Wums schrieb:
Die Medienwelt ändert sich, und wir zahlen schließlich auch alle GEZ. Man sollte auf jeden erdenklichen Weg an die Nachrichten kommen für die man gezwungen wird zu zahlen. Die privaten Medien sollten mal mit Qualität überzeugen statt sich zu beschweren.
1. Wenn du bereit bist auch für die Privaten monatlich eine Gebühr in gleicher Höhe zu entrichten unter der Bedingung, sie mögen qualitativ gute Nachrichten bringen, dann werden die Privaten dies auch tun. Wie sollen die Privaten mit rund 7,5Mrd garantierten Einnahmen der öffentlich-rechtlichen mithalten? Der Vorwurf in dieser Form ist schlicht Schmarrn.
2. Nur weil
ein Weg versperrt wird, muss dies nicht bedeuten, dass es gar keine Möglichkeit gibt. Einfach mal aus der Hüfte geschossen, kann ich auch sagen, dass jede Nachrichtenstelle den gleichen Zugriff auf die Daten der ÖR erhält und diese entsprechend vermarkten darf. Damit werden auch sämtliche Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gerade größere Anbieter können davon qualitativ profitieren, wohingegen die zahlreichen kleineren Anbieter dafür sorgen, dass es schwer wird hierfür einen Marktpreis einzuführen.
Auf der einen Seite verlangt man von den Verlagen, dass sie sich dem modernen Internetzeitalter anpassen sollen und eine höhere Online-Präsenz zeigen sollen, auf der anderen Seite macht man es ihnen unnötig schwer mit diesen quasi-staatlich finanzierten Anbietern. Irgendwo muss man einen Raum schaffen, in dem sie auch agieren können. Sollte sich dieser Markt dann dennoch in die falsche Richtung entwickeln, kann man immer noch staatlich eingreifen. Bislang hat man aber dem Ganzen noch nicht mal eine Chance gelassen.
Die ÖR sollen in erster Linie für unabhängige Informationen sorgen. Dies bedeutet aber nicht zwangsweise, dass sie die komplette Kette von der Beschaffung bis zur Auslieferung übernehmen müssen. Kein privater Sender kann sich ein solches Korrespondenten-Netz wie die ÖR leisten. Selbige können es auch nur aufgrund der garantierten monatlichen Einnahmen. Dies heißt aber keinesfalls, dass nicht auch private Anbieter eine seriöse Berichterstattung gewährleisten könnten, hätten sie den gleichen Zugriff auf das Quellmaterial wie die ÖR. Dies gälte es erst einmal herauszufinden. Dafür müsste aber einiges grundsätzlich geändert werden.