News Gericht: Tagesschau-App ist „zulässiges Medienangebot“

Es gibt soviele kostenlose Websiten mit Nachrichten wie wie n24.de, Spiegel und ntv.de, mit eigener App und die drehen durch wegen einer App der Tagesschau dessen Zielgruppe wohl auch nicht wirklich groß ist?
Ist das für die zeitungsverleger so übel das eine durch "Steuern" finanzierte App das gleiche anbietet wie sie selber?
Wenn ja, wieso eigentlich da es doch auch genug andere kostenlose alternativen gibt die augenscheinlich keine Bedrohung zu die sind?
 

Weil man im Gegensatz zu den privaten Konkurrenten ganz grob gesagt gegen staatlich finanzierte Anstalten leichter eine Wettbewerbsverzerrung behaupten kann. Zumal es theoretisch eine sehr schlimme Konkurrenz ist, wenn öffentlich rechtliche Anstalten ihr Angebot frei zugänglich im Internet haben. Damit können Private (etwa bei Fernsehsendungen, etc) bei weitem nicht mithalten, weswegen die ja dereinst so gegen die Internetvideotheken der öffentlich rechtlichen Fernsehsender so vehement vorgingen. In Österreich ist es übrigens ähnlich, nur das dort - so scheint es zumindest - auch die Politk aus Gefälligkeitsgründen den Medien(-eignern) gegenüber solchen Entwicklungen nicht abgeneigt ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Komplettzitat entfernt!)
wie wie n24.de, Spiegel und ntv.de, mit eigener App und die drehen durch wegen einer App der Tagesschau derenZielgruppe wohl auch nicht wirklich groß ist?

Bitte was? Die Tagesschau um 20 Uhr ist die (regelmäßige) Sendung mit der höchsten Einschaltquote in Deutschland. Seit Jahrzehnten. Die Tagesschau hat eine riesige Marktdurchdringung, ist jedem ein Begriff und ist in den gängigen Kanälen die einzige halbwegs ernst zu nehmende Nachrichtenquelle. Klar - stark beeinflusst von der Politik. Aber Klaus Kleber mit seinem merkwürdig leicht schiefem Gesicht, glaube ich jedenfalls eher die vorgelesene Nachricht, als allen von RTL oder ProsiebenSat1 zusammen.

Auch wenn das rechtliche Problem im Hintergrund offensichtlich ist und auch sehr vertrackt, begrüße ich das Urteil.

Unter den Nachrichten Apps ist mir die Tagesschau bei weitem die liebste. Kostenlos, werbefrei und vor allem arm an "Twittergate: unwichtiger C+ Promi textet betrunken auf Twitter und bezeichnet Oliver Pocher als uninspirierten, unwitzigen, arroganten, infantilen, niveaulosen, bösartigen und ekelhaften Trottel" und ähnlichem.
 
Langsam reichts aber auch mit dem gebashe auf die öffentlich/rechtlichen. Die Medienwelt ändert sich, und wir zahlen schließlich auch alle GEZ. Man sollte auf jeden erdenklichen Weg an die Nachrichten kommen für die man gezwungen wird zu zahlen. Die privaten Medien sollten mal mit Qualität überzeugen statt sich zu beschweren.
 
[F]L4SH schrieb:

Herr Kleber ist der Herr, der im heute-Journal (ZDF) für den Hartz 4-Regelsatz von 500 000,-€ (i.W. Fünfhunderttausend Talern) seinen Sermon absondern darf. :D

Allerdings frage ich mich, warum da überhaupt ein rechtliches Problem vorliegen sollte. Da ja laut deutscher Gesetzgebung aus dem Internet gesendet wird (PC/Händie sind Empfangsgeräte!), ist die App auch eine Sendung (sinngemäß argumentiert hier auch das Gericht).

