Geht die Jugend kaputt?

ICh würde gerne sehen in welchem Kontext dieses Teil dargestellt wurde. So alleine dastehend bringt es nicht viel. Was ist, wenn nur diese 3 Punkte zur Auswahl standen und gewichtet werden durften?

Für jeden sieht das höchste Gut anders aus. Freiheit ist finde ich u.A. eines der Wichtigsten, dafür kämpfen manche Völker Jahrhundertelang.
 
Ursprünglich habe ich diese Grafik in einem Sozialkunde-Schulbuch gefunden. Und gestern vor dem Posten habe ich sie hier ergoogelt: http://www.mediaculture-online.de/f...aklin_wertewandel_A/jaklin_wertewandel_A.html Es ist nicht ganz klar, warum es nur die drei Kategorien gibt. Aber sogar wenn du Recht hast und die drei Kategorien nicht die wichtigsten sind, sondern einfach die einzigen, die in dieser Statistik vorkommen, es ist ohne jede Statistik offensichtlich, dass die Freiheit in Deutschland über allem steht. Und das ist ein Trend zum Individualismus und letzten Endes zum Egoismus. Eine Gesellschaft, die aus lauter Individualisten besteht, kann einfach nicht funktionieren und vielleicht ist die Jugend da auch ein gutes Beispiel.
 
Ich finde das ist übertrieben. Die meisten "Ich brauche gar niemanden!" Menschen fallen früher oder später bitter auf die Fresse. Das hat man schon in allen Zeiten gelernt.
Individualismus = Egoismus kann ich auch nicht so stehenlassen. Das eine führt nicht unweigerlich zum Anderen. Warum sollte eine solche Gesellschaft nicht auch funktionieren? Ich kann individuell sein, wie ich möchte, solange ich die Anderen akzeptiere, wie sie sind.

//edit.
Vor 10 Jahren hat man sich viel öfters auf die Fresse gehauen.

Es wird auch sehr viel "gefühlte Verrohung" von den Medien vermittelt.
 
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Meiner Meinung nach verfällt ein Großteil der Jugendlichen. Gut ich bin selber erst 16 und kann das vlt. noch nicht so objektiv beurteilen wie Ihr die evtl. einer Älteren Generation angehören. Es ist aber denke ich Fakt, dass es immer mehr Gewalt und immer mehr "Assis" gibt. Bei uns in der Gegend beispielsweise sind die Zahlen der Haupt-u. Förderschüler erschreckend. Mit dem Thema Musik kann ich nur teils mitgehen. Ich denke schon das Musik ein wichtiger Faktor für das Verhalten von uns Jugendlichen ist und ich vertrete die Meinung, dass es mehr Gewaltäter in der HipHop Szene gibt. Ich möchte keinesfalls die HipHop Szene schlecht machen ich denke sogar das es guten HipHop gibt. Doch finde ich, dass es zu viel Dummheit in der Szene gibt. Wenn man sich ernsthaft versucht mit den Texten von Bushido zu befassen kann man eigentlich nur heulen weil es einfach zu einer geistigen Armut führt. Jedoch ist meiner Meinung nach der Gefährlichste Trend die sogenannte "Hardcore"-Szene. Es gibt immer mehr die mit Muay Thai, Kickboxen oder ähnlichen anfangen und sich dann abends auf der Straße treffen sich gegenseitig zerledern oder wahllos Passanten anpöpeln bzw. "abziehn". Man muss sich inzwischen bei den einfachsten Aktivitäten Gedanken machen ob einem etwas passieren könnte. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass ich persönlich beispielsweise beim angeln von 4 vermumten Jugendlichen im Schlaf überfallen wurde. Grundlos ohne uns zu beklauen oder sonstiges. Sie waren weder Alkoholisiert etc. Man kann einfach nur sagen, dass ein immer größerer Teil der Jugendlichen zerfällt.
 
