nebulein schrieb:
Berechtigte Frage und das ist allein schon schwierig zu bewerten, weil ein Kleinwagen der 20 Jahre alt ist, bei 120 ein höheres Verkehrsrisiko ist als der Neuwagen, der Hindernisse automatisch erkennt, deutlich bessere Bremsen hat, Spurhalteassistent, besseres Fahrwerk, bessere Straßenlage und und und.
Hilft nur nichts wenn der Fahrer unter Drogen steht, übermüdet oder anderweilig verkehrsuntauglich ist. Bei Glatteis tragen viele Frauen schlechte Schuhbekleidung mit falscher Sohle und manch Autofahrer schafft es nicht rechtzeitig die passenden Reifen aufzuziehen.
Insgesamt ist und bleibt es eine Erziehungsfrage, die aber politisch vom Verkehrsminister nicht als Verhaltensregeln ausgesprochen wird.
Wenn ein Auto die Werte einer Smartwatch in Kombination von Drogen und körperlicher Verfasung des Fahrers auswerten könnte, damit das Auto anspringt und im verkehrsuntauglichen Zustand des Fahrers das Auto selber Knöllchen mit Punkten verteilt oder gleich die Polizei wie in Demolition Man verständigt, dann müssten sicher Eindrittel aller Fahrer den Wagen abschließen und die Straßen wären entstaut.
Gestern bin ich mit dem Fahrrad in der Stadt vor einem Auto in eine eingeengten Baustellenfahrbahn mit Kurven mit knapp 30Km/h und wieder raus gefahren. Der VW Kleinwagen Autofahrer fühlte sich so bedrängt hinter mir zu sein mich noch vor der Baustellenausfahrt in einer Kurve zu überholen und zu hupen um danach loszurasen. Noch mit dem Umstand, das ein zweiter Fahrradfahrer von rechts vom provisorischen Fussweg kommend gleichgültig ob Verkehr oder nicht auch noch hinter der Baustelle auf die einspurige Fahrbahn wechseln wollte und mich schnitt.
Ich fahre mit dem Fahrrad in der Stadt auch mal 50km/h, aber ich brettere nicht rücksichtslos mit gefährlichen Spurwechseln.
Eine gute Erziehung in jungen Jahren erfährt man in der Fahrradschule mit dem ersten Führerschein. Das ist wie das Seepferdchen.
In dem Alter erlernen Kinder noch Respekt vor den anwesenden Polizisten und man wird zur Einhaltung der Verkehrsordnung und rücksichtsvollen Fahrweise angewiesen, wenn davon im späteren Alter noch was übrig bleibt.
Gestern an der Ampel Mutter mit etwa 4 jährigen Kind in der Mitte und Vater am Smartphone vor meinen Reifen bei Fussgängerrot einfach über die Straße.
Oder der Smartphonenutzer bei Rot mit Stöpseln in den Ohren.
Oder die Radfahrer mit ohrumschließenden Kopfhörern, die versunken nichts vom Verkehr mitbekommen. Musik auf den Ohren verändert sogar den Gleichgewichtssinn mit der Fahrbahn Wahrnehmung, weshalb viele musikhörende Radfahrer viel mehr Fahrbahnplatz für sich beanspruchen.
Verkehrsteilnehmer wechseln zwischen den Verkehrsmitteln bis hin zum Auto mit ihrem schlechten Verhalten. Ein rücksichtsloser Fussgänger ist auch ein rücksichtsloser Autofahrer.
Es ist ganz einfach. Wer sich im Stadtverkehr gleichgültig seines Fortbewegungsmittels nicht richtig gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern verhalten kann und in der Stadt werden auch härtere Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt, der ist auch unfähig rücksichtsvoll auf der Autobahn. Gleichgültig ob man auch rechts durch ein solches Gesetz in Zukunft überholen darf.
Wenn man rücksichtsvoll fährt, rast man nicht selbst in den eigens verursachten Unfall.
Ich fahre viel am Berliner Gendarmenmarkt. Würde man die ganzen Verstöße ahnden, wäre die Staatskasse voll.
So passiert es, obwohl rechts vor links gilt, ich stehen bleibe um das Auto passieren zu lassen, das von hinten Fahrradfahrer einfach das Rechtsgebot an der Kreuzung links liegen lassen und an mir vorbeifahrend, sogar schneidend den Autofahrer zum Warten zwingen und damit die gesamte Verkehrssituation behindern.
Ein anderes Beispiel an einer rechts vor links Kreuzung. Ich bremse schon 10 Meter signalisierend vor der Kreuzung sichtbar dem Vorfahrtberechtigten, der noch wartet, bis sein Vorfahrtsberechtigter durchfährt. Er ist für mich durch, ich will über die freie Kreuzung und muss abbremsen, weil ein Fahradfahrer von links ohne stehenzubleiben die Kreuzung passiert, der hinter ihm fahrende Taxifahrer mir aber die berechtigte Vorfahrt durch stehenbleiben lässt. Zurufend meinerseits dem Fahrradfahrer:" Es gillt immer noch rechts vor links", entgegent der mir:" Du hättest ja fahren können", obwohl er sich nicht bemüht hat abzubremsen, weil ich erst stärker anfahren musste und wir kollidiert wären.
Wir sprechen hier von Geschwindigkeiten von unterhalb von 20Km/h, die zu Behinderungen und teils Unfällen führen.
Oder noch besser, wenn man als Fussgänger mit 4Km/h vor dem Smartphone hängend einem hinten reinläuft.
Es gibt aber auch die Freizeitjogger, quatschende Fahrbahnblockierer und in der Reihe laufende Spurblockierer auf dem Fussweg, denen man ausweichen, anhupen muss oder teils unfreiwilig anrempelt oder angerempelt wird.
Verkehrserziehung ist und bleibt wohl eine harte Qualifikationsanforderung. Egal bei welchen Geschwindigkeiten.
Eine bessere Technik ändert nichts, wenn der Mensch asiozales und damit gegenüber anderen Menschen rücksichtsloses Verhalten an den Tag legt.
Als Fahrradfahrer gebe ich sogar an der Ampel bei Rot wartend eine Abbiegezeichen oder Spurwechsel bekannt, damit der Hintermann schon zeitig weiß, was Sache ist.
Mittlerweile packen es viele Autofahrer nicht mal bei den einfachsten Spurwechseln in der Stadt Blinker zu setzen.
So gestern beim 4T LKW gehabt. LKW Linksabbieger an einer T Kreuzung ohne gesetzten linken Blinker, ich rechts von ihm stehend als Linksabbieger, der erstmal schneidet, die Fahrradspur Auffahrt durch schnelles auf der Kreuzung Einparken im Parkverbot blockiert, mich zur rechten Fahrbahn ausweichen nötigt, sich aber entscheidet wieder ohne Blinker setzen los zu fahren und ich auf seiner Höhe noch auf die linke Fahrbahnspur wechseln muss und noch einen Autofahrer als Hintermann im Auge behalten muss, dem eigentlich die linke Spur reserviert wäre.
Das ist Verkehrsparanoia und die Leute gehören wieder in den Verkehrskindergarten für Kleinkinder zur Grundlagenerziehung. Anders lässt sich sowas nicht mehr ausdrücken, wie sich Erwachsene als schlechte Vorbilder geben.