Die Verleger hätten doch gleich gegen das unverschämte, "kostenlose" (GEZ-bezahlte) Senden von Nachrichten im ÖR (Tagesschau, heute, etc.) klagen können, schließlich wollen sie diese am nächsten Tag nochmal in ihren Druckerzeugnissen verkaufen. Wobei mich wundert, dass die Verleger von "Bunte, Gala und Konsorten" nicht gegen die Privaten (RTL, PRO7) mit ihren "News" (Britney Spears hat 'nen Pickel am A...., Prinz Harry vom Pferd gefallen) und deren Apps geklagt haben. Ach so, die betreiben sie selbst - ich Dummerchen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Komplettzitat entfernt!)
diese app muss verschwinden und ich hoffe das der bundesgerichtshof dies ähnlich sieht. es kann doch nicht sein das mit meinen gebühren so ein sinnloser mist produziert wird. zwangsgebühren abschaffen und den leuten die wirklich "rote rosen" sehen wollen ein schönes abo + smartcard + rote rosen app anbieten. mir ist klar das der laden dann pleite geht weil sich niemand diesen schund aboniert aber so ist das eben. wenn ich bäcker bin und meine brötchen schmecken scheiße kauft sie auch niemand. der unterschied ist nur das ich dann nicht hingehen kann und die leute staatlich dazu zwingen kann sie trotzdem zu kaufen.

in diesem sinne

prost :)
 
Wums schrieb:
Die Medienwelt ändert sich, und wir zahlen schließlich auch alle GEZ. Man sollte auf jeden erdenklichen Weg an die Nachrichten kommen für die man gezwungen wird zu zahlen. Die privaten Medien sollten mal mit Qualität überzeugen statt sich zu beschweren.

1. Wenn du bereit bist auch für die Privaten monatlich eine Gebühr in gleicher Höhe zu entrichten unter der Bedingung, sie mögen qualitativ gute Nachrichten bringen, dann werden die Privaten dies auch tun. Wie sollen die Privaten mit rund 7,5Mrd garantierten Einnahmen der öffentlich-rechtlichen mithalten? Der Vorwurf in dieser Form ist schlicht Schmarrn.
2. Nur weil ein Weg versperrt wird, muss dies nicht bedeuten, dass es gar keine Möglichkeit gibt. Einfach mal aus der Hüfte geschossen, kann ich auch sagen, dass jede Nachrichtenstelle den gleichen Zugriff auf die Daten der ÖR erhält und diese entsprechend vermarkten darf. Damit werden auch sämtliche Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gerade größere Anbieter können davon qualitativ profitieren, wohingegen die zahlreichen kleineren Anbieter dafür sorgen, dass es schwer wird hierfür einen Marktpreis einzuführen.

Auf der einen Seite verlangt man von den Verlagen, dass sie sich dem modernen Internetzeitalter anpassen sollen und eine höhere Online-Präsenz zeigen sollen, auf der anderen Seite macht man es ihnen unnötig schwer mit diesen quasi-staatlich finanzierten Anbietern. Irgendwo muss man einen Raum schaffen, in dem sie auch agieren können. Sollte sich dieser Markt dann dennoch in die falsche Richtung entwickeln, kann man immer noch staatlich eingreifen. Bislang hat man aber dem Ganzen noch nicht mal eine Chance gelassen.

Die ÖR sollen in erster Linie für unabhängige Informationen sorgen. Dies bedeutet aber nicht zwangsweise, dass sie die komplette Kette von der Beschaffung bis zur Auslieferung übernehmen müssen. Kein privater Sender kann sich ein solches Korrespondenten-Netz wie die ÖR leisten. Selbige können es auch nur aufgrund der garantierten monatlichen Einnahmen. Dies heißt aber keinesfalls, dass nicht auch private Anbieter eine seriöse Berichterstattung gewährleisten könnten, hätten sie den gleichen Zugriff auf das Quellmaterial wie die ÖR. Dies gälte es erst einmal herauszufinden. Dafür müsste aber einiges grundsätzlich geändert werden.
 
Sw@rteX schrieb:
"rote rosen" sehen wollen ein schönes abo + smartcard + rote rosen app anbieten. mir ist klar das der laden dann pleite geht weil sich niemand diesen schund aboniert

Schau Du ruhig weiter "Mitten im Leben" und "Familien...." .
Vielleicht solltest Dir mal das Programm dort genauer ansehen.
 
Sw@rteX schrieb:

Willst du im Ernst ein Monopol der privaten Werbesender? Ich jedenfalls nicht! Dann könnte man das Fernsehen auch endgültig abschaffen! Dann gäbe es keine hochwertigen Magazine, Satire und Kabarett mehr! Dann gäbe es nur noch Scripted-Reality-Trash und unrealistische US-Serien! *würg*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Komplettzitat entfernt!)
Ich kann es kaum erwarten, bis die App wieder im Windows Marketplace verfügbar. Diese App hatte das Konzept von Windows Phone perfekt umgesetzt, war werbefrei und im Gegensatz zu den anderen Nachrichtenapps sehr schnell. Über den Inhalt brauchen wir uns natürlich erst recht nicht streiten (privat vs. ordentlich rechtlich).
 