Nach Statistik werden die Hauptschulen aber Bundesweit immer leerer und die Gewaltdelikte sind seit 97 um 30% zurückgegangen. Ich denke, das liegt an der bestimmten Ecke, an der du wohnst, und ist nicht auf die Allgemeinheit umzumünzen.

Was mehr und mehr zur Problematik wird, ist das "Schichtenproblem". Die geographische Herkunft ist ziemlich egal, wenn es um Straftaten geht. Sozial sieht es schon eher wieder dunkel aus. Egal ob Deutsch- oder Türkischstämmig: Wer aus einer Familie kommt, die ganz am unteren Ende des Gesellschaft steht, hat gute Chancen kriminell und gewalttätig zu werden. Die Familie und das Umfeld prägen dich so stark, du bist machtlos. Das muss man erstmal miterleben und schnallen. Hat man nicht schon früh aktive Hilfe von Außen, z.B. von besser gestellten Familien oder Freunden, ist es sehr schwer eine andere Perspektive für sich selbst zu finden ("Die sind so nett zueinander, ich hab´ sowas nicht"). Sieht man jetzt noch die ganzen Konsumgeilen Irren, die rumrennen (zu denen nicht natürlich NIEMAND zählt, sie aber den Großteil der Deutschen ausmachen, uns geht´s großteils nicht schlecht) und sich Flachbildfernseher und Surroundsystem in Massen kaufen, dann stellt man sich irgendwann die Frage:"Warum die und ich nicht?"

Da wird auf ganz anderen Grundlagen beurteilt, die man so nur schwer nachvollziehen kann. Eine viel grundlegendere Ebene.
 
Vor allem dann, wenn Freiheit bedeutet, sich jederzeit zusaufen zu können und nichts (für die Schule) tun zu müssen.
 
Wintermute schrieb:
Nach Statistik werden die Hauptschulen aber Bundesweit immer leerer

Lieght daran, da heutzutage jeder "Assi" auf eine weiterführende Schule kommt! Bei mir war es so, dass ich es unter normalen Umständen geschafft habe (Aufnahmeürüfung). Von meiner damaligen Klasse waren ca neun bei dieser Prüfung dabei. Vier von uns haben es geschafft, die anderen, die eig. nicht bestanden haben, durften nach einem "Beratungsgespräch" mit den dortigen Realschullehrern auch auf die Schule..:rolleyes:. Die Noten sind so, naja..
Da frag ich mich, warum hab ich mich eigentlich hingestzt und dafür geübt, wenn ich auch so reingekommen wäre:freak:
Aber über Schulen in Deutschland geht es ja hier nicht, wollte das nur mal Ansprechen!

Mr. Bush
 
@Wintermute: Naja, Individualismus ist ja auch wirklich noch kein Egoismus, aber der erste Schritt in seine Richtung. Vielleicht habe ich das ja nicht ganz richtig ausgedrückt. Es ist für mich ziemlich schwer, eine Ursache für das Problem zu finden, weil ich als Zwanzigjähriger einerseits selbst mittendrin stecke, andererseits aber doch irgendwie außerhalb bin.
Wenn ich mir meine Mitschüler anschaue, was sie für Interessen haben, wie sie ihre Freizeit verbringen, dann weiß ich irgendwie nicht wirklich weiter. Es gibt sehr viele, bei denen sich alle Gespräche um irgendwelche Partys drehen, um "Locations", bei denen ein Bier oder ein Schnaps möglichst wenig kosten, und eben lauter solche Sachen. Und das ist keine Hauptschule, sondern ein Gymnasium. ;)
Ich denke, die Menschenwürde ("Ich bin ein Mensch und das ist Grund genug stolz auf mich zu sein, und wenn ich mein Leben mit Partys und Shoppen verbringe.") und die Freiheit ("Ich bin frei, also kann mir keiner verbieten, nach Belieben zu konsumieren.") sind mit ein Grund für so einen Lebensstil.
Dabei geht oft jedes Streben nach irgendwas Höherem (ein interessanter Beruf, eine glückliche Familie, was auch immer), jeder Lebenssinn verloren. Kurz gesagt, eine würdige Ablösung für die derzeitige Konsumgesellschaft.
 
