutzt mit ausschließlich POSCAPs statt min. 1-2 MLCCs, kann es zu Problemen kommen.
Wenn man dagegen einen guten Chip erwischt hat, läuft der vielleicht einfach weiter, auch wenn die Spannung ein wenig einbricht.
Dann ist es eine Frage des BIOS auf den Karten.
Boost-Takt wird realisiert nicht über einprogrammierte Taktraten, sondern über Offset-Werte und je nach dem wie die einzelnen Hersteller das programmieren,
kann das die oben genannten Probleme auslösen oder vermeiden.
Nachdem es einen finalen Treiber gab, haben die meisten Hersteller ihre Retail-Karten nochmal überarbeitet...
Das wird natürlich nur dann gemacht wenn es Probleme mit den ersten Sample-Karten gab.
Und die Hersteller können die Karten nun dank richtigem Treiber auch final benchen und ihr BIOS entsprechend anpassen.
Natürlich nutzen auch die Hersteller der Karten dafür die ganz normalen Consumer-Treiber, die jeder von uns bei nVidia (oder AMD) runterladen kann.
Es wäre sinnfrei die Karten auf einen "Spezial"-Treiber zu optimieren, den der normale Endkunde gar nicht hat.
Wann die Karte wie lange wie hoch boostet, hängt von zahllosen Faktoren ab.
GPU-Temperatur, Temperatur des Speichers, Lüfter-Drehzahl, Stromaufnahme und Schaltfrequenz der VRMs, Taktraten, anliegende Spannung an diversen Bauteilen, Leitungsinduktivitäten uvm.
Was viele auch nicht im Hinterkopf haben, eine Grafikkarte kann schlecht konstruiert sehr schnell zu einer Quelle von massiven elektromagnetischen Störungen werden.
Kürzlich konnte man die News lesen das ein alter Röhrenfernseher über Monate die Internetverbindung einer ganzen Ortschaft ausfallen lies, weil der Fernseher Störungen in den Kabeln des Providers hervorrief.