Die Tagesschau ist kostenlos, das Online-Angebot der Tagesschau ist kostenlos, alles kein Problem aber eine kostenlose App soll plötzlich ein riesen Problem sein???

Letztlich kommt es darauf an wie gut ein Angebot (Produkt) ist ob es vom Kunden angenommen wird, und der Axel Springer Verlag sollte eigentlich groß genug sein um ein konkurrenzfähiges Angebot auf die Beine zu stellen. Die Medienwelt ist einfach durch das Internet von einen starken Wandel betroffen, entweder man passt sich der neuen Situation an, oder mal heult rum und beschäftigt die Gerichte wegen Wettbewerbsverzerrung.

Sobald aber ein Gericht ein Urteil fällt geht es meist nur mit einer weiteren Wettbewerbsverzerrung.
 
Welches Menschenbild die Privatsender haben müsste inzwischen jedem klar sein: im Klageweg die Mediathek der Öffentlich-Rechtlichen zu beschneiden ist wie dem anderen Kind die Sandburg kaputt zu machen.
 
Richtige Entscheidung! Die App ist durch die Gebührenfinanzierung weit entfernt davon, kostenlos zu sein!
 
Die App ist wirklich gut, qualitativ kann da in meinen Augen fast nur das Onlineangebot der Zeit und der Süddeutschen Zeitung mithalten.

Die einzige Rechtfertigung des gebührenfinanzierten öffentlichen Rundfunks ist für mich eigentlich eine halbwegs objektive (sofern es denn sowas gibt) Berichterstattung über die relevanten Themen der Politik, denn das fördert letztlich eine stabile Demokratie. Ob nun Fußballspiele und Musikantenstadl übertragen werden müssen, darüber lässt sich sicher streiten, aber dem Informationsauftrag sollten die öffentlich-rechtlichen doch zumindest nachkommen.

Ich zahle Gebühren, obwohl ich das Fernsehangebot nicht nutze. Sehr wohl aber Internetangebote und die App. Ich habe also tatsächlich etwas von meinen Rundfunkbeiträgen.

In meinen Augen ein Blödsinn, solche Dinge vor Gericht ausfechten zu wollen. Die deutsche Presse hat den Umstieg in die digitale Welt viel zu lange verschlafen und versucht jetzt, den schwindenden Umsatz auf dem Klageweg zu retten. Langfristig wird das aber auch nichts am Ausgang ändern, wenn sich da nicht ein paar neue Geschäftskonzepte finden. Qualitativ hochwertige Nachrichten sind für mich nicht zwingend an die ÖR gebunden - wenn andere da mehr liefern, wird auch die Kundschaft nicht ausbleiben.
 
Seit wann bitte gehört eine Smartphone-App zum Grundversorungsauftrag?...klar, jetzt könnten wir noch vieeeeele andere Punkte mit in die Diskussion reinbringen, aber genau DAS ist ja das Problem....der Grundversorgungsauftrag ist mittlerweile komplett aufgeweicht und dies verschlingt diese UNSUMMEN an Geld von uns allen.
Der Grundversorgungsauftrag sollte mal hart gefasst und formuliert werden! Dann wäre endlich mal Schluss mit dem sinnlosen Verprassen von Milliarden Euro!
 
Dem Bildungsauftrag kann man leider nicht nur gerecht werden, in dem man die Tagesschau sendet, die von Millionen Menschen geguckt wird. Auch die Spartenkanäle der ARD und von ZDF sind wichtig. Ode regionale Programme wie NDR HH, SH, NDS und MVP.
Dann ist es nun mal so, dass einige Sendungen nur von ein paar Tausend Menschen geguckt werden.
Umso wichtiger ist es, dass es eine vernünftige Mediatek gibt, in der die Sendungen länger als eine Woche gesehen werden können.

Solche kleinen Sendungen müssen eben durch die Rundfunkgebühr quer finanziert werden, sonst gäbe es nie lokale Nachrichten aus zB dem Saarland, weil es sich einfach nicht lohnt.
Allerdings finde ich, dass Menschen die gar keinen Fernseher besitzen, trotzdem davon befreit oder zumindest ermäßigt sein müssten.

Unbestreitbar ist jedoch, dass so was wie Bundesliga oder Wetten dass eine unverschämte Geldverschwendung ist.
Allerdings
 
Zurück
Oben