Naja, also wenn ich mir angucke wieviele Lebenstechnischen, man verzeihe mir den Ausdruck, Rohrkrepierer (imho ist es leider so...) in den Physikinstituten rumrennen dann weiss ich auch nicht mehr weiter und frag mich was in deren Kopf ausser dem Mathe-, Chemie- und Physikkrempel ueberhaupt noch an Interessen so drinsteckt.
Sozialkompetenz und Horizont (abgesehen von der Wissenschaft) identisch 0. Also natuerlich bei weitem nicht alle aber kritisch betrachtet doch der Grossteil. On Top die Astronomen und Kosmologen die vollkommen in ihrer anderen Welt leben.

Sicher, weil ich sowas studiere ist mein Kopf auch voll davon, aber mit dem wesendlichen unterschied das mir das Studium grossen Spass macht aber nicht mein einziger Lebens- und Gedankeninhalt ist. Wenn ich meine Arbeit gemacht habe dann ist ist Ende im Gelaende und stopf mir mein Wochende oder Freizeit nicht auch noch freiwillig damit voll.
So habe ich auch wenige Physiker in meinem engeren Freundeskreis.

Also: Wenn es sich alles nur um Lifestyle, Party und kurzweiligen Spass dreht dann ist das sicherlich falsch und mit denen ist langfristig nichts anzufangen. Aber andersrum ist es fast noch schlimmer moechte ich meinen.

Da sind mir Leute die sich in ihrer Jugend austoben, rumhuren und ihr Leben locker geniessen und irgendwann zur Besinnung kommen bzw. es alles in gesunden Verhaeltnissen steht doch lieber.

Aber jeder wie er mag;)
 
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Und ihr denkt, dass es jemals anders war?

@Bush:
Damit du bessere Noten hast und nachher härter rockst. ;)

@Photon:
Sowas geht nicht ewig gut, das raffen die auch irgendwann. Oder nicht. Dann geht´s halt in den Sinkflug.
 
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Früher hatte die Mutter mehr Zeit für die Erziehung. Heute ist das längst nicht mehr der Fall u.a interessiert sie sich auch immer weniger dafür (dasselbe gilt für den Vater) und macht stattdessen lieber ihre Freizeiten usw. Da kann man doch erwarten, dass das Kind gar keine Zukunftsorientierung hat und somit von allen möglichen Seiten (gute sowohl auch als schlechte) beeinflusst wird.

Übrigends ist euch sicher auch aufgefallen, dass die Eltern immer jünger werden, viele Schwangerschaften "unerwünscht" sind und somit auch keine wirklichen Gefühle für die Kinder vorhanden sind.

Die Eltern sind für das alles verantwortlich und nicht die Kinder bzw. die Jugend

MFG
 
Also eigentlich werden Eltern im Schnitt immer älter, soviel ich weiß ^^
 
Eventuell beides. In meiner Umgebung sehe ich mehr Kinder als Tattergreise als Eltern. :D

MFG
 
@MR.FReeZe: Wenn ich mir deine Beschreibung der "Physikinstitute" durchlese, freue ich mich umso mehr auf die Uni nächstes Jahr. :D Aber mal im Ernst: Die umgekehrte Sicht existiert natürlich auch. Ein Otto-Normal-Partygeher denkt, der Physiker sei nur auf die Physik fixiert, ein Physiker denkt, der Partygänger sei nur auf Partys fixiert. Beides stimmt natürlich nicht zu Hundert Prozent. Wenn dann die Sozialkompetenz des Physikers gegen Null geht, kann er keinem weismachen, dass er noch andere Interessen hat außer der Physik. Und dann hat der Partygeher noch den Vorteil, dass sein Interessensbereich allgemein akzeptiert ist, der des Physikers nicht. Der Partygeher kann also zum Physiker gehen und ihn zu einer Party einladen und wenn der Physiker ablehnt, ist er ein seltsamer Typ, der nur seine Physik hat und sonst nichts. Wenn aber ein Physiker zum Partygeher geht und ihn zu einer Physikvorlesung einlädt, dann ist es nur völlig natürlich, dass der Partygeher ablehnt. Aber das geht langsam aber sicher ins OT...

