Das Verhalten einiger hier erinnert mich stark an das Verhalten von Leuten, die gerade 18 Jahre und somit (mehr oder weniger) unabhängig geworden sind. Niemand darf ihnen in ihr Tun reinreden, jeder Versuch die Freiheit auch nur etwas einzuschränken, wird als Bevormundung gesehen und wird in keinster Weise toleriert (und sprechen noch so wenige Gründe dagegen). Es geht hier meistens ums Prinzip...
Aber an alle, die meinen "klug" genug zu sein, um selbst entscheidend zu können, wie schnell sie fahren können:
Schon einmal dran gedacht, dass es eben auch Leute gibt, die eben nicht diese Klugheit besitzen?
Geht ihr wirklich davon aus, dass ihr ein Auto, das mit über 200 km/h dahin fährt, auch wirklich beherrscht?
Wer abstreitet, dass es gefährlicher ist, mit einem Geschwindigkeitsunterschied von über 100 km/h an einem Auto vorbei zu fahren, dass möglicherweise durch Unachtsamkeit einfach so ausscheren könnte oder weil es einfach die Geschwindigkeit im Rückspiegel falsch eingeschätzt hat, sollte einfach nochmal sein Denken überdenken. Das scheint ja nicht so selten zu passieren, wie man dem Thread entnehmen kann...
Ich wohne z.B. an der
B12. Das ist zwar keine Autobahn, aber ich wäre z.B. für ein komplettes Überholverbot (zumindest auf dem Teil ab München Richtung Osten). Warum?
Wer teilweise täglich diese Strecke fährt, weiß was ich meine. Es kann nicht sein, dass ich auf einer Strecke von 10 km 3x (wie erst kürzlich geschehen) stark abbremsen muss, damit mir der entgegenkommende Überholer nicht frontal reinfährt. Dabei war es einmal so knapp, dass ich vor lauter Bremsen nichteinmal mehr Zeit hatte die Lichthupe zu betätigen.
Es gibt auch genug Leute, die nur überholen, wenn auch wirklich frei ist und man weit genug sieht (dazu würde ich mich zählen). Es gibt aber auch genug Leute, die einfach nur mal auf Verdacht rausfahren oder höchstens den halben Überholweg überblicken können.
Ich wäre bereit, meine Freiheit des Überholens abzugeben, nur damit andere und ich sicherer und stressfreier fahren können. Der Zeitgewinn ist meist sowieso nur marginal.
Vielleicht steh ich einfach drauf, bevormundet zu werden. Vielleicht liegt liegt es aber einfach daran, dass ich aus dem Stehgreif 3 Leute aus meinem erweiterten Bekanntenkreis nennen könnte, die ohne eigene Schuld durch riskantes Fahren/Überholen anderer ums Leben gekommen sind.
Wozu diese Exkursion auf eine Bundesstraße?
Die Moral dieses Beispiels sollte sein, einfach auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Auch wenn die eigene Freiheit des Überholens oder des schnellen Fahrens eingeschränkt wird, dient es dazu, andere (und sich selbst) etwas zu schützen. Denn das Gefährdungspotential steigt mit der höheren Geschwindigkeit an.