@Wintermute: Klar, die schon. Aber dann kommt der nächste Jahrgang, der erstmal die gleichen Fehler macht. Und die Jugend als solche (um die es hier ja geht) rafft es eben nie, wer es rafft ist aus dem Alter in der Regel schon raus. :)
 
Jeder Jahrgang lernt aus dem vorigen und macht andere Fehler, sonst hätte unsere Gesellschaft sich nicht weiterentwickelt. In meinen Augen gibt es so gut wie niemanden, der Jugendlichen legitim Vorschriften machen kann/darf. Meistens hören sie eh nicht aus Überzeugung, sondern eher aus simplem Druck, und der selbsternannte Mentor fühlt sich als der Tollste. Wenn ich mir ansehe, wie großkotzig viele "Erwachsene" (die sollten es eigentlich wissen) über Jugendliche Urteilen und von oben herab auf sie runterglotzen ... da wundert mich Rebellion und Dagegen-sein gar nicht. Finde ich gut. Immer an den Strukturen wackeln. Die, welche halten, bleiben auch da.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele nur Angst haben, ihre liebgewonnene Routine und festgefahrenen Überzeugungen eventuell ändern zu müssen.

Btw:
Unser WG-Physiker lernt hart, feiert härter und hat gerade mit 1,7 abgeschlossen. ;)
 
Du Jugend ist klar frecher heut zu Tage. Ich geh über die Straße und was hör ich von einem 11jährigen Mädchen? Hör auf dir ein zu fingern :(
 
Wenn ich manchmal diese ganzen Eriehungssendungen und weiß der Geier was im Fernsehen sehe, wird mir schlecht. Ich arbeite in der Reparaturannahme für Fernseher, das schlimmste ist beispielsweise, unser TV ist kaputt was sollen wir jetzt machen, wir haben doch sonst nichts ?

Vieleicht mal bei diesem schönen Wetter in den Park gehen frische Luft schnappen und froh sein mal nicht in der Bude zu verschimmeln:D So etwas ist besonders schlimm an Feiertagen, noch schlimmer wirds wenn die ach so geliebten Kinder kein TV haben oder die Konsole defekt ist, nicht selten das da schon der Ehestreit angezettelt wird, und nein das ist nicht ausgedacht, sondern Realität, mir tun eher die Jugendlichen leid wie die Eltern, die wahrscheinlich genau so eine schlechte Erziehung hatten
 
Rebellion gegen Vorschriften - gegen sinnlose Vorschriften - finde ich absolut in Ordnung. Und vorschreiben sollte man wirklich niemandem was. Mir geht es ums Werte Vermitteln - und nicht Vorschreiben. Jeder sollte dann selbst entscheiden, ob er mit dem einen oder anderen Wert mitgeht oder nicht. Aber wenn man schon keine anständigen Werte vermittelt bekommt (um die Kurve zurück zum Diagramm zu kriegen), dann sieht's schlecht aus.

Ein Mensch macht in der Regel das, was er für normal hält, zumindest fällt es ihm am einfachsten, das Nicht-Normale erfordert eine Anstrengung. Je nachdem, womit man im Leben ständig zu tun hat und was sich irgendwann als das Normal im Kopf einbürgert, handelt man auch selbst. "Das Sein bestimmt das Bewusstsein", oder wie heißt es so schön? Das hat dann nichts mit Vorschriften zu tun sondern mit Gewohnheit.
 
Stimmt.
Also heißt es mit gutem Beispiel voran. Und imho versagen da die meisten Leute, welche sich dauernd über die "heutige Jugend" aufregen. Eltern wie Lehrer und sonstige weitere Kontaktpersonen.